Dienstag,19.März 2024
Anzeige

Weltweite Gold-Nachfrage erreicht Rekordniveau

Gold, Goldbarren, Goldmünzen (Foto: Goldreporter)
Gold-Markt 2022: Im vergangenen Jahr wurden laut WGC 295 Tonnen an Goldmünzen zur Geldanlage nachgefragt. Das ist der höchste Absatz seit mindestens 12 Jahren (Foto: Goldreporter).

Laut den Angaben des World Gold Council stieg die weltweite Goldnachfrage 2022 auf 4.740 Tonnen und verpasste das Allzeithoch nur um 6 Tonnen. Wertmäßig war es ein Rekordjahr.

Goldmarkt 2022

Der World Gold Council (WGC) hat seinen Goldmarkt-Bericht für das Jahr 2022 veröffentlicht. Gemeinsam mit dem Datenermittler GFMS schätzt man die weltweite Goldnachfrage im vergangenen Jahr auf 4.740,7 Tonnen. Damit wuchs der Markt gegenüber Vorjahr um bemerkenswerte 18 Prozent. Im Jahr davor war die Nachfrage um 2 Prozent gewachsen.

Rekord in US-Dollar

In der WGC-Statistik verpasste die Goldnachfrage 2022 (gemessen in Tonnen) nur knapp den Rekordwert von 2011. Damals waren es mehr als 4.746,4 Tonnen Gold. Wertmäßig, in US-Dollar gerechnet, sieht das gemäß unserer Berechnung anders aus. Legt man die jährlichen Durchschnittspreise zugrunde, dann wurde 2022 ein Allzeithoch erreicht, mit umgerechnet 274,36 Milliarden US-Dollar versus 239,81 Milliarden US-Dollar im Jahr 2011. Denn 2022 erreichte der Goldpreis (LBMA) im Mittel 1.800 US-Dollar pro Unze, während es 2011 lediglich 1.571 US-Dollar waren.

Starke Zentralbanknachfrage nach Gold

Zur starken 2022er-Goldnachfrage beigetragen hat ein gutes viertes Quartal. Denn für diesem Zeitraum wird eine Goldnachfrage von 1.337,4 Tonnen angegeben, nach 1.199,4 Tonnen im Vorquartal (+11,5 %) und 1.143,4 Tonnen in Q4 2021 (+17 %).

Dabei lieferte die Zentralbank-Nachfrage mit 1.135,7 Tonnen das größte Wachstum. Denn im Vorjahresvergleich ergibt sich eine Steigerung von 152 Prozent.

Gold, Goldmarkt, Goldnachfrage, 2022
Mit 4.740 Tonnen hat die weltweite Goldnachfrage den höchsten Wert seit 2011 erreicht. Die Schmucknachfrage bleibt die größte Komponente der physischen Verwendung von Gold (Quelle: WGC)

Goldmünzen-Absatz

Die Investmentnachfrage legte um 10 Prozent zu auf 1.106,8 Tonnen. Davon entfielen 1.217,1 Tonnen auf Anlagegold (Goldbarren/Goldmünzen), was einem Zuwachs von 2 Prozent gegenüber Vorjahr entsprach. Während die Nachfrage nach Anlagegold in den Jahren 2010 bis 2013 insgesamt höher ausfiel, hat die Nachfrage nach Goldmünzen zur Geldanlage mit 295,2 Tonnen in diesem Zeitraum ein Rekordniveau erreicht. Allerdings fließt weiterhin mehr Geld in Goldbarren. Hier lag die Nachfrage 2022 bei 810,8 Tonnen.

Dagegen gab es starke Metallabflüsse aus Fonds (vor allem ETFs), weswegen 110,4 Tonnen in der weltweiten Goldnachfrage zum Abzug kamen.

Goldmarkt seit 2010

Goldmarkt, Gold, Nachfrage, Angebot, Goldmünzen
Jährliche Goldnachfrage und jährliches Goldangebot seit 2011 laut den Angaben des World Gold Council: Der Goldmünzen-Absatz erreichte in diesem Zeitraum mit 295,2 Tonnen ein Rekordhoch.

Gold-Schmucknachfrage

Dagegen nahm die Schmucknachfrage 2022 um 2 Prozent ab auf 2.189,8 Tonnen Gold. Damit bleibt dieses Segment aber die wichtigste Komponente der weltweiten Goldnachfrage, mit einem Anteil von 46 Prozent.

