Während sich das US-Haushaltsdefizit weiter erhöht, werden die Märkte auf die nächste Welle der Inflation vorbereitet. Eine historische Aufwärtsbewegung bei Silber könnte näher sein als angenommen.
Von Laurent Maurel
Bleibende Inflation
Die US-Finanzministerin Janet Yellen hat diese Woche eine überraschende Erklärung abgegeben, als sie ihr Bedauern darüber ausdrückte, dass sie die Inflation im letzten Jahr als „vorübergehende“ Erscheinung eingeschätzt hatte.
Vor diesem neuen Geständnis hatte bereits Jerome Powell letzte Woche sein Versagen im Kampf gegen die Inflation eingeräumt: Der Vorsitzende der Notenbank Fed hatte angekündigt, dass er nicht auf einen Rückgang der Inflationsrate auf 2 % warten würde, bevor er den US-Leitzins senkt.
Yellen sur l‘#inflation : „Je regrette d’avoir dit que c’était transitoire.“ pic.twitter.com/ZncqFHY6fc
— Or.fr (@Or_fr_) March 14, 2024
Die US-Finanzministerin Janet Yellen hat diese Woche eine überraschende Erklärung abgegeben, als sie ihr Bedauern darüber ausdrückte, dass sie die Inflation im letzten Jahr als „vorübergehende“ Erscheinung eingeschätzt hatte.
Vor diesem neuen Geständnis hatte bereits Jerome Powell letzte Woche sein Versagen im Kampf gegen die Inflation eingeräumt: Der Vorsitzende der Notenbank Fed hatte angekündigt, dass er nicht auf einen Rückgang der Inflationsrate auf 2 % warten würde, bevor er den US-Leitzins senkt.
US-Inflation steigt wieder
Die Fed und jetzt auch das Finanzministerium bereiten die Märkte also auf eine höhere Teuerungsrate vor. Die jüngsten Daten bestätigen die Rückkehr der Inflation.
Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Februar auf 3,2 % gestiegen, das Doppelte des von der Fed anvisierten Wertes. Dies entspricht einer annualisierten Rate von 5,4 % und war bereits der vierte Monat in Folge, in dem die Preise wieder gestiegen sind. Zur Erinnerung: Im Oktober letzten Jahres lag der Wert bei 0,9 %, was zahlreiche Wirtschaftsbeobachter dazu veranlasste, das Ende der inflationären Phase auszurufen. Doch nun stellt sich heraus, dass nicht die Inflation vorübergehend war, sondern ihr zwischenzeitlicher Rückgang!
Über einen annualisierten Zeitraum von drei Monaten ist die „Supercore“-Inflationsrate im Februar um 6,9 % gestiegen. (Zur Erklärung: Die Teuerungsrate von Grunddienstleistungen, ausgenommen Wohnkosten, ist ein von der Fed beobachteter Schlüsselindikator und auch als „Supercore“-Inflation bekannt.)
Im Januar legte dieser Indikator gegenüber dem Vormonat 0,7 % zu, der stärkste Anstieg seit September 2022, nachdem er sich bereits 2023 mehrfach erhöhte. Im Februar kletterte er um weitere 0,5 % im Monatsvergleich.
Überbordende Staatsausgaben
Diese Rückkehr der Inflation ähnelt den Ereignissen von 2021, als die Inflation durchstartete. Im März 2021 wurden vergleichbare Zahlen gemeldet. Gemäß dem Verbraucherpreisindex war die annualisierte Inflationsrate innerhalb eines Jahres von 5,4 % auf 16 % gestiegen.
Die heutige Situation beginnt Parallelen mit der Entwicklung in den 1970er Jahren aufzuweisen, als überbordende Staatsausgaben eine zweite Inflationswelle auslösten.
