Donnerstag,28.März 2024
Anzeige

Gold versus Aktien: Jetzt zählt es!

Führt ein Konjunkturabschwung und eine Korrektur an den Börsen zu einer Umschichtung von Kapital in den Gold-Markt? 

Von Jürgen Fröhlich

Gold versus Aktien

An den Börsen droht eine breitangelegte Korrektur, sollten sich die Konjunktur-Erwartungen nun deutlich eintrüben. Von einem stärkeren Kapitalabzug aus Aktien dürfte Gold profitieren. Insbesondere dann, wenn der Goldpreis nun weiter haussiert und die steigenden Kurse mehr trendorientierte Spekulanten anziehen.

Derweil steigen die Anleihe-Renditen weiter an. Erstmals seit fast drei Jahren wiesen 10-jährigen deutsche Staatsanleihen in dieser Woche wieder eine positive Rendite aus. Dagegen steuern US-Staatsanleihen mit dieser Laufzeit bereits auf die 2-Prozent-Marke zu. Am Donnerstag rentierten diese mit 1,86 Prozent.

Dennoch legte der Goldpreis zu. Über einen weiten Zeitraum der vergangenen zwei Jahre galten steigende (US-)Rendite ein Bremsfaktor für Gold. Die Erwartungen einer Zinswende, der steigende US-Dollar hemmten die Kursentwicklung bei den Edelmetallen.

Wirtschaftsentwicklung

Allerdings tritt nun ein neuer Kurskatalysator in Erscheinung. Zwar könnten viele Wirtschaftszweige in diesem Jahr von einem möglichen Ende der Corona-Krise profitieren – jene, die besonders unter den Lockdown- und Kontraktbeschränkungsmaßnahmen litten (Gastgewerbe, Touristik, Freizeit, Messen etc.). Es besteht nun allerdings die große Gefahr einer konjunkturellen Delle, also einem Rückgang oder zumindest einer Stagnation der gesamtwirtschaftlichen Leistung.

In meiner Kolumne vom 12. Januar habe ich bereits darauf verwiesen, dass in der Corona-Pandemie bereits einiges an Konsum vorweggenommen wurde (Darum steht die nächste Goldpreis-Rally vor der Tür). Ein möglicher Kurseinbruch an den Börsen und ein Wirtschaftsabschwung dürften die Konsumlaune insgesamt ziemlich eintrüben. Das Konsumklima in Deutschland ist zuletzt bereits deutlich zurückgelaufen.

Inflations-Entwicklung

Und sollten die Notenbanken mit ihrer Einschätzung hinsichtlich einer nur vorübergehenden Inflationswelle falsch liegen, dann bekommen die Geldpolitiker ein ernsthaftes Problem – und natürlich viele Unternehmen und Privatleute. Das Schreckgespenst heißt Stagflation, also hohe Inflationsraten bei gleichzeitig stagnierender oder rückläufiger Wirtschaftsentwicklung.

Goldpreis, Aktien, Inflation, Leitzins, USA
Entwicklung Goldpreis, US-Aktien, US-Leitzins und US-Inflation seit 1970 (nur schematisch, nicht indexiert). Rote Linie links: Höhepunkt Inflation. In den 1970/80ern herrschten andere Bedingungen als heute, insbesondere die weltweite Verschuldung (auch gemessen an der Wirtschaftsleistung) war deutlich niedriger als heute. Der Aktienmarkt entwickelte sich Anfang der 1980er-Jahre nur sehr bescheiden (Quelle: Trading Economics).

In diesem Fall müssten Fed und EZB ihre Zinswende wohl ein weiteres Mal verschieben. Schon in den 1970er-Jahren führte die Fehleinschätzung von Geldpolitkern zu einer solchen Entwicklung. Im Zuge der Ölkrise stiegen die Inflationsraten stark an. Mit Verzögerung hob die US-Notenbank die Zinsen dann besonders kräftig an. Allerdings befand sich die weltweite Verschuldung nicht annähernd auf dem Niveau von heute. Alleine in den USA ist die Schuldenquote (in Prozent der Wirtschaftsleistung) von unter 40 in den 1970ern auf über 130 Prozent angestiegen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde jede Krise und jede Konjunkturdelle mit noch mehr billigem Geld zugeschüttet.

Ausblick

Ausgehend vom aktuellen Status ist eigentlich alles denkbar: Noch höhere Inflationsraten (z.B. begleitet von einer Art Katastrophenhausse; es wird gekauft was geht, um der Geldwertvernichtung zu entkommen) oder Deflation – weil die Konjunktur einbricht, die Beschäftigung sinkt und Rohstoffpreise wieder in den Keller marschieren. Für Anleger und Vermögensbesitzer erleben wir so oder so ein sehr schwieriges Umfeld. Allerdings zeigte die Vergangenheit, dass sich der Goldpreis auch in einer deflationären Phase gut entwickeln kann.

