Sonntag,08.Dezember 2024
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Goldpreis: Jetzt kann der Rebound kommen!

Goldpreis und Open Interest an der COMEX sind zuletzt gemeinsam gefallen. Dies könnte auf eine kurzfristige Bodenbildung bei Gold hindeuten.

Optimismus steigt weiter

Die vergangene Woche bescherte dem Goldpreis einen Kursverlust. Das gilt allerdings nur für die Dollar-Notierung. Denn Gold hielt sich auf Basis der US-Futures weiterhin über der Marke von 1.800 Euro. Die Handelswoche war geprägt von einem steigenden US-Dollar und weiter anziehenden Anleiherenditen. Auf der Nachrichtenseite hat sich wenig getan, sieht man einmal davon ab, dass China erneut kräftig auf dem Goldmarkt zugeschlagen hat: Chinas Zentralbank kauft erneut tonnenweise Gold

Gold, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis hat sich auf Dollar-Basis noch nicht aus dem seit Mai bestehenden Abwärtstrend befreit. Eine Rückkehr über 2.000 US-Dollar wäre ein wichtiger Schritt (Bild: Goldreporter)

Was hat sich am US-Terminmarkt getan? Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Handel mit Gold-Futures per 5. September 2023.

CoT-Daten

Hier ist die Netto-Short-Position der „Commercials“ nun zwei Wochen in Folge wieder gestiegen. Nun ging es um 12 Prozent rauf auf 158.239 Kontrakte. Damit standen diese kommerziellen Händler unter dem Strich mit 492 Tonnen Gold auf der Verkaufsseite.

Demgegenüber stieg die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ ebenfalls um knapp 12 Prozent auf 138.006 Kontrakte. Nach der Vervierfachung der Netto-Verkäufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) in der Vorwoche stieg die Kaufposition dieser Untergruppe noch einmal um 28 Prozent auf 50.365 Kontrakte.

Open Interest

Währenddessen nahm der Open Interest gegenüber Vorwoche um rund 1 Prozent zu auf 438.672 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging die Summe aller offenen Gold-Kontrakte dann wieder um 0,6 Prozent zurück auf 435.933 Kontrakte.

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Dagegen ist der Open Interest im Handel mit Gold-Optionen an der COMEX um 4 Prozent angestiegen auf 785.070. Dabei stieg die Put/Call-Ratio auf 0,431 (Vorwoche: 0,422). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 232 Call-Optionen (Vorwoche: 237). Damit hat sich der überwiegende Optimismus in diesem Sektor gegenüber Gold etwas abgeschwächt.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis auf Basis der US-Futures (Dezember-Kontrakt) beendete die Handelswoche mit 1.942 US-Dollar pro Unze. Damit kam der Kurs gegenüber Vorwoche um 1,2 Prozent zurück. Dabei sahen wir im Wochenverlauf einen weitgehend kontinuierlichen Preisrückgang, so dass die Notierung nur nahe am Wochentief aus dem Freitagshandel ging. Aktuell notiert der Futures-Preis (Dezember-Kontrakt) noch knapp 25 Dollar über dem Spotkurs (Gold zur sofortigen Lieferung).

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Der steigende US-Dollar und die festen Anleihe-Renditen belasteten den Goldpreis. Vergangene Woche ging es für die Dollar-Notierung 1,2 Prozent nach unten (Quelle: CME Group)

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren gegenüber um rund 240.000 Unzen auf 21,14 Millionen Unzen. Dagegen kamen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um diese 240.000 zurück auf 10,29 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 435.933 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 43.593.300 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu 48,5 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 48,3 %).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat August nun 3.639 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Zum Vergleich: Im Juli waren es insgesamt 12.272. Dagegen lag die Summe im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bei 55.102 Anträgen auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Gold-Ausblick

In dieser Woche kamen Open Interest im Futures-Handel und Goldpreis gemeinsam zurück. Dies zeugt in der Regel von einer nachlassenden Marktschwäche auf die eine kurzfristige Bodenbildung folgen kann. Die Logik dahinter: Wenn Goldpreis und Open Interest fallen, dann senken Long-Trader ihre Preisvorstellungen (Verkaufspreis) und animieren damit Short-Seller zur Glattstellung ihrer Positionen. Kommt es nächste Woche zum Kursrebound?

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