Welche Bank hält sich an die eigene Empfehlung, Gold zu kaufen? Wir betrachten dazu die Veränderungen der Bank-Positionen im weltgrößten Gold-Fonds, dem SPDR Gold Trust. Und da gab es per Ende Juni 2019 einige Überraschungen.
Banken empfehlen: Gold kaufen!
In den vergangenen Wochen haben Banken ihre Gold-Prognosen angehoben. Und immer häufiger wurde empfohlen, Gold zu kaufen. Aber halten sich die Geldhäuser an die Tipps ihrer eigenen Analysten? Vor einigen Jahren haben wir einmal die Prognosequalität der Institute in Abhängigkeit vom genutzten Medium untersucht. Wir kamen zu dem Schluss, dass Informationen in Report und Kundenschreiben eher zu trauen ist, als kurzfristigen Aussagen von Bank-Analysten in Presseinterviews: Was taugen die Goldpreis-Prognosen der Banken?
Eigene Gold-Investments
Interessant ist sicherlich auch die Frage, inwieweit das gesprochene oder geschriebene Wort mit den eigenen Handlungen übereinstimmt. Dazu kann man die getätigten Investitionen des jeweiligen Finanzhauses analysieren. Einmal im Quartal müssen die großen Kapitalverwalter der USA ihre Wertpapierpositionen gegenüber der Börsenaufsicht SEC offenlegen. Wir schauen uns regelmäßig die Positionen der Banken im weltgrößten Gold-ETF genauer an, dem SPDR Gold Trust (US-Börsenkürzel: GLD). Über diesen Fonds stecken die Finanzinstitute oft Kapital ihrer Kunden, um sich im Goldmarkt zu positionieren. Hier gab es zuletzt interessante Veränderungen.
Größte Fehlentscheidung
Fangen wir mit der wohl größten Fehlentscheidung an. Paulson & Co. Inc., der ehemals größte GLD-Investor, hat im zweiten Quartal 2019 die Hälfte seiner Anteile an dem Gold-Fonds verkauft, nämlich 4.320.022 Shares. Jeder Anteil am GLD ist offiziell mit einer Zehntel Unze Gold gedeckt. Der Hedgefonds des US-Milliardärs John Paulson stieß also vor der großen Gold-Rally gut 13 Tonnen ETF-Gold ab. Seit Ende Juni ist der Goldpreis um gut 8 Prozent angestiegen. Dumm gelaufen! Zu den größten Verkäufern gehörten auch Morgan Stanley (-34 % / – 3,1 Millionen Anteile) und JP Morgan (-64 % / -2,23 Mio. Anteile).
SPDR Gold Trust - Größte Investoren Q2/2019
Name | Anteile | Δ Anteile | Δ % | Wert der Beteiligung in TSD USD |
---|---|---|---|---|
BANK OF AMERICA CORP | 8.458.980 | -875.914 | -9,38 % | 1.215.555 |
FIL LTD | 6.926.456 | -31.679 | -0,46 % | 995.332 |
FIRST EAGLE INVESTMENT MANAGEMENT LLC | 6.536.652 | -248.281 | -3,66 % | 939.317 |
MORGAN STANLEY | 5.882.327 | -3.102.667 | -34,53 % | 845.290 |
CI INVESTMENTS INC. | 4.526.150 | 1.207.185 | +36,37 % | 650.408 |
PAULSON & CO. INC. | 4.320.022 | -4.320.022 | -50,00 % | 620.787 |
BRIDGEWATER ASSOCIATES LP | 4.056.627 | 28.655 | +0,71 % | 582.937 |
UBS GROUP AG | 3.218.587 | 406.156 | +14,44 % | 462.511 |
GOLDMAN SACHS GROUP INC | 2.549.954 | 2.045.886 | +405,88 % | 366.428 |
COMMERZBANK AKTIENGESELLSCHAFT | 2.240.887 | 136.949 | +6,51 % | 322.015 |
WELLS FARGO & COMPANY | 2.136.120 | -183.398 | -7,91 % | 306.960 |
ORBIS ALLAN GRAY LTD | 1.613.839 | 15.047 | +0,94 % | 231.909 |
BANK OF NOVA SCOTIA | 1.539.713 | 1.039.713 | +207,94 % | 221.257 |
SUMITOMO MITSUI TRUST HOLDINGS INC. | 1.394.880 | -869.595 | -38,40 % | 200.444 |
ASSET MANAGEMENT ONE CO. LTD. | 1.387.990 | 378.465 | +37,49 % | 199.454 |