Ebenfalls gesunken ist die Nachfrage aus dem Bereich Technologie. Denn diese wird mit 308,5 Tonnen beziffert, was 7 Prozent unter dem Beitrag des Vorjahres liegt.

Goldangebot

Das Goldangebot ist im vergangenen Jahr nur um 2 Prozent auf 4.754,5 Tonnen gestiegen.  Dabei lieferten Goldminen 3.611,9 Tonnen und damit 1 Prozent mehr als im Vorjahr. Aus Recyling kamen 1.144,1 Tonnen in den Markt und damit 1 Prozent mehr als 2021.

Anzeige

Goldreporter-Ratgeber

Genial einfach, sicher und günstig: Gold vergraben, aber richtig!

Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass? Notfallplan für Goldanleger

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

22 Kommentare

  1. Durch die noch nie da gewesenen Sanktionen wird die russische Wirtschaft in nur 8 Monaten in die Knie gehen.
    So tönten noch vor kurzem vollmundig und pausbäckig unsere Politiker und die gleichgeschalteten Medien, die Talkshows die öffentlich rechtlichen. Ohne Punkt und Komma, pausenlos.
    Und nun stellt man überrascht fest, dass nach einem Jahr die russische Wirtschaft wächst. Kräftiger als die deutsche, welcher die Rezession droht und dazu noch die Inflation. Genau wie Putin es vorausgesagt hatte:
    „Am Ende werden die Europäer ihren Wohlstand verlieren“
    So, was nun tun ?
    Als allererstes müssen die Medien, die gleichgeschalteten, Brainwashing betreiben. Pausenlos, ununterbrochen.
    Um dem deutschen Michel ein zu bleuen, dass die Wirtschaft wachsen wird und der Wohlstand auch, wenn man nur Panzer und Raketen baut und liefert.
    Deshalb, so schnell wie möglich her mit Soldaten, Haubitzen, Panzern und Flugzeugen.
    Dann wird es schon, vielleicht ganz bald, möglich ganz bestimmt.
    Dabei vergisst man so nebenbei, dass man einen Krieg nur gewinnen kann, wenn man ihn in den ersten 3 Wochen gewinnt. Meinte schon der Adolf vor zig Jahren.
    Das wäre so März letzten Jahres gewesen…
    Maruti meint: Lichtjahre zu spät. Alea jacta sunt.
    Und weil das manch andere Hirne auch meinen, wird Gold gekauft.
    PS:
    Der anaconda meinte 2010 schon, das Ende der Schuldenmacherei wird in einem grossen Krieg münden und empfahl, man glaubt es heute kaum, Gold anzulegen.
    So was verrücktes auch, diese olle Giftschlange damals.

    • Wozu sind Börsen da
      Frei nach Udo Lindenberg
      https://www.youtube.com/watch?v=tHHWV0FtFuI

      Kein Geld will sterben, das ist doch klar.
      Wozu sind denn dann Börsen da?
      Herr Karsten M., du bist doch einer von diesen Herr’n.
      Du mußt das doch wissen.
      Kannst du mir das mal erklären?
      Kein Sparer will seine Kröten verlier’n
      Für Mickymaus-Schrott und Tand.
      Also warum müssen die Broker losmarschier’n,
      Vermögen zu ermorden, mach mir das mal klar!
      Wozu sind Börsen da?
      Herr Karsten M., mein Fonds war zehn Jahre alt,
      Und ich fürchte, das System ist jetzt völlig durchgeknallt.
      Sag mir die Wahrheit, sag mir das jetzt.
      Wofür wird mein Zaster auf’s Spiel gesetzt?
      Und die Kohle all der andern, sag mir mal warum.
      Sie kaufen Derivate und bringen sich gegenseitig um.
      Sie stehn sich gegenüber und könnten Goldbugs sein,
      Doch bevor sie Gold kennenlernen, zocken sie sich tot.
      Ich find‘ das so bekloppt, warum muß das so sein?
      Habt ihr alle Millionen Sparer überall auf der Welt
      Gefragt, ob sie das so wollen?
      Oder klaut ihr nur das Geld?
      Viel Geld für die dämlichen Bonzen,
      die das Leben von uns nur versau’n.
      Und dann Gold und Brillanten kaufen,
      Und doch nur über’s Ohr uns hau’n?
      Oder geht’s da nebenbei auch um so monetären Zwist?
      Daß man sich nicht einig wird,
      Welches Geld nun das wahre ist?
      Oder was gibt’s da noch für Gründe,
      Die ich genauso bescheuert find‘.
      Na ja, vielleicht kann ich’s noch nicht verstehen,
      Wozu Börsen nötig sind.
      Ich bin wohl doch kein Schwein.
      Wohl eher Schaf oder Rind.

