Dienstag,19.März 2024
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Die genialste Erfindung in der Geschichte des Finanzwesens

Alice im Wunderland
Alice im Wunderland (Foto: Amazon / Disney)

Wir befinden uns aktuell in der letzten Etappe einer Reise, die unter zukünftigen Historikern als genauso unwirklich gelten wird wie Lewis Carrolls “Alice im Wunderland”. Falls Sie Risiko und Geschichte verstehen, müssen Sie Gold besitzen.

Von Egon von Greyerz, Matterhorn Asset Management AG

So wie Alice jene „verrückte Teegesellschaft“ als die „albernste Teegesellschaft, auf der ich je war“ bezeichnete, so könnten auch die vergangenen 100 Jahre im Rückblick als die verrückteste Zauberposse der Geschichte bezeichnet werden. Am Ende der Geschichte schreit die Rote Königin (Königin der Herzen) „Schlagt Ihr den Kopf ab!“. Doch Alice hat keine Angst und bezeichnet alle um sie herum nur als „einen Haufen Karten“, bevor sie aufwacht. Die Geschichte ist jetzt schon 150 Jahre alt.

Doch wäre Alice durch den Kaninchenbau in die heutige Fantasiewelt gefallen, so hätte sie die heutigen Könige und Königinnen (alias Staatsoberhäupter und Zentralbanker) nicht nur als einen Haufen Karten bezeichnet, sondern als gigantisches Kartenhaus. Denn wir stehen am Ende einer Teegesellschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten immer extravaganter gestaltete.

Wer wird die Zeche zahlen für die größte Teegesellschaft der Geschichte?

Die heutige Teegesellschaft hat ein Problem: Es gibt niemand, der am Ende für sie aufkommen wird. Der König und die Königin mussten sich schon 250 Billionen $ borgen, um die Tinte für die inzwischen trocken laufende Druckerpresse bezahlen zu können. Doch damit nicht genug: Es mussten zudem noch zahlreiche drollige Finanzinstrumente (im Umfang von ca. 1,5 Billiarden $) geschaffen werden, obgleich man wusste, dass sie eines Tages explodieren und ungeheures Elend verursachen würden. Damit niemand verstehen konnte, worum es eigentlich ging, bekamen sie den Namen „Derivate“. Am Ende wurde dem Volk auch noch zukünftige Gesundheitsvorsorge und Renten in Höhe von 500 Milliarden $ versprochen – im Wissen, dass diese letztlich unbezahlbar waren. Doch die Menschen blieben solange glücklich, bis sie herausfanden, dass alles nur leere Versprechen waren.

Eine herrliche Teegesellschaft war das. Der König, die Königin und ihre Freunde – die Banker und die obersten 0,1 % der Bevölkerung – lebten in Saus und Braus. Die normalen Leute hatten überhaupt keine Ahnung, dass sie für diese Schulden haften mussten. Auch wenn sie es gewusst hätten, es hätte nichts geändert – sie wären ohnehin nie in der Lage gewesen, all das zurückzuzahlen.

Die genialste Erfindung in der Geschichte des Finanzwesens

Im Verlauf von 100 Jahren ging Wunderland langsam das Geld aus. Als der König (alias Nixon) 1971 jedoch beschloss, Gold durch Papiergeld zu ersetzen, begannen die Schulden sehr viel schneller zu wachsen. Bis dahin war all das umlaufende Geld durch Gold gedeckt gewesen. Der König, die Königin und ihre Bankerfreunde aber liebten dieses Zeitalter: Befreit von der Finanzdisziplin ausgeglichener Haushalte konnten sie nun einfach Papierzettel drucken, welche sie Geld nannten. Es wurde eine großartige Ära für den König, die Königin und deren engste Freude. Da sie die ersten waren, die an das Geld kamen, während es noch Wert besaß, konnten sie sich davon kaufen, was sie wollten. Sobald das Papiergeld das gewöhnliche Volk erreichte, hatte es schon abgewertet und war deutlich weniger wert. Auch die Besteuerung des Volkes musste steigen – von buchstäblich null vor 100 Jahren auf 50 % oder mehr heute (alle Steuerformen eingerechnet). Das war notwendig, um die Haushaltsdefizite und den Schuldendienst finanzieren zu können.

Für diese geniale Erfindung wurden die Bankerfreunde vom König und der Königin reichlich belohnt. Anstatt teures Gold als Geld zu verwenden, konnten sie kostenlos nach Lust und Laune drucken. Natürlich haben sie nie verstanden, dass kostenfrei gedrucktes Geld auch frei von Wert ist.

Die zweite geniale Erfindung in der Geschichte des Finanzwesens:
Lesen Sie weiter auf Seite 2

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4 Kommentare

  1. Zur bevorstehenden Katastrophe antworte ich mit einem anderen Märchen (und meiner Meinung): „Etwas besseres als den Tod findest du überall.“ – Jeder Mensch stellt sich unter der Katastrophe etwas anderes vor. Manch einem würde es schon reichen, wenn alle sehen: „Der 0,1% Kaiser ist ja nackt!“ Oder ein reinigendes Gewitter den Dreck wegspült. – Jetzt mal Fakt: Solange die Leute unten für die Leute oben ohne Murren für gedrucktes Papier arbeiten haben wir noch einen sonnigen Nachmittag. Und ob am Abend jemand aufwacht? Die meisten Leute sterben im Schlaf.