JPMORGAN CHASE & CO | 1.231.463 | -2.232.658 | -64,45 % | 176.961 |
ROYAL BANK OF CANADA | 1.075.350 | -30.540 | -2,76 % | 154.528 |
PARALLAX VOLATILITY ADVISERS L.P. | 1.030.650 | 1.030.650 | Neu | 148.104 |
WS MANAGEMENT LLLP | 990.465 | 347.977 | +54,16 % | 142.330 |
WEALTHNAVI INC. | 891.732 | 114.824 | +14,78 % | 128.142 |
LPL FINANCIAL LLC | 887.741 | 28.695 | +3,34 % | 127.568 |
AMERIPRISE FINANCIAL INC | 813.276 | -44.138 | -5,15 % | 116.868 |
CAMBRIDGE ASSOCIATES LLC | 795.883 | 71.136 | +9,82 % | 114.368 |
PRUDENTIAL PLC | 700.257 | -12.961 | -1,82 % | 100.627 |
BARCLAYS PLC | 695.468 | 3.279 | +0,47 % | 99.939 |
DEER PARK ROAD CORP | 680.000 | -10.000 | -1,45 % | 97.716 |
MIZUHO BANK LTD. | 650.000 | 650.000 | Neu | 93.405 |
INVESCO LTD. | 625.215 | 567.215 | +977,96 % | 89.843 |
WADDELL & REED FINANCIAL INC | 622.391 | -2.916 | -0,47 % | 89.438 |
COMMONWEALTH EQUITY SERVICES LLC | 612.898 | 44.877 | +7,90 % | 88.073 |
Quelle: SEC; Tabelle: Goldreporter |
Goldman Sachs kaufte Gold-Anteile
Anders sieht es aus bei Goldman Sachs. Die US-Investmentbank verfünffachte ihr GLD-Investment. Und auch die Bank of Nova Scotia hatte ihre Anteile im zweiten Quartal deutlich aufgestockt (+207 %). Größter Anteilseigner des SPDR Gold Trust blieb Bank of America. Zwar reduzierte man seine Bestände auch um 9 Prozent. Die US-Investmentbank hat Gold in den vergangenen Monaten und Jahren aber immer wieder zu Kauf empfohlen und handelte auch entsprechend im Sinne ihrer Kunden. Das Bankhaus hielt zuletzt 8,4 Millionen Anteile im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar. Mehr Informationen den Top-Investoren des GLD entnehmen Sie der Tabelle oben.
Goldreporter
Immer bestens über den Goldmarkt und Finanzkrise informiert: Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter!
Robert Halver:
Trump erpresst China mit Hongkong und Leidtragende des Handelskrieges sind besonders die Schwellenländer. Die Krise in Argentinien hat Ansteckungspotential.
https://www.cashkurs.com/beitrag/in-krisenzeiten-leiden-schwellenlaender-am-meisten/
@Bernd
Die schwächsten Glieder in der Kette fallen zuerst. Argentinien ist nur ein erster Kollateralschaden der globalen Rezession.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Argentinien-stemmt-sich-gegen-Kollaps-article21213957.html
Die Rezession hat schon lange begonnen, jedoch (noch) nicht in Amerika. Betroffen sind in erster Linie China und vor allem Europa. Ein Blick in die Historie des Goldpreises zeigt, dass die Kaufkraft des Euro weiter abnimmt. Am 15.08.2019 wurde ein Goldpreis von 1.364,43 notiert. Im Jahr 2012 kostete die Unze zeitweise 1.386,71 EUR. Dagegen ist der Dollar im Vergleich zu Oktober 2011 (1850 $) gegenüber Gold mit 1.500 $ pro OZ noch vergleichsweise stabil. Deswegen decken sich die europäischen Banken auch mit Gold ein, um sich abzusichern. Das fast 5.000 Jahre alte Prinzip funktioniert eben immer noch am besten.
@AntikeGold
Bist Du Dir da sicher?
https://www.youtube.com/watch?v=9D9pZEjSxXQ
Die fälschen doch ihre Statistiken. Da ist alles bloß noch Lug und Trug.
http://www.shadowstats.com/alternate_data/unemployment-charts
Man lügt sich die Welt schön, und die Mainstream-Medien sind Teil dessen.