    • @Maruti
      https://www.stone-blog.de/2008/08/gute-zitate-von-alfred-tetzlaff/
      Was werden die Deutschen tun? Umverteilen natürlich. Siehe Grundsteuer. Weißt Du noch, was Alfred Tetzlaff zu seinem roten Schwiegersohn sagte? „In Wirklichkeit geht’s den Sozis ja um was ganz anderes. Mitbestimmen ist ja nur ’ne Ausrede. In Wirklichkeit soll nur das Eigentum komplett abgeschafft werden. Das heißt jeder kann sich nehmen, was er braucht. Das heißt: Diebstahl wird legal.“
      Oder: „Wer ist hier der Sozi? Du oder ich? Ihr habt extra ’ne Partei gegründet, bloß um den anderen Leuten das Geld wegzunehmen.“
      https://uk.finance.yahoo.com/news/demand-gold-soars-colossal-central-094925625.html
      Sie sollen mal nicht vergessen, die EM-Käufer emsig zu registrieren.
      Die kommen dann nach den Hausbesitzern dran.

      • Bester @Translator

        Himmel Herrgott Sakra!
        Welche Umverteilung meinst Du? Die von oben nach unten oder die von unten nach oben?
        Es ist aber auch kompliziert!

        https://twitter.com/MartinSonneborn/status/1540292485435604998/photo/1

        Apropos, eine weitere Grüne gibt uns ebenfalls Rätsel auf: Weiß jemand von Euch, wer im letzten Jahr ganz genau 136.552,50 Euro offiziell fürs Pudern, Schminken und Stylen auf Staatskosten ausgegeben hat? Wer eine Stylistin für 7500 Euro im Monat beschäftigt und Fotografen für knapp 180000 Euro im Jahr, die das Gesamtkunstwerk in Szene setzen sollen?

        Na, kommt Ihr drauf?

        A guats Nächtle allen.

    • @Maruti
      Laut Daten des Weltwährungsfonds wächst Russland deutlich schneller als Deutschland (Quelle Steingarts Morning Briefing von heute) .
      Nicht trotz der Sanktionen, sondern wegen.
      Das müssten eigentlich auch unsere Geisteshelden verstehen: wenn ich mit „Sanktionen“ dafür sorge, dass mein Gegner seine Rohstoffe für den 5-Fachen Preis verkaufen kann (und er alles was er braucht im Rest der Welt problemlos einkaufen kann) und ich selbst für meinen Energiebedarf auch das 5-Fache zahlen muss, dann sind die Sanktionen nicht so ganz clever.
      Bemerkenswert ist auch, was unsere „Qualitätsmedien“ dazu sagen.: das Gegenteil der Wahrheit.

  2. Am Beispiel Türkei kann man sehr schön illustrieren, wie wichtig Gold immer noch als Inflationsschutz ist. Quasi eine edelmetallische Firewall gegen das Abschmelzen von Weichwährungen.

    Die Türkei avancierte 2022 zum weltweit größten Käufer von Gold – vice versa hat die Türkei mit respektablen 64 % Inflation übers Jahr gezeigt, dass die Semiperipherie weiterhin von Krisenschüben gebeutelt wird.

    Wobei die erratische Geldpolitik der Zentralbank auch nicht gerade hilfreich war. Die türkische Lira wertete im vergangenen Jahr um fast 30 % ab, während der Goldpreis in Lira nach Angaben von Bloomberg um 40 % gestiegen ist.

    https://finanzmarktwelt.de/gold-als-inflationsschutz-macht-die-tuerkei-zum-weltgroessten-kaeufer-259667/

  3. Auf lange Sicht ist Gold unschlagbar und keine andere Anlage kommt da mit. Natürlich kann man mit Aktien einen riesigen Gewinn machen. Es geht aber auch genau so in die andere Richtung und man verliert viel Geld. Am liebsten waren mir die Zeiten, in denen man noch 4 bis 5 % Zinsen auf Festgeld bekommen hatte. Aber seitdem der Euro da ist, ist das nicht mehr möglich. Es wurde sukzessiv immer weniger. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie gut es uns gehen würde, wenn wir die gute alte DM behalten hätten. Die EU und die Währungsunion sind blauäugig und mit heißer Nadel gestrickt worden und werden uns ins Verderben stürzen. Wir sind bereits mit dem Euro im Endspiel, aber viele Menschen haben das bisher noch nicht kapiert. Es wurde zwar schon sehr oft der Zusammenbruch des Euro herbeigeredet und er ist nicht gekommen – aus einem Grund. Seitens der EZB wird der Euro gestützt, damit er nicht zusammen bricht. Und wer die Zeche zahlt ist ja bekannt.