Besonders beunruhigend ist, dass auch die Inflationserwartungen wieder zunehmen. Auch das erinnert an 2021, denn es ist das erste Mal seit einem Jahr, dass die Märkte wieder mit einer höheren Inflation rechnen. Was war der Grund für den erneuten Anstieg der Teuerungsrate im Februar? Lebensmittel (+6 %), Kfz-Versicherungen (+20 %), Flugtickets (+30 % in nur zwei Monaten) sowie die Wohnkosten.
Innerhalb von vier Jahren sind die Preise der meisten Konsumgüter auf spektakuläre Weise gestiegen:
Das Szenario der 1970er scheint sich zu wiederholen, denn die gleichen Ursachen bewirken die gleichen Folgen. In einem Umfeld erhöhter Zinsen heizen die Staatsausgaben die Inflation an. Das Finanzministerium gleicht einer sprudelnden Liquiditätsquelle, wovon vor allem seine Gläubiger in zunehmendem Maße profitieren. Die Kapitalflüsse infolge der Zinszahlungen für die US-Staatsschulden blähen Liquiditätsblasen an den Märkten auf, vor allem im Bereich der Tech-Aktien und der Kryptowährungen.
US-Haushaltsdefizit
Diese Zunahme der Liquidität macht die restriktive Geldpolitik der Fed wirkungslos: Während die Notenbank dem System Liquidität entzieht, pumpt das Finanzministerium immer mehr hinein! Im Zusammenhang mit der enormen amerikanischen Staatsverschuldung haben die Zinserhöhungen so eine inflationäre Wirkung.
Im Februar haben die USA 567,4 Mrd. $ ausgegeben und 271,1 Mrd. $ eingenommen, d. h. das Defizit belief sich auf 296,3 Mrd. $. Das entspricht 110 % der gesamten Steuereinnahmen.
Die Zinszahlungen für die Staatsanleihen betrugen 76 Mrd. $ und fraßen damit mehr als die Hälfte der Einnahmen aus der Einkommenssteuer auf, welche bei rund 120 Mrd. $ lagen.
Das Defizit der ersten fünf Monate des laufenden Steuerjahrs beträgt 828 Mrd. $, verglichen mit 722 Mrd. $ in den ersten fünf Monaten des Vorjahres. Dies entspricht einer Erhöhung um 14,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Es handelt sich zudem um das höchste Defizit im Verhältnis zum BIP, das je außerhalb einer Rezession verzeichnet wurde.
Hauptgrund für die Explosion des Defizits sind die kolossalen Zinszahlungen, die die Staatskasse leisten muss. Diese gigantischen Beträge treiben die Märkte nach oben und fördern die Inflation.
Indem Janet Yellen ihren Irrtum hinsichtlich der „vorübergehenden“ Inflation gerade jetzt zugibt, während sich das US-Haushaltsdefizit weiter erhöht, werden die Märkte auf die nächste Welle der Inflation vorbereitet.
Silberpreis gestiegen
In diesem veränderten Kontext reagiert der Goldpreis mit einem Anstieg auf neue Rekorde. Diese Woche war Silber an der Reihe, eine bedeutende Aufwärtsbewegung einzuleiten. Im Wochenchart versucht der Silberkurs ausgehend von der Obergrenze seiner Konsolidierungszone eine neue Rally zu starten.
In einer geringeren Zeitskala (4 Stunden) ist der Ausbruch nach oben sehr signifikant.
Neue Silber-Rally?
Auch die Aktien der silberfördernden Unternehmen starten endlich durch und entwickeln sich besser als die Goldproduzenten. Der SILJ/GDXJ-Chart verdeutlicht diese äußerst bedeutsame Wendung:
Seit dem Beginn der Goldrally vor zwei Wochen entwickelt sich Silber erstmals besser als das gelbe Metall. Das Open Interest am Silbermarkt ist gering, ein sehr positives Zeichen für die Fortsetzung der Hausse. In Shanghai wird Silber weiter mit beträchtlichem Aufschlag gehandelt. Die Preisdifferenz zwischen dem Londoner und dem chinesischen Markt beträgt fast 2 $, was Arbitragegeschäfte fördert und den Silberpreis auf kurze Sicht unterstützt. Eine historische Aufwärtsbewegung, die Silber weit nach oben katapultiert, könnte näher sein als angenommen.