@ Wolfgang Schneider
das hat nichts mit dem Mainstream zu tun. Das Groh der Leute tauscht erst dann Papier in Sachwerte ein, wenn die Kaufkraft des Geldes schwindet. Das ist im Moment in D gut zu beobachten. Damit jedoch kein physisches Gold als Absicherung gekauft werden kann wird der Preis angehoben. Bei guter Wirtschaftslage geht der Preis wieder bergab. Der Michel soll halt bei Schieflage nichts bunkern können. Meine Hausbank will mir neuerdings Kredite aufschwatzen seitdem sie mitbekommen hat, dass ich in letzter Zeit massiv Silber bunkere.
@AntikeGold
Bei der CoBa haben sie sich 2013 kaputtgelacht über mich, als ich über sie größere Mengen Silber geordert hatte. Der Nachlaß meiner Mutter bestand aus Wertpapieren, die habe ich gleich in Metall umgetauscht.
https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20190818325622742-keine-rezession-in-sicht-trump-berater/
Zitat aus dem Link: „Die Verbraucher haben Arbeit. Ihre Löhne steigen. Sie geben Geld aus und sie sparen welches”, so Larry Kudlow. Die US-Wirtschaft sei trotz des schwelenden Handelsstreits mit China in guter Verfassung.
@AntikeGold
https://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/inverse-zinsstrukturkurve-kommt-jetzt-die-rezession-a-1282260.html
Die berühmte inverse Zinsstruktur.
Das Rezessionsgespenst wird auch die USA heimsuchen.
Die Deutsche Bank, der das Wasser bis zur „maßgeschneiderten Halskrause“ steht (die [ / ] ersäuft langsam an ihren Derivaten), gibt nun auch eine Goldpreisprognose ab.
Und erklärt gleichzeitig, welche Gold-/Silberminen sie in ihrem Portfolio hält.
https://www.goldseiten.de/artikel/423326–Deutsche-Bank-hebt-Goldpreisprognose-an.html
@Klapperschlange
Das Pleiten-, Pech- und Panneninstitut Deutsche Bank scheint eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Halbwelt-Gestalten auszuüben. Wird wohl daran lieben, dass beide Seiten (hier die Bankster, dort der pädophile Milliardär) die negativen Distinktionsmerkmale des jeweils anderen sofort wiedererkennen.
https://www.neopresse.com/wirtschaft/epstein-fall-zieht-weite-kreise-probleme-fuer-deutsche-bank/
@Thanatos
Das ist in diesem Millieu immer ein Win-Win-Deal. Eine Hand wäscht die andere. In Italien nennt man diese Leute ‚Ndrangheta. Ich kann nur sagen: Vorsicht vor Anzugmenschen!
@ Wolfgang Schneider
wie ich es gesagt habe – jetzt kann man es auch auf Finanzmarktwelt lesen. Und die EZB will noch die Geldmenge monatlich erhöhen. Damit bekommt natürlich der Yuan der Chinesen weitere Probleme. Also was macht der Markt – man flieht in Papiere der Amis oder hier in EU in Gold. Die Briten haben mal auf einen Schlag 90 t Gold gekauft – doppelt soviel wie die Ukraine vor dem Sturz damals als Bestand hatte. 4 Mrd. CHF sind kein Pappenstil und machen sich auch bemerkbar.
https://finanzmarktwelt.de/euro-zum-goldpreis-auf-allzeittief-fieberkurve-der-maerkte-137275/
@antike Gold
Nicht nur, man kauft auch in Panik die Papiere.
In der Hoffnung, dass diese verschont bleiben, bei einer Hyperinflation.
Man sieht das an DAX. Da wurde ohne jegliche Analyse der Einzelwerte einfach alles gekauft, viel zu teuer. Und das darf man morgen wieder billig verkaufen.
Diese der Panik geschuldete Volatilität ist mehr als gefährlich und kündigt in nahezu allen Fällen einen Crash voraus an.
Gold volatiert natürlich mit, aber eben nur das auf dem Papier und nicht das physische in Händen Einzelner.
Die kaufen nämlich umgekehrt.
Nicht wenn es teuer ist und dann ungezielt sondern wenn es günstig ist und dann gezielt. Verkauft wird natürlich nicht, wenn nur Einzelfälle.
Denn wer verkauft heute seine Münzen und packt das Geld auf die Bank zu Gebühren und Negativzinsen.?
Oder verschleudert es durch Aktienkäufe.