  2. Der Autor beschränkt sich darauf, die Symptome zu benennen, ohne eine Analyse der Ursachen dieser Symptome anzubieten. Der Nixon – dieser böse Bube – hat mal eben so den Goldstandard verlassen und das wars. Leider ist dies nicht ganz so einfach wie Herr von Greyerz, dies hier zum Besten gibt.

    Die Frage die zu klären wäre, warum der Nixon dies gemacht hat ?

    Hierfür gibt es zuallererst 2 Gründe. Der erste Grund – und ein solcher führt häufig zu Verschuldung und Inflation – war wie bereits die Finanzierung der beiden Weltkriege zuvor, für Nixon die Finanzierung des Vietnamkrieges, der mit einem vom Gold gedecktem Dollar nicht mehr realisierbar war.

    Der zweite Grund war das Ende des so genannten Wirtschaftswunders. Wie bereits mehrfach dargelegt, kann die Marktwirtschaft nur erfolgreich über ein sich ständig erhöhendes Wirtschaftswachstum auf immer höherem Niveau funktionieren. Dies war nach den verheerenden Zerstörungen des Weltkrieges Number Two, wo man wieder bei Null anfangen musste, nicht wirklich ein Problem. Allerdings je flotter das so genannte Wirtschaftswunder vor sich ging, desto geringer dessen Wachstumsraten. Spätestens wenn alles wieder aufgebaut ist, wird es schwierig mit dem Wachstum.

    Es ist eigentlich logisch, daß bei einem stetig erhöhten Ausgangsniveau die Fortsetzung des Wachstums immer problematischer wird. Denn so muß die Masse der Güter gleich aus zwei Gründen überproportional gesteigert werden, um weiteres Wachstum zu erzielen: Zum einen erfordert die absolute Höhe des Produktionsniveaus eine entsprechend größere absolute Gütermenge – wenn in
    einem Land jährlich zehntausend Kühlschränke produziert werden, ist Wachstum viel leichter möglich, als wenn jährlich bereits zehn Millionen Kühlschränke die Fabriken verlassen.

    Zum ändern geht es aber nicht allein um die Menge der stofflichen Güter, sondern um den darin inkorporierten ökonomischen Wert; und der ist eben pro Produkt um so kleiner, je höher die Produktivität liegt (ablesbar am sinkenden Preisniveau unabhängig von Angebot und Nachfrage). Es genügt also keineswegs
    ein bloßer absoluter Zuwachs der stofflichen Produktmenge, denn dieser kann trotzdem ein Minus an Wertschöpfung bedeuten; nötig ist ein Zuwachs, der trotz sinkenden Werts pro Produkt ein absolutes Plus an Wertschöpfung beinhaltet. Wenn aber gleichzeitig auch bei weiter sinkenden Preisen keine neuen Käuferschichten mehr erreicht werden können und sich somit die Expansion
    der Märkte erschöpft, wird dem Wachstum allmählich die Luft abgedreht.

    Dem so genanntem Wirtschaftswunder der westlichen Industrienationen, ging dann auch Ende der 60ziger Jahre, die Puste aus. Ein weiteres Wachstum war dann nur noch über Schulden realisierbar. Was aber ist der Kredit Anderes als ein Zugriff auf ein Wachstum von dem man hofft es würde sich in der Zukunft schon irgendwie einstellen. Wenn es aber jetzt bereits an Wachstum fehlt, wie dann in der Zukunft. Es ist dann nur noch logisch, dass die Schuldenpyramide zwingend zusammen brechen muss. Alle Regierungskunst der letzten Jahrzehnte ist einzig und allein darauf ausgerichtet, den großen Big-Bang soweit als möglich in die Zukunft zu verschieben. Es ist allerdings lediglich eine Frage der Zeit, wann auch diese Möglichkeit erschöpft sein wird.

    Der Wachstumszwang der Marktwirtschaft führt historisch und empirisch nachweisbar zu immer neuen verheerenden gesellschaftlichen Katastrophen. Der erste Ökonom der dise Zusammenhänge wissenschaft rezipiert hat, war ein gewisser Karl Marx. Er nannte dies die zyklischen Krisen der Kapitalverwertung.
    Vorerst bestritten musste die ökonomische Nachwelt diese Erkenntnis stillschweigend anerkennen, nur nennt man dies heute anders. Heute spricht man von Konjunktur und Rezession, aber gemeint ist dasselbe.

  3. Black Rock mittlerweile grösster Einzelaktionär der Dax Aktien.
    Nicht die Anleger greifen beherzt zu oder stossen ab, Black Rock und Co tun es.
    Gewinn und Renditemaximierung.
    Zur Freude der Beschäftigten in den Werkshallen.
    Wie steigert man Gewinne ?
    Stellen anbauen,Angestellte rausmobben und zu kostenlosen Überstunden motivieren und, ganz klar, Gehaltsverzicht und Verzicht auf gelbe Urlaubsscheine.
    Viel Spass mit alldem.

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