Sonntag,06.Oktober 2024
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US-Terminmarkt: Spekulanten flüchten aus Gold

Gold bei Spekulanten weniger gefragt: Die Netto-Long-Position des „Managed Money“ fiel in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit Mai 2019.

Gold, Goldpreis, Spekulanten (Foto: Goldreporter)
„Papiergold“ weniger gefragt: Viele Spekulanten an der US-Warenterminbörse COMEX verabschiedeten sich vergangene Woche von ihren Long-Positionen (Foto: Goldreporter).

Gold gefallen

Der Goldpreis tendierte auch in der vergangenen Wochen Richtung Süden. Die Notierung für den meistgehandelten Kontrakt (März) bei den US-Futures ging mit 1.829 US-Dollar pro Unze ins Wochenende. Das entspricht einem Rückgang um 20 US-Dollar oder 1 Prozent gegenüber Vorwoche. Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händler-Gruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX.

CoT-Daten

Die Netto-Short-Position der „Commercials“ sank gegenüber Vorwoche um 9,5 Prozent auf 290.301 Kontrakte. Das ist der niedrigste Wert seit dem 1. Dezember 2020. Maßgeblich für den Rückgang verantwortlich war die Untergruppe der „Swap Dealers“, darunter Großbanken. Deren Netto-Verkäufe sanken um 11 Prozent auf 191.567 Kontrakte.

Spekulation flüchten aus Gold

Innerhalb der Gruppe der „Großen Spekulanten“ kann man von einer wahren Flucht aus den bestehenden Long-Positionen sprechen. Insgesamt gingen deren Terminkäufe zwar „nur“ um knapp 12 Prozent zurück. Die Netto-Long-Position der Untergruppe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) brach dagegen um ein Drittel ein auf 78.234 Kontrakte. So schwach auf der Long-Seite positioniert waren diese Händler zuletzt im Mai 2019.

Open Interest

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, fiel gegenüber Vorwoche um 2,35 Prozent auf 555.538 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging es um weitere 1,6 Prozent nach unten auf 546.694 Kontrakte. Damit lässt sich feststellen, dass die Marktschwäche im Grunde weiter nachlässt. Die Logik dahinter: Der Goldpreis fällt vor allem deshalb, weil Long-Trader ihre Preisvorstellungen (Verkaufspreis) herabsetzen und damit Short-Seller zur Glattstellung ihrer Positionen animieren. Demgegenüber kam es zu keinem überwiegenden Neuaufbau von Short-Positionen.

Gold, CoT

Gold, CoT-Daten, Comex

COMEX-Lager

Betrachten wir aktuelle die Lager- und Liefersituation an der COMEX. Alle Lagerunternehmen zusammen meldeten per 14. Januar 2021 eine Menge von 38,49 Millionen Unzen Gold. Das sind rund 300.000 Unzen mehr als in der Vorwoche. Die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände („eligible“) betrugen zuletzt 19,53 Millionen Unzen (+240.000).

Auslieferungsanträge

Die Anträge auf physische Auslieferung von gehandeltem Gold (Standardkontrakt zu 100-Unzen; Fälligkeit: Ende Januar) summierten sich per 15. Januar 2021 auf 1.990 Vorgänge. Das entspricht einem Anstieg um 538 Anträge innerhalb einer Woche. Zum Vergleich: Im vergangenen Dezember meldete die COMEX insgesamt 30.089 eingereichte „Delivery Notices“. Im gesamten November waren es 11.159 Anträge. Im bisherigen Rekordmonat Juni 2020 wurden 55.102 Auslieferungsanträge gestellt. Das heißt, die Nachfrage nach physischem Gold im Futures-Handel (als Alternative zum reinen Barausgleich am Vertragsende) hat zuletzt deutlich abgenommen.

Goldreporter

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28 Kommentare

  1. War leider zu erwarten. Sieht gerade nicht gut aus für Gold. Aber es ist ja die Versicherung für richtig schlechte Zeiten, da bin ich nicht traurig drum, wenn ich diese Versicherung niemals in Anspruch nehmen muss.

    • … bei physischem Gold/Silber/Platin ist ein Preisverfall mittel- und langfristig kein Thema, allerdings würde ich d r i n g e n d die Finger von physischem Palladium sowie Edelmetallaktien lassen.

