
Die Kosten zur Versicherung eines Zahlungsausfalls der Bundesrepublik Deutschland haben sich seit Jahresanfang fast verdoppelt. Es ist der zusätzliche Preis der Euro-Rettung.
Noch besitzt Deutschland bei allen Ratingagenturen die höchste Bonitätsnote. Doch Standard & Poor‘s (S&P) sprach in dieser Woche bereits eine Warnung aus. Die am Donnerstag vom Bundestag gebilligte Ausweitung des Euro-Rettungsfonds EFSF bedrohe die Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik, so die Agentur.
Auf dem Finanzmarkt hat die Bonität Deutschlands bereits stark gelitten. Die Kosten der Versicherung eines Zahlungsausfalls Deutschland haben sich seit Jahresanfang fast verdoppelt. Die CDS-Preise (Credit Default Swaps) sind von 54,75 Basispunkten am 6. Januar auf 100,36 Basispunkte am vergangenen Donnerstag gestiegen. 100 Basispunkte bedeuten, dass der Versicherungsnehmer 100.000 Euro pro Jahr bezahlen muss, um sich gegen Anleiheausfälle im Umfang von 10 Millionen Euro zu versichern. Zu Jahresbeginn kostetete das nur 54.750 Euro.
Klar ist damit: Die zusätzlichen Kosten der Euro-Rettung, die aus diesem Sachverhalt hervorgehen, werden bei der politischen Diskussion derzeit gar nicht oder kaum berücksichtigt. Deutschland übernimmt mit dem erweiterten Rettungsschirm nicht nur eine größere Haftung für die Schulden anderer EU-Staaten. Es steigen früher oder später auch die Kosten der eigenen Staatsfinanzierung, wenn die Bonität des Landes herabgestuft wird.
CDS-Werte im Vergleich (30.09.11., 10 Uhr; Quelle: Bloomberg)
Griechenland 3.535,66
Portugal 1.082,27
Irland 701,57
Italien 456,48
Spanien 371,92
Frankreich 177,27
USA 52,38
Goldreporter
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