Der jüngste Goldpreis-Anstieg war begleitet von Eindeckungskäufen fälschlich positionierter Gold-Spekulanten am US-Terminmarkt.
Goldpreis-Rally
Die jüngste Goldpreis-Rally war kein Strohfeuer, eher der Auftakt für einen Trendwechsel. Das bekamen nun Spekulanten am US-Terminmarkt schmerzhaft zu spüren. Denn sie wurden auf dem falschen Fuß erwischt und mussten vermehrt Short-Positionen eindecken. Das zeigen die aktuellen CoT-Daten eindrucksvoll. Dazu betrachten wir die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der US-Warenterminbörse COMEX per 2. August 2022.
CoT-Daten
So stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 25 Prozent auf 135.565 Kontrakte. Währenddessen nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 34 Prozent zu auf 124.326 Kontrakte. Dabei vollzog das „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) eine Kehrtwende. Denn vergangene Woche waren diese Händler noch mit 19.093 Kontrakten netto-short positioniert. Nun zog es sie wieder auf die Long-Seite mit 15.855 Kontrakten. Die Differenz: 34.948 Kontrakte, was innerhalb von nur einer Woche Netto-Käufen von 108 Tonnen Gold entsprach!
Open Interest
Dabei nahm der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte (100-Unzen-Verträge) gegenüber Vorwoche um weitere 5,7 Prozent ab auf 459.649 Kontrakte. Und bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging es um weitere 0,1 Prozent auf 454.455 Kontrakte. Dies spiegelt die Eindeckungskäufe der Spekulanten wider. Denn um sich von den verlustbehafteten Short-Positionen zu befreien, müssen sie entsprechende Long-Verträge eingehen, die dann zur Auflösung des Futures-Geschäftes führen und so in der Masse einen Rückgang des Open Interests bewirken.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis im US-Futures-Handel beendete die Woche mit 1.792,40 US-Dollar pro Unze. Dabei handelt es sich um den meistgehandelten Kontrakt, der eine Auslieferung im Dezember vorsieht. Gegenüber Vorwoche ergibt sich damit ein Goldpreis-Anstieg von 0,5 Prozent. Am Donnerstag waren die Dezember-Kontrakte für bis zum 1.812 US-Dollar pro Unze gehandelt worden. Schließlich kam der Kurs dann am Freitag nach Bekanntgabe der neuen US-Arbeitsmarktzahlen wieder etwas zurück.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren in der zwölften Woche in Folge. Denn per 4. August 2022 summierten diese sich auf 29,59 Millionen Unzen. Damit wanderten weitere 740.000 Unzen ab (Vorwoche: -840.000 Unzen). Dabei fielen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände der Kategorie „eligible“ um rund 70.000 Unzen auf 14,85 Millionen Unzen.
Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 454.455 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 45.445.500 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu rund 65,1 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 64,9 %).
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC nun für den aktuellen Kontrakt-Monat August bislang 28.012 Anträge auf physische Gold-Lieferung. Das heißt, in der vergangenen Woche kamen 6.077 hinzu. (Vorwoche: 21.935). Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 wurden insgesamt 55.102 Anträge auf physische Gold-Lieferung eingereicht. Im vergangenen Juli waren es nur 9.641 „Delivery Notices“.
Einordnung
Die Entwicklung war absehbar, wenn man den historischen Verlauf und die Zusammenhänge bei den Futures-Positionen kennt. Wir hatten unsere Leser in vergangenen Artikeln darauf vorbereitet. Die Goldpreis-Stärke kann weiter anhalten, wenn der Open Interest im nächsten Schritt bei anziehendem Kurs steigt und wieder mehr spekulative Futures-Händler in den Markt einsteigen.
Für manchen, der von Haus mit Grundstück träumt und dieses sogar “ rechtmässig“ erwirbt, kann es noch schlimmer kommen.
Shit happens.
https://www.n-tv.de/panorama/Gerichtsfehler-treibt-Familie-in-den-Ruin-article23510489.html
Haus weg, Schulden, Ruin.
Obwohl die Familie völlig unschuldig an diesem Desaster ist.
Auch am Strommarkt (UK) gibt es eine dramatische Entwicklung:
OMG ! „God
shavesave the Queen.“„Die Revolution hat begonnen“:
„75.000 Briten wollen ab Oktober keine Stromrechnungen mehr
inmitten des Inflationssturms zahlen . . .
Der Widerstand wächst, denn mehr als 75.000 verärgerte Menschen
im Vereinigten Königreich haben sich verpflichtet, ihre Stromrechnung
im Herbst nicht zu bezahlen, wenn die Preise wieder steigen.
„75.000 Menschen haben sich verpflichtet, am 1. Oktober zu streiken!
Wenn die Regierung und die Energieunternehmen sich weigern zu handeln,
dann werden es die einfachen Menschen tun! Gemeinsam können wir einen
fairen Preis und erschwingliche Energie für alle durchsetzen“, twitterte
„Don’t Pay UK“, eine anonyme Gruppe, die sich dafür einsetzt, dass mehr als
eine Million Briten die Bezahlung ihrer Stromrechnung bis zum 1. Oktober
boykottieren.
75.000 Menschen haben sich verpflichtet, am 1. Oktober zu streiken!
Wenn die Regierung und die Energieunternehmen sich weigern zu handeln,
dann werden es die einfachen Menschen tun!“
Hallo, Michel: aufwachen !
≧◉ᴥ◉≦✌
Stromrechnung boykottieren? Nee nee, nicht mit mir. Dann sind die entsprechenden Unternehmer pleite, müssen zum Sozialamt und die muss ich dann auch noch ernähren. Ausserdem habe ich dann auch keinen Strom mehr für meinen Schmelzofen. Nee nee, Michel schlaf ruhig weiter.
@Klapperschlange: Also wollen die Briten, das der Staat die Mehrkosten übernimmt? Damit zahlt der Bürger dies nur über die Hintertür (Verschiebung von einer Tasche in die andere). Eigentlich fordern die „einfachen Menschen“ mit dieser Aktion ein Grundeinkommen oder je nachdem wie man es nennen will „Helikoptergeld“ und nicht günstigere Energiepreise, oder verstehe ich das falsch?
@dummkopf^2
Natürlich ist es so. Sonst könnte man ja Steuersenkungen fordern, wie etwa einen Steuersatz von 10% für alle. Aber dann müsste diese Klientel ja arbeiten und das kommt überhaupt nicht in Frage. Lieber ohne Arbeit alimentiert werden, das ist es, was man will.
Hier zu Lande hat das Lindner durchschaut, was für ein Glück, diesmal und solchen aberwitzigen Wünschen eine Abfuhr erteilt. Kein Geld ohne entsprechende Leistung.
Vielleicht wirds diesmal mit der BRD.
@klapperschlange
Das wird in Deutschland sicher nicht passieren.
Da würde man sich erst für eine Eintrittskarte zum Streik anmelden, danach anstellen, zwischenzeitlich aber pünktlich die Stromrechnung unter Vorbehalt bezahlen und gleich anschliessend zum Rechtsanwalt
rennen.
Also, keine Sorge. Man murrt höchstens und zahlt pünktlich.