  2. Hosianna! Fed-Chefchen Powell hat die Hilferufe erhört – und er gewährt generelle Absolution. Noch mal Glück gehabt.

    Investoren haben voller Zukunftsängste bei der US-Notenbank Fed angefragt, was denn mit all den schönen Stimuli passieren würde, sollte die Inflation weiter anziehen oder gar eine Art „wirtschaftliche Erholung“ über uns kommen.

    Alles gut, kein Grund zur Sorge, wir haben alles im Griff, bramarbasiert Jerome „Jay“ Powell in einem Statement vom Donnerstag. Es sei gar nicht daran zu denken, dass die Fed ihre Anleihenkäufe einschränkt oder gar die Zinssätze anhebt. Und wenn es irgendwann doch mal zu einer Änderung kommen sollte, würde man frühzeitig Bescheid geben.

    Eine unerwartete Umkehrung der Geldpolitik könne die Finanzmärkte schließlich „erschrecken“ und die unweigerliche Erholung des Landes beeinträchtigen. Man habe aus der globalen Finanzkrise 2008ff. gelernt und wisse um die Risiken auch nur der kleinsten Änderungen. Und außerdem: Es sollten doch bitte in Zukunft derlei obstruktiven Anfragen unterbleiben, danke.

    https://www.businessinsider.com/fed-stimulus-asset-purchases-rates-remain-economic-recovery-jerome-powell-2021-1?r=DE&IR=T

    Was Jay natürlich tunlichst verschweigt, ist das brutale Dilemma einer Wahl zwischen Szylla – künstliche Stimuli und Geldmengenausweitung bis der Arzt kommt – und Charybdis – Haushaltskonsolidierung, Austerität und Kreditkontraktion bis zum Atemstillstand. Handlungsspielräume können da nur noch vorgegaukelt werden.

  3. Ein kleines Rätsel für Interessierte.

    Hört, hört! Die Skandalnudel Deutsche Bank [DB] fordert einen Relaunch der ‚Industriepolitik‘. Das alleine lässt schon aufhorchen. Nur, mit Verlaub, soviel Ehrlichkeit hätte ich nicht erwartet. Aber etwas entscheidendes fehlt dennoch.

    Die notwendigen Zukunftsinvestitionen – die „Transformation der Wirtschaft“ von der „Verkehrswende hin zu elektrischem und automatisiertem Fahren oder die Nutzung von Künstlicher Intelligenz“ – sei aus Sicht der Bank zu riskant für private Kapitalgeber und daher müsse der Staat einen Großteil des Risikos übernehmen.

    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/die-deutsche-bank-ruft-nach-mehr-industriepolitik-17150593.html

    Auflösung: Die Risiken, im Zweifelsfall die Verluste, werden sozialisiert, aber die Profite wohlfeil privatisiert. Wer aber glaubt, das war ein Rätsel zu den skurrilen Einfällen der DB, der irrt. Es war quasi Sudoku zum Thema ‚Wie funktioniert Marktwirtschaft?‘ In der Realität, in der Praxis.