    • Es gäbe keine Inflation, da die Goldmenge pro Jahr nur unwesentlich zunimmt!
      Inflation ist auch kein „natürlicher“ ökonomischer Prozess, sondern ein gewollter Prozess der Staaten.
      Stell Dir mal die Frage wie ein 100 Jahre altes Haus (Standard)im Preis steigen kann, der Wert ist doch abgenutzt und veraltet. Eine absolut unnatürliche Entwicklung!
      Inflation ist eine Steuer, genau wie Krieg, Einkommenssteuer und Erbschaftssteuer.
      Man bezahlt diese mit Arbeitszeit, Währung,Inflation und Blut/Leben.

    • @Bernhard
      Meine naive Vorstellung ist so, daß edles Metall seinen Wert behält, während alles andere schmilzt. Hier schrieb mal wer, daß im alten Rom eine Toga eine Unze Gold kostete. So viel kostet heute ein guter Maßanzug.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Goldverbot
      Wenn Bretton Woods, Goldwährungen etc. wiederkommen, so rechne ich damit.
      Siehe Reichspräsident Ebert 1923, siehe Hermann Göring 1936. In Berlin wollen sie schon Wohnungen enteignen. Habe @Thanatos dazu was geschrieben, der GR gab meinen Beitrag noch nicht frei.
      https://www.stone-blog.de/2008/08/gute-zitate-von-alfred-tetzlaff/
      Muß doch mal wieder meinen geistigen Mentor Alfred Tetzlaff bemühen: „Das ist mein Schwiegersohn. Ein Anarchist. Der hat was gegen Unternehmer. Auf den müssen Sie aufpassen. Wenn der zu Ihnen in den Laden kommt, dann wird’s gefährlich. Der klaut schon aus ideologischen Gründen. Nicht nur so zum Spaß.“
      Mein persönliches Fazit: „Irgendwann werden sie alle zu Sozis.“ Halt Dich besser an Silber. Lt. Professor Hans Bocker frißt die Industrie 80% der Ag-Förderung, und bei einem Ag-Verbot würde sich ein Schwarzmarkt bilden. Dann hast Du den Fusel, und es ist Prohibition. Auch rechnete Prof. Bocker damit, daß Ag dreistellig wird. Im Preis und nicht im Wert, würde @Krösus jetzt sagen.

  4. @thanatos
    Seit menschengedenken wird doch immer von unten nach oben umverteilt, weil es die natürlichste der Umverteilung ist. Es ist ein Naturgesetz.
    Nur dumme Menschen versuchen es immer wieder anders herum und scheitern regelmässig.
    Die allergrößte Dummheit ist es, immer das Gleiche zu versuchen und jedesmal auf ein besseres Ergebnis zu hoffen. (Einstein).

  5. Nun ja, es wird aus der Mitte heraus verteilt. In unserem überbordenden Sozialstaat wird ganz sicher nichts „von unten“ verteilt. Mittlerweile gibt es Transfers schon bis in die Mitte hinein. Unten zahlt man als Familie keine (als Single kaum) Einkommenssteuern, zu wenig in die Krankenkasse, mitversichert ist trotzdem Hinz und Kunzinchen. Und Geld gibt es nicht nur für die reale Existenzsicherung, sondern für Teilhabe, und weiter oben für Geringverdiener (auch in Teilzeit) pure Belohnungszahlungen rein für den Abstand zu den Garnichtarbeitern. Kinder sind kein Kostenfaktor, sondern man kann noch plus machen (Kindergeld, Kinderzuschlag, Teilhabepaket= alles wie Kita, Bus, Mensa, Klassenfahrt gratis, Geld für grössere Wohnung), wenn man sparsam ist.