Im Zentrum der Marktbeobachtung stehen nun zunächst die weiteren Unternehmensmeldungen, insbesondere in den kommenden beiden Wochen. Sollten hier wiederholt Erwartungen enttäuscht werden, wie zuletzt bei den Ergebnissen und dem Ausblick einiger großer US-Banken (Goldman Sachs, JP Morgan), dann kann das geschilderte Szenario durchaus an Schärfe gewinnen.

Goldpreis-Perspektive

Während sich die Korrektur bei Tech-Aktien und Kryptowährungen zuletzt fortsetzte und auch die Börsen hierzulande unter Druck gerieten, zogen die Edelmetall-Kurse zuletzt an. Das ist für Gold- und Silber-Fans ein gutes Zeichen und womöglich ein Vorbote für die Kursentwicklung der kommenden Monate. Denn während der gesamte Rohstoff-Sektor bereits deutlich anzog, haben Gold und Silber auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Inflationsraten zumindest kurzfristig erheblichen Nachholbedarf.

Goldreporter

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter!

Anzeige

Goldreporter-Ratgeber

Genial einfach, sicher und günstig: Gold vergraben, aber richtig!

Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass? Notfallplan für Goldanleger

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

22 Kommentare

  1. @ (༼•!•༽)✌

    . . . und die US-Wirtschaft „schwächelt“ weiter; damit kann Jerome Powell ( und mit ihm die
    Goldmänner aus Sachsen) weiterhin von 4 Zinserhöhungen in diesem Jahr träumen . . .

    Heutige Daten vom US-Arbeitsmarkt (neue Erstanträge auf „Stütze“ vom Staat):

    Die Zahl der Amerikaner, die in der am 15. Januar zu Ende gegangenen Woche neue
    Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt haben, stieg im Vergleich zur Vorwoche
    um 55 Tausend auf 286 Tausend, den höchsten Stand seit Mitte Oktober und deutlich
    über den Markterwartungen von 220 Tausend. Es handelte sich auch um den höchsten
    wöchentlichen Anstieg der Anträge seit Mitte Juli, da ein durch die Omicron-Variante
    ausgelöster Anstieg der COVID-19-Fälle die Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigte und die
    Arbeitgeber angesichts eines Rekordanstiegs bei den Kündigungen weiterhin
    Schwierigkeiten hatten, Arbeitnehmer zu halten. „

    https://tradingeconomics.com/united-states/jobless-claims
    (。•́︿•̀。)

    • @Klapperschlange

      Dafür ist der Philadelphia Fed Index* für Januar mit 23,2 Zählern besser ausgefallen als erwartet [Prognose war 20,0; Vormonat war 15,4]. Aber nur auf den ersten Blick – einmal die Augen schließen, alles abschütteln und nochmal genauer hinschauen:

      Beschäftigung: 26,1 [Vormonat war 33,9].
      Neue Aufträge: 17,9 [Vormonat war 13,7], hier deutlich besser als der US NY Empire State Index von dieser Woche .
      Aber wieder die Preise: 72,1 (Vormonat war 66,1), die einfach machen, was sie wollen!

      https://mobile.twitter.com/teconomics/status/1484156578429288454/photo/1

      *Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia.

  2. @Goldbugs ❤

    Das ist ja schrecklich: „ Analysten vermuten große Preis-Manipulation auf dem Goldmarkt mit Derivaten„ .

    Bisher haben wir doch daran geglaubt, daß nur Angebot und Nachfrage die Preise bei
    den edlen Metallen bestimmen.

    Und jetzt das: „ohne Bezahlschranke“ packen die DWN aus:

    Kunden werden mit Derivaten betrogen:

    https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/517017/Analysten-vermuten-grosse-Preis-Manipulation-auf-dem-Goldmarkt-mit-Derivaten?src=live

    Katze Tina würde sich kaputtlachen . . . ‎【≽ܫ≼】

      • @Saure

        Das stimmt,- ja.

        Eigentlich müßte der Silberpreis lt. „US Debt Clock“ aktuell bei
        2.872,- Dollar stehen, siehe rechte Spalte „Dollar to silver ratio“.