    • @Thanatos
      https://www.youtube.com/watch?v=XTFM7sMSAaU
      Dann sind sie Geisterfahrer. Joe Biden hat den Green New Deal ausgerufen. Ein anderer rief vor ihm den „Großen Sprung nach vorn“ aus. Mit fatalen Folgen. 15-30 Mio. Hungertote. Dem ganzen Parteiapparat der KP Chinas war klar, der Chef läuft nicht mehr ganz rund. Die Frage war, wann man Mao aufs Altenteil schickt. Der kam diesem zuvor und verkündete die Kulturrevolution. Der ganze alte Parteiapparat wurde zerschlagen und durch ihm höriges, junges Dummvolk ersetzt, das keine Lebens-Erfahrung aufwies, aber im Krawallen und Schreien unschlagbar war. Du ahnst es – die Roten Garden. Der Green New Deal vom senilen Joe ist genau so ein Hirnfick wie der Große Sprung. Die Roten Garden sind heute grün, und jeder, der das Maul aufmacht, ist ein Feind, ein Reaktionär, ein Klima-Leugner, ein Stück Dreck und muß wenigstens entlassen und gedemütigt werden, wenn man ihn schon nicht erschlagen kann. Die Kulturrevolution von heute heißt Dekarbonisierung. Und was waren z.B. Kretschmann und Trittin früher? Mitglieder im maoistischen KB (Kommunistischen Bund) Westdeutschlands. Die „Grünen“ sind aus der 68er Bewegung entstanden. Neben zig Mio. Toten warfen Maos Experimente die Wirtschaft Chinas nicht um Jahre, sondern um Jahrzehnte zurück. Die Erinnerung ist peinlich und tut weh, wird vermieden. Hier im Land gab es einmal eine SA, und Pol Pot hatte seine Kinder-Soldaten. Wir stecken bereits mittendrin, und das „Umdenken“ der [DB] reserviert denen höchstens einen Platz in der Geschichte unter den der Ersten, die zur Umerziehung in die Sahara geschickt wurden, um dort Sträucher und Bäume zu pflanzen. Als Mao seine Schreihälse, seine roten Thunberger nicht mehr brauchte, schickte er sie in die Wüste. In die Wüste Gobi, um diese zu begrünen. Es kam nichts dabei heraus, aber wen interessiert das heute noch? Und außerdem, Vernichtung von Substanz schafft doch wieder Raum für neues Wachstum, weil nach dem gescheiterten Experiment viel wieder aufzubauen sein wird. Hab ich Dir und den anderen hier mal erzählt, daß ich vor meinen 3 Jahren in der NVA als Panzerfahrer 2 Monate lang Traktorfahrer in der hiesigen LPG war? Dann wird Translator wieder Pflug oder Scheibenegge ziehen, wenn’s sein muß. In Phnom Penh haben sie 1975 jeden als Intellektuellen totgeschlagen, der mit Brille herumlief. Dann ziehe ich mir so einen blauen Mao-Arbeitsanzug an und gehe als Bauer durch.. Ist das wirklich wahr, daß Katzenhaltung in Nordkorea als Ausdruck bürgerlicher Dekadenz verboten wurde? Komme was da wolle, aber ich bleib meiner Mieze Tina treu. Auch wenn ich dafür in die Sahara muß.

    • Thanatos

      Zur Verlagerung des Risikos auf die Steuerzahler in Sachen E-Auto und autonomen Fahrzeugen.
      Das zeigt nur, was die Industrie selber von den Themen hält. Zu E-Autos ist schon fast alles gesagt, ohne die 9.000 Euro Subvention würden 95 % der Kunden sowas privat nie kaufen.
      Die allergrösste Schweinerei ist aber die Dienstwagensubvention, davon hat die grosse Masse der Steuerzahler keine Ahnung: wenn man den 730 Diesel gegen einen 745 e tauscht, wird die Kiste zu 50 % (FÜNFZIG) vom Steuerzahler extra subventioniert (die Versteuerung sinkt auf die Hälfte).

      Die Autos werden fast nie geladen, folglich besteht der Umwelteffekt darin, dass der 745 e gut 5 bis 7 Liter pro 100 km. mehr verbraucht als der Diesel.
      Gekauft wird sowas ausserhalb Deutschlands auch nicht, ausser es wird auch zu 50 % vom Steuerzahler verschenkt.

      Autonomes fahren (da hat Pumuckl mal mit ein paar Leuten gesprochen): das wird das totale Desaster.
      Bisher sind das ja nur Spielereien, bei denen der Fahrer formal und tatsächlich die volle Haftung hat. Wenn das System aussteigt (und das passiert dauernd) , muss der Fahrer in Sekundenbruchteilen wieder die Kontrolle übernehmen.
      Sonst ist er juristisch dran (oder tot).
      In USA sterben regelmässig Tesla-Fahrer, die sich auf den „Autopiloten “ verlasen haben ohne das Kleingedruckte zu lesen.

      Da werden Brückenpfeiler etc. „übersehen“, letzten Sommer ist in Florida am hellichten Tag ein Tesla in einen querstehenden 40-Tonner gedonnert, weil die Elektronik den LKW für eine Schilderbrücke gehalten hat.
      Die Insassen konnten Tesla nicht mehr verklagen.

      Die „echt“ autonom fahrenden Autos, wie wir uns das vorstellen (Zeitung lesen und das Auto fährt uns in die Arbeit) wird technisch unbezahlbar.