Quelle: Goldbroker
LAURENT MAUREL in Edelmetall- und Bergbauanalyst. Als ausgebildeter Ingenieur arbeitete er in verschiedenen Sektoren (Telekommunikation, Softwaretechnik, Astrophysik …) in Kanada, den Vereinigten Staaten, Deutschland und Frankreich.
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder. Sie stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.
Nicht wenige Ökonomen hatten genau dieses Szenario vorhergesagt.
Allen voran Markus Krall der nicht nur scharf die Zentralbanken ins Gericht nimmt, sondern auch die sozialen und ökonomischen Entscheidungen der Staatsoberhäupter kritisiert. Er wurde und wird schon beinahe als Staatsfeind betrachtet, als Schwurbler und Verschwörungstheoretiker.
In diesen spannenden Zeiten darf man gespannt sein, was von Seinen und Anderen Prognosen eintritt. Doch dann sind die jetzigen Verantwortwortlichen vielleicht schon längst abgewählt und der Scherbenhaufen wird immer weiter getragen.
Sind es nicht die selben Spielchen die sich immer und immer wiederholen?
@fritzthecat
Das war schon immer so.
Deshalb habe ich von meinen Eltern und Grosseltern gelernt und meine Lebensmaxime war immer:
Glaube nichts, was dir von „denen“ gesagt wird.
Glaube nichts, was du in den Medien liest oder in den Nachrichten hörst.
Sie lügen und betrügen alle.
Höre nur auf dich selbst und handle danach.
Das tat ich immer und tue es noch heute und ich behaupte, dass ich mich höchstens 2-3 mal geirrt habe
Ich glaube, dass Putin den Krieg gegen den Westen gewinnt, dass China die nächste Supermacht sein wird und dass Deutschland zum Entwicklungsland mutiert, auf die Hilfe anderer Nationen angewiesen sein wird.
Wenn mich hier jemand fragt, ob er in Deutschland oder in deutsche Firmen investieren soll, sage ich immer, mach einen Bogen darum.
Musk von Tesla hat eben auch diese Erfahrung gemacht.
Er hätte besser in Mali investieren sollen.
Wäre zumindest das Gleiche gewesen.
@Maruti
So schlimm wird es Musk nicht treffen.
1.) Wir Steuerzahler haben ihm die Fabrik zu großen Teilen per Subventionsmilliarden geschenkt.
Eigenes Geld investiert schon lange kein Unternehmer mehr in diesem Land, siehe die komplett durchsubventionierten Chipfabriken.
2.) Es ist ein reines Montagewerk, in dem global eingekaufte Teile (die den Großteil das Wertes des Autos ausmachen) nur noch zusammengeschraubt werden. In weniger als einem halben Jahr sind alle nötigen Maschinen dort wieder ausgebaut und im Container nach xy verschifft.
Und dann werden die Teile aus China eben wie in Ihrem Beispiel nach Mali verschifft und dort montiert.
Finis Germaniae.
Nokia und Bochum lassen grüßen.
@meister Eder
Naja, man erhöht die Rente um über 4% im Juni.
Was nicht schlecht klingt, neben allen Energie und Corona Zulagen. Nur, das treibt, wie man sieht, die Inflation und die Rentner in die höheren Steuerklassen. So haben jene kaum was von der Erhöhung, manche sogar weniger als vorher.
Und so versuchen einige in Thailand oder Vietnam zu leben, da dort billiger.
Wäre nicht das neu erschaffene Rentnerfinanzamt.
Und so kommen diese Rentner sofort in die beschränkte Steuerpflicht und die ist happig.
Wenn es noch dazu ein Niedrigsteuerland ist, kommt die erweiterte beschränkte Steuer, auch wenn diese Rentner nun reuemütig zurückkehren müssen und die gilt auch in Deutschland für weitere 10 Jahre !