        Tut er aber nicht, wegen der . . . Derivate . . . der „Boullion-Banken“
        (wohl bekomm‘s), angeführt von JP.Morgan. ᶘ ◕ᴥ◕ᶅ

        • @Klapperschlange
          Ich kenne diese Uhr:-)
          2872 Dollar beim Silber brauche ich nicht. Ein Zehntel davon würde mir zur Rente reichen!

      • @willibaldonu
        Das mag gewiss für digitale 1-0-1-0-Anlagen und Papier gelten, aber dich nicht für EM! Das klappt sogar noch mitten im BlackOut :)

  3. Der Goldpreis müsste jetzt anfangen deutlich zuzulegen.
    Keinesfalls dürfte der Preis auch nur in die nähe der 1800 mehr abrutschen. 1810 Dollar gelten schon als nahe.
    Tut er das, erleben wir eine sehr drastische Korrektur, welche durchaus auf 1600 Dollar laufen kann.
    So der Chart eines normalen Marktes.
    Da es aber keinen normalen Markt gibt, sondern nur Betrügereien mittels Derivate ( das ist mittlerweile 100 fach offiziell bestätigt und keine Aluhut Ideologie), kann man schwer vorhersehen was kommt.
    Insofern bleibt das kurzfristige ! sic! Verlustrisiko beim Goldkauf valent.
    Und genau das ist auch die Absicht. Goldkäufer verunsichern und abschrecken.
    Knackige Gemüter ignorieren das und nützen „subventionierte“ Preise aus und pfeifen auf Rendite und Inflations Kompensation.
    Denn, die Saat wird aufgehen und die Ernte reichhaltig sein. Wie immer, wenn man nachhaltig und voraus schauend sät.
    Powells kommen und gehen, Gold und Silber jedoch bleiben für immer.

  4. @Saure
    Mit Silber stimmt alles! Shall we gather gold and silver
    https://www.youtube.com/watch?v=8VjUhzSH_rc

    Shall we gather gold and silver, though the mainstream says it’s odd?
    Shall we let Lloyd Blankfein pilfer, who does see himself as God?
    Yes, we’ll gather gold and silver, the aurum and the beautiful silver;
    Gather in the safe gold and silver, for the system now glows red-hot.

    On the margin of the Fed bonds washing up their foamy spray,
    We’ll turn back and worship ever all the happy golden day.
    Yes, we’ll gather gold and silver, the aurum and the beautiful silver;
    Gather in the safe gold and silver, for the system now glows red-hot.

    Ere we buy the shining silver, lay we every paper down.
    Grace such metals will deliver, and they’ll bring all FIAT down.
    Yes, we’ll gather gold and silver, the aurum and the beautiful silver;
    Gather in the safe gold and silver, for the system now glows red-hot.

    Now we’re hoarding gold and silver, soon our pilgrimage will cease.
    Soon our happy hearts will quiver with the melody of peace.
    Yes, we’ll gather gold and silver, the aurum and the beautiful silver;
    Gather in the safe gold and silver, for the system now glows red-hot.

  5. @Maruti
    Denk an die Worte Jesu Christi aus der Bergpredigt: „Sehet die Vögel dort unter dem Himmel. Sie säen nicht, sie ernten nicht, und Gott ernährt sie trotzdem.“ Hoffentlich ziehe ich mir nicht den Zorn von JC oder seinem Vater zu bzw. den des GR.
    @Maruti
    Wir sind alle Spatzen. Translator füttert seine täglich im Garten. Der Kater rührt sie nicht an.
    His Eye is on the Saver
    https://www.youtube.com/watch?v=tBosJyhPcvA

    Why should I feel discouraged, why should the gold price fall?
    Why should my cash be lonely, and long for shares and bonds,
    When bullion is my portion? My constant friend is He:
    His eye is on the saver, and I know He watches me;
    His eye is on the saver, and I know He watches me.
    I sing because I’m happy, and I sing because I’m free.
    For His eye is on the saver, and I know He watches me.

    Whenever I am tempted, whenever shares do rise,
    When yields give cause to sighing, when every interest dies,
    I draw the closer to Him, from care He sets me free;
    His eye is on the saver, and I know He watches me;
    His eye is on the saver, and I know He watches me.
    I sing because I’m happy, and I sing because I’m free.
    For His eye is on the saver, and I know He watches me.

  6. Was ist denn gestern/ heute mit den Bitcoins passiert. Scheint doch nur etwas für Leute mit Nervensträngen
    aus Stahl zu sein.