      Aktuell kostet die Technik ein Mehrfaches eines hübschen BMW.
      Aus Sicherheitsgründen muss die komplette Technik wie bei Flugzeugen ja voll redundant ausgelegt werden. Fängt mit 2 Lichtmaschinen, 2 Batterien, doppelten Stromnetzen an, geht über doppelte Sensoren und Bordrechner bis zu doppelten Motoren für die automatische Lenkung.

      Ist ja eigentlich logisch: wenn nachts auf einer kurvigen Landstrasse bei Tempo 100 irgendein relevantes System ausfallen würde, dann hat man entweder ein in Sekundenbruchteilen einspringendes Zweitsystem oder der Förster muss einen neuen Alleebaum pflanzen.

      Dieses Risiko zu übernehmen traut sich keine Firma. Das darf der Steuerzahler. Die Gewinne nimmt man aber gerne.

      P.S.: In so ein Ding einsteigen würde ich nie.
      Mein neuer Japaner hat schon (zwangsweise) jede Menge von diesem Firlefanz serienmässig incl. Laserüberwachung des Umfeldes und kann selber bremsen etc.. Konnte man nicht abwählen.
      Das ist nur nervig und lästig. In Italien ist das eine Zumutung. Wenn eine Vespa eng überholt und „hautnah“ vor einem flott wieder einschert, kriegt der Japaner Panik. Oder Fussgänger, die schnell aus einer Lücke zwischen parkenden Autos rausrennen, aber dann doch noch stehen bleiben.

      Wie immer. Theorie und Praxis.

    • @Thanatos
      Warum die Deutsche Bank das Risiko tragen soll, sehe ich jetzt aber nicht.
      Es gilt doch noch immer der Satz: Wer bestellt, bezahlt. Die Regierung hat
      bestellt, nur zu dumm, das die nicht haftet, sondern letztlich der Steuerzahler.

  4. Ein beeindruckendes Bild, daß deutlich zeigt, daß sowohl die COMEX in New York als auch die LBMA in London im „Streß“ waren, Gold für die Lieferverträge „zusammenzukratzen“, um ein „Force Majeur“ (Lieferausfall) zu vermeiden, (siehe hier:)

    Im letzten Jahr waren die [physischen…] Comex-Goldlieferungen rekordverdächtig hoch, und zwar so hoch, dass die COMEX im Juli 2020 die Goldbarren-Gütesiegel ändern musste, die für die Abrechnung von Futureskontrakten zugelassen sind.

    Beeindruckend ist auch die gestiegene Silber-Nachfrage in den letzten 4 Jahren (Solar-/Photovoltaik, Verwendung in PKW‘s); (siehe hier:)

    Quelle: 0-hedge

    • @Klapperschlange
      Ich meine, im Juni 2020 war das, da hatte ich aufgrund der Angaben von GR ein paar Zahlen herumschubst. Damalige Erkenntnis: Wenn die Anträge so hoch bleiben würden und keine nennenswerten Umschichtungen stattfinden, dann hat die Comik-Messe… Comex… zum Jahreswechsel 2020/21 keine „eligible“ zur physischen Auslieferung mehr. In der Zwischenzeit kamen merkwürdige Lagerstandsdaten. Ob da Alles mit rechten Dingen zuging und korrekt gemeldet wurde? Ich habe mich allerdings auch nicht mehr tiefer damit befasst.
      So ein Glück, dass die lästigen Anträge nachließen und alles im grünen Bereich vor sich hinstrahlt.

      • @dummkopf^2

        Nachdem die US-Großbank „JP.Morgan“ schon 2014 von der US-Aufsichtsbehörde CFTC verklagt und zu einer „winzigen“ Geldstrafe verurteilt wurde, weil sie „falsche“ Lagerbestände ihrer Gold-/Silber-Unzen übermittelte, um „falsche Fährten“ für COMEX-Händler zu legen,

        https://www.tagesschau.de/wirtschaft/jp-morgan-strafe-marktmanipulation-101.html

        sind die „CRIMEX-Daten“ zu den „eligible / registered“ Gold-/Silber-Beständen sowieso nur noch Fantasiezahlen, die man getrost vergessen kann.

