Der Realzins in Deutschland erreichte zuletzt Rekordwerte von bis zu minus 10 Prozent. Mit Gold konnte man den Kaufkraftverlust zumindest etwas mildern.
US-Inflation
Die am gestrigen Donnerstag veröffentlichten US-Inflationsdaten fielen weniger heiß aus als von Analysten erwartet. Das beflügelte auch den Goldpreis. Denn damit sinkenden die Zinserwartungen in den USA. Dennoch bleibt der Anstieg der US-Verbraucherpreise mit 7,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf einem sehr hohen Niveau. Allerdings gibt es mit den jüngsten Daten erneut Hinweise, dass der vorläufige Höhepunkt der US-Inflation erreicht sein könnte. Im Juni hatte die Inflationsrate bei 9,1 Prozent gelegen.
Deutsche Inflationsrate auf Rekordhoch
Die deutsche Oktober-Inflation wurde am Freitagvormittag vom Statistischen Bundesamt mit 10,4 Prozent bestätigt. Damit haben wir gegenüber Vormonat einen weiteren Anstieg erlebt und ein neues Rekordhoch seit der Einführung des Euro. Das heißt auch, dass Anleger hierzulande weiterhin extrem negative Realzinsen verkraften müssen. Dieser Umstand ist auch ein bedeutender Katalysator für den Goldpreis.
Realzins extrem negativ
Wir ermitteln den Realzins in Deutschland seit vielen Jahren auf Basis des Interbankenzins EONIA und damit aus institutioneller Sicht. Durch die jüngsten Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank (Euro-Leitzins nun bei 2,0 Prozent) sind auch die Zinsen im Interbankensektor wieder über Null angestiegen. Damit endete auch die Ära des Verwahrentgelts in Deutschland. Das heißt, die Banken berechnen keine Negativzinsen mehr für Bankguthaben.
Dies ändert nichts an der Tatsache, dass Geldmarktpapiere und Spareinlagen Anlegern real weiterhin erhebliche Verluste bescheren. Werfen wir einen Blick auf die Zinsentwicklung.
Mit einem EONIA-Zinssatz von zuletzt 0,64 Prozent und einer Inflationsrate von 10,4 Prozent betrug der Realzins in Deutschland per Oktober -9,76 Prozent. Allerdings hatte der Wert im Vormonat schon bei 10,09 Prozent gelegen.
Gold und Realzins
Setzen wir die Goldpreis-Entwicklung zum Vergleich an. Ende Oktober notierte der Goldpreis Am Donnerstagvormittag kostete eine Feinunze Gold am Spotmarkt 1.715 Euro pro Unze. Vor genau einem Jahr notierte der Goldpreis mit 1.620 Euro. Somit stieg der Goldkurs innerhalb der vergangenen zwölf Monate um 5,8 Prozent. Das heißt aber, auch der Goldpreis verbuchte innerhalb eines Jahres einen realen Kaufkraftverlust. Dieser fiel allerdings deutlich geringer aus als im Falle anderer konservativer Finanzanlagen.
Generell profitiert Gold von negativen Realzinsen. Warum? Weil alternative, ähnlich defensive Anlageformen gegenüber dem Edelmetall ihren Zinsvorteil verlieren.
Sehr richtig, lieber GR! Und mit EM hat man wenigstens noch den Spatz in der Hand – besser als die stumme Taube auf’m Dach! :-)
M. E. nach ist bei AU nach oben noch Luft in nächster Zeit, so daß wir Goldbugs für uns pers. die Schere wieder ein wenig weiter schließen können. Über die „Zeit danach“ müssen wir (denke ich) gar nicht erst reden…
@ alle: Wat meint Ihr???
Allen hier ein gewaltfreies, goldiges WE – in aurum veritas!
Dr. GoldenEye (alle Kassen)
@goldeneye
Ob Gold einen finanziell rettet, kann ich nicht sagen. Habe ja auch keine Glaskugel. Aber es besteht eine Chance, das man mit Gold besser durchkommt als ohne.
Meine Erfahrungen bei Banken im In- und Ausland sind nämlich nicht so toll. Das lässt mich sehr vorsichtig werden. Man muss nur einmal versuchen in Deutschland Euro und SFR zu tauschen. Da kann man viel erleben. Das kann man dann auch in der Schweiz mal probieren. Das ist dann auch nicht besser. Eine Barabhebung über 10.000 ist auch spannend. Mal spontan machen und darauf bestehen. Ich verspreche, dass wird dann ein interessanter Tag mit viel Diskussion.
Man wird festellen, dass man über das eigene Geld nicht frei verfügen kann. Das ist ein Skandal. Was mich dann immer wundert, dass das nur wenigen auffällt und alles so ruhig bleibt in diesem Land. Warum ist das nur so? Ich verstehe das nicht!
