Samstag,07.Dezember 2024
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Terminmarkt: Gold-Verkäufe der US-Banken auf 12-Monats-Hoch

Die großen US-Banken haben Anfang Dezember so viel Gold auf Termin verkauft, wie zuletzt im November 2010. Auf dem Silber-Markt sieht die Sache dagegen ganz anders aus.

Obwohl der Handel mit Gold-Futures Anfang Dezember um 4,4 Prozent gegenüber dem Vormonat rückläufig war, haben US-Banken an der Warenterminbörse COMEX zum gleichen Zeitpunkt 14 Prozent mehr Gold auf Termin verkauft.

Der Anteil der Short-Wetten dieser Institute am gesamten Handel (Open Interest) betrug damit 33,5 Prozent. Im Vormonat waren es noch 28,10 Prozent. Dass heißt, jeder dritte Gold-Futures-Kontrakt an der COMEX war Anfang Dezember ein Verkauf durch eine US-Bank.

Die konkreten Zahlen laut Bericht der Börsenaufsicht CFTC: Per 6. Dezember waren 4 US-Banken mit 141.500 Gold-Kontrakten short (Vormonat: 124.230 Kontrakte). Das waren umgerechnet 440 Tonnen Gold, der höchste Wert seit November 2010 (vgl. Grafik).

Der Open Interest (Summe aller an der COMEX zum Meldezeitpunkt gehandelten Gold-Kontrakte) sank von 442.435 auf 422.956 Kontrakte.

Anders die Situation bei Silber. Die Short-Seller unter den US-Banken haben ihre Positionen an der COMEX um 9,25 Prozent auf 17.114 Kontrakte verringert (umgerechnet 2.661 Tonnen Silber). Das ist die geringste Short-Position der Geldhäuser seit wir die CFTC-Daten verflogen (seit 2009).

Hintergrund

Short- und Long-Position werden auf dem Terminmarkt als zwei Seiten eines Kontraktes gezählt. Entscheidend für die Bezeichnung „long“ oder „short“ aus Sicht des jeweiligen Händlers ist, wer den Handel initiiert hat. Alle laufenden Kontrakte an der COMEX bezeichnet man als Open Interest.

In der Vergangenheit kam es nach dem Erreichen hoher Short-Positionen gehalten durch den US-Bankensektor oft zu stärkeren Kursverlusten bei den Edelmetallen und umgekehrt. Die Logik dahinter: Die anhaltend hohen Short-Positionen der US-Banken müssen im Bullenmarkt immer wieder gedeckt werden, damit keine hohen Verlustpositionen entstehen. Dazu sind niedrigere Kurse erforderlich, die ganz offensichtlich immer wieder durch gezielte Markteingriffe bewirkt werden. Nach erfolgter Short-Deckung steigen die Preise dann wieder.

Kommentar: Der Goldpreis-Einbruch am vergangenen Donnerstag war möglicherweise eine gute Gelegenheit für die US-Banken, Teile ihrer Short-Positionen vom 6.12. wieder günstig einzudecken.

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3 Kommentare

  1. Das witzige an der Sache ist, dass da kein einziger Barren hin und hergeschoben wird, sondern nur Papiere. Gut möglich, dass diese Händler noch nie echtes Gold gesehen haben. Irgendwie erinnert mich das an den berühmten Apfelsinensaft, der gekauft und verkauft wurde, ohne dass dieser jemals eine Apfelsine gesehen hat.
    Jedoch beeinflusste dieser sehr wohl den Apfelsinen-Preis.Man muss nur einfach daran glauben dass da Apfelsinen drin sind.

  2. Diese Vermutung, die Du oben aufstellst, habe ich schon lange. Der Goldpreis den wir tagtäglich damit verfolgen, ist eben kein Goldpreis, sondern Kursstaffelungen der Banken die zwischeneinander fest verabredeten Goldhandel angeblich betreiben, der vom Marktteilnehmer nicht getroffen werden kann. So zum Beispiel kann eine Bank – meinetwegen eine Handelsposition aufmachen die lautet – ich verkaufe Gold zu 1700 Dollar, Menge 35398,12 Unzen. Order heißt: Kill Or Fill, was in etwa heißt vollständiger Verkauf an einem Teilnehmer.

    Dann reicht auch kurzer Anruf bei HSBC sie sollen eine Gegenorder platzieren.
    Kill Or Fill, Limit 1700 Dollar Menge 35298,12 Unzen, was wiederum heißt die Bank will keine Splitterung (also Kauf von hunderten Teilnehmern), sondern von einem der das ganze über einen Geschäftsvorfall bringen kann.

    Als Ergebnis haben wir dann eine Kursstaffelung 40 Dollar unter aktuellen Preis.
    Natürlich wird da kein Gold geschoben. Denn schon wenige Tage später läuft das Spiel umgekehrt.

  3. Niemand muss sich an den Poker Tisch setzen schon gar nicht wenn die Chips aus Gold bestehen und an getürkten OTC Tischen sollte man auch nicht spielen wer geht schon ins casino wenn der Geber auch ein Spieler ist ;)

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