Dienstag,18.November 2025
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JP Morgan dominiert 98 Prozent des US-Marktes für Gold-Derivate

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Per Ende März 2010 hielt das US-Bankhaus JP Morgan Chase Gold-Derivate im Wert von 84,25 Milliarden US-Dollar. Die meisten Papiere hatten eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Der US-Bankenriese JP Morgan Chase spekulierte per Ende März mit hohen Milliarden-Beträgen im Goldmarkt. Das Finanzinstitut meldete der amerikanischen Bankenaufsicht Office of the Comptroller of the Currency (OCC) per 31.03.2010 Gold-Derivat-Geschäfte im Gesamtwert von 84,252 Milliarden US-Dollar. Das sind 3,4 Prozent mehr als drei Monate zuvor. 69,4 Prozent des Volumens entfielen auf Gold-Derivatverträge mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Als weitere im Goldhandel aktive US-Banken werden nur noch Citibank (Wert der Gold-Derivate: 960 Millionen Dollar) und Bank of America (216 Millionen) im aktuellen Derivate-Bericht der CoC genannt.

JP Morgan dominiert damit 98,62 Prozent des amerikanischen Handels mit Gold-Derivaten. Dazu zählen unter anderem Swap-Geschäfte, Optionen und Futures. Die Geschäfte werden im Kundenauftrag oder per Eigenhandel betrieben.

Allzu viel Geld wurde dabei aber offensichtlich nicht verdient. Der CoC-Bericht weist die Erlöse im Goldgeschäft nicht einzeln aus, nennt aber die Einnahmen aus dem Segment „Rohstoffe und Sonstiges“. In diesem Bereich des Derivatehandels erwirtschaftete JP Morgan im ersten Quartal 2010 vergleichsweise bescheidene 155 Millionen Dollar.

Währungsumstellung: Wenn unser Geld morgen nicht mehr gilt (Video)

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Am 1. Juli 1990 wurde die D-Mark in der DDR eingeführt. Eine ZDF-Reportage dokumentiert dieses historische Ereignis. Die Erkenntnisse sind im Nachhinein auch für mögliche Währungsumstellungen in Zukunft hochinteressant.

Im Rahmen der beschlossenen Wirtschafts- und Währungsunion wurde die Deutsche Mark am 1. Juli 1990 in der DDR eingeführt. Es war aus der Sicht von Politik, Banken und Polizei eine gewaltige Herausforderung. Wohin mit den alten DDR-Mark-Scheinen? Wie sorgt man bei einem Ansturm auf Bankfilialen für genügend Bargeldnachschub?

Für die Bürger standen weniger die technischen und logistischen Probleme bei der Währungsumstellung im Vordergrund. Sie beschäftigte ganz andere Dinge.

Was geschieht mit Löhnen, Gehälter, Renten, Mieten und Schulden wenn es eine neue Währung gibt? Wie werden Bankguthaben umgerechnet?

Die 40-minütige ZDF blickpunkt-Reportage “Als die D-Mark kam” schildert detailliert die Herausforderungen bei der Einführung der D-Mark in der DDR. Der TV-Beitrag verdeutlich dabei auch die grundsätzlichen Probleme bei einer Währungsumstellung.

Ein Pflichtbeitrag für alle, die sich über einen erneuten Geldwechsel in Zukunft Gedanken machen.

Der Link zur ZDF-Reportage

Goldreserven: Welche Zentralbanken kaufen noch heimlich Gold?

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Der World Gold Council veröffentlichte in der vergangenen Woche neue Zahlen zu den weltweiten Währungsreserven. Unerwartete Daten kamen aus Saudi-Arabien. Bereits vor einem Jahr hatte ein asiatisches Land seine Goldreserven überraschend stark nach oben angepasst.

„Aufgrund der, Anpassung ihrer Gold-Konten’ weist die Saudi Arabian Monetary Authority (SAMA) nun mehr als doppelt so hohe Goldbestände auf, wie im Vorquartal. Statt 143 Tonnen sind es nun 322,9 Tonnen. Der Goldanteil der gesamten Reserven ist damit von 1,2 Prozent auf 2,8 Prozent angewachsen“. So lautete unsere Nachrichten-Meldung am vergangenen Dienstag.

Höhere Goldbestände, einfach so. Informationen, wie genau die Neubewertung der Goldbestände Saudi-Arabiens zustande kam, wurden nicht bekannt gegeben.

Aufmerksame Goldinvestoren erinnern sich an den Juni 2009. Seinerzeit meldete der World Gold Council (WGC) eine überraschende Zunahme der chinesischen Goldreserven um knackige 454 Tonnen oder 75 Prozent. Heute wissen wir, dass China in den Jahren zuvor kontinuierlich Gold zugekauft hat. Dies wurde aber nie veröffentlicht.

Was kann man aus der aktuellen Meldung schließen?

Die Goldnachfrage der internationalen Notenbanken scheint derzeit deutlich höher zu sein, als man öffentlich kommunizieren möchte. Welche Notenbanken decken sich derzeit noch mit Gold ein, ohne dass die Märkte davon erfahren?

Der World Gold Council und der Daten-Anlieferer GFMS gelten mithin als Sprachrohre der großen Goldhandelsbanken (Bullion Banks). Diese wiederum sind eng an das Federal Reserve System angebunden. Kritiker sprechen in diesem Zusammenhang auch vom Goldkartell.

Diese aus „Währungshütern“ bestehende Interessengemeinschaft (Fed, US-Regierung, Bullion Banken, IWF) versucht das Vertrauen in den US-Dollar aufrecht zu erhalten. Und ein hoher und/oder stark steigender Goldpreis verhagelt den Jungs nun mal die Petersilie.