    • @Todo
      Sie haben recht. Die Einzigen die wirklich schamlos geschröpft werden, ist die Mittelschicht. Bevor einem Reichen Inflation interessiert, muss sehr viel mehr passieren. Ein dauerarbeitsloser Harz IV Bezieher bekommt
      neben seinen monatlichen finanziellen Leistungen fast alle Nebenkosten seines Lebens alimentiert.
      Und für den selben Lebensstandard müssen viele Menschen im unteren Lohnsegment teils hart arbeiten.

  6. WS:
    Die Bau- und Modernisierungskosten sind nicht mehr tragbar, weder für den Vermieter noch für den Mieter. Vonovia hatte Anfang dieser Woche dargestellt, dass bei Kosten von 5.000,00 €/m² beim Neubau ein vernünftiges Wirtschaften nicht mehr möglich ist. Der private Vermieter dürfte das schon längst erkannt haben, denn wer baut noch ein Mehrfamilien-Mietshaus, wenn er noch alle Latten am Zaun hat? Gebaut werden noch Mehrparteienhäuser für Wohnungseigentümer. Und hier kommen nur diejenigen in Betracht, die entweder Höchstverdiener sind oder diejenigen, die erben oder familiäre Hilfe bekommen. Der Durchschnittsbürger ist hier komplett raus aus dem Spiel.
    Das staatliche Ziel – der Bau von 400.000 bezahlbaren Wohnungen pro Jahr – wäre selbst dann eine Null- nummer, wenn man diese Vorgabe tatsächlich erreichen würde. In Deutschland gibt es etwa 43 Millionen Wohnungen. Gehe ich davon aus, dass ein Haus eine durchschnittliche Lebensdauer von 100 Jahren hat, dann haben wir jedes Jahr einen Abgang von 1,00 %, sprich 430.000 Wohnungen.
    Wenn tatsächlich 200,000 Wohnungen/Jahr gebaut würden, ergäbe sich per se eine Unterdeckung von 230,000 Wohnungen im Jahr. Wenn wir – abseits der öffentlichen Zahlen – einen Zuzug von ca. 1 Mio. Menschen + x im Jahr haben, dürfte sich eine Unterdeckung von ca. 700.000 Wohnungen pro Jahr ergeben.
    Dieses Problem wird sich massiv verstärken, wenn in die Bestandsimmobilien weniger investiert wird. Die sozialistischen Träumereien in Bezug auf Mietpreisdeckel bilden hierbei nur einen Faktor. Faktisch gibt es diese Mietpreisdeckel bereits durch die Mietspiegel, die mir als Vermieter die Möglichkeit nehmen, die Mieten marktgerecht anzupassen.
    Und selbst wenn ich diese Faktoren ausblende, bleibt immer noch die Realität. Und die ist darin zu sehen, dass viele arbeitende Menschen nicht in der Lage sind, Wunschmieten zu bezahlen. Mietnomaden und Privatinsolvenzen sind die Resultate dieser Entwicklungen.
    Wenn der Staat von mir als Vermieter eine energetische Sanierung verlangt, die Kosten zwischen 1.000,00 und 1.500,00 €/m² verursacht, dann bin ich als Eigentümer von Mietwohnungen der Gelackte. Schon eine 3-Zimmer-Wohnung mit einer Größe von nur 70,00 m² wird sodann zur Kostenfalle. Erstens kann kein Mieter entsprechend erhöhte Mieten bezahlen und zweitens will das auch kein Mieter. Meine Erfahrung zeigt, dass Annehmlichkeiten (Fahrstuhl, Parkplatz direkt vorm Haus, großer Balkon, etc.) von Interesse sind, währenddessen sich zumindest bei mir noch niemand dafür interessiert hat, ob eine moderne oder eine alte Therme vorhanden ist.
    Die Folge der rotgrünen Politik wird sein, dass sich die Wohnungsnot massiv verstärken wird. Denn die Bereitschaft der Privaten zu Investitionen in Bestandsimmobilien wird abnehmen. Demzufolge wird es noch weniger vermietbare Wohnungen geben. Möglicherweise ist dies aber auch gewollt. Sollte eine Sanierungs- pflicht in Verbindung mit einem Vermietungsverbot kommen, wird der Staat unzählige Immobilien einsammeln können. Die weitere Entwicklung kennen wir aus der DDR. Verdiente Parteimitglieder bekommen die 1-A-Wohnungen und der Rest kann in Bruchbuden leben.

