Montag,09.Dezember 2024
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Trotz Gold-Rally: Investoren flüchten aus Edelmetall-ETFs

Innerhalb einer Woche stieg der Goldpreis um mehr als 4 Prozent. Dennoch zogen Investoren dreistellige Millionen-Beträge aus den großen Gold- und Silber-ETFs ab.

Silber- und Goldpreis

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 1.968 pro Unze (Dezember-Kontrakt). Das entsprach 1.867 Euro. Dagegen kostete Silber zum gleichen Zeitpunkt 23,10 US-Dollar beziehungsweise 21,92 Euro pro Unze. Damit legten die Edelmetall-Kurse im Vorwochenvergleich noch einmal deutlich zu. Denn Gold kam um 4,3 Prozent beziehungsweise 5,1 Prozent (in Euro) voran. Währenddessen stieg der Silberpreis um 4,4 Prozent und 5,2 Prozent (in Euro).

Gold, Goldpreis, Gold-ETF, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis ist innerhalb einer Woche um 4 Prozent angestiegen (+5 Prozent in Euro). Allerdings verzeichneten die Bestände des größten Gold-ETFs (SPDR Gold Shares) den stärksten wöchentlichen Bestandsrückgang seit Juli 2022 (Bild: Goldreporter).

ETF-Investments

Die dynamische Kursentwicklung ist begünstigt durch den jüngsten Nahost-Konflikt und bullische charttechnischer Faktoren. Allerdings sehen wir im Zuge des starken Silber- und Goldpreis kein Boom bei ETF-Investments. Im Gegenteil. Gegenüber Vorwoche verzeichnen die zwei großen Vertreter noch einmal einen starken Kapitalabzug.

Größter Gold-ETF

So meldete der Betreiber des SPDR Gold Shares (GLD) per 18. Oktober 2023 Goldbestände im Umfang von 848,24 Tonnen. Mittlerweile sehen wir hier die siebte Woche in Folge rückläufige Fondsbestände. Denn das Inventar sank gegenüber Vorwoche noch einmal um 14,13 Tonnen oder 1,6 Prozent. In unserer wöchentlichen Analyse ist das der größte Bestandsrückgang gegenüber Vorwoche seit dem 6. Juli 2022 (damals: -28,2 Tonnen).

In diesem Zuge der jüngsten Abgänge verzeichnete der Fonds einen Netto-Kapitalabfluss von 497 Millionen US-Dollar. Jeder GLD-Anteil ist offiziell mit einer Zehntel Unze Gold physisch gedeckt.

Größter Silber-ETF

Die gleiche Entwicklung sehen wir bei Anteilen des SLV. Denn die Silberbestände dieses ETFs sanken gegenüber Vorwoche um 256,55 Tonnen auf 13.795,05 Tonnen. Diese Entwicklung war begleitet von einem Netto-Kapitalabfluss in Höhe von 179 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteil muss der Fondsbetreiber eine Unze Silber physisch einlagern.

Gold, Silber, ETF, GLD, SLV, Bestände

Wie ist diese Entwicklung zu erklären? Nun, die ETF sind vor allem eins: Wertpapiere. Im Zuge der aktuellen Krisenentwicklung in Nahost trennten sich Investoren von Aktien und Fonds-Anteilen – und dazu gehören letztlich auch die Exchange Traded Funds.

Einordnung Gold- und Silber-ETFs

Vergangene Rallys bei den Edelmetall-Kursen waren regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Silber- und Gold-ETFs begleitet. Allerdings sind die Fonds-Bestände eher Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit zunehmendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. Abgesehen davon, erfreuten sich diese ETFs in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit unter jungen US-Anlegern, die Anteile über immer stärker verbreiteten Discount-Broker erwerben.

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5 Kommentare

  1. Dieser Artikel ist knapp 3 Wochen alt als der Goldpreis gen $1800 manipuliert wurde , interessant ist dieser Absatz unten darin heißt es nur die Bullionbanken also die üblichen Verdächtigen haben zugriff auf das physische Gold des weltgrößten Gold Etf (GLD) . Nun die Frage warum um himmelswillen sollte man in so einem Schrott-Etf investieren wo man sowieso das physische Gold nicht bekommt und nur der Finanzmafia dient ?

    https://www.goldseiten.de/artikel/595178–Reale-Zinssaetze-und-Gold.html?seite=2

    Wenn ein Preisrückgang auf 1.800 Dollar dazu führt, dass genügend Kleinanleger kapitulieren, so dass die Bullionbanken in der Lage sind, etwas physisches Metall aus dem GLD zu plündern… für den sie „autorisierte Teilnehmer“ sind und die einzigen Parteien, die Metall abziehen dürfen… dann können die Banken vielleicht genug von dem Gold dieses börsengehandelten Fonds abschütteln, um es in die staatliche und institutionelle physische Nachfrage fließen zu lassen, die zweifellos bei einem Preisrückgang entstehen würde?

  2. Gold in Euro sieht echt spannend aus !!!!

    Denn mein persönlicher Euro Goldchart existiert seit 2004 und am 9.9.2013 Oberkante bis 18.12.2013 Unterkante bildete sich ein Aufwärtstrendkanal der bis heute anhält und genau in diesem Aufwärtstrendkanal befinden wir uns jetzt an der Oberkante bei 1862.- euro. Die Unterkante wäre jetzt bei 1467.- euro. Seit April 2020 ist der Chart 9 mal aus diesem Kanal ausgebrochen und immer wieder zurück gefallen, vielleicht klappt es ja dieses mal
    Grüße aus Wien

  3. Fragt sich wer diese ETF verkauft und damit auch physisches Gold, welches ja angeblich hinterlegt sein muss.
    Da kommen mir in erster Linie die kapitlkräftigen Shortseller in den Sinn, welche ja größere Mengen dieser ETF haben und mit Verkäufen durchaus Druck auf den Goldpreis bewirken. Nicht ganz uneigennützig, befinden sich
    diese ja im Short Squeeze.
    (Wenn jemand fragt, wer die Shortseller sind, so sage ich, es sind die Strohmänner und Strohfrauen, möglicherweise auch die Strohkinder bis hin zu Säuglingen :) der grossen und kleineren Fiat Money Banken. Denen allen erlaubt ist, sich untereinander im Geheimen abzusprechen und zu agieren.
    Natürlich zum Wohle für uns alle und Gemeinwohl geht ja „wohl“ über das Individual Wohl.
    Und so kommt es, dass Gesetze entsprechend erlassen werden und das Kartellamt in den USA und bei uns entsprechende Order bekommt:
    WEGSCHAUEN und Büroschlaf abhalten ist dienslich angesagt.

  4. @Ukunda
    Ich nehme nicht den Euro als Grundlage, sondern den Dollar. Denn mit diesem wird ja letztlich gehandelt und in diesem der Preis gefixt. Möglich, dass die Agierenden auch den Euro ins Visier nehmen, doch ich denke ,eher ist das marginal. Ansonsten könnte man ja auch den Langzeitchart in türkischen Lira, Rubel oder wenn zu drastisch in Pfund, Jen oder Franken nehmen.
    All diese Währungen orientieren sich aber am Dollar, mehr oder weniger.
    Die Musik beim Goldpreis spielt nach wie vor transatlantisch.

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