Dienstag,19.März 2024
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Goldleasing-Deal in China sorgt für Aufsehen

Gold: Sommerpause beendet, der Preis steigt (Foto: Fotolia)
Chalco verleiht Gold, um sich Liquidität zu verschaffen. Ein Deal mit vielen Fragezeichen! (Foto: Daniel Nimmervoll – Fotolia.com)

Der größte chinesische Aluminium-Hersteller verleiht Gold im Wert von 460 Millionen US-Dollar an eine chinesische Großbank. Der Deal wirft wichtige Fragen auf.

Der chinesische Aluminium-Hersteller Aluminium Corp of China (Chalco) sorgt in Finanzkreisen für Erstaunen. Wie die South China Morning Post berichtet, hat das chinesische Staatsunternehmen einen Gold-Leasing-Vertrag mit der Bank of Communications abgeschlossen.

Demnach leiht Chalco der Peking-Niederlassung der chinesischen Großbank für einen Zeitraum von zwölf Monaten „Standard-Gold in einer Feinheit von 99,99“ im Wert von 460 Millionen US-Dollar.

Das verliehene Gold soll von der Bank verkauft werden, um Chalco Betriebskapital zu beschaffen. Nach einem Jahr soll das Gold zum gleichen Preis zurückgekauft werden und in der gleichen Menge und Qualität an Chalco zurückgegeben werden. Dazu wird der Deal mit einem Termingeschäft abgesichert

Der Deal wirft mindestens drei  wichtige Fragen auf:

1) Wie schlecht ist es um die chinesische Konjunktur bestellt, wenn der größte Aluminium-Produzent offensichtlich solche Finanzprobleme hat?
Zwar wies das Unternehmen für das vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 206 Millionen Yuan aus (31 Mio. US-Dollar). Dieser sei laut JP Morgan aber durch Steuerbegünstigungen von 6,64 Mrd. Yuan (996 Mio US-Dollar) zustande gekommen. 2014 erlitt Chalco bereits einen Verlust von 2,46 Mrd. US-Dollar.

2) Woher stammt das Gold?
Chinesische Medien fragen verwundert: „Ist Chalco auch ein Goldproduzent?“. Analysten ist nicht bekannt, dass das Unternehmen im Goldgeschäft tätig ist. Seit Jahren wird aber spekuliert, dass die chinesische Zentralbank Goldbestände bei chinesischen Geschäftsbanken und Staatsbetrieben deponiert, um den wahren Umfang der eigenen Goldbestände zu verschleiern. Eine Antwort auf die Frage können die chinesischen Medien allerdings nicht liefern.

3) Welche Auswirkungen kann ein solcher Deal auf den Goldmarkt haben?
Bei einem Goldpreis von aktuell 1.265 US-Dollar pro Feinunze erhält man für 460 Millionen US-Dollar 363.636,36 Unzen Gold. Das entspricht 11,3 Tonnen Gold. Je nach dem, wann und in welchen Tranchen das Metall angeboten wird, kann der Verkauf den Goldpreis kurzzeitig drücken. Die ursprüngliche Meldung über den Deal stammt vom 8. Juni 2016. Das Gold könnte also bereits auf den Markt gelangt sein.

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9 Kommentare

  1. @scholli
    Die gehen immer noch davon, dass die Märkte die Menschenmassen sind, die Anleger, Omi und Opa sozusagen.
    Das stimmt jedoch schon lange nicht mehr. Die Märkte sind die Zentralbanken und ein paar Vasallen.Für normale Anleger sollte der Handel in diesen Märkten verboten sein.Weil der Markt eine Betrugsmaschinerie ist und den Wohlstand der Menschheit vernichtet.
    Die Menschheit beaucht keine Märkte dieser Art und Aktien und Anleihen schon gar nicht.Weg damit.

  2. Zur Frage 1.
    Ist ja, abgesehen von den Mainstream Medien, allgemein bekannt. Schlecht!
    Und der Zustand ist auch bei allen Länder dieser Welt ersichtlich.

  3. schmunzeln,

    das große Weltfinanzcrash-Puzzle komplettiert sich Stück für Stück.

    Habt ihr schon alle vorgesorgt?

    • @juppi
      Bei dieser Verschuldung muss ja auch was geschehen.Dass das nicht erfreulich ist, dürfte klar sein. Oder meint jemand, es ginge ewiglich so weiter ? Jedes Jahr ein paar Billionen mehr Schulden ? Und Gelddrucken ohne Ende?
      Die Notenbanken müssen immer mehr Kapital generieren um die Inflation anzukurbeln, Öl anzuheizen, die Währung und das Gold zu drücken und die Papierwerte ohne Grenzen ankaufen.
      Das geht nicht, deshalb trommelt man schon überall zum Krieg.Den der Krieg ist wie der Tod. Er richtet alles wieder gerade.

  4. Von der nächsten Krise wird niemand verschont bleiben. Durch den Besitz von physischem Gold und Silber sowie den Aktien einiger Edelmetallunternehmen lassen sich die Verluste, die uns bevorstehen, jedoch etwas abmildern.

  5. Ich dachte es geht physisches Gold nur hinein nach China, aber nie mehr wieder raus dem Land..auch bei einem verkauf?

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