Spiegel-Online: „Mit ungewöhnlich scharfer Kritik meldet sich Bundespräsident Wulff in der Euro-Krise zu Wort: Vor einer Gruppe Nobelpreisträger rügte er die Strategie von Spitzenpolitikern und Währungshütern – und brandmarkte den Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB als „rechtlich bedenklich“.“
Kommentar: Die Europäische Zentralbank bekommt aus Deutschland nun einigen Gegenwind. Zuletzt kritisierten Verantwortliche der Bundesbank die EZB-Politik scharf. Nun der Bundespräsident. Da eine solch scharfe Kritik sicher nicht ohne die Abstimmung mit der Regierung erfolgt, sieht vieles nach dem bekannten „Good Cop, Bad Cop“-Manöver aus. Dass heißt, in einer Verhandlung nimmt einer die Rolle des „Bösen“, der andere die Rolle des „Guten“ ein. Ziel: In Gesprächen alle Optionen offen halten, gleichsam aber gezielt Druck auf den Verhandlungspartner ausüben.