  5. MeisterEder:
    Hochinteressant, was Sie da mitteilen. Das Auto ist ein speziell deutsches Problem.
    Ich fahre ein 28,50 Jahre altes Auto aus Ingolstadt. Da wird man schon mal komisch angeschaut.
    Der Wagen hat weder Elektronik noch Luxus. Dank einfacher Technik und guter Qualität wurden bislang keine großen bzw. teuren Reparaturen fällig.
    Kürzlich wurde die Antenne abgebrochen. Ich habe sie selbst ausgewechselt (8,00 Euro). Vor Weihnachten gab es ein Problem mit der Elektrik. In der Werkstatt wollte man 130,00 Euro haben für die Prüfung, ob man die Reparatur durchführen könne. Da habe ich mich schlau gemacht und nach 1,50 Stunden Fummelarbeit war die Arbeit getan. Das Ersatzteil hat 10,00 Euro gekostet.
    Der Wagen ist auch erst 177 TKm gelaufen. Beim TÜV sagte man mir 2015, dass der Motor jetzt (nach damals 23 Jahren) eingefahren sei. Im Alltag fahre ich nach Möglichkeit mit dem Rad. Das schont die Umwelt, man bewegt sich und spart damit Geld.

    Diesen Firlefanz um das Auto, wo nur derjenige zählt, der das größte, schnellste oder teuerste Auto hat, mache ich nicht mit. Und ein E-Auto werde ich mir definitiv nicht kaufen. Mit Geiz hat das nichts zu tun, mir sind Autos einfach gesagt nicht wichtig.

    Und wenn die hiesigen Ökokommunisten die Steuern für Altautos hochsetzen, werde ich mein Fahrzeug nach Möglichkeit in Polen zulassen. Dort gibt es keine Kfz-Steuer wie bei uns in Deutschland. In Polen habe ich übrigens noch kein E-Auto gesehen. Wahrscheinlich ist dort niemand so verrückt, für ein qualitativ schlechtes Tesla-Einsteigermodell 45.000 Euro zu zahlen, um dann nur 450 Km weit fahren zu können.

    In Deutschland kann man den Menschen den größten Schwachsinn teuer verkaufen, man muss es nur richtig anfangen.

    • RACEW
      Ja, wir in D konnten mal gute Autos bauen.
      Zu Ihrem Beispiel: ein Nachbar hat einen Q5 (so ca. 4 Jahre alt), da war das Fahrtlicht defekt.
      LED-Scheinwerfer, Teile nicht austauschbar. Es musste der ganze Scheinwerfer ersetzt werden.
      Kosten ?
      1.500 Euro. Für EINEN Scheinwerfer.
      Dessen nächstes Auto kommt auch aus Japan.

      Tja, das Auto als Minderwertigkeitskomplex-Kompensator-Versuch.
      Mich hat man beim Sport vor 10 Jahren auch schon blöd gefragt, warum wir jetzt „Japaner“ fahren. Ich finde es cool, unauffällig zu sein.

      Bin wirklich besorgt um den Wirtschaftsstandort, wir müssen ja die Steuern für 2/3 von Europa erwirtschaften.
      Wenn es Merkel-Land zerlegt folgt der Euro in Sekundenbruchteilen.
      Gut, wer Münzen hat……

      • @MeisterEder

        Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Pumuckl heiß, nicht wahr?

        Ich muss schon sagen, ich bin zunehmend gerührt und gleichzeitig beunruhigt, angesichts Ihrer Eigenart, sich die Sorgen und Nöte Ihrer Herrschaften zu eigen machen.

        Die ewige Mär vom ausgeplünderten Deutschland, dessen Konzerne doch in Wahrheit die großen Profiteure des Freihandelsprojektes Euro sind – geschenkt. Während die wahren Expropriateure der arbeitenden Bevölkerung im eigenen Land sitzen. Stichwort „Innere Abwertung“ der Arbeitskraft durch Lohndumping und Steuerlast. Die Einkommen aus Kapital und Vermögen wurden unterdessen über die Jahre fiskalisch systematisch entlastet. Das lässt sich valide nachweisen, aber da sind wir auch gar nicht so weit auseinander.

