Freitag,26.April 2024
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Goldpreis: Warten auf den Kursausschlag

Gold, Goldpreis
Anhaltende Konsolidierung beim Goldpreis: Es gibt auch vom US-Terminmarkt keine eindeutigen Richtungssignale.

Der Goldpreis gab vergangenen Woche erneut unter erhöhter Volatilität leicht nach. Auch am US-Terminmarkt sind die Händler in Wartestellung.

Goldpreis volatil

Der Goldpreis-Entwicklung in der vergangenen Woche war erneut von deutlicher Volatilität im Intraday-Handel geprägt. Am Ende sahen wir die Fortsetzung einer Kursschwäche, allerdings bei Preisen klar oberhalb von 1.800 US-Dollar. Am US-Terminmarkt bleiben die Investoren weiter zurückhaltend. Das zeigen die jüngsten CoT-Daten (Commitment of Traders) der US-Börsenaufsicht CFTC. Wir betrachten die Positionen der größten Händler-Gruppen bei den Gold-Futures per 21. Juni 2022.

CoT-Daten

Nach dem deutlichen Rückgang in der Woche stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ nun um 4,8 Prozent auf 187.189 Kontrakte. Währenddessen nahm die Netto-Long-Position der „Großem Spekulanten“ um 5,6 Prozent zu auf 104.287 Kontrakte. Dabei stockte die Untergruppe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) ihre Netto-Käufe gegenüber Vorwoche wieder um mehr als ein Drittel auf, mit zuletzt 49.803 Kontrakten (Vorwoche: -35 %).

Open Interest

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Standard-Gold-Kontrakte (zu 100 Unzen) an der COMEX, stieg im Vorwochenvergleich erneut leicht um 0,57 Prozent auf 500.276 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging es dann um weitere 0,45 Prozent nach oben auf 502.576 Kontrakte.

Gold, COMEX, Positionen, Futures

Gold, COT-Daten

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis beendete den US-Gold-Futures-Handel am Freitag mit 1.828,10 US-Dollar pro Unze (August-Kontrakt). Damit ergibt sich gegenüber Vorwoche ein Kursrückgang von 0,7 Prozent. Am Mittwoch wurden im Tagesverlauf noch 1.850 US-Dollar erreicht. Das Wochentief ereignete sich am Donnerstag bei 1.823 US-Dollar.

Gold, Goldpreis, Chart
Goldpreis-Entwicklung in der vergangenen Woche: Erhöhte Volatilität im leichten Abwärtstrend (Quelle: GodmodeTrader).

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen nahmen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren in der sechsten Woche in Folge ab. Denn per 23. Juni 2022 summierten diese sich auf 33,31 Millionen Unzen. Damit wanderten weitere 500.000 Unzen ab. Dabei gingen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände der Kategorie „eligible“ um 260.000 Unzen zurück auf 16,04 Millionen Unzen.

Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 502.576 Kontrakten wurden Ende der Woche insgesamt 50.257.600 Unzen Gold in Form von Standard-Futures gehandelt (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war offiziell zu rund 66 Prozent gedeckt mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 67,5 %).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontrakt-Monat Juni nun 23.925 Anträge auf physische Gold-Lieferung. Das heißt, vergangene Woche kamen nur noch 184 hinzu (Vorwoche: +1.688). Zum Vergleich: Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 wurden insgesamt 55.102 Anträge auf physische Gold-Lieferung eingereicht.

Ausblick

Die Konsolidierung beim Goldpreis hält an. Dabei befindet sich das Edelmetall seit Anfang Mai in einer ausgeprägten Seitwärtsbewegung, nach dem deutlichen Rückgang im April. Nun gilt es abzuwarten, wann sich ein neuer Trend abzeichnet und auch wieder deutlich mehr Händler ins Termingeschäft einsteigen. In diesem Fall dürften auch die Goldbestände an der COMEX wieder steigen. Und in der kommenden Woche stehen in den USA die Verfallstermine bei den Edelmetallen an.