@Stillhalter
Als Antwort auf Deine Fragen hat Heinrich Mann sogar ein Buch geschrieben: Der Untertan.
Das geht so nur in Deutschland.
Da brauchst Du nur nach 5000 fragen, dann blickst Du nur noch in fragende Gesichter.
Brauchte mal 190.000, musste zur Hauptgeschäftsstelle fahren und da kamen die richtig ins rotieren.
Nach einer Stunde fragte ich, ob ich ihnen mein Cape zum Sammeln leihen soll?
Das war schon einen interessante Vorstellung dort und man war sehr neugierig, was ich mit der ganzen Kohle vor habe.
Die haben eine Überheblichkeit, die kaum zu toppen ist!
@ stillhalter:
Warum verstehste dat nich – is doch sogar im Bankenaushang im Kleengedruckten zu lese: sobald Du Deine Penunse über die Theke greicht hast, gehört sie nicht mehr Dir!!! – so einfach:) was es kompliziert macht ist de Tatsach, dass´s Dir kein Banker von sich auch sagt – hihi- wäre ja auch janz schön bekloppt- von`s dem Banker oder? :)
…Bekloppt ist in heutiger Zeit derjenige, der in die Verlegenheit kommt, Bargeld von Giralbanken zu erbetteln, weil er zu viel seines Bargeldes der Bank zum Umwandeln in Giralgeld gegeben hat…
Gruß vom Silvermoogy
@Goldeneye
Gold hat WERTERHALTEND die letzten 5000 Jahre überstanden, das wird auch noch unsere individuelle
biologische Restlaufzeit überleben.
Ich wüsste nicht, was in 5 Jahren sonst noch mit Sicherheit da ist.
BTC ?
META-Aktien ?
EURO ?
BEI 95 % der anderen Geldanlagen denke ich immer nur an das Wort short.
Ob es nun mal 100 Euro rauf oder runter geht pro Unze definiert ggfs. nur eine Nachkaufgelegenheit.
Auch wichtig: bei EM als Geldanlage kann es einem komplett egal sein, was die Irren in Berlin, Brüssel oder bei der EZB wieder so anstellen.
Gold hat Nero und Adolf überlebt.
@Stillhalter & Meister Eder
Vollkommen richtig! Mein Zusatztipp: für alle Fälle in diesen Zeiten auch immer noch ein wenig Bargeld bunkern! Wichtig für den Fall von Bargeld-Beschränkungen – gabs schon in Griechenland & auf Zypern! Das 1. Standbein ist und bleibt natürlich Au!
Hab auch heute beim Preisvergleich mal wieder frohlockend festgestellt, daß sich meine Anlage in Luxusuhren perfekt gelohnt hat. Vor ca. 5 Jahren noch eine neue GMT Master II für 8.800,– EUR zugekauft – heute aus dem Baujahr keine mehr zu kriegen unter 15.000,–! Also, einfach mal entspannt rolexen… :-)
Herr Schreinermeister; ich bin Ihrer Meinung: Gold hat noch alle Widrigkeiten überlebt!
Ich geh dann noch mal in’n Keller – da erbaut mich Scotch &… :-)
Der Dokta (oalle Kassn‘)
Golden Eye:
Das haben Sie richtig gemacht. Vor 3,50 Jahren hatte ich mich in Hannover für eine Submariner angemeldet. Das ist zwar keine Luxusuhr, aber ich hätte sie gerne, weil sie mir gut gefällt. Bis dato keine Reaktion. Denen gefällt meine Nase wohl nicht. Auf dem Gebrauchtmarkt hat dieses Modell die 10.000,- Euro-Grenze schon vor ca. zwei Jahren genommen. Das sehe ich erstens nicht ein und zweitens fürchte ich, dass man mir etwas unterjubeln könnte.
@Racew
Versuchen Sie es auf dem Graumarkt! Da gibt es große, seriöse Anbieter, wie z.B. „Chro….“ – dort habe ich meine letzte auch gekauft (und noch eine datejust für meine Frau). Ein guter Kumpel hat dort auch 2 vintage datejust für sich & seine Frau erstanden. Perfekt aufgearbeitet, alle Papiere, seriös – kann man beim Sachverständigen nachchecken lassen. Die offiziellen Händler bekommen aus Genf nur eine magere Zuteilung (künstliche Verknappung), die sie dann eher an ihre Stammkunden verhökern! Übrigens: die Submariner gehört sehr wohl zum Luxussegment! Ich rate Ihnen: kaufen!!! Das geht noch weiter rauf – mit zunehmender Krise zählen eh nur noch Sachwerte!
Kaufen Sie aber auf keinen Fall bei Unbekannten, e-bay, etc. …, um böse Überraschungnen zu vermeiden!
Alles klar?
Der Dokta
GoldenEye:
Vielen Dank für Ihren Rat!