        Mich triggert Ihre Sorge um den „Wirtschaftsstandort“, dessen Funktionsimperative Sie offenbar als ‚bürgerliches Konkurrenzsubjekt‘ verinnerlicht haben. Es scheint fast so, als wollten Sie sich als ideeller Gesamtratsvorsitzender des Personalrats der „Deutschland AG“ bewerben. Schauen Sie, der Topos ‚Konkurrenz‘ ist natürlich in der gegebenen Gesellschaft hegemonial, vom einzelnen Individuum bis hin zum ‚Wirtschaftsstandort‘ in toto. In ideologischen Konzepten der extremistischen Mitte ein Konkurrenzkampf ‚aller gegen alle‘.

        Nein, die Sorge um den Wirtschaftsstandort ist immer nur eine Sorge um die Pfründe bestimmter exportorientierter Konzerne. Und warum sollte ich mir derlei Sorgen auch noch aufbürden?

        Ein Schloss bei uns um die Ecke heißt nicht umsonst
        ***Sanssouci*** [von französisch sans souci ‚ohne Sorge‘]

        • Thanatos,
          leider haben Sie mich komplett falsch verstanden.

          1.) Wenn ich mir Sorgen um den „Wirtschaftsstandort D“ mache, dann meine ich damit ausschliesslich die Arbeitsplätze der hier Beschäftigten. Und nur das.

          Beispiel BMW: die neueste Fabrik für den 3er ist in Mexiko, die gesamte Motorenproduktion der „Bayerischen Motoren Werke“ wird aus D herausverlagert….. hatte ich schon beschrieben. Exodus von zig-tausenden gut bezahlter sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze.
          Ein klitzekleines Beispiel von Tausenden.

          Dem „Kapital“ alias der Familie Quandt ist die Zukunft von D herzlich egal, die sind schon kräftig auf der Flucht. Um die Sorge ich mich nicht.

          Die Milliardäre dieser Welt finden schon ein Plätzchen, wo es sich gemütlich und fast steuerfrei leben lässt.
          Der Umzug läuft schon, glauben Sie mir zumindest das.

          Aber der Fabrikarbeiter muss seine Miete HIER zahlen und seine Familie HIER durchbringen. Wenn da mal so eben 5.000 bis 10.000 Jobs verlagert werden sind das die, die die Probleme bekommen. Um die sorge ich mich.
          Die Jobs sind weg, für immer. Da kann man dann als Amazon-Sklave anheuern.

          2.) Das „ausgeplünderte Deutschland“: wieder ein Denkfehler: Ausgeplündert wird der „deutsche Steuerzahler“ und das ist überwiegend die „Arbeiterklasse/Mittelschicht“. 19 % Mehrwertsteuer, die höchsten Energiepreise der Welt etc. gerade der „kleine Mann“ zahlt die Zeche für den Irrsinn in Berlin und Brüssel. Weil er nicht ausweichen kann.
          Glaube Sie mich schränkt es ein, wenn die 70-Liter Tankfüllung 7 Euro mehr kostet ?

          „Das Kapital“ guckt lachend zu (von irgendeiner schönen Insel aus) und kassiert die von den bezahlten Lobbyisten an Land gezogenen Subventionen.
          Umverteilung von „Unten“ nach „Oben“ wie schon lange nicht mehr. Heute klebt halt das Schild „New Green Deal “ dran. Was für eine Lüge.

          Die „unteren 50 %“ in unserem Land werden es spüren, wenn die Heizung dieses Jahr 20 % teurer wird (wg. der weltrettenden Co2 -Abgabe).
          Wird die Familie Quandt in ihren Villen frieren?
          Glaube kaum.

          Jetzt mal ganz provokant, aber ehrlich:
          Wir werden hier in D so lange über Umverteilung und weltrettenden Umweltschutz diskutieren, bis NIX mehr da ist , was wir umverteilen könnten. Das Kapital flieht und mit ihm werden die Fabriken verlagert.
          Ist in vollem Gange.
          Die Schulden und die Arbeitslosen bleiben hier.
          Das was wir die letzten 20 Jahre mit der Industrie in Frankreich und Italien gemacht haben läuft jetzt gerade in der 2. Staffel gegen uns.

          Wenn man die ganzen Lügen aus der Arbeitslosenstatistik rausrechnet , sind wir bei gut 6 Millionen Arbeitslosen. Mehr als 1929.
          DAS macht mir Sorge.