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12 Kommentare

  1. Den Verfallstag ende des Quartals bezeichnet man auch Hexensabbath. Da kann, muss aber nicht, es deutlich rauf und runter gehen. Es könnte eine Chance für Käufer sein, wenn der Goldpreis von den Akteuren nach unten geprügelt wird um die bestehenden Leerverkäufe ohne Verlust glatt zu stellen. Manchmal gelingt es, meist aber nicht, da ja der Gegenpart das Spielchen auch kennt und mit Short Squeeze winkt.
    Und Powell mit seinen Zinsen mischt auch noch mit.
    Aber mann kann es ja mal versuchen, no risk, no fun.

  2. Die G7 verhängen demnächst, vielleicht auch später oder erst mal noch nicht oder planen womöglich einen Importstopp von Gold aus Russland. Da wird sich der Kremel aber kaputtlachen. Wenn das so funktioniert, wie bei Gas oder Öl auch. Mit Ausnahmen, hinten herum oder gleich direkt auf die G7 pfeifen.
    Russland liefert ohnehin Gold in die Schweiz, nach Indien und China und noch ein paar andere, wie Türkei und Pakistan.Übrigens, Ungarn beteiligt sich auch nicht am Importstopp.
    Frage ist, was macht nun der Goldpreis der Comex ?
    Gold wird ein bisschen teurer, unangenehm für die Fiatdrucker. Also muss man abwerfen.Wie üblich vom Balkon.

    • Und sie haben es getan. Die G7 Länder haben beschlossen russisches Gold zu boykottieren. Mal abwarten wie sich das auswirkt.

    • @maruti
      Ist gerade passiert.
      Ok, ich kaufe ab sofort keine Krügerrand mehr, bei denen statt des Springbocks das Gesicht von Wladimir drauf ist.
      Schätze, das stört nicht weiter.

    • In der Meldung von heute hieß es , man wolle verhindern das Russland mehrere Dutzend Milliarden Dollar durch Goldverkauf einnehme .
      Mehrere Dutzend heißt für mich mindestens 3 , also 36 Milliarden , was ungefähr 600 Tonnen entspräche.
      Da ist wirklich der Kelch an mir vorbei gegangen , das Russland jährlich so viel exportiert hätte , ich meinte eigentlich gelesen zu haben das Russland seit geraumer Zeit schlauerweise gar kein Gold mehr exportiert .

      • @Herr Diebel
        Reinste, nutzlose Symbolpolitik.
        Dann geht das Gold notfalls über China raus, wie jetzt schon das Öl über Indien.

        Als Nächstes werden Mondgestein und Marsmännchen auf die Sanktionsliste gesetzt.
        Hilflosigkeit gepaart mit Panik.

        Wenn nächste Woche (eine reine Mutmaßung) noch so ein blödes Teil einer Pumpe in einer Gaspipeline den Geist aufgibt, für das es dummerweise wieder nirgends außer in Kanada Ersatz gibt,
        dann werden wir sehen, wer am längeren Hebel sitzt.

        Kommt mir vor die der Globetrotter, der mit leerer Wasserflache 2 km vor einer Oase in der brennenden Sonne sitzt und meint, er könnten den Scheich in der Oase mit Saktionen aushungern.

        Ein Tollstück, direkt aus der Psychiatrie.
        Dafür steht in 120 km Umkreis um Ellmau hinter jedem 2. Baum ein Polizist.
        Wir wurden schon vor 2 Wochen kontrolliert, vom Fernpass kommend auf einer Mini-Strasse, mind 20 Polizisten mit aller Technik.

        • @MeisterEder
          Natürlich hat das nur Symbolcharakter und dient als Valium fürs gemeine Volk. Das zeigt, dass man mittlerweile nichts mehr in der Hand hat und die Ukraine bereits aufgegeben hat.
          In den nächsten Wochen wird der Druck auf die Ukraine seitens des Westens wachsen um ein Friedensabkommen zu erzielen. Damit Russland wieder liefert und die Aktien, oh Gott ,oh Gott wieder steigen dürfen.
          Fazit: Man soll sich eben niemals mit dem Falschen anlegen. Schon gar nicht mit einer erschreckend starken Atommacht.
          Und Putin wird seine Forderungen stellen, nach seinem Gusto, nicht nach dem von Scholz und Co.
          Und Maruti fragt sich heute schon, wie man das Schwanz einziehen dem breiten Volk erklären wird.
          Ich nehme an, so wie in Afghanistan, wo ja die Freiheit Deutschlands immer noch verteidigt wird, oder nicht mehr ? Muss ich dann wohl verpasst haben.