Also wird Desinformation betrieben und der Goldpreis immer wieder zu bestimmten Zeitpunkten über verschiedene Märkte kurzfristig unter Druck gesetzt. Rechtlich legitimiert sind diese Interventionen seit 1987, als über eine Executive Order in den USA die Working Group on Financial Markets ins Leben gerufen wurde. Man nennt sie auch das Plunge Protection Team (PPT).

Nun, zeitnahe Informationen über massive Goldkäufe der Saudis hätten den Goldpreis zu diesem Zeitpunkt vermutlich beflügelt. Die nachträgliche Meldung hatte dagegen keinen signifikanten Einfluss auf die Edelmetall-Notierung.

Einige Marktbeobachter bringen die neuen Zahlen aus Saudi-Arabien in Zusammenhang mit den umfangreichen Schweizer Goldverkäufen in den Neuzigerjahren, als der IWF-Beitritt die Eidgenossen zwang, die Goldeckung des Franken aufzugeben.

In jedem Fall hat die Währungs- und Reservepolitik Saudi-Arabiens große Bedeutung für das Vertrauen in den US-Dollar. Das Land ist integraler Bestandteil des Petro-Dollar-Systems, in dem eine künstliche Dollar-Nachfrage erzeugt wird, weil die Abrechnung des Rohstoffes in der US-Währung erfolgt. Eine Abwendung arabischer Ölförderer vom Greenback wurde die Vormachtstellung des Dollar stark beschädigen.

Noch deutlich größeren Einfluss auf den US-Dollar hat China. Das Land ist der größte Gläubiger der USA. Die amerikanische Staatsfinanzierung ist abhängig von den Anleihenkäufen aus Fernost. Eine große Umschichtung der vorwiegend in Dollar gehaltenen Währungsreserven Chinas in Gold, hätte fatale Folgen für die USA.

Wie auch immer. Dass sich der Goldpreisanstieg vor dem Hintergrund unseres baufälligen Geld- und Finanzsystems trotz Antiinformationsstrategie und Preisdrückung langfristig nicht stoppen lässt, zeigt die Kurshistorie. Seit neun Jahren steht der Goldpreis am Jahresende regelmäßig höher, als 12 Monate zuvor.

Marc Faber: “Alle Hilfspakete verschlimmern die Lage”

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In einem Interview mit der WirtschaftsWoche rät der renommierte Investment-Profi Marc Faber den Deutschen, nicht auf eine neue D-Mark zu warten, sondern Gold und Silber zu kaufen.

“Der Staat hätte die Einlagen der Bürger stützen und Banken fallen lassen können. Nun gehen anstelle des Finanzsektors die Staaten pleite”, sagt der Schweizer Ökonom und Finanzberater Mar Faber in einem aktuellen Interview mit wiwo.de, dem Online-Portal des Nachrichten-Magazins WirtschaftsWoche.

Er rät den Deutschen zum Kauf von Gold und Silber. Die Wiedereinführung der D-Mark hält er für eher unwahrscheinlich.

Faber ist der Meinung, dass Hilfspakete, welcher Art auch immer, die Lage stets verschlechtern und die Verantwortlichen mit einer Wirtschaftspolitik nach der Theorie des britischen Ökonomen John Maynard Keynes falsch liegen. Dessen Geldtheorie besagt unter anderem, dass der Staat als Konsument einspringen muss, wenn die Bürger aufgrund der schlechten konjunkturellen Lage in dieser Funktion weitgehend ausfallen.

Außerdem hält Marc Faber Notenbanken und den Internationalen Währungsfonds für überflüssig.

Weitere Themen: Die Perspektiven für die Weltwirtschaft, einen möglichen China-Crash, Ben Bernankes Beziehung zu Gold und Fabers schlechte Meinung über US-Präsident Barack Obama.

Link: Das Mark-Faber-Interview auf wiwo.de

US-Banken betreiben Finanzwetten im Wert der 5-fachen Weltwirtschaftsleistung

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Im ersten Quartal 2010 erhöhte sich der Gesamtwert der von amerikanischen Geschäftsbanken gehaltenen Finanzderivate um 1,7 Prozent auf 216,6 Billionen Dollar. JP Morgan ist weiterhin der größte Player im Handel mit diesen „Wettscheinen“.

Diese Summen übersteigen die menschliche Vorstellungskraft. Im ersten Quartal 2010 hielten US-Geschäftsbanken Finanzderivate im geschätzten Wert von 216,6 Billionen US-Dollar. Das entspricht einer Steigerung von 3,6 Billionen Dollar oder 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Die Zahlen stammen aus dem Quartalsbericht der amerikanischen Bankenaufsicht Comptroller of the Currency (CoC). Sie zeigen das unverminderte Wachstum des Marktes für Finanzderivate in den USA.

Zum Vergleich: Das Bruttosozialprodukt aller Staaten der Erde betrug im Jahr 2008 laut Angaben der Weltbank zusammen 44,98 Billionen US-Dollar. Damit hatten alleine die in den USA im ersten Quartal 2010 gehandelten Derivate einen Gesamtnominalwert in Höhe der annähernd fünffachen weltweiten Wirtschaftsleistung!

Mit einem Anteil von 85 Prozent repräsentieren Geldmarkt-Papiere das größte Marktsegment im amerikanischen Derivat-Handel.

Der Umfang von Kredit-Derivaten wird auf 14,4 Billionen Dollar taxiert (7% des gesamten Derviatvolumen). Ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber Q4 2009.

Die 1.050 unter der CoC beaufsichtigten US-Banken erzielten im Derivatgeschäft Einnahmen von 8,3 Billionen Dollar innerhalb der ersten drei Monate des Jahres, 15 Prozent weniger als im Vorquartal.

Der mit Abstand größte Derivate-Händler ist weiterhin das Bankhaus JP Morgan Chase. Die schier unglaubliche Summe von 76,64 Billionen US-Dollar in Form von Derivat-Verträgen ging auf den Deckel des Finanzriesen. Das entspricht einem Marktanteil von 35 Prozent. Es folgen Bank of America ($46,60 Bio.), Citibank ($41,12 Bio.) und Goldman Sachs ($41,17 Bio).

Gemeinsam dominieren die Top-4-Institute damit 95 Prozent des Derivathandels in den USA.

Die Deutsche Bank ist mit ihrer Amerika-Niederlassung auf Platz 23 unter den US-Geschäftsbanken mit geschätzten Derivatgeschäften im Umfang von 27,73 Milliarden Dollar.

Derivate sind Wertpapiere, deren Wert sich von der Entwicklung eines oder mehrerer Basiswerte ableitet. Vereinfacht ausgedrückt, sind Derivate nichts anderes als Wetten auf eine bestimmte Marktentwicklung.

Rückkehr zur D-Mark? (Video)

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Ex-FAZ-Redakteur Udo Ulfkotte berichtet über seine Erkenntnisse bezüglich einer möglichen Rückkehr zur Deutschen Mark.

Wurden die Vorbereitungen zu neuen, noch fälschungssicheren Euro-Geldscheinen gestoppt? Gibt es seit Jahren Druckplatten zur Produktion einer D-Mark II? Udo Ulfkotte, Buchautor und ehemaliger Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gibt in einem Interview die Ergebnisse seiner Recherchen preis.

Die Geheimnisse der Europäischen Zentralbank

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Ist die Krise nun vorbei? Berichte über das deutsche „Aufschwungwunder“ machen die Runde. Aber während die Erfolge der deutschen Exportfirmen gefeiert werden, kommen weiter alarmierende Zahlen aus dem Bankensektor. Das zeigen die EZB-Daten zur aktuellen Offenmarkt-Aktivität.

Die Zentralbanken unternehmen weiterhin alles, um die klammen Geschäftsbanken und mittellosen Staaten mit Geld zu versorgen. Goldreporter berichtet heute einmal etwas ausführlicher über die oft schwer verständliche Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und die daraus resultierenden Konsequenzen für unser Geldvermögen.

Interventionen am offenen Markt
Da die Leitzinsen weltweit auf Rekordtief verharren, also das Hauptinstrument der Geldpolitik ausgeschöpft ist, bedienen sich die Notenbanken nun verstärkt der so genannten Offenmarktpolitik, um Geld ins System zu pumpen.

Offenmarktgeschäfte, das sind Liquiditätsmaßnahmen der Zentralbanken, die im Wesentlichen über den An- an Verkauf von Wertpapieren getätigt werden.

Es wird Geld geschöpft, wenn die Notenbank den Geschäftsbanken bestimmte festverzinsliche Wertpapiere abkauft. Dagegen entzieht die Notenbank dem Finanzsystem Liquidität, wenn Sie selbst Offenmarktpapiere verkauft.

Anhaltende Finanznot
Man sollte meinen, dass sich nach den Billionen-Stützen für Banken und Staaten im Anschluss an die Lehman-Pleite und das Griechenland-Desaster etwas zum Besseren geändert hätte. Weit gefehlt.

Derzeit betreibt die Europäische Zentralbank (EZB) weiter Offenmarktgeschäfte in Rekordhöhe. Ein Blick in die EZB-Statistik von 22. Juni 2010 ergibt folgendes Bild:

Über Offenmarkt-Transaktionen wurden am 22.06. insgesamt 857,154 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Die bisherige Rekordliquidität aus diesen Maßnahmen stellte die EZB am 18. Mai mit 859,228 Mrd. Euro zu Verfügung. Seit Ende 2007 hat sich das Volumen nahezu verdoppelt.

Überblick
Gesamtliquidität durch Offenmarktgeschäfte: 859,228 Mrd. Euro

davon:
– Netto-Liquiditäts-Effekt über Wertpapier-An- bzw. Verkauf: 344,205 Mrd. Euro
– Einlagen der Geschäftsbanken auf Girokonten beim Euro-System: 299,398 Mrd. Euro
– Übernachteinlagen bei der EZB: 213,562 Mrd. Euro
– Übernachtliquidität: 11 Mrd. Euro

Abb.: EZB-Liquiditätsvolumen über Offenmarktgeschäfte seit 2008 (in Millionen Euro); Quelle: EZB.

Nicht eingeschlossen in diesen Zahlen ist das aktuelle Ankaufprogramm von so genannten „Covered Bonds“. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Pfandbriefe, also mit Immobilien besicherte Kredite. Das Ankaufvolumen betrug per 22.06.2010 insgesamt 59,283 Milliarden Euro.

Von den weiter oben genannten 857,154 Milliarden Euro parken die Geschäftsbanken alleine 24,9 Prozent oder 213,562 Milliarden Euro als Übernachteinlagen zu einem Prozentsatz von 0,25 Prozent bei der EZB.

Dies ist Ausdruck einer andauernden Unsicherheit im Bankensektor. Man vergibt mit einem Großteil des zur Verfügung gestellten Geldes keine Kredite, sondern legt es lieber gegen Mini-Zinsen auf die „hohe Kante“.

Wie ist die aktuelle Lage zu bewerten?
Von Entspannung kann keine Rede sein. Wie auch aus den Mainstream-Medien zu erfahren ist, herrscht vor allem bei spanischen und portugiesischen Finanzinstituten enormer Liquiditätsbedarf.

Die Maßnahmen der Liquiditätsversorgung durch die EZB haben in ihrem Umfang das Niveau kurz nach der Lehman-Pleite erreicht.

Hinzu kommen die Maßnahmen der „Quantitativen Lockerung“, also der Ankauf von Staatsanleihen. Dieser ist in den genannten Zahlen noch gar nicht erfasst. Bislang beträgt das Volumen laut EZB 47 Mrd. Euro. Alleine 25 Mrd. Euro flossen in griechische Schuldpapiere.

Es klemmt
Von dem geschöpften Geld aus den Offenmarktgeschäften kommt immer noch relativ wenig in der Realwirtschaft an. Die Banken müssen eigene Finanzlöcher stopfen und parken zudem (wie gesehen) viel Geld bei der EZB.

Zudem sind die Institute bei der für das System wichtigen Kreditvergabe untereinander wieder deutlich restriktiver. Dies geht auch aus dem Interbankenzins (Euribor) hervor, der sich mit 0,74 Prozent knapp unterhalb eines neuen 12-Monatshoch bewegt.

Fazit/Ausblick
Im zweiten Halbjahr ist im Bankensektor erneut mit erheblichen Verwerfungen zu rechnen. Die Krise ist nicht vorbei, sie könnte schon bald in einem neuen Höhepunkt mit einer drohenden Bankenpleitewelle (PIGS) und der Verschärfung von Staatskrisen münden. Die Risiken eines System-Crashs (Währungsschnitt) sind nach wie vor hoch.

Es bleiben einige ungeklärte Frage. Zum Beispiel: Wer kauft der EZB den Wertpapierschrott eigentlich ab, wenn es darum geht, die Liquidität wieder aus dem Markt abzusaugen? Wann soll das geschehen? Welche ungeheuren Renditen muss die EZB Investoren dann bieten?

Sollten wir die aktuelle deflationäre Phase (M3-Geldmengen-Schrumpfung) also einmal hinter uns gebracht haben, dann sind Inflationsraten zu erwarten, die wir lange Zeit nicht erlebt haben.

Mit dem Erwerb von Sachwerten wie Gold und Silber sichert man sich langfristig gegen die drohende Geldentwertung ab.

Goldhandel in China boomt

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Die Umsätze auf dem Gold-Spotmarkt in Shanghai sind im vergangenen Jahr um 22,6 Prozent auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Im Vergleich zum Londoner Bullion Market hinkt das Transaktions-volumen aber noch hinterher.

Shanghai sei im vergangenen Jahr zum weltweit größten Gold-Handelsplatz aufgestiegen, schreibt die chinesische Tageszeitung The China Post. Mit einem Jahresumsatz von umgerechnet 162 Milliarden US-Dollar und damit einem Plus von 22,6 Prozent im Vergleich zu 2009 sei im vergangenen Jahr nirgendwo auf der Welt mehr Gold zur sofortigen Lieferung gehandelt worden, als am Shanghai Gold Exchange (SGE). Das Blatt beruft sich auf Angaben des Wirtschaftsdienstes Hexun.com.

Dass die Angaben diskussionswürdig sind, zeigt der Vergleich zu den Umsätzen am Londoner Bullion Market. Am dortigen Handelsplatz wurde im Jahr 2009 Gold im Wert von insgesamt 237,1 Milliarden Dollar bewegt, also gut 46 Prozent mehr als in Shanghai.

Anders als auf dem London Bullion Market dürfen an der Shanghai Gold Exchange jedoch mittlerweile Privatinvestoren Geschäfte machen. Rechnet man das Handelsvolumen an der SGE vom Mai 2010 auf 12 Monate hoch, so ergibt sich ein Jahresvolumen von rund 216 Milliarden für das Gesamtjahr 2010. Das wäre ein weiterer großer Umsatzschub.

Die Goldbörse in Shanghai existiert seit 2002.

Goldfälschen leicht gemacht

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Webfundstück: Mit einem Apparat für 800 Dollar kann man zu Hause in Sekundenschnelle Gegenstände mit 24-karätigem Gold überziehen. Ein Grund mehr, nur bei renommierten Edelmetall-Shops einzukaufen.

Wer als unerfahrener Käufer Gold aus unbekannten Quellen oder über Auktionsplattformen bezieht, geht ein erhebliches Risiko ein. Wie einfach man beliebigen Gegenständen mit einem 800-Dollar-Aperatur in wenigen Sekunden einen Goldüberzug verpasst, zeigt ein amerikanisches Werbevideo.

Anhand einer einfachen Gewichts- und Größenprüfung sind diese Fälschungen (z.B. 1 DM-Goldstück) aber leicht zu entlarven.

Größter Gold-ETF meldet immer neue Rekord-Goldbestände

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Die Investitionsnachfrage bei Gold lässt nicht nach. Der amerikanische Gold-Fonds SPDR Gold Trust bunkert eigenen Angaben zufolge mittlerweile 30 Prozent mehr Gold als Chinas Zentralbank Goldreserven ausweist.

Der weltweit größte Gold-ETF (Exchange Traded Fund) SPDR Gold Trust meldete am Dienstag Goldbestände im Umfang von 1.313,13 Tonnen. Diese Menge korrespondiert mit den Investorengeldern, die der mit Gold gedeckte Fonds für die erworbenen Anteilsscheine lagern muss.

Die aktuelle Lagermenge markiert ein weiteres Rekordhoch und ist Ausdruck der anhaltenden Investitionsnachfrage auf dem Goldmarkt.

Verglichen mit den Goldreserven der größten Finanzinstitute, würde sich SPDR Gold Trust unter den größten Goldhaltern auf Platz 6 hinter Frankreich (2.435 Tonnen) und vor China (1.054,10 Tonnen) einreihen.

Die Entwicklung der SPDR-Goldbestände laut Unternehmensangaben seit 2007 ist der folgenden Grafik zu entnehmen.

WestLB eröffnet Goldshop

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Die angeschlagene Westdeutsche Landesbank hat ein neues Geschäftsfeld entdeckt: Den Ankauf und Verkauf von Gold und Silber.

In Düsseldorf gibt es einen neuen Edelmetall-Shop. Betrieben wird er von der Westdeutschen Landesbank (WestLB). Die An- und Verkaufsstelle befindet sich am Standort der Firmenzentrale in der Herzogstraße 15. Die täglichen Öffnungszeiten: 9 Uhr bis 15 Uhr. Die Preise für Gold- und Silber-Anlageprodukte werden angeblich nur einmal morgens festgelegt.

An die große Glocke hängt man den neuen Laden allerdings nicht. Denn eine Pressemitteilung zur Goldshop-Eröffnung sucht man auf der Webseite der WestLB vergeblich. Wundern muss man sich nicht. Schließlich verspricht der Vertrieb von Zertifikaten nach wie vor deutlich höhere Margen als der Verkauf von Gold und Silber. Und ein bisschen Edelmetall konnte man in einigen Filialen der WestLB auch vorher schon am Schalter erwerben.

„Machen wir erst ‚mal einen sauberen Staatsbankrott“

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Kabarettist Georg Schramm referiert gekonnt über staatliche Überschuldung, Freigeld und Bankenmacht.

Klingt lustig, ist es aber nicht. Amüsant verpackt und damit verständlich aufbereitet, erklärt Politsatiriker Georg Schramm in der Sendung Neues aus der Anstalt wichtige Hintergründe von Schulden- und Euro-Krise.

Update: Achtung, Internet-Betrüger lernen dazu!

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Gauner treiben im Internet weiter ihr Unwesen. Unter immer neuen und nur für kurze Zeit zugänglichen Webadressen wird der Anschein erweckt, es handele sich um seriöse Edelmetall-Shops. Die Täuschungs-Methoden werden immer perfider. Jetzt wird nicht mehr mit Billigangeboten gelockt, das Angebot wird an die Marktpreise angepasst. Die Shops sehen noch professioneller aus.

Meist sind es Webseiten die nicht über eine „.de“-Domain verfügen („.com“, „.net“ oder „.be“). Mit günstigen Preisen und Werbung über Google-Anzeigen werden Kunden angelockt. Wer Geld in der Hoffnung überweist, ein echtes Edelmetall-Schnäppchen erwischt zu haben, wird schnell enttäuscht. Die Ware wird nie geliefert. Der Shop ist nach einiger Zeit aus dem Internet verschwunden.

Mittlerweile werden sogar bekannte Gütesiegel für Online-Shops gefälscht (z.B. Trusted Shops). Man landet beim Klick auf die Logos auf einer Seite namens Shopauskunft.net, wo die Gaunershops besonders gut bewertet werden.

Aktuell warnen wir dringend vor Käufen auf folgenden Web-Seiten:
NEU mein-viva.com (wird auch in Tageszeitungen beworben)
NEU edelmetall-experte.com
gargouri-goldshop.info
gargouri-edelmetalle.com
gold-jetzt-kaufen.com
gold-profi.com
gold-silber-barren.com
gold-online-vertrieb.com

Achten Sie bei den Betrügerseiten besonders auf die Rubrik „Über uns“. Dort wird häufig widerrechtlich Firmenchronik und Bildmaterial des renommierten Edelmetallhändlers Anlagegold24 verwendet (siehe Artikel-Bild).

Häufig kann man die Shops auch über die AGBs entlarven. Hier werden Texte oft blind aus dem Internet kopiert und die Firmennamen nicht angepasst.

Weiterer Hinweis: Wenn im Shop behauptet wird, der Goldhandel existiere z.B. schon seit 1999, im Internet aber keinerlei Spuren des Unternehmens zu finden sind.

Wir sind stets bemüht, Werbung für solche Gauner-Shops im Rahmen der Google-Anzeigen auf Goldreporter.de zu blockieren. Falls Sie dennoch auf eine solche Google-Werbung stoßen sollten, dann geben Sie uns bitte umgehend Bescheid: E-Mail an redaktion@goldreporter.de. Wir setzen die Adressen dann sofort auf die Black List.

Noch einmal unser dringender Rat: Kaufen Sie nur bei bekannten und renommierten Händlern.

Zu Tode gespart oder von Schulden überrollt

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EZB-Zentrale in Frankfurt
EZB-Zentrale in Frankfurt

Sparen oder Wachstum fördern? Die Ökonomen streiten sich weiter, welche Strategie die Welt aus der Krise führt. Während die europäischen Staaten, allen voran Deutschland, nun neue Schulden ausbremsen wollen, benötigen die europäischen Banken nach wie vor enorme finanzielle Mittel, um zu überleben.

„Es gibt ein ungeheures Volumen an Schuldtiteln, die 2011 und 2012 fällig werden und das wird zum Problem“, sagt Bridget Gandy, Bankenexpertin der Ratingagentur Fitch gegenüber der britischen Tageszeitung Telegraph. Ihren Angaben zufolge müssen europäische Banken bis Ende 2012 fast 2 Billionen Euro an langfristigen Anleihen refinanzieren.

Egal, ob der Markt in einer anhaltenden deflationären Phase höhere Risikoaufschläge fordert oder die Inflation anziehen sollte und Zinserhöhungen erforderlich sind: Für die Institute wird es teuer, möglicherweise zu teuer.

Kleine Banken müssten Refinanzierungsvorhaben verschieben, in der Hoffnung, dass die Spreads zurückgehen, so die Beobachtung von Fitch. Besonders kritisch schätzt man die Situation ein, sollte das weltweite Wachstum ins Stocken geraten und Europa in eine zweite Rezession rutschen.

Ein solches Szenario hält David Owen, Chefökonom der britischen Investmentbank Jefferies International, im zweiten Halbjahr 2010 für möglich. Das größte Problem für den europäischen Anleihenmarkt sei die Tatsache, dass Investoren wenig Vertrauen in die EU-Strategie hätten. Inmitten einer Rezession zwinge man die Staaten, drakonische Sparmaßnahmen einzuleiten. Das sei falsch.

Owens Auffassung: Die Länder benötigten nachhaltiges Wachstum, um sich aus den Klauen der Schulden-Deflations-Falle zu befreien. Dazu sei es erforderlich, dass die EZB eine Strategie der Quantitativen Lockerung betreibe (Aufkauf von Staatsanleihen) und die Währung drastisch abgewertet würde. „Wenn der Euro auf Parität zum Dollar fällt oder wieder zurück bis auf 80 Cents, dann würden wir wieder eine Lösung sehen“, so Owen.

Dieser Auffassung ist offensichtlich auch die Europäische Zentralbank. Um die Zinsen niedrig zu halten und den Finanzmärkten weitere Liquidität einzuflößen, kauft die EZB seit Wochen europäische Staatsanleihen auf. Bislang beträgt das Volumen 47 Milliarden Euro. Alleine 25 Milliarden Euro flossen in griechische Schuldpapiere. „Wir werden weiter Bonds kaufen, bis sich die Situation stabilisiert“, erklärte Jose Manuel Gonzalez-Paramo, Mitglied des Direktoriums der EZB.

Das Ende vom Lied?

Die Märkte befinden sich in einem ungeheuren Dilemma. Die Staaten sparen sich in die erneute Rezession und die Zentralbanken drucken weiter Geld. Unser Geldsystem kann nur mit immer neuen Schulden aufrecht erhalten werden. Aber genau diese werden für die Regierungen zum Problem. Der einzige Ausweg ist eine Neustrukturierung der Schulden und ein fundamentaler Umbau unseres Finanz- und Geldsystems.

An dieser Stelle wurde schon mehrfach darauf hingewiesen. Eine gedeckte Währung fordert von den Staaten Ausgabendisziplin und fördert reales Wachstum. Aber so etwas gibt es bei uns nicht. Das Zinses-Zins -System hat eine begrenzte Haltbarkeitsdauer. Die aufgehäuften Schulden sind irgendwann nicht mehr bezahlbar. Das wird früher oder später zum Kollaps führen.

Und bis es endgültig soweit ist, doktern die Protagonisten weiter an den Symptomen herum. Die Krankheit selbst bekommen sie nicht in den Griff. Aber an den Folgen werden jede Menge Menschen verarmen.

Eigentümer pleite: 100-Kilo-Goldmünze wird versteigert

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100-Kilo-Goldmünze Maple Leaf

Die größte Goldmünze der Welt kommt am 25. Juni in Wien unter den Hammer. Welchen Preis wird sie erzielen?

Der Nennwert beträgt 1 Million Kanadische Dollar. Auf Basis des aktuellen Goldpreises ist die 100-Kilo-Maple-Leaf-Goldmünze rund 3,26 Millionen Euro wert. Weltweit wurden nur fünf Exemplare hergestellt. Welchen Preis erzielt ein solch extravagantes Anlageprodukt bei einer Auktion?

Am 25. Juni 2010 wird es sich herausstellen. Dann wird die größte Goldmünze der Welt im Wiener Auktionshaus Dorotheum versteigert.

Eigentümer ist die österreichische Finanzgruppe Auer von Welsbach (AvW), die Anfang Mai Insolvenz anmelden musste. Ihr Firmenchef Wolfgang Auer-Welsbach war kurz zuvor wegen eines mutmaßlichen Finanzdelikts in Untersuchungshaft genommen worden.

Die Insolvenzverwalter wollen die Goldmünze nun zu Geld machen, um mit dem Erlös AvW-Gläubiger zu bedienen.

Die Münzdaten
Nennwert: 1 Mio. CAN $
Feinheit: 999,99/1000
Durchmesser: 53 cm
Gewicht: 100 kg

Der Maple-Leaf-Gigant befand sich zuletzt als Dauerleihgabe im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien. Käufer und Kaufpreis werden bestimmen, ob es dabei bleibt oder ob das Gold in die Schmelze wandert.

Kommunikativer Super-GAU im Kanzleramt

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Die Sympathiewerte von Bundeskanzlerin Angela Merkel sind in den vergangenen Wochen regelrecht abgestürzt. Dazu beigetragen hat ihre schlechte Kommunikationspolitik. Ein TV-Beitrag macht das am Beispiel der Griechenland-Krise deutlich.

Als Besänftigungspolitik könnte man es bezeichnen. Scharfe Kritiker werfen ihr mutwillige Täuschung der Bevölkerung vor. Angela Merkel redet die Dinge gerne so lange schön, bis sie nicht mehr zu leugnen sind. Ein Beitrag der ARD-Sendung ZAPP dokumentiert die verfehlte Kommunikationsstrategie der Bundeskanzlerin im Zusammenhang mit der Griechenlandkrise.

Goldpreis: Großes Kaufsignal ausgelöst

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Mit dem heutigen Goldpreisanstieg wurde eine bedeutende Chartformation vollendet. Das ausgelöste Kaufsignal legt einen Goldkurs von 1.450 Dollar innerhalb der kommenden sechs Monaten nahe.

Abonnenten des Goldreporter-Newsletters haben wir bereits seit Wochen auf die Entstehung dieser bedeutenden charttechnischen Formation aufmerksam gemacht. Mit dem rasanten Anstieg des Goldpreises über das Niveau von 1.242 Dollar am heutigen Freitag wurde dieses Chartbild abgeschlossen und ein langfristiges Kaufsignal ausgelöst. Gold-Spotpreis um 18 Uhr: 1.260 Dollar!

Im Verlauf der vergangenen sechs Monate hat sich eine so genannte Tasse-Henkel-Formation gebildet (siehe Chart unten).

 

Aktueller Goldchart

Dieses Chartbild gilt in einer Hausse als trendbestätigend. Es lässt sich daraus ein Kursziel von 1.450 Dollar innerhalb der kommenden sechs Monate ableiten.

Die aktuelle Kursbewegung bei Gold könnte also dazu führen, dass nach der mehrwöchigen Konsolidierung im Bereich von 1.200 Dollar nun in Kürze ein ganz neues Preisniveau bevorsteht.

Der positive Kurstrend sollte idealerweise in der kommenden Woche mit einem weiter steigenden Goldpreis bestätigt werden.

Goldreporter

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Russland und die Philippinen kaufen Gold, Saudi-Arabien meldet höhere Bestände

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Die aktuelle Goldreserve-Statistik des World Gold Council enthält einige überraschende Veränderungen in den Goldbeständen der Zentralbanken.

Die russische Zentralbank hat ihre Goldbestände im vergangenen Quartal um 26,6 Tonnen auf nun 668,6 aufgestockt. Der Goldanteil an den gesamten russischen Reserven beträgt jetzt 5,5 Prozent.

Weiterer Goldkäufer: Die Philippinen. 9,5 Tonnen Gold hat der asiatische Inselstaat erworben. Das Land hält damit 164,7 Tonnen an Goldreserven. 13,7 Prozent der gesamten philippinischen Reserven bestehen mittlerweile in Form des gelben Edelmetalls.

Auch für Kasachstan werden höhere Goldbestände im Umfang von 3,1 Tonnen vermerkt.

Eine bedeutende Zunahme der Goldreserven meldet zudem Saudi-Arabien. Aufgrund der „Anpassung ihrer Gold-Konten“ weist die Saudi Arabian Monetary Authority (SAMA) nun mehr als doppelt so hohe Goldbestände auf, wie im Vorquartal. Statt 143 Tonnen sind es nun 322,9 Tonnen. Der Goldanteil der gesamten Reserven ist damit von 1,2 Prozent auf 2,8 Prozent angewachsen.

Kleine Veränderungen gab es in Japan, Südafrika, Griechenland, Polen und Venezuela.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seit Mitte Februar 38,7 Tonnen Gold im Rahmen des Central Bank Gold Aggreement 3 verkauft.

Eine aktuelle Übersicht über die weltweiten Goldreserven im Juni 2010 (Top-40) erhalten Sie in der folgenden Tabelle.

Anmerkung: Wie von Goldreporter bereits vor einiger Zeit berichtet, beinhalten die Zahlen des World Gold Council nicht nur echte Goldbestände, sondern auch Goldforderungen der jeweiligen Länder.

Kommt die Euro-Rally? Wie entwickelt sich dann der Goldpreis?

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Investment-Legende Jim Rogers rechnet mit einer kurzfristigen Euro-Rally. Auch in Sachen Charttechnik spricht einiges dafür. Welche Auswirkungen hätte eine Euro-Erholung auf den Goldpreis?

Rohstoffexperte und Buchautor Jim Rogers hat kürzlich Euros gekauft. Das gesteht er in einem aktuellen BBC-Interview. Nicht weil er von den langfristigen Perspektiven der Europäischen Gemeinschaftswährung überzeugt ist, sondern weil er kurzfristig an einen gegenüber dem US-Dollar stark steigenden Euro glaubt. „Wenn niemand etwas haben möchte, dass sollte dies ein Signal sein. Wenn alle etwas verkaufen, dann ist die Chance groß, zumindest für eine kurze Rally“, so Rogers.

Charttechnik
Und in der Tat sprechen auch die charttechnischen Implikationen für eine Aufholjagd der Europäischen Gemeinschaftswährung gegenüber dem Greenback.

Aktueller EUR/USD-Chart (Deuba-Indikation)

Auf dem Niveau von 1,1920 Dollar kam es Anfang Juni zu einer Bodenbildung. Daraufhin wurde die ab Ende April etablierte Abwärtstrendlinie nach oben durchbrochen. Nach Zwischenstationen bei 1,2571 Dollar und 1,2790 Dollar könnte der Eurokurs in den kommenden Wochen bis in die Region zwischen 1,33 Dollar und 1,37 Dollar zurücklaufen. Denn Short-Spekulanten drohen „ausgestoppt“ zu werden.

Kurzfristiger Effekt

Jim Rogers ist auch Spekulant. Eine mögliche Euro-Rally sieht er nicht als Zeichen einer abflauenden Schuldenkrise in Europa. „Alle Papierwährungen sind angeschlagen“, so Rogers. Die Frage sei nur, welche der schlechten Währungen gerade ein wenig die Nase vorn habe.

Wie würde sich ein stark steigender Euro auf den Goldpreis auswirken? Wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnt, wird der Goldkauf für Euro-Anleger günstiger.

Das Dollar-Gold-Verhältnis
Andererseits legt der Goldpreis in US-Dollar gewöhnlich zu, wenn die US-Währung gegenüber dem Euro schwächelt. Dies liegt daran, dass dann die Goldnachfrage außerhalb der Vereinigten Staaten steigt. Denn wie oben erläutert, wird Gold für Käufer anderer Währungsgebiete (in diesem Fall im Euro-Raum) günstiger.

Dieser implizierte Zusammenhang hat sich unter Tradern bereits verselbstständigt. Die Korrelation wird mittlerweile als allgemeingültig angesehen: Fällt der Dollar, dann steigt Gold. Das ist eben so.

Auf der Webseite des Branchenservices Kitco trägt man diesem Umstand in einer eigenen Goldpreis-Indikation Rechnung. Der Kitco Gold Index zeigt an, welcher Anteil die aktuelle Goldpreisveränderung aus einer Dollar-Schwäche resultiert und wie stark die generelle Kauf-/Verkaufs-Stimmung an der Kursentwicklung beteiligt ist.

Fazit: Bereits seit Monaten profitieren Goldanleger im Euroraum von dieser Dualität der Goldpreisdynamik. Der Goldpreis in Euro dürfte somit weiter stabil bleiben.

Indien: Wie die Landbevölkerung den Goldpreis beeinflusst

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Annähernd 60 Prozent der indischen Goldkäufe werden in ländlichen Regionen getätigt. Das Ernte-Ergebnis ist somit ein entscheidender Faktor für den indischen Goldmarkt (Foto: Goldreporter).

Inder legen Gold für schlechte Zeiten zurück und verschenken das Edelmetall zu Hochzeiten. Die Kaufkraft der ländlichen Bevölkerung spielt für die Goldnachfrage Indiens eine gewichtige Rolle.

Die Goldnachfrage Indiens ist ein weiterhin bedeutender Einflussfaktor für den Goldpreis. Im Jahr 2009 repräsentierte das Land 25 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Goldschmuck. 19 Prozent des globalen Bedarfs an Goldbarren und Goldmünzen zu Investmentzwecken stammt aus diesem Land. Und auch das Absatzsegment industriellen und dekorativen Goldes wird zu 17 Prozent von der indischen Nachfrage dominiert. Das geht aus den Statistiken des World Gold Councils hervor.

Die Inder kaufen Gold traditionell zur Altersversorgung und als Geschenk und Mitgift zu Hochzeiten. 75 Prozent des indischen Goldabsatzes wird in Form von Schmuck konsumiert.

In Sachen Goldnachfrage spielt die ländliche Bevölkerung Indiens eine immer größere Rolle. Zu dieser Erkenntnis kommt man nicht zuletzt bei der Betrachtung aktueller Marktforschungszahlen des indischen Mischkonzerns Tata Group (u.a. Hersteller des Low-Budget-Autos Nano).

  • 70 Prozent der indischen 1,2-Milliarden-Bevölkerung lebt in Ortschaften mit weniger als 5.000 Einwohnern.
  • Annähernd 60 Prozent der indischen Goldkäufe werden in ländlichen Regionen getätigt.
  • Die Ausgaben für Konsumgüter – ohne Lebensmittel – haben sich in diesen Landesteilen innerhalb der vergangenen Jahre verdoppelt.
  • 65 Prozent der indischen Goldnachfrage entsteht in Zusammenhang mit Hochzeiten.
  • In Indien gibt es 8 Millionen Hochzeiten pro Jahr, 90 Prozent davon werden in den mittleren und unteren Einkommensschichten gefeiert.

Tata betreibt in Indien auch einen Goldvertrieb, der bis in die abgelegene Regionen des Landes reicht. Während man im Jahr 2006 nur 1,5 Prozent der Umsätze auf dem Land erwirtschaftete, erzielt die Tata-Tochter mittlerweile 30 Prozent der Erlöse aus dem Goldgeschäft mit dieser Bevölkerungsschicht.

Vor diesem Hintergrund wird auch deutlich, welchen Einfluss die Ernte-Ergebnisse auf die Kaufkraft Indiens und damit auf die Goldnachfrage haben können. Im Jahr 2009 führte eine ungewöhnlich schwere Monsun-Zeit zu geringeren Einkünften der Landbevölkerung. Entsprechend schwach entwickelten sich daraufhin auch die Goldumsätze. Im Januar 2009 waren die Goldimporte Indiens im Vergleich zum Vorjahresmonat um dramatische 89 Prozent auf lediglich 1,9 Tonnen gefallen. Zuletzt erholten sich die Absatzzahlen wieder deutlich.

Fazit: Die indische Goldnachfrage, vor allem jene aus dem ländlichen Gebiet, bleibt eine wichtige Einflussgröße bei der Entwicklung des Goldpreises. Der Goldkonsum Indiens ist in der Phase wirtschaftlichen Rückgangs gedämpft, dürfte aber bei einer konjunkturellen Erholung wieder deutlich aufholen und so stabilisierend auf den Goldpreis wirken. Weiteres Bevölkerungswachstum und Wohlstandsgewinne können zusätzlich in einer wachsenden Goldnachfrage Indiens resultieren.

Goldreporter

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