Und da kämpft so mancher nun als Renter um die unbeschränkte Steuerpflicht, nur, die gibt es nicht mehr so einfach.
Halleluja, Germany.
@Maruti
Gerade gegoogelt:
1.209 Euro ist die Durchschnittsrente in Germanien, bei den „Einzelrentnern“ (mit nur einer Rente. das sind 17 der 21 Mio. Rentner) sind es großzügige 1098 Euro.
Je Monat, nicht je Woche.
4 % Steigerung sind dann 44 Euro, da geht natürlich noch die Krankenversicherung weg.
Frage: wie lange muss der dann sparen, wenn er für Robert eine 35.000 Euro Wärmepumpe und noch mal 100.000 in die energetische Sanierung seines Rentnerhäuschens stecken muß ?
Aber wir müssen das verstehen: wenn man z.B. 300.000.000 Euro für Radwege in Peru ausgibt, bleibt natürlich für Rentner nix übrig.
@ 4,57 % Rentenerhöhung sind angesichts der Inflation bei Lebenmitteln und Energie ein unzulängliches Trostpflästerchen mehr nicht.
Lieber @Meister Eder, wie sagte einst schon Woody Allen:
,,Man bekommt nie das was man möchte , aber immer das was man verdient“!
Und deshalb bekommt der Germoney auch eine ausreichende Rente in der BRD, nicht mehr!
Man muß es als globale Gerechtigkeit oder kosmischen Ausgleich sehen.
Freiheit, eingetauscht gegen vermeintliche Sicherheit.
Wie sagte einst der große Olaf Scholz,: ,, You never walk alone“.
Wahrlich!
@Tresorfritze
Zu dem Spruch von Olaf habe ich auch schon eine Idee für den nächsten SPD-Werbefilm zur BT-Wahl 2025:
You never search alone !
Im Bild 5 deutsche Rentner beim Flaschensammeln in den Mülleimern einer vergammelten Innenstadt.
Spaß beiseite:
Die Demographie und die Wirtschaftsaussichten sind ein einziges Desaster.
Jetzt wird noch kräftig „Sondervermögen“ geschaffen, um den Rest des vermeintlich noch vorhandenen Volksvermögens umzuverteilen.
Für alle Bürger Ü60 eigentlich eine gute Nachricht.
Für meine Generation gut, ich hoffe, dass es noch ein paar Jahre Staatsrente etc. gibt.
Für „Danach“ hat das Eichhörnchen ein paar Nüsse vergraben.
Für alle unter 50 aber eine mathematsch absehbare Katastrophe.
We U50 Ist zahlt in Sozialsysteme ein, aus denen er NIX mehr herausbekommt als genug für täglich leckere Nudeln von LIDL.
Für die gibt es nur 2 Alternativen: abhauen oder selbst krisensicher Vorsorgen. Letzteres ist ein einem Land mit den höchsten Steuern, Abgaben und Energiepreise natürlich ein Problem.
Klingt einfach: es gibt schlicht keine Alternative zu Gold.
Oder was wird es mit Sicherheit im Jahr 2040 oder 2045 noch geben ?
Aktien von Tesla oder Bayer ?
Staatsanleihen der USA ?
Man kann ja mischen.
Aber ich würde mind. 50 % auf Hardware setzen.
Hat sich die letzten 5 Jahre verdoppelt, steuerfrei, risikofrei.
Es geht schlechter.
Und jetzt gehen die Probleme erst los, oder warum verkaufen die Insider ihre Aktien so schnell es geht ?
Humor zur Sache: Simone Solga.
Sie sieht die großen Erfolge der Bildungspolitik: die Jugend ist zu doof, um zu merken, dass man sie geplant in die Altersarmut rennen lässt. Und damit die gar nicht auf die Idee kommen, mal nachzudenken (falls das noch möglich sein sollte), schickt man sie zum Zeitvertreib auf Klimademos oder Demos gegen Rächts.
Ab Minute 4.
https://www.youtube.com/watch?v=FOyuM5Y0hN4