Der Euro-Goldpreis lieferte im Februar eine „Nullnummer“. Mit dem März steht eigentlich der statistisch schwächste Goldmonat des Jahres an.
Goldpreis-Entwicklung
Am letzten Handelstag im Februar schloss der Goldpreis auf Basis des Londoner Referenzkurses (P.M.) mit 2.032,45 US-Dollar. Das entsprach 1.876,97 Euro. Damit entwickelte sich Gold in den beiden Währungen unterschiedlich. Denn während der Goldpreis auf Dollar-Basis 1 Prozent nachgab, blieb sich die Euro-Notierung praktisch unverändert (-7 Cent).
Inflationsausgleich
Vor genau einem Jahr stand der Goldpreis bei 1.824,60 US-Dollar beziehungsweise 1.714,94 Euro. Das heißt, innerhalb von zwölf Monaten verteuerte sich das Edelmetall um 11 Prozent beziehungsweise 9,5 Prozent (in Euro). Somit könnten Goldbesitzer mit dieser Wertsteigerung einen deutlichen Inflationsausgleich realisieren. Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurde die offizielle Inflationsrate in Deutschland zuletzt mit 2,5 Prozent berechnet. Das heißt, es gibt sogar noch einen gewissen Spielraum zum Ausgleich von statistischen Untertreibungen bei der Inflationsberechnung.
Goldpreis im März
Der Februar verlief in Sachen Kursentwicklung also mäßig. Allerdings befanden sich die Notierungen auch in der Nähe ihrer Allzeithochs. Welche saisonalen Vorgaben erhalten wir auf Euro-Basis für den März? Statistisch gesehen handelt es sich um den schwächsten Goldmonat des Jahres. Denn für den Zeitraum von 1970 bis 2023 ergibt sich hier ein durchschnittlicher März-Verlust von 0,42 Prozent. Dabei schloss der Goldpreis hier in 28 von 53 Jahren mit roten Vorzeichen (Quote: 53 %).
Rückblick
Allerdings sah es in den vergangenen Jahr vier Jahren ganz anders aus. Denn hier gab es jeweils eine positive Entwicklung. Im März 2023 verbuchte der Euro-Goldpreis sogar einen Kursanstieg von 6 Prozent. Das war die stärkste März-Performance seit 2004. Die Banken-Turbulenzen in den USA und in der Schweiz spielten vergangenes Jahr eine wesentliche Rolle (Bankenkrise, weitere Episode der systematischen Geldwertvernichtung).
Am 11. März 2004 hatte sich eine Anschlagsserie in Madrid ereignet, bei der 191 Menschen ums Leben kamen. Al-Qaida bekannte sich später zu dem Bombenterror. Es gab im Verlauf des Monats weitere Anschlagsdrohungen, auch in Deutschland. Damals stieg der Goldpreis im März um 8,8 Prozent.
Schwere Verluste 2008/2009
Dagegen gab es 2008 und 2009 größere März-Verluste, also im Umfeld der damaligen Finanz- und Wirtschaftskrise. In beiden Jahren brach der Goldpreis in diesem Zeitraum von rund 8 Prozent ein. Einerseits war es die Zeit, in der einzelne Großbanken-Vertreter die Edelmetall-Kurse nachweislich massiv manipulierten. Andererseits gab es nach der Lehman-Pleite immer wieder auch Liquiditätsprobleme im Finanzsektor, so dass viele Assets schonungslos auf den Markt geworfen wurden.
Beste März-Performance seit 1970 (Top-5)
- 1991: +10,03 %
- 2004: +8,83 %
- 1986: +6,68 %
- 1973: +6,59 %
- 2023: +6,02 %
Schwächste März-Performance seit 1970 (Top-5)
- 1980: -15,03 %
- 1982: -10,51 %
- 1990: -8,98 %
- 2009: -8,48 %
- 2008: -7,89 %
Hinweis: Alle Angaben basieren auf dem Londoner Nachmittags-Fixing und dem Goldpreis am Monatsende laut Bundesbank-Statistik; bei einem Umrechnungskurs von 1,95583 DM / Euro.