          • @Maruti
            Wie Du weißt, bin ich ein gebranntes Kind.
            Ein Goldbug
            https://www.youtube.com/watch?v=kRP8AR6ROVU

            Ein Sparer ins Mark ist erschüttert,
            Die Märkte und Börsen gekracht.
            Gefleddert, enteignet, verbittert.
            Er sich auf den Weg hat gemacht.
            Gefleddert, enteignet, verbittert.
            Er sich auf den Weg hat gemacht.

            Sein Fondsanteil futsch und gestrichen,
            Die Pleite, sie war ein Skandal.
            Der Strolch mit dem Geld ist entwichen,
            Nach Nassau, Bahamas zumal.

            Zum Goldhändler er ist gelaufen,
            Kauft Gold mit intrinsischem Wert.
            Um Maples und Phillis zu kaufen.
            Bis jetzt er gelebt hat verkehrt.
            Um Maples und Phillis zu kaufen.
            Bis jetzt er gelebt hat verkehrt.

            Gelesen er hat den Hans Bocker,
            Wo FIAT und Schuld sind erklärt.
            Ich bin doch ein Mensch und kein Zocker.
            Dem Staat wird Enteignung verwehrt.

            Papierkram ist nur ein Versprechen,
            Das selten bis nie wird erfüllt.
            Mein Gold wird sein Wort niemals brechen,
            Deshalb den Tresor aufgefüllt.

            Ein Sparer ins Mark ward erschüttert.
            Die Märkte und Börsen gekracht.
            Nicht länger ist er nun verbittert,
            Ein Goldbug aus ihm ward gemacht.
            Nicht länger ist er nun verbittert,
            Ein Goldbug aus ihm ward gemacht.

          • @Maruti
            Hab schon eine Idee.
            Durch herausragende Verhandlungen konnte die Energieversorgung gesichert werden und die Rote Armee zieht sich aus der Ukraine zurück, also allen Gebieten westlich des Dnjepr.
            Das kapiert sowieso keiner.

    • @Mai Mii
      Zur Erklärung: Naked shorts sind ungedeckte Leerverkäufe.
      The Gold-bug Anthem
      To honour the PPT (Plunge Protection Team)
      https://www.youtube.com/watch?v=9ETrr-XHBjE

      Oh, say can you see by the DOW’s early light
      How the gold-price we pressed at the twilight’s last gleaming?
      Gold-bugs‘ eyes popping out from the gold price’s plight,
      O’er the ounce price we watched, naked shorts are all streaming.
      Ev’ry bond, ev’ry share, bubbles bursting in air,
      Gave proof through the night that „The Team“ was still there.
      Oh, say does that PPT banner yet wave
      O’er the land of the freak and the home of the slave?

  3. @ws
    wellcome back.
    Was mich verwundert, dass die sog. Linke, unter anderem auch der Jürgen ( Trittin) seit Wochen schweigsam sind.
    Letzterer fordert sogar keine Abschaffung der Bundeswehr oder Nato mehr und nennt auch das Treuegelöbnis nicht mehr vaterländisch.
    Nicht mal der verhasste G7 Gipfel holte diese links Spezies aus dem Sofa vor der Glotze.
    Wie kommt das ?
    Habe ich was verpasst oder ist denen womöglich das Feindbild abhanden gekommen ?
    Wie kommt das so plötzlich.?
    Ich hoffe, man kann mich aufklären, wieso, warum, weshalb.
    Weshalb zum Beispiel die Bundeswehr oder Nato nun von der Linken nun doch nicht abgeschafft werden soll.
    Ich verstehe das so gar nicht.

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