          • @MeisterEder

            Eigentlich bin ich ja wirklich geneigt, Ihnen zu folgen. Schon Ihre angenehme Art zu schreiben, übt eine gewisse Anziehungskraft aus.

            Dennoch: Gehen Sie doch ein, zwei Schritte weiter. Ziehen Sie konsequente Schlussfolgerungen aus Ihren praxisnahen Beobachtungen. Sie setzen sich diesem Stahlgewitter hier doch nicht umsonst aus.

            Beste Grüße zur guten Nacht.
            Und nichts für ungut.

          • @Thanatos
            Ein Stahlgewitter, klar eine Metapher.
            Sie wissen schon, das diesen Wort für die brutalste Schlacht des
            1. Weltkrieges steht.
            So schlimm ist es im Forum nun doch nicht. Eher ein Sandsturm.

          • @Herrmann!

            Nun, dass liegt leider im Holzauge des wachsamen Betrachters.

            Während meine steilen Thesen für die Einen eine Liebkosung der dehydrierten und waidwunden Seele darstellen, sind sie für die Anderen Waterboarding und Guantanamo in Personalunion. *Seufz*

            Aber claro, da ‚Stahlgewitter‘ durch den, sagen wir mal, eigenwilligen Autor Ernst Jünger vorbelastet ist, nehme ich diesen Terminus zurück und ersetze ihn durch ‚Stahlbad‘.
            Einverstanden?

          • @Thanatos
            Auch der anderen Begriff, wer ihn mag, soll damit arbeiten .
            Das Wort ist aber vielleicht mehr durch 1,1 Mio Gefallenen belastet.

          • @Herrmann!

            Ihre Beharrlichkeit ist mein Auftrag.

            Hm, Sie haben ‚Sandsturm‘ ins semantische Spiel gebracht. Wäre denn „Desert Storm“ nach Ihrem Geschmack?

            Mir liegt nichts ferner, als Ihre Gefühle in fahrlässiger Weise zu beeinträchtigen. Mea culpa, mea maxima culpa!

  6. Thanatos:
    Das ewige Märchen von der Ausnutzung der Arbeiter durch den Kapitalismus – ich kann es nicht mehr hören.
    Aus beruflichen und privaten Gründen (Vermieter) sehe ich immer wieder Leistungsbescheide. Und jedes mal steigt der Zorn in mir auf, wenn ich sehe, in welchem Umfang und mit welcher Kaltschnäuzigkeit das Gemeinwesen ausgeplündert wird.
    Gerade habe ich mit einem Mieter zu tun. Vor 2,50 Jahren ist er (20 J., Schlosserlehrling) mit seiner Freundin (19 J., Erzieherin) eingezogen. Ich hatte mich gefreut, dass junge Leute einen geraden Weg gehen und wollte ihnen eine Chance geben.
    Vor einem Jahr war finis mit der Lehre, er war für den Betrieb nicht tragbar. Die nächste Stelle währte wenige Tage. Der junge Mann hat mittlerweile erkannt, dass es auch ohne Anstrengung geht. Im März 2020 hat er sich krankschreiben lassen. Er bezieht jetzt Krankengeld, ist Playstation-Experte, schläft bis mittags und verlässt alle paar Tage die Wohnung. Seine Beziehung ist beendet. Übergangslos hatte er eine neue Freundin mit Auto, die ihn nun versorgt. Von mir möchte er, dass ich der Freundin bei der Beantragung von Wohngeld helfe. Er vernachlässigt seine vertraglichen Pflichten und wird frech, wenn es um diese geht.
    Ich werde ihm wieder zur Bodenhaftung verhelfen. In absehbarer Zeit wird er wieder bei Mutti wohnen. Ich lasse lieber eine Wohnung leerstehen, als Saumseligkeiten, Unterschleif und den Missbrauch von Sozialleistungen zu unterstützen.
    Und jetzt kommen Sie mir nicht mit dem Einzelfall-Argument. Ich sehe Leistungsbescheide für ausländische Familien, die mich verzweifeln lassen, ich hatte bzw. habe zu tun mit Menschen über vierzig, die noch nie gearbeitet haben, usw..
    Ausgenutzt wird nicht ein einziger dieser Spezialisten. Das Gegenteil ist der Fall.
    Ausgenutzt werden hierzulande nur die Menschen, die arbeiten, Steuern zahlen und die aus diesem Hamsterrad nicht herauskommen. Denn sie arbeiten und zahlen für dieses durch und durch ungerechte System, in dem Arbeit bestraft und Faulheit überfinanziert wird.
    Mit Kapitalismus oder Liberalismus haben diese Auswüchse im Übrigen rein gar nichts zu tun. Sie haben mit einem aus den Fugen geratenen Sozialstaat zu tun. Diesen haben Politiker installiert, die Wahlgeschenke ohne Rücksicht auf Verluste gemacht haben, um die Stimmen von den über fünf Millionen Menschen abzugreifen, die an den Töpfen dieses kranken Systems hängen. Das sind Menschen wie H. Heil, der in der letzen Woche sich dafür einsetzte, den Zugang zu den Leistungen noch weiter zu vereinfachen. Und diese Realitätsverweigerer können wir z.B. in Berlin bewundern, wo ein rotrotgrüner Senat die Kiste dermaßen tief in dem Modder gefahren hat, dass man nun mit Vehemenz die Enteignungen der Wohnungsgesellschaften vorantreiben will. Hier macht sich in erster Linie die Mauerschützen-Partei stark, die sich den Kapitalismus nun gerade nicht auf die Fahnen geschrieben hat.
    Aber das ist gerade das Problem der Linken: erstens sind immer die anderen schuld und zweitens sind das immer Kapitalisten.