  7. Ein Bsp. aus der Praxis zum Thema Anonymität beim Goldkauf in Österreich

    Ein Freund, der geimpft ist, fährt Anfang der Woche zu einem Goldhändler nach Ö.
    Um die Ware, deren Wert unter 10.000 € ist, zu erhalten, ist er gezwungen, seinen Impfstatus nachzuweisen.
    Die Angestellte wirft nur einen sehr kurzen, flüchtigen Blick auf das Dokument…

    Daheim angekommen, sieht er sich die Rechnung und vor allem die Kundennummer näher an.
    Er ist äußerst neugierig, ob diese Nummer mit jener von Käufen, die vor Wochen getätigt wurden, identisch ist.

    Was glaubt ihr??

    Erraten. Es ist tatsächlich die selbe Kundennummer.
    Eine bodenlose Frechheit, aber wohl nicht anders zu erwarten.

    Bei einem Kauf in der Vergangenheit war er leider ein einziges Mal so töricht gewesen, via Internet zu bestellen. Also Vorsicht. Augen auf beim Kauf. Aber…

    Fazit: Dank der 2G-Regel gibt es keinen anonymen Kauf mehr. Egal, wie man es dreht und wendet.
    Vielen Dank.

    • @Chrysi
      Kundennummer? Rechnung? Die Rechnung schafft es bei mir nie auch nur in die Nähe meiner Wohnstätte. Der Deal ist abgeschlossen, kein Zurück und kein Nachweis. Ist wie beim Supermarkt für Einmalprodukte (Nahrungsmittel) oder bei dem Verkaufsdienstleister rauchbarer Naturprodukte, den ich nicht in Anspruch nehme. Rechnungen/Quittungen schaffen es auch nicht weit.
      Tipp: Handy im Ausland oder bei EM-Käufen in Flugzeugmodus setzen oder noch viel besser, nicht mitnehmen. Es gibt fast immer Dienstleister, die wissen, wo das Gerät ist. Das zu vermeiden ist nicht möglich und hinterlässt Spuren, auch wenn theoretisch keine Vorratsspeicherung durchgeführt wird.

      • Richtig, Handy kannst ausschalten, bist trotzdem zu lokalisieren. Entweder du läßt das Handy daheim oder nimmst Akku und SIM Karte raus, dann ist’s wirklich aus bzw. tot.
        Viele denken, wenn ich’s Handy ausschalte findet mich niemand. Das ist Irrglaube.

      • @ Dummkopf^2
        Kann ich sehr gut nachvollziehen. Selbst habe ich noch fast keine Erfahrungen in diesem Bereich gemacht, da ich fast alles in andere Assets gesteckt habe. (Immos; bescheiden)

  8. @chrysi
    Wenn man jetzt die Kundennummer und den Händler kennen würde, könnten wir folgendes prüfen:
    Manche Händler haben eine oder mehrere Phantasie-Kundennummern für unbekannte Tafelgeschäftskunden.
    Damit es nicht auffällt ist es keine 111111 oder 999999, sondern eine zufällige Kombination.
    Hoffentlich !
    Sonst bleibt nur, den Händler zu wechseln.
    Es gibt dort ja genug.

    • @S. g. Meister Eder!

      Verzeihung für die späte Antwort. Musste mich erst „schlau“ machen…

      Nehme an, dass GR den Namen des Händlers (gr. Firma) nicht durchgehen lassen würde, was ich durchaus nachvollziehen kann…

      Die erwähnte Re. – Nr. wurde bereits mehrere Male der selben Person zugeordnet.

      PS Übrigens bin ich ein großer Fan Ihrer sehr wertvollen Kommentare, die der GR eigentlich vergüten sollte;-). Sehr lehrreich. Danke sehr. Das gleiche gilt auch für die Berichte/Anmerkungen/Weisheiten Ihrer Gattin.
      Alles Gute in LU!

  9. @chrysi
    Unschön wäre es nur, wenn die Kundennummer des Tafelgeschäftes mit der des Onlinekaufs identisch wäre.
    Dann sollte man den Händler wechseln, damit das nicht nochmal passiert.
    Wenn man bei 3 Tafelgeschäften beim gleichen Händler die gleiche Nummer hat, kann es auch einfach eine der
    Kundennummern für „Anonymes Tafelgeschäft“ sein.
    Wenn Sie wollen, schicken Sie doch mal eine Nummer (zur Vertraulichkeit lassen Sie einfach die ersten 2 Ziffern weg) und wir telefonieren mal im Freundeskreis bei uns etwas herum.
    Vielleicht ergibt sich etwas.
    Der Zweck solcher Foren ist ja immer, Erfahrungen auszutauschen.
    Wir geben unseren Senf dazu und erfahren immer auch was interessantes.

Keine Kommentare möglich

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige