Eine aktuelle Studie warnt vor einer Reihe erheblicher Verbindlichkeiten Großbritanniens, die nicht in den offiziellen Zahlen berücksichtigt sind.
Die drei großen Rating-Agenturen Standard & Poor’s (S&P), Moody’s, Fitch sehen weiterhin keinen Anlass, das Top-Rating für Großbritannien fallen zu lassen. S&P beließ es zuletzt bei einem negativen Ausblick, wegen der haushaltspolitischen Probleme des Landes.
Laut einer Studie des unabhängigen Centre for Economics and Business Research (CEBR) könnte dieses Problem allerdings noch deutlich größer sein, als die offiziellen Zahlen glauben machen. Das Institut warnt vor verstecken Belastungen in erheblichem Umfang.
Die britische Staatsverschuldung soll laut Regierungsangaben bis zum kommenden Frühjahr auf 932 Pfund steigen (1,12 Billionen Euro). Laut CEBR fehlen in dieser Betrachtung allerdings Ausgaben im öffentlichen Dienst und Pensionsrückstellungen für Staatsbedienstete sowie Kosten im Rahmen von Infrastruktur-Projekten, die mit privaten Investorengeldern finanziert wurden.
Das CEBR schätzt die in diesem Zusammenhang zusätzlich anfallenden Verbindlichkeiten auf 1,13 Billionen Pfund (1,36 Bio. Euro). Somit summiert sich das britische Staatsdefizit vor diesem Hintergrund auf insgesamt 2,06 Billionen Pfund (2,48 Bio. Euro). Die britische Schuldenstandsquote läge statt den offiziellen 62 Prozent, bei 138 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
Zwei Jahre nachdem man die Goldeinfuhr untersagte, soll das Verbot nun wieder gelockert werden. Vietnam gehört zu den bedeutendsten Goldkonsumenten Asiens. Schmuckhändler kündigen bereits umfangreiche Goldkäufe im Ausland an.
Im Juni 2008 hatte die State Bank of Vietnam Händlern die Einfuhr von Gold untersagt, weil man befürchtete, massive Käufe könnten das Handelsdefizit des Landes weiter vergrößern. Gold gehörte in dieser Zeit zu den bedeutendsten Importgütern Vietnams, das wiederum zu den größten goldkonsumierenden Ländern Asien zählt. In den sechs Monaten vor Einsetzen des Importverbotes, hatten vietnamesische Händler rund 60 Tonnen Gold im Ausland gekauft.
Das kommunistische Nachrichtenblatt Sai Gon Giai Phong berichtet nun, dass das Einfuhrverbot für Gold wieder aufgehoben werden soll. Einige Juweliere hätten bereits angekündigt, von der Möglichkeit sofort Gebrauch zu machen, sobald sich mit den angebotenen Importpreisen profitabel wirtschaften ließe, schreibt Vietnamnet. So ist die Rede davon, dass der Schmuckhändler Saigon Jewellery alleine fünf Tonnen Gold einführen will. Wettbewerber Phu Nhuan kündigt laut Presseberichten Goldimporte im Umfang von zwei Tonnen an.
Goldreporter
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Die Europäische Union hat Defizitverfahren gegen vier weitere Mitglieder eingeleitet. Jetzt müssen sich bereits 24 der 27 EU-Staaten wegen zu hoher Schulden gegenüber der EU-Kommission verantworten. Passieren wird aber nicht viel.
Dänemark, Finnland, Bulgarien und Zypern haben Post von den Finanzministern der Europäischen Union erhalten. Gegen die Länder wurde jetzt ein Defizitverfahren eingeleitet, weil sie gegen den EU-Stabilitätspakt verstoßen haben. Er lässt eine maximale Staatsverschuldung von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu.
Einen Blauen Brief haben aus dem gleichen Grund bereits 20 andere EU-Länder erhalten. 13 Staaten bleiben jedoch von Strafmaßnahmen verschont. Dazu gehören unter anderem Deutschland, Frankreich und Österreich. Diesen Mitgliedern hat der EU-Ministerrat bereits ausreichende Bemühungen bescheinigt, das eigene Staatsdefizit zu bekämpfen.
Krügerrand-Goldmünzen immer noch teuer, relativ!Das Aufgeld für die beliebteste Goldanlagemünze ist acht Wochen nach dem großen Goldboom in Deutschland immer noch deutlich höher als zu Normalzeiten. Kein Grund, nicht trotzdem zu kaufen.
Durchschnittlich 6,66 Prozent betrug das Aufgeld für eine Unze Krügerrand am vergangenen Freitag. Dies geht aus einer Erhebung von Goldreporter.de im Rahmen des wöchentlichen Newsletters hervor. Nach dem großen Ansturm auf die deutschen Edelmetall-Shops Mitte Mai, ist der Krügerrand-Preis, den man für die Münze über den reinen Goldwert bezahlen muss, deutlich gefallen.
Am 21. Mai wurde das Aufgeld von Goldreporter mit durchschnittlich 9,13 Prozent erfasst. Seinerzeit waren die Krügerrand-Münzen deutschlandweit ausverkauft. Der aktuelle Wert von 6,66 Prozent liegt aber immer noch über dem Normalwert von 4 bis 5 Prozent.
Die Entwicklung des durchschnittlichen Aufpreises für 1 Unze Krügerrand seit Mitte März 2010 ist in der nachfolgenden Grafik ersichtlich.
Abb.: Entwicklung Aufgeld 1 Unze Krügerrand seit Mitte März 2010
Quelle: Eigene Erhebung
Steigendes Aufgeld ist häufig ein Zeichen für Warenknappheit, da sich die betroffenen Anlageprodukte wegen der geringeren Verfügbarkeit zu höheren Preisen absetzen lassen.
Erstkäufer und Anleger, die regelmäßig Gold erwerben, sollten sich vom erhöhten Aufgeld jedoch nicht abschrecken lassen. Angesichts der weltweiten Finanz- und Schuldenkrise sowie der großen Diskrepanz zwischen elektronisch gehandeltem und tatsächlich verfügbarem physischem Gold, ist das Edelmetall derzeit weiterhin als billig anzusehen. Derzeit sind Krügerrand-Münzen wieder verfügbar. Und der nächste Run kommt bestimmt.
An der amerikanischen Warenterminbörse COMEX wetteten vier US-Banken Anfang Juli weiterhin mit rekordverdächtigen Positionen auf fallende Goldpreise. Gegenüber dem Vormonat verkauften sie noch einmal rund 15 Tonnen Gold mehr auf Termin.
An der amerikanischen Warenterminbörse COMEX wurde Anfang Juli weiter in hohem Umfang mit Gold gehandelt. Der Open Interest, die Summe aller offenen Terminhandelskontrakte (Futures), summierte sich auf 577.538 Verträge (Rekord: 602.411 Kontrakte am 25 Juni 2010). Das entspricht einer implizierten Menge von 1.796,14 Tonnen Gold (Rekord: 1.873,49 t). Ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Umgerechnet 501,88 Tonnen dieser abgeleiteten Menge verkauften vier US-Banken auf Termin. Das waren noch einmal rund 15 Tonnen mehr als Anfang Juni. Anders ausgedrückt: Vier US-Banken verkauften 27,9 Prozent allen an der COMEX Anfang Juli auf Termin gehandelten Goldes. Dies zeigt die hohe Marktkonzentration am amerikanischen Terminmarkt, in dem nachweislich das Bankhaus JP Morgan die mit Abstand größte Rolle spielt.
Das Verhältnis von US-Banken gehaltenen Short- zu Long-Positionen betrug 6,83 : 1. Das heißt, auf jede Tonne Gold die US-Banken an der COMEX auf Termin kauften, kamen 6,83 Tonnen, die von diesen Instituten zum gleichen Zeitpunkt abgestoßen wurden. Vormonat: 7,76:1.
Die Zahlen zur Bankenbeteiligung am COMEX-Handel werden einmal im Monat veröffentlicht.
Abb.: Gold-Short-Wetten der US-Banken auf Rekordniveau
Im Bereich Silber stieg die Anzahl der von US-Banken gehaltenen Short-Futures Anfang Juli um 4,5 Prozent auf 31.803 Kontrakte. Das entspricht umgerechnet 4.945 Tonnen Silber.
Hintergrund
US-Banken spielen am Warenterminmarkt eine dominante Rolle. Mit großvolumigen Vorwärtsverkäufen (Short-Futures und -Optionen) besteht für sie die Möglichkeit, Kurse an der Warenterminbörse kurzfristig stark zu drücken. Durch Arbitrage-Geschäfte zwischen Spot- und Terminmarkt korrespondieren die Kurse auf beiden Märkten eng miteinander. Terminmarktgeschäfte haben also auch entscheidenden Einfluss auf den Preis für Gold zur sofortigen Lieferung (Spot Price).
Banken betreiben mit Warentermingeschäften Eigenhandel, bauen damit aber auch Gegenpositionen zu anderen Derivate-Geschäften auf, bei denen sie als Kontrahenten ihrer Kunden auftreten. Man spricht in diesem Zusammenhang von so genannten Bullion Banken.
Die starke Short-Konzentration bei Gold und Silber, dominiert von diesen wenigen Banken, wird von Kritikern seit langem als marktbeherrschend und manipulativ angesehen. Man geht davon aus, dass weniger große US-Häuser die Vormachtstellung am Terminmarkt nutzen, um den Gold- und Silberpreis zu drücken. Derzeit finden von Seiten der US-Kartellbehörde Untersuchungen zur Rolle der Großbank JP Morgan auf dem Terminmarkt statt. Insbesondere geht es um mögliche Marktmanipulationen auf dem Silbermarkt.
Die Aktivitäten der US-Banken am Terminmarkt sorgen immer wieder zu zeitweiligen Rücksetzern beim Goldpreis. Den kontinuierlichen Kursanstieg über die vergangenen zehn Jahre hinweg könnten diese Termingeschäfte allerdings nicht verhindern.
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Zentrale der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel (Bild: BIZ)
Berichte über Gold-Swap-Geschäfte der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beschäftigte die Finanzmedien in den vergangenen Tagen. Seit Dezember 2009 hat die BIZ (die Zentralbank der Zentralbanken) ihre Goldbestände im Rahmen solcher Verträge um 346 Tonnen vergrößert. Das geht aus einem umfangreichen Marktbericht hervor, den die BIZ in der vergangenen Woche veröffentlichte.
Was sind Swaps?
Zunächst einmal ist die Frage zu klären, worum es sich bei Swaps eigentlich handelt. Swap ist der englische Begriff für “Tausch”. Im Rahmen eines Swap-Geschäftes schließen zwei Parteien einen Kaufvertrag ab, der gleichzeitig eine Rückkaufvereinbarung enthält. Im Grunde ist es also nichts anderes als ein Verleihgeschäft. Gegenstand von Swap-Geschäften können beliebige Vermögenswerte sein: Devisen, Aktien, Anleihen und eben auch Rohstoffe oder Edelmetalle wie Gold.
Was wurde “geswapt”?
Die BIZ hat von Zentralbanken oder Geschäftsbanken (das ist weiterhin offen) Gold zu einem bestimmten Preis erworben und gleichzeitig eine Vereinbarung über den Rückkauf der festgelegten Edelmetallmenge zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt getroffen. Genaueres ist nicht bekannt. Für den Verleiher wirkt das Geschäft wie ein Kredit. Deshalb gehen Marktbeobachter davon aus, dass sich klamme Länder aus Südeuropa auf diese Weise Liquidität verschafft haben.
Was passiert mit dem Gold?
Zunächst einmal dürfte sich das Gold rein physisch gar nicht bewegt haben. Es lagert vermutlich weiterhin am gleichen Lagerort. Es wurde entweder in den Bestandsbüchern des Lagerunternehmens einem anderen Besitzer zu geordnet, oder bestenfalls innerhalb der Lagerräume in ein anderes Gitterabteil verschoben.
Auswirkungen auf den Goldpreis
Die BIZ könnte das Gold innerhalb des Vertragszeitraums auf den Markt werfen. Das zusätzliche Goldangebot könnte sich dann kurzfristig negativ auf den Goldpreis auswirken. Die BIZ ist jedoch im Rahmen des Swap-Geschäftes gezwungen, dass Gold am Vertragsende an die Banken zurückzugeben. Verkauft die BIZ das Gold also auf dem Markt, dann muss sie es irgendwann von dort oder aus anderen Quellen zurückkaufen. Das wiederum würde sich zu diesem Zeitpunkt positiv auf den Goldpreis auswirken.
Gefahren für den Goldpreis
Angenommen Spanien hätte der BIZ Gold geliehen und dafür Zahlungen erhalten. Angenommen das Land schlittert einige Zeit später in die Staatspleite, noch bevor das Swap-Geschäft endet. Nehmen wir weiter an, Spanien ist dann finanziell nicht mehr in der Lage ist, dass Gold wie im Swap-Geschäft vereinbart zurückzukaufen. Hat die BIZ das Gold nicht ohnehin schon verkauft, dann könnte sie endgültig gezwungen sein, die betroffenen Bestände am Markt zu veräußern.
(Kurzfristige) Auswirkungen auf den Goldpreis haben die Swap-Transaktionen nur dann, wenn Teile oder die Gesamtheit der gehandelten Bestände auf den freien Markt gelangen. Handelt es sich um eine reine Liquiditätsmaßnahme der BIZ (das Gold wird nur als “Pfand” einhalten), dann ergibt sich daraus kein unmittelbarer Einfluss auf den Goldpreis.
Schlussfolgerungen
Derartige Swap-Geschäfte unter Notenbanken waren in den Jahrzenten nach dem Ende der letzten großen Gold-Hausse (1981) weit verbreitet. Die Geschäfte dienten auch dazu, den Goldpreis künstlich zu drücken. Im Rahmen des europäischen Rettungsschirms im Umfang von 750 Milliarden Euro sollte den gebeutelten PIGS-Staaten eigentlich genügend Liquidität zur Verfügung stehen. Es darf also zumindest bezweifelt werden, dass es sich bei den Gold-Swap-Geschäften der BIZ um eine reine Liquiditätsmaßnahme handelt. Sollten also tatsächlich PIGS-Staaten als Kontrahenten bei den Swap-Geschäften aufgetreten sein, dann könnte dies folgende Hypothesen zulassen:
a) Der Gold-Verleiher will alternative Geldquellen anzapfen, weil man die möglichen negativen Signale beim Griff in den Rettungstopf scheut.
b) Die PIGS-Staaten wurden im Rahmen des Rettungs-Schirm-Abkommens gezwungen, Teile ihrer Goldbestände zu swapen.
c) Die Zentralbanken möchten den wahren Finanzbedarf der betroffenen Staaten verschleiern. (“Seht her, der Rettungstopf wird gar nicht benötigt”).
d) Das Gold dient dazu, den Goldpreis gezielt unter Druck zu setzen.
Adrian Douglas vom Gold Anti-Trust Action Comittee (GATA) bringt noch ein weiteres Szenario ins Spiel. Er hält es für möglich, dass mit dem Gold, dass aus Zentralbankbeständen von PIGS-Staaten stammen könne, ein Banken Bailout stattgefunden hat. Dann nämlich, wenn eine Bullion Bank dringend physisches Gold benötigte, um Lieferverpflichtungen bedienen zu können.
Aber ganz egal, was hinter den Kulissen abgelaufen ist. Es zeigt wieder einmal, welche Angst die Währungshüter vor der Macht des Edelmetalls haben müssen. Ein altväterliches Sprichwort sagt: „Wenn Gold redet, schweigt alle Welt“. Also versucht man, das Metall möglichst selten zu Wort kommen zu lassen.
Anders kann man sich kaum erklären, warum Transaktionen auf diesem Markt immer wieder wie ein Staatsgeheimnis behandelt werden.
Goldreporter
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Der amerikanische Vermögensverwalter Damon Vickers erklärt auf CNBC, dass die Märkte kurz vor einem Einbruch stehen, wenn das so genannte „Plunge Protection Team“ von höchster geldpolitischer Stelle aus nicht manipulativ eingreift. Von den Moderatoren erhält er für seine Äußerungen wenig Anerkennung.
Möglicherweise war es sein letzter Auftritt beim US-Nachrichtensender CNBC. Damon Vickers, Vermögensverwalter des Unternehmens Nine Point Capitals spricht in der Sendung „Squawk Box“ (auf Deutsch.: Gegensprechanlage) vom 7. Juli 2010 über das aktuelle Marktgeschehen.
Seinen Aussagen zufolge stehen die Finanzmärkte vor einer deutliche Korrektur. Seine Argumente:
– Keines der Probleme, die zur aktuellen Weltfinanzkrise geführt haben wurde gelöst
– Die Länge eines Bärenmarktes entspricht erfahrungsgemäß der Länge des vorangegangenen Bullenmarktes, also haben wir noch ein ganzes Stück Wegstrecken nach unten zu gehen
– Die Preise am US-Immobilien werden noch über Jahre hinweg fallen
– Die Amerikaner sparen nicht, sind nicht in der Lage ihre Häuser zu verkaufen und können sich Liquidität deshalb nur über den Verkauf von Aktien verschaffen.
– Die US-Arbeitslosigkeit ist niederschmetternd.
– Der Markt für Konsumentenkredite trocknet aus.
– Es wurden kritische charttechnische Unterstützungen bei wichtigen Indizes durchbrochen.
– Alle Märkte wurden in den vergangenen Jahrzehnten durch Kreditvergabe beflügelt, dies nun nicht mehr möglich.
Dann macht er eine Aussage, die in einem reichweitenstarken Sender wie CNBC selten zu hören ist. “Wenn das Plunge Protection Team in den kommenden Tagen nicht einschreitet, dann wird die Lage an den Märkten sehr brenzlig.”
Die Moderatoren halten Vickers’ Aussage für einen Scherz und sprechen von Verschwörungstheorien verrückter Webseiten. Dass dieses Gremium mit dem Namen “Working Group on Financial Markets” tatsächlich existiert, sollte sich allerdings mittlerweile auch bei CNBC herum gesprochen haben.
Den Ausschnitt dieser Sendung haben wir unten verlinkt:
“Der Goldkauf macht nur Spaß, wenn der Kurs steigt, ansonsten ist es eine scheiß Geldverschwendung.” Dieser Satz könnte von einem beliebigen Finanzanalysten aus der Mainstream-Presse stammen. Die große Mehrheit der Finanzjournalisten verleugnet weiterhin die wahre Bedeutung des Goldes und deshalb hat der gemeine Zeitungsleser immer noch nicht verstanden, worum es bei Gold eigentlich geht.
“Sell in May and go away”. Wer dieser Börsenweisheit in diesem Jahr bei Gold gefolgt ist, könnte zu der Erkenntnis gelangen, er habe alles richtig gemacht. Der Goldpreis rangiert derzeit im Bereich eines 6-Wochentiefs. Und gerne gönnt sich Gold um diese Jahreszeit eine kleine Pause.
Zeit auch für die Publikumsmedien, erneut hämische Anti-Gold-Artikel auszupacken (siehe Tagespresse). Und so mancher Anleger zweifelt tatsächlich, ob er vor ein paar Wochen mit seinem Goldkauf wirklich alles richtig gemacht hat.
Nun, wer im Mai 2009 mit ähnlichen Motiven seinen Goldschatz veräußerte, der schaut heute selbst aus der Sicht eines profitorientierten Geldanlegers ziemlich dumm aus der Wäsche. Er hätte sein Gold bei knapp unter 1.000 Dollar verkauft und bis heute 20 Prozent “Performance” verpasst. Ein Euro-Anleger wäre noch härter gestraft. Seit Mai 2009 hat der Goldpreis – in der Europäischen Gemeinschaftswährung gerechnet – 36 Prozent zugelegt.
Wir schreiben dies, weil Gold in der Finanzpresse nach wie vor beharrlich mit anderen Geldanlagen verglichen und bewertet wird. Gold ist in deren Augen ein Spekulationsobjekt mit dem man Zertifikate verkauft. Nur wenn es gut läuft, lobt man seine Funktion als Inflations- und Krisenschutz. Knickt der Kurs einmal stärker ein, wird das Edelmetall sofort als schlechtes Investment diffamiert. Und dafür gibt es ja auch vermittelbare Put-Optionsscheine.
Wir möchten an dieser Stelle nicht noch einmal detailliert auf die Qualität des Goldes in Sachen Vermögensschutz eingehen. Hierfür finden Sie genügend Argumente auf unserer Webseite. Klar sollte jedoch jedem sein, dass man natürlich kurzfristig mit Gold spekulieren kann, und damit sicher oft gehörig auf die Nase fällt. Anleger, die Gold aus Gründen des Vermögensschutzes erwerben, sehen die Welt allerdings mit anderen, sagen wir realistischen Augen. Diese Menschen verkaufen das Edelmetall eben nicht bei der nächstbesten Gelegenheit, sondern sehen Kursrückgänge als gute Kaufgelegenheit an.
Der Grund: Solange die Notenbanken den Markt mit ihrem deckungslosen Papiergeld überschütten, solange alte Schulden mit neuen beglichen werden, neues Geld nur durch neue Verschuldung entsteht und unser Geld von Monopolisten ausgegeben wird, müssen und wollen diese Anleger ihr Gold gar nicht verkaufen. Denn der Wert des möglichen Veräußerungserlöses würde nur erneut von denen bestimmt, die den Menschen mit der beliebigen Vermehrung des gesetzlichen Zahlungsmittels ihres Vermögens berauben. Deshalb ist Gold ein gutes Investment und nicht, weil man als Spekulant mit Gold auch bis zum kommenden Mai eine gute Performance erzielen wird.
Im ersten Halbjahr 2010 wurde am Shanghai Gold Exchange annähernd 60 Prozent mehr Gold gehandelt, als ein Jahr zuvor. Auch die physische Goldnachfrage in China ist deutlich gestiegen. Sie kann weiterhin nicht alleine mit der heimischen Produktion befriedigt werden.
Investoren am Shanghai Gold Exchange haben in den ersten sechs Monaten des Jahres Gold im Umfang von 3.174,5 Tonnen gehandelt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 entspricht dies einem Plus von 59 Prozent. Dies meldete Song Yuqin, Vice General Manager des chinesischen Goldhandelsplatzes.
“Das Handelsvolumen bei Gold und Silber hat sich im ersten Halbjahr dieses Jahres stark ausgeweitet, weil der sinkende Aktienmarkt, die Anstrengungen der Regierung, den Immobilienmarkt zu beruhigen und die allgemeine Volatilität der globalen Finanzmärkte die Investorenlaune beflügelte”, so Song.
Hou Huimin, von der China Gold Association rechnet in diesem Jahr auch mit einer deutlichen Steigerung der physischen Goldnachfrage in China. Er rechnet mit einem Goldkonsum im Umfang von 440 bis 450 Tonnen, was einem Anstieg von 11 bis 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspräche. “Chinesische Investoren haben ihren Willen gezeigt, mehr Gold zu kaufen, wenn der Preis steigt”, so Hou.
Nach Angaben der China National Gold Corp. sind die chinesischen Verkäufe von Goldbarren und Goldmünzen im ersten Halbjahr 2010 um 40 Prozent gestiegen.
Klar ist damit auch, dass China die Nachfrage des Landes weiterhin nicht alleine aus der heimischen Produktion bedienen kann. Im vergangenen Jahr förderten chinesische Minen 313 Tonnen Gold. In diesem Jahr wird mit einer Steigerung des Outputs um 5 Prozent gerechnet.
In einem aktuellen CNBC-Interview spricht Investment-Legende Jim Rogers über lügende Regierungen, lohnende Investments und steigende Lebensmittelpreise.
Der Sprecher des Nachrichten-Senders CNBC will wissen, ob nach der Rekapitalisierung von Banken und Staaten in Europa die Basis für neues Wachstum geschaffen wurde. Der Investment-Profi Jim Rogers antwortet in gewohnt jovialer Art: “Wir haben jetzt schlimmere Probleme als zuvor. Wenn Sie denken, dass man das Problem von Schulden und Konsum mit mehr Schulden und mehr Konsum bekämpfen kann, dann trotz dies jedem Sachverstand”, sagt Rogers.
Die Dinge hätten sich nur für jene gebessert, die Geld erhalten hätten. Und damit meint er vor allem die Banken. Der Rest stehe nun schlechter da als zuvor und müsse den Preis dafür zahlen.
Im Rogers-Interview kommen weitere Themen zur Sprache.
Wo kann man derzeit investieren? Welche Branche hat Wachstumspotenzial? Ist es nicht doch besser, jetzt Aktien zu besitzen? Wann kommt die Inflation?
Rogers macht seine Standpunkte klar. Die Landwirtschaft hat Zukunft. Er setzt auf Rohstoffe, meidet Aktien. Investieren sollte man eher dort, wo die Gläubiger sitzen, nicht die Schuldner. Am besten also in China, Taiwan, Hong-Kong oder Singapur. Die Regierungen, allen voran in den USA und Großbritannien, sagten in Sachen Inflation die Unwahrheit. Inflation sei schon da und die Lebensmittelpreise würden bald durch die Decke gehen.
Rogers: “Wir haben bereits Inflation. Jeder der einkaufen geht, weiß, dass wir Inflation haben. Ob es Arzneimittel, Benzin oder Entertainment ist. Die Preise gehen rauf. Einige Regierungen wie die der USA und Großbritannien lügen uns an. Norwegen, Australien, Indien und China gestehen ein, dass es Inflation gibt. Es wird einfach immer schlimmer werden. Jeder von uns weiß, dass Nahrungsmittelpreise durch die Decke gehen werden.”
Rogers Fazit: Die Dinge werden eher schlimmer als besser.
Der amerikanische Rohstoffanalyst Ted Butler spricht in einem Online-Interview offen von betrügerischem Verhalten auf dem Gold- und Silbermarkt seitens der großen Bullion Banken.
Am vergangenen Donnerstag sackte der Goldpreis an einem einzigen Handelstag um 50 Dollar ab. Aus charttechnischer Sicht hatte der Kurs des Edelmetalls zuvor eine mehr als aussichtsreiche Formation gebildet. Der Einbruch kam für viele Marktteilnehmer plötzlich oder zumindest mit unerwarteter Vehemenz.
Der amerikanische Marktanalyst Ted Butler äußerte sich am Wochenende in einem Interview auf KingWorldNews zur Entwicklung der Edelmetallkurse. Butler sagt, der Absturz der Gold- und Silberpreise sei eindeutig Folge von Marktmanipulation gewesen, wie man sie seit Monaten am US-Terminmarkt beobachte.
”Das war eine präzise geplante Preisdrückung. Das soll keine Erklärung dafür sein, dass der Gesamtmarkt einbrach. Doch sehen Sie sich den Kursrückgang an. 50 Dollar beim Goldpreis, 1 Dollar bei Silber, ohne Nachrichten, die einen direkten Einfluss auf das physische Angebot gehabt hätten. Das war einhundertprozentig eine Angelegenheit, die alleine auf Papier-Transaktionen an der COMEX zurückzuführen ist.“
Ted Butler erklärt wie das aus seiner Sicht abläuft. “Es werden mehrmals am Tag einige Kontrakte deutlich unterhalb des aktuellen Preises in den Markt gegeben, wenn das Handelsvolumen niedrig ist. Damit bringt man den Schneeball ins Rollen. Es finden bereits im Vorfeld Absprachen statt, dass man erst weit unter dem aktuellen Marktpreis wieder als Käufer auftritt. Dadurch, dass man damit kritische technische Marken verletzt, zwingt man durch den Kursrückgang andere Marktteilnehmer ebenfalls zum Verkauf.” Vor allem Investoren die mit großem Hebel, also geringem Kapitaleinsatz und/oder großem Kreditanteil bei ihren Wetten im Futures-Markt engagiert waren, hätten aussteigen müssen und so die Abwärtsfahrt beschleunigt.
“Danach sammelten die Jungs die Ware wieder ein, als der Preis um 50 Dollar gesunken war”. Deswegen sei es auch nicht verwunderlich gewesen, dass die kommerziellen Händler (d.h. die Bullion Banken, wie z.B. JP Morgan) am gleichen Tag zu den größten Nettokäufern zählten. “Das macht die Sache für diesen Abschaum fast zum perfekten Verbrechen, denn wenn die Regulierer die Banken auf den 50-Dollar-Absturz ansprechen, dann können die sagen `Was schauen Sie uns an, wir gehörten den ganzen Tag lang zu den Käufern’.“
Ted Butler äußerte sich ohnehin enttäuscht, was das Verhalten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) angeht. Der Regulierungsbehörde lägen seit Jahren handfeste Beweise über Manipulation auf dem Gold- und Silbermarkt vor. Man sei offenen Ohres, höre aber nicht hin.
“Wir wissen, dass die kommerziellen Händler Gauner sind, angeführt von JP Morgan. Ich kann es nicht anders ausdrücken, diese Leute betreiben ein kriminelles Geschäft. Und man fragt sich, ob die Aufsichtsbehörde so dumm sein kann oder gar gemeinsame Sache mit den Typen macht, weil die Mitarbeiter auf eine Tasche Geld aus sind oder sie sich nach ihrer Commodity-Commission- Karriere einen Job versprechen? Ich weiß es nicht”, so Butler.
Er scheut sich nicht, seine Meinung in dieser Sache öffentlich so deutlich zu äußern. “Ich habe in der Vergangenheit erlebt, dass man sofort über dich herfällt, wenn du etwas Schlechtes über eine große Finanz-Institution sagst”, erklärt Butler. Er sei überrascht, dass er solche Dinge offen sagen könne, ohne von den Beteiligten in irgendeiner Form abgestraft zu werden. Er geht deshalb davon aus, dass also etwas an der Sache dran sein muss.
Link: Das komplette Interview auf KingWorldNews (in Englisch)
Die Firma Heraeus mit Stammsitz im hessischen Hanau ist Anlegern vor allem als Produzent begehrter Goldinvestmentprodukte bekannt. Das Familienunternehmen stellt jedoch nicht nur Edelmetallbarren her, sondern beliefert die Halbleiter-, Auto- und Flugzeugbranche auch mit seltenen Industriemetallen. Eine TV-Beitrag von Deutsche Welle porträtiert den Unternehmer Jürgen Heraeus, seine Firma und eine aus der Mode gekommene Unternehmenskultur.
„Warum ist der Staat so bettelarm? Weil er Banken und Versicherungen, die diese Krise angerichtet haben, bis heute nicht nach einer Gegenleistung gefragt hat“. Ein TV-Beitrag des ARD-Magazins Monitor berichtet über die bevorzugte Behandlung angeschlagener Finanzinstitute.
Nach dem gestrigen Abverkauf der Edelmetalle schlagen Investoren in Asien nun bei günstigeren Preisen wieder verstärkt mit Goldkäufen zu.
„Der Goldpreis ist unten, also gibt es Goldkäufe“, erklärt Vikas Chittiprolu, Devisen-Händler der Andhra Bank in Mumbai gegenüber Yahoo Finance. Die Gold-Nachfrage habe auch den Kurs der indischen Rupie belastet, weil indische Investoren natürlich Dollar kaufen müssten, wenn sie in Gold anlegen wollen.
„Der Trend ist bullish, man sollte Kursrücksetzer zu Käufen nutzen“, sagt Arun Kumar Ubbara, Analyst with Way 2 Wealth Securities gegenüber Reuters und meint den aktuellen Silberkurs.
“Wir erleben Kaufinteresse für Gold und Silber aus verschiedenen Bereichen, auch von Seiten der Privatkundschaft“, so ein Edelmetallhändler aus Tokio gegenüber BusinessDay. Das Aufgeld für Goldprodukte sei aufgrund des Nachfrageschubs deutlich gestiegen.
Am gestrigen Donnerstag kam es zu deutlichen Kursverlusten auf breiter Front. Neben den Aktienmärkten wurden auch die Rohstoffe gebeutelt. Mit dabei: Gold und Silber. Der Einbruch des Goldpreises geschah unmittelbar vor dem Ausbruch aus einer charttechnisch wichtigen Formation.
Düstere Zahlen vom amerikanischen Häusermarkt – die Verkäufe bestehender US-Häuser brachen mit minus 30 Prozent unerwartet stark ein – und ein negativer Konjunkturausblick trugen zu den Kursverlusten bei. Die neuen US-Arbeitsmarktdaten waren schlecht. Händler machten zudem das Ende der EZB-Liquiditätsmaßnahme für den Einbruch zahlreicher Asset-Klassen verantwortlich. Europäische Geschäftsbanken mussten am Donnerstag insgesamt 442 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank zurückzahlen. Sie hatten das Geld vor einem Jahr zu einem Zinssatz von 1 Prozent erhalten. Hier kam es offensichtlich teilweise zur Liquidierung von Dollar-Anlagen. Der Greenback gab quasi in allen Währungen deutlich nach.
Der Goldpreis fiel um 3,5 Prozent und notierte am Donnerstagabend sogar unterhalb von 1.200 Dollar. Silber verlor zeitweise mehr als 5 Prozent und musste die 18-Dollar-Marke aufgeben.
Durch den gegenüber dem Dollar stark gestiegene Euro (gestern plus 2 Prozent), ist die Feinunze Gold hierzulande wieder deutlich günstiger zu haben. Der Kurs lag wieder deutlich unter 1.000 Euro.
Am heutigen Freitagvormittag erholten sich die Edelmetallkurse wieder etwas. Am Vormittag notierte Gold erneut oberhalb von 1.210 Dollar. Silber eroberte die 18-Dollar-Marke zurück.
Weitere Informationen zu den Perspektiven für Gold und Silber sowie über die Entwicklung der Handelspreise erhalten die Leser des Goldreporter-Newsletters in der heutigen Freitagsausgabe.
Im vergangenen Monat konnte der Goldpreis erneut um 3,02 Prozent zulegen. Wie geht es im Juli mit dem Kursverlauf weiter? Goldreporter wirft einen Blick auf die 38-jährige Goldpreis-Statistik.
Der Juli war in den vergangenen 38 Jahren für Gold ein Monat mit teilweise herben Verlusten, aber auch mit deutlichen Gewinnen. Obwohl der Goldpreis seit 1972 durchschnittlich mit einem Plus von 0,48 Prozent endete, sieht die Juli-Bilanz bei genauem Hinsehen nicht besonders gut aus.
20 von 38 mal schloss der Goldpreis im Juli niedriger als am letzten Handelstag im vorangegangenen Juni. Vor allem die letzten 16 Jahre geben kein gutes Bild ab. In diesem Zeitraum sprang im Juli nur viermal ein Gewinn heraus.
Einmal markierte der Juli das Jahrestief (1999), zweimal ein Jahreshoch (1973 und 1992). Der Juli ist somit kein klassischer Trendwendemonat. Aber an seinem Ende gibt es in der Regel eine klare Entscheidung in die eine oder andere Richtung. Denn mehr oder weniger unverändert (<> 0,5%) schloss der Goldpreis in den letzten 38 Jahren nur fünfmal.
Die beste Juli-Performance seit 1972 (Top-5)
1982: +9,08
1978: +8,57%
1972: +7,49%
1979: +6,84%
1993: +6,52%
Die schlechteste Juli-Performance seit 1972 (Top-5)
1976: -9,21%
1984: -8,97%
1973: -6,72%
1980: -6,72%
2002: -4,25%
Eine komplette Übersicht über die Goldpreisentwicklung im Juni seit 1972 erhalten Sie in der folgenden Grafik.
Zur Erinnerung: Für den Juni wies die Statistik ein durchschnittliches Plus von 0,08 Prozent aus. Der aktuelle Juni endete mit einem Plus von 3,02 Prozent.
Hinweis: Alle Daten in US-Dollar auf Basis des Londoner A.M.-Preis-Fixings
Indische Gold-Konsumenten warten auf PreisstabilisierungDie Indian Bullion Market Association erwartet in diesem Jahr einen Rückgang der indischen Goldimporte um 36 Prozent. Die Konsumenten halten sich bei schwankenden Goldpreisen zurück.
Die Goldhandels-Vereinigung Indian Bullion Market Association (IBMA) rechnet in diesem Jahr mit indischen Goldimporten von lediglich 350 bis 400 Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr entspräche dies einem Rückgang um rund 36 Prozent. 2009 hatte das Land 550 Tonnen Gold eingeführt.
Innerhalb der vergangenen vier Monate hätten die Importzahlen bereits rund 50 Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen, erklärte ein Sprecher der IBMA gegenüber dem Nachrichtendienst Bloomberg. In den kommenden zwei bis drei Monate wird weiterhin mit einer schwächeren Schmuck- und damit Gold-Nachfrage gerechnet.
Indien ist das Land mit dem weltweit größten Goldkonsum. Die indischen Schmuckkäufer gelten aber als sehr preisbewusst. “Wenn die Preise stark fluktuieren, halten sich die Konsumenten zurück. Wenn sich der Goldpreis stabilisiert, fangen sie wieder an zu kaufen”, sagt Vinod Hayagiv, Chef der Handelsvereinigung All India Gems & Jewellery Trade Federation.
Neben den Importen tragen vor allem Altgoldverkäufe zur Bedienung der indischen Goldnachfrage bei. Der hohe Goldpreis führt derzeit zu einem höheren Angebot von Recycling-Gold.
Im vergangenen Mai ist weiteres Gold aus dem IWF-Verkaufsprogramm auf den Markt gelangt. Russland baute dagegen seine Reserven weiter aus.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im vergangenen Mai seine Goldbestände um 15,25 Tonnen reduziert. Das meldet der Nachrichtendienst Reuters in Berufung auf Angaben des IWF.
Die Verkäufe sind dem aktuellen Verkaufsprogramm zuzuordnen, in dessen Rahmen sich die Organisation von insgesamt 403,3 Tonnen Gold trennen will. Mit den Erlösen sollen laut IWF-Angaben zinsgünstige Kredite an finanzschwache Länder vergeben werden.
Die bisherigen Verkäufe:
212 Tonnen Gold nahmen Indien, Mauritius und Sri Lanka im Jahr 2009 ab. Am offenen Markt wurden in diesem Jahr bislang folgende Mengen angeboten:
Die Goldpreisentwicklung in den vergangenen Tagen war erneut von erheblichen Turbulenzen begleitet. Immer wieder nach Handelsstart am New Yorker Terminmarkt und auch im weiteren Handelsverlauf kam es zu deutlichen, fast automatisierten Kurseinbrüchen. Anleger, die den Markt schon länger beobachten, kennen das bereits und lehnen sich entspannt zurück.
Wir hatten im Rahmen unseres Newsletters kürzlich auf mögliche Kursstörungen im Zusammenhang mit der aktuellen Schuldenkrise und den Spannungen am Anleihenmarkt hingewiesen und auch auf die Interessen jener, die für Vertrauen in Währungen und Staatsfinanzen verantwortlich sind (Fed, EZB, Regierungen).
Gold wird von diesen Stellen immer stärker als Konkurrenz zu den bestehenden Papierwährungen gesehen und im Zweifel auch durch direkte Markteingriffe immer wieder diskreditiert.
Und so wurde vorerst auch ein weiterer Ausbruch des Goldpreises über die Marke von 1.262 Dollar durch starke Verkäufe am US-Terminmarkt verhindert.
Es gibt gute Gründe, warum die Währungshüter vor allem in Europa derzeit versuchen alle Störfaktoren im Umfeld der eigenen Geld- und Finanzpolitik zu beseitigen. Störend sind neben explodierenden Anleiherenditen auch ein starker Goldpreisausbruch.
Denn in dieser Woche stehen einige sehr wichtige geldpolitische Transaktionen an, in deren Umfeld die Notenbanken einen erneuten finanziellen Kraftakt an den Märkten vollziehen müssen:
• Am heutigen Mittwoch fallen die von den Rating-Agenturen zum „Junk“ herabgestuften griechischen Staatsanleihen aus den Portfolios wichtiger Geldmarkt-Fonds. Die Investmentgesellschaft Pimco rechnet mit einem Verkaufsdruck von 20 bis 30 Milliarden Euro. Käufer dürften vor allem die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken sein.
• Am morgigen Donnerstag laufen Refinanzierungsmaßnahmen der EZB für europäische Geschäftsbanken im Volumen von 442 Milliarden Euro aus. Auch hier dürfte die Europäische Zentralbank ordentlich gefordert sein.
In jedem Fall sind weiterhin ungeheure Mengen an Liquidität erforderlich, um der anhaltenden Schieflage an den Finanzmärkten entgegenzuwirken.
Die kurzfristigen Goldpreiseinbrüche mögen so manchen Spekulanten und viele unerfahrene Investoren verunsichern. Langfristige Anleger, die ihr Vermögen mit Gold gegen Wertverlust absichern, machen aber alles richtig.
Denn folgende Erkenntnisse sind auch im Rahmen der aktuellen Kursentwicklung bedeutend:
• Die Stärke der grundsätzlichen Aufwärtsdynamik bei Gold ist enorm. Denn praktisch jeder kurzzeitige Preisknick wurde im Verlauf der Handelstage wieder schnell aufgeholt. Günstigere Preise werden von großen Investoren sofort zu Käufen genutzt.
• Ungeachtet der kurzfristigen Preisentwicklung, fließt weiterhin viel Geld in den physischen Goldmarkt. In dieser Woche gab es erneut Zuflüsse von Investorengeldern (4 Tonnen) in den weltweit größten Gold-ETF SPDR Gold Trust, der mit insgesamt 1.320,44 Tonnen neue Rekordbestände meldet.
• Gold bewegt sich gegen den (fallenden) Börsentrend, weil ein nun möglicher erneuter Einbruch der Weltwirtschaft die Verschuldungskrise noch einmal erheblich verschärfen würde (Staatsbankrotte, neue Bankenpleiten). Und wohin sollen die Investoren ihr Geld sonst in Sicherheit bringen? Anleihen sind immer stärker ausfallgefährdet, Gold kann nicht Pleite gehen.
Die 20-Euro-Goldmünze „Eiche“ aus der Serie „Deutscher Wald“ wird zum Preis von 151 Euro ausgegeben. Die Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland versendet noch bis 8. Juli die Zahlungsaufforderungen an die Vorbesteller.
Jeder der fristgerecht bis Ende März vorbestellt hat, soll laut Angaben der Verkaufsstelle Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (VfS) mindestens ein Exemplar der 20-Euro-Goldmünze „Eiche“ aus der neuen Serie „Deutscher Wald“ erhalten.
Der offizielle Ausgabetermin war der 23. Juni 2010. Der Ausgabepreis der Goldmünze mit einem Gehalt von 1/8 Unze Feingold beträgt 151 Euro.
Vorbesteller, die bislang außer der Auftragsbestätigung noch keine weiteren Informationen von der VfS erhalten haben, müssen nicht beunruhigt sein.
Die Auslieferung der Münzen erfolgt nach der Überweisung des Rechnungsbetrages. Hierzu müssen Kunden zunächst auf die Zahlungsanforderung der VfS warten, die noch bis zum 8. Juli verschickt wird.
Die 20-Euro-Goldmünze wird auch im Edelmetallfachhandel erhältlich sein. Der Preis wird jedoch deutlich über dem offiziellen Ausgabepreis liegen. Im Internet sind bereits Angebote von bis zu 468 Euro für die „Eiche“ zu finden. Ein solch hohes Preisniveau muss man jedoch schon als unseriös betrachten.
Japan ist der größte Schuldenmacher unter den Industrienationen. Das Land gehört zu den bedeutendsten Exporteuren und die Bevölkerung zu den größten Sparern der Welt. Es gibt also viele Ähnlichkeiten zur deutschen Volkswirtschaft. Das gilt allerdings nicht für den Goldkauf.
Die Schuldenstandsquote beträgt 189,8 Prozent. Das heißt, Japans Schulden sind fast doppelt so hoch, wie das Bruttoinlandsprodukt des Landes. Da kommen selbst die hochdefizitären EU-Mitglieder Griechenland (115%) und Italien (116%) nicht mit.
Und dennoch gibt es einen großen Unterschied zu diesen Schuldnern. Die Gläubiger Japans kommen zum Großteil aus dem eigenen Land. Der Anteil der Auslandsschulden ist vergleichsweise gering. Anleihen des eigenen Staates gehören traditionell zur Altersversorgung der Japaner. Die Staats-Papiere werden gerne von Generation zu Generation weitergegeben. Ein Volk von Sparern also, ähnlich wie die Deutschen.
Die japanische Sparquote liegt bei 5 bis 10 Prozent. Die Deutschen legen rund 10 Prozent der Einkünfte auf die Seite. In den USA waren es im Mai rekordverdächtige 4 Prozent.
Doch während unser Land vor allem wegen des Sicherheitsbedürfnisses seiner Bürger zu den größten Absatzmärkten für Goldmünzen und Goldbarren gehört, ist das japanische Volk nicht so recht für das gelbe Metall zu begeistern.
„Trotz des enormen Staatsdefizits, behält das japanische Volk das Vertrauen in ihr Land und das Geld, das es emittiert“, erklärt Osamu Ikeda, General Manager des japanischen Goldanbieters Tanaka Kikinzoku gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters.
„Gold wird als Mittel zum Aufbessern der Ersparnisse gesehen“, so Ikeba. „Ist der Preis des Goldes hoch, dann verkaufen die Japaner“. Das Ergebnis: Während im ersten Quartal 2010 hierzulande 92,5 Tonnen Gold in Form von Barren und Münzen abgesetzt wurden, verhökerten Japaner im gleichen Zeitraum unter dem Strich 41,8 Tonnen des kostbaren Metalls.
Goldhändler Ikeda erwartet nicht, dass sich die Japaner aufgrund eines Vertrauensverlustes in den Yen so bald zu Goldliebhabern mutieren. Der japanische Staat hält sich schließlich selbst zurück. Der Goldanteil der japanischen Währungsreserven beträgt nur 2,5 Prozent.