    • @RACEW
      In der DDR hatten sie per Gesetz den Mietspiegel auf dem Niveau des Jahres 1944 eingefroren. Die homöopathischen Mieten reichten vorne und hinten nicht, um den Bestand an Altbauten zu bewahren und diese zu sanieren. Demzufolge verfiel alles flächendeckend. Du weißt ja, daß ich als Dolmetscher an der Front bin. Zur Zeit kommen so viele Leute nach Deutschland, um hier zu bleiben, wie seit 2015 nicht mehr. Die Asylheime sind voll bis zum Anschlag. Also Unterbringung in kommunalen Wohnungen. Miete und Nebenkosten übernimmt das Amt, also wir Steuerzahler. Als deutsche Kartoffel bekommst Du in Frankfurt (Oder) keine kommunale Wohnung mehr. Auch für die Studenten der Uni Viadrina haben sie keine mehr, egal wie winzig. Dazu haben wir im Land 550.000 rechtskräftig abgelehnte Asylbewerber, die ausreisepflichtig sind, die abgeschoben werden müßten. Was aber nicht passiert. Gutmenschenland hat die Abschiebungen ausgesetzt. Auch die blockieren Wohnungen. Im Moment ist hier alles hart auf Kante genäht.
      https://www.youtube.com/watch?v=31_zW71lDfI
      Und Özdemir macht sich Sorgen um Warnwesten für Hühner.
      Gesegnet das Land, das keine anderen Sorgen hat.

    • @Racew
      Ausgezeichnete Analyse des Wohnungsmarktes.
      Es gibt aber auch einen entlastenden Faktor ( das ist jetzt kein Zynismus, sondern brutale Mathematik): massive Übersterblichkeit.
      Quelle ist das Statistische Bundesamt.
      Seit August 2021 haben wir eine kontinuierlich ansteigende Ünersterblichkeit, damals ging es mit 5.000 zusätzlichen Toten je Monat los. Zusätzlich, die Covid-Fälle sind da schon rausgerechnet.
      2022 waren es je nach Monat 10 bis 20 % Übersterblichkeit. Eine Stadt wie Regensburg wurde über die normale Rate hinaus ausgelöscht.
      Soweit die Fakten.
      Bemerkenswert ist, dass die Politik keine Aktionen unternimmt, diesen Sachverhalt zu klären.
      Stattdessen wird die Statistik dahingehend bereinigt, dass das neue hohe Sterblichkeitsniveau zur neuen Normalbasis gemacht wird.
      Aha.
      Das ist nicht nur für die Immos relevant.
      Tote kaufen keine Autos mehr oder zahlen Hypotheken zurück.

      • @MeisterEder
        https://www.youtube.com/watch?v=WUEqh07E4dY
        Tote können aber (zumindest in Amerika) als Briefwähler abstimmen und für vom Tiefen Staat gewünschte Wahlergebnisse sorgen. Das ist eine besondere Form der inklusiven Demokratie.

        Und den Berliner Bulettenköppen empfehle ich das 10. Gebot:
        https://gralsbotschaft.org/du-sollst-nicht-begehren-deines-naechsten-haus-hof-vieh-und-alles-was-sein-ist/
        DAS 10. GEBOT: DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NÄCHSTEN HAUS, HOF, VIEH UND ALLES, WAS SEIN IST !

        • @Wolfgang Schneider
          Bezüglich dieses Gebotes kann man dem Staat helfen, zumindest für echte Besserverdiener.
          Die Immos werden an eine Briefkastenfirma verkauft, der Erlös verschwindet als Privatvermögen irgendwie ins Ausland ausserhalb EU/Eurozone. Und vielleicht in Au und AG. Blöd, wenn man vergesslich ist.
          Selber muss man natürlich auch ausser Reichweite sein.
          Die Briefkastenfirma finanziert den Kauf bis zur Schmerzgrenze mit Krediten.
          Wenn dann eine Vermögensteuer etc. kommt, findet da FA nur einen Haufen Schulden.
          Tja, Pech gehabt.

          • @MeisterEder
            https://www.youtube.com/watch?v=diEVmQZ1QfM
            Wie wäre es einmal mit soliden Staatsfinanzen, statt Geld auszugeben wie Sonnenkönig Ludwig Numero 14? Oder Ludwig von Bayern, der im Starnberger See zu Tode kam?

            Sag mal, Du weißt Doch sowas: Was hat Anton Schlecker falsch gemacht, daß sie ihn doch drankriegten?

Keine Kommentare möglich

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige