Samstag,27.April 2024
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Hunderte Tonnen Gold nach China abgewandert

Im November exportierte die Schweiz noch einmal 25 Tonnen Gold nach China. Seit Jahresanfang lieferte man als 400 Tonnen dorthin.

Gold nach Asien

Im vergangenen Monat hat die Schweiz 109,7 Tonnen Gold im Wert von 6,23 Milliarden CHF exportiert (6,60 Mrd. EUR). Damit gingen die Lieferungen ins Ausland zwar deutlich zurück – um 9 Prozent gegenüber Vorjahr und sogar um 32 Prozent gegenüber Vormonat. Allerdings gingen erneut enorme Mengen an Edelmetall an die bekannten Adressen.

Gold, Goldexporte, Schweiz, China (Bild: Goldreporter)
In diesem Jahr hat die Schweiz bereits 406 Tonnen Gold nach China geliefert. Bemerkenswert ist, dass in diesem Jahr auch viel Gold aus Deutschland in die Schweiz gelangt (Bild: Goldreporter).

So erhielt China im November 25 Tonnen Gold aus der Schweiz. Seit Jahresbeginn waren es bereits 406 Tonnen. Weitere Großabnehmer waren zuletzt Hongkong mit 19 Tonnen und Indien mit 16 Tonnen. Außerdem wurden 8,8 Tonnen in die Türkei geliefert.

Gold aus der Schweiz

Hintergrund: Die Zahlen stammen aus dem aktuellen Monatsbericht der Eidgenössischen Zollverwaltung. Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel des weltweit nachgefragten Feingoldes. Das heißt, die Zahlen geben relativ zeitnah Auskunft über die internationale Goldnachfrage und große Goldtransfers.

Goldimporte

So importierten die Eidgenossen im November 168,39 Tonnen Gold im Wert von 5,3 Milliarden CHF (5,6 Mrd. EUR). Damit sank die Liefermenge gegenüber Vormonat und Vorjahr um jeweils mehr als 40 Prozent.

Gold, Schweiz, Goldimporte

Gold, Schweiz, Goldexporte, China, Indien

Wertmäßig größte Goldlieferanten im vergangenen Monat waren die Vereinigten Arabischen Emirate mit 16 Tonnen, Kirgisien mit 8 Tonnen und die USA mit 7,7 Tonnen. Außerdem kamen größere Mengen an Gold mit geringerem Feingehalt aus Argentinien (31 Tonnen) und Peru (15 Tonnen). Dabei handelt es sich in der Regel um Rohgold aus der Minenproduktion.

Deutschland liefert auch

Auffällig ist auch, dass in den vergangenen Monaten mit jeweils rund 5 Tonnen bedeutende Goldmengen aus Deutschland kommen. Hier berichten wir seit vielen Wochen über ein großes Aufkommen an Goldankäufen durch Edelmetall-Händler, weil Privatpersonen hierzulande vermehrt Edelmetall abstoßen. Der hohe Goldpreis veranlasst Goldanleger immer wieder zu „Gewinnmitnahmen“. Seit Jahresbeginn hat Deutschland gemäß der vorliegenden Zahlen 51 Tonnen Gold in die Schweiz geliefert. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 39 Tonnen.

Hinweis: Bei dem in der Statistik genannten Metall handelt es sich gemäß der Eidgenössischen Zollverwaltung um „Gold, einschl. platiniertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“.

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9 Kommentare

  1. 400 Tonnen p.A. nach China. Das hört sich viel an.
    Setzt man jedoch die Relation von 1,4 Mrd. Menschen in China zur Weltbevölkerung von ca. 8 Mrd, sieht die Rechnung schon anders aus.
    Bei ca. 4000Tonnen Gold Jahresproduktion ist der pro Kopf Konsum in China sogar unterdurchschnittlich.
    Bitte berichtigen falls ein Denkfehler vorliegt.

    • @Fritzthecat
      4.000 Tonnen Jahresproduktion ist ein schöner Traum.
      In Wahrheit kann man die Hälfte davon nehmen.
      In Höchstzeiten, doch das ist lange vorbei, waren es mal 2.500 Tonnen.
      Derzeit sinkt die Goldproduktion jährlich.
      Woher sollen da 4.000 Tonnen kommen ?
      Vom Himmel fallen die nicht und die Minen sind abgeräumt. Neue gibt kaum mehr, jedenfalls keine lohnenden.
      Wahrscheinlich rechnet man einfach das Recycling Gold dazu und das aus Wolframcarbid und abgereichertem Uran, beides Gelb angemalt.
      Übrigens ist China nicht der Westen.
      Von den 1.4 Mrd Menschen in China können sich allerhöchstens 1% Gold leisten. Der Rest ist froh, sich die tägliche Ration Reis leisten zu können.
      Eine superreiche Oberschicht und ein bettelarmes darunter.

  2. Man kann annehmen, dass dieses Gold nicht in der Schweiz gefördert wurde. Also hat jemand das Gold dorthin geliefert. Das war China. Die Schweiz hat es aufbereitet, geprüft und wieder zurück nach China geliefert.
    Ein normaler Vorgang. Von China Export in die Schweiz, von dort wieder Import nach China.
    Interessant ist es, dass es sich dabei um physisches Gold handelt und nicht um Papiergold.
    Dabei treten die USA und London ins Spiel.
    Das Gold wird dort gelagert, bewegt sich keinen Zoll.
    Es werden nur die Zettel vom Verkäufer an den Käufer umgehängt, auf die Unze.
    Ähnliches geschieht auch bei den Sammel Verwahrungen der Zollfreilager und ähnlichem.
    Herr A hat eine Unze dort gelagert. Sein Zettel hängt drauf. Er verkauft diese Unze. Damit wird der Zettel abgehängt. Herr B kauft eine Unze und nun hängt ein Zettel von Herrn B an genau der Unze, welche vormals Herrn A gehörte. Selbige hat sich keinen Millimeter bewegt. Herr hatte und Herr B hat nun Papiergold.
    Man sollte den Unterschied kennen.
    Gold in privatem Tresor ist physisches Gold, Gold in Lagern Papiergold.
    China weiss was es tut, es wählt physisches Gold in chinesischen Tresoren. Aufgearbeitet und zertifiziert in der Schweiz.
    China sagt nicht, woher es das Gold hat, welches in der Schweiz aufgearbeitet wurde. Die Schweiz sagt nur, dass China Gold lieferte und wieder geliefert bekam.

    • Richtig, lieber @Maruti. Der Gedanke kam mir gestern bei nem Interview mit Egon v.G., der ab 400.000 € unter sein Matterhorn lagert. Genauso haben die Kollegen von Goldschmied Fabian+5% und „Money as Debt“ auch angefangen, mit dem Papiergeld-Substitut. Wenn dann die Freilager noch auf die Idee kommen, die Schuld – äh Lagerscheine mit Brücken, Büsten, Geschnörkel samt einer Zahl zu verschönern, um damit ohne Umwege einfacher zu bezahlen, sind wir wieder im Stand des 17.jahrhunderts angekommen.

      Bislang hat noch jeder Staat oder Privater im Ernstfall sein Versprechen gebrochen und hat veruntreut oder geklaut. Siehe die USA samt „Wertewesten“, die mal ebenso dem größtem Staat der Erde die Auslandsdevisen klauen und Teile seiner Infrastruktur sprengen. Und die Schweiz ist ja auch voll US-hörig geworden, von wegen Neutralität und Bankgeheimnis. Manche leben halt noch in den 70ern.

      10 Mio. € in Gold bekommt man bequem und diversifiziert zuhause unter gebracht. Das sind 155 kg. Und sollte es zum Äußersten kommen, bekommt man paar Kilo mit Auto, Boot, zu Fuß oder Drohne auch ins Ausland.

  3. Das ist doch wieder Wasser auf meine Mühle! Was die Großen machen, können wir im Kleinen auch…
    Hört nicht auf unsere Eliten!!! Ist doch eh klar – neuer Stempel – neues Glück!
    Was mache wir denn, wenn einer im Salzkammergut die 900 Barren vom dicken Hermann findet? Weg mit`m Reichsadler – umschmelzen!!! Wer Blutgold nicht scheut…
    In aurum veritas!
    Euer Dokta

  4. @Maruti
    Das sehe ich aber in den monatlichen Import-/Exportstatistiken nicht, dass China erhebliche Mengen in die Schweiz liefert ?

    • @Dieter
      China ist in Ost Afrika, vor allem im Sudan, höchst aktiv.
      Und dort gibt es sehr grosse Mangen an Gold in den Minen.Und dort herrscht Krieg zwischen 2 rivalisierenden Militärs. Ein ideales Umfeld für Kriegsgewinnler.
      Man liefert Waffen, Güter und darf dazu in den Minen graben lassen ( selber gräbt man nicht, wo kämen wir da denn hin).
      Und dieses Gold muss ausser Landes gebracht werden, was kostet und in die Schweiz zum Aufarbeiten gebracht werden, was wiederum teuer ist.
      Das ist momentan der Weg des Chinesischen Goldes.
      Aus den Sudan, Kongo in die Schweiz und von dort nach China. Alles gut gemixt mit eigenem in China gefördertem Gold und russischem obendrauf.
      Klamüsern Sie das mal auseinander :)

  5. Ich glaube nicht, dass sich ein Land da in die Karten schauen lässt, wie viel Gold es hat bzw. wie groß die Zu- und Abflüsse sind. Welches Interesse sollte ein Land daran haben transparent zu sein? Wenn China oder ein anderes Land Gold anonym kaufen oder verkaufen möchte, gibt es auch Mittel und Wege dafür, ohne dass das der Öffentlichkeit bekannt wird.

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