    • @RACEW

      Schauen Sie, auch ich stehe vor der Entscheidung, womöglich bald eine [kleine] Wohnung vermieten zu müssen. Und wir stehen hier in der Reichshauptsadt unter der Kuratel der Mietendeckelung und auch einer gewissen Mietnomaden-Klientel, claro. Aber eins ist doch evident: Die ungeklärte Wohnraumversorgung für viele Menschen fällt uns eben auf die Füße.

      Ihre Wut ist ja mit jedem Kommentar greifbar. Nur muss man eben über seinen eigenen kleinen Tellerrand hinausblicken können. Lassen Sie doch nicht zu, dass ein lebensuntüchtiger Schlosserlehrling zu Ihrer weiteren ideologischen Verhärtung beitragen kann. Das Motto lautet: Selbstgenutztes Wohneigentum – und sonst möglichst keine Immogeschäfte.

    • RACEW

      Berlin heisst bei uns in Pumuckldorf nur : die östlichste Stadt Venezuelas.
      Trifft es jeden Monat besser.
      Ihr Beispiel ist kein Einzelfall. Unser System macht es den „Faulen“ zu einfach.
      Klar, wir müssen uns um die kümmern, die wg Krankheit etc. nicht selber können. Wer aber schlicht nicht „will“ , sollte nicht unterstützt werden.

      Ich habe ein schönes Beispiel wie es anders geht: bei einer Vermietung rief mich ein mir bekannter Makler an, der aber gleich sagte, er habe ein junges Paar (aus Ukraine und Weissrussland, gut ausgebildet, sprechen aber kein deutsch, nur englisch).
      In Pumuckldorf ein echter Problemfall. Die waren schon bei zig Besichtigungen abgelehnt worden und es war dringend. Ich war neugierig.

      Sie konnten mindestens so gut englisch wie ich, beide Informatiker.
      Sind jetzt seit 12 Jahren bei mir. Nach 2 Jahren perfekt deutsch.
      Die nächsten 2 Jahre werden sie ausziehen, wird langsam eng mit 2 Kindern.
      Sie können sich Eigentum leisten, Budget 600.000. Dank ihres Jobs können sie 60 km raus und online arbeiten.
      Es gibt vielleicht doch noch Hoffnung.

      OK, wenn ich jetzt wieder an Ost-Venezuela danke….

      • @Meister Eder Der Fall den sie beschreiben ist nicht so selten weil die Leute aus Belarus oder der Ukraine eine 100%ige Vollverversorgung für Nichtstun nicht kennen uns sich entsprechend positionieren.Hatte im Arbeitsleben auch viel mit Kunden aus Osteueropa zu tun ,waren mir oft lieber als die neunmalschlauen Deutschen.

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