Viele Edelmetall-Investoren fragen sich, warum die Kurse für Gold und Silber seit einigen Monaten nicht mehr recht vom Fleck kommen. Die Gründe sind vielschichtig. Dabei ist die Gelegenheit für Gold-Anleger günstig.
Die Krise ist nicht beendet, sie hat eine Pause eingelegt. Während zahlreiche Meldungen vor einigen Monaten noch zum Ausbruch der Edelmetallpreise geführt hätten, bewegen sich Gold und Silber seit Jahresbeginn nur sehr spärlich und kurzfristig mit fallender Tendenz. Dabei gibt es für Anleger weiterhin genügend Gründe, um sich weiter mit Gold und Silber einzudecken:
- die steigenden Gesamtschulden der Welt (Link)
- die steigenden Inflationsraten (Link)
- die anhaltend niedrigen Zinsen (mit negativem Realzins)
- die schwache Wirtschaftsentwicklung in bedeutenden Ländern wie USA, Italien und Spanien (Link)
- die Rating-Abstufung Spaniens durch S&P (Link)
- die steigenden Anleihe-Renditen für Spanien und Italien
(10-jährige Bonds zwischen 5 und 6 Prozent) (Link) - die anhaltenden (Netto-)Goldkäufe der Zentralbanken (Link)
- die Unsicherheit und das Misstrauen im Bankensystem (hohe Übernachteinlagen bei der EZB) (Link)
- die steigende Geldmenge im Euro-Raum (insbesondere durch Staatskredite) (Link)
- der Rückgang der weltweiten Gold-Fördermengen (Link)
Folgen der Rettungspolitik
Mit reichlich Zentralbank-Geld wurde die im Hintergrund weiter schwelende europäische Bankenkrise zuletzt erfolgreich kaschiert. Die Folgen:
- Gewöhnungseffekte bei Bürgern und Anlegern (Dauerkrise)
- Riesige Rettungsmechanismen (ESM), für die der Bürger haftet, gaukeln eine Krisenlösung vor.
- Anleger, die sich auf dem Höhepunkt der Krise mit Edelmetall eindeckt haben, verkaufen, warten ab oder fühlen sich ausreichend abgesichert.
- Die Währungshüter kontrollieren den Goldpreis, und sei es „nur“ durch die nachweisliche Stützung (Manipulation) des Anleihen- und Aktienmarktes (EZB-Liquiditätsflut).
- Neue Goldinvestoren bleiben dem Markt zunächst fern, es fehlt an Kaufimpulsen, Kleininvestoren lassen sich durch Goldpreis-Entwicklung (Volatilität) und Presse (Gold-Blase?) verunsichern.
- Die liquiditätsgetriebene Aktienrally fördert die Risikobereitschaft der Anleger.
- Viele (große) Spekulanten haben Gold-Positionen abgebaut und verharren angesichts der fehlenden Aufwärtsdynamik bei Gold zunächst wartend an der Seitenline.
Ergo: Für einen erneuten Nachfrageschub mit entsprechendem Kursanstieg bei Gold und Silber müssen die Mängel unseres Finanz- und Geldsystems erst wieder deutlicher zum Vorschein kommen. Zu den Defekten zählen vor allem das ungedeckte Geld und die mathematisch bedingte Endlichkeit des Zinseszinssystems (exponenzielles Wachstum von Kapitalguthaben/Forderungen und Schulden). Eine erneute Verschärfung der Krise ist somit nur eine Frage der Zeit.
Goldpreis-Events
In den vergangenen Jahren trugen stets gewisse „Meilensteine“ zu einem starken Anstieg der Edelmetallkurse bei. Die Ereignisse kamen für die Märkte meist überraschend, entsprechend stark war die Marktreaktion. Beispiele (Grafik: Goldpreisentwicklung in Euro):
- Herbst 2007: Erste Ausläufer der Subprime-Krise (US-Immobilien-Blase wird immer deutlicher)
- Frühjahr 2008: Die Investmentbank Bear Stearns muss von JP Morgan „zwangsübernommen“ werden
- Herbst 2008: Lehmann-Pleite und die folgende Bankenkrise
- Ende 2008: US-Notenbank beschließt Quantitative Easing (Ankauf von US-Staatsanleihen im Volumen von 1 Billionen US-Dollar bis 2010)
- Frühjahr 2009: Chinas Zentralbank gibt Anstieg der Goldreserven bekannt, Indien kauft 200 Tonnen Gold vom IWF
- Frühjahr 2010: Erste Griechenlandkrise (EU-Rettungsbeschlüsse)
- Ende 2010: Fed kündigt Quantitative Easing II an
- Sommer 2011: Zuspitzung der Euro-Krise (Italien im Fokus, Gipfel-Reigen, Rettungsfonds)
Was heißt das für Anleger?
Lange waren Gold und Silber nicht mehr so günstig wie derzeit. Vor allem Gold ist gemessen am Aufgeld geradezu billig. Eine Unze Krügerrand erhält man im Handel mit einem Aufgeld von weniger als 4 Prozent. Bei 100-Gramm-Barren sind es teilweise nur noch 1,5 Prozent. Und: Lieferengpässe 2009 und 2010 schon vergessen? Wenn überhaupt verfügbar, dann war für Krügerrand-Goldmünzen in der Spitze ein Aufgeld von 9 Prozent fällig (Ideale Phase, um Gold zu kaufen).
Deswegen unsere Schlussfolgerung: Die nächste Nachfrage-Spitze bei Gold und Silber kommt bestimmt. Wer regelmäßig Gold und Silber kauft, macht als langfristiger Investor weiterhin alles richtig.
In diesem Zusammenhang empfehlen wir unseren Ratgeber „Altersvorsorge mit Gold“. Hierin gehen wir ausführlich und empirisch ein auf die Wahrscheinlichkeit und die Risiken eines Goldverbots, die Kaufkrafterhaltung mit Gold und die Goldrendite seit dem Ende des Goldstandards.
Goldreporter
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Dies ist immer so eine Glaubensfrage..Glaube ich an unsere heutige Papierwährung oder eben nicht. Gold und Silber müssen nicht mal steigen – der Haircut wird kommen, unabhängig davon…
Verdienen tut immer der Golhändler niemals der Käufer sprich Kunde.
Auf diesen Trick bin ich auch schon einmal reingefallen, ein zweites mal aber nicht mehr. Alles ist nur Panikmache mit dem schwachen Euro und dem drohendem Chrash der nach den Prognosen hätte schon längst stattfinden sollen. Lach.
Ich weiß zwar nicht, an wen Du da geraten bist, aber verkaufst Du mir Dein Gold? Über den Preis werden wir uns schon einig, ich zahl mehr als Briefgold. Dann kannst Du wieder ruhig schlafen.
@Optupus
Natürlich muss ein Händler verdienen. Der hat ja auch Auslagen und Angestellte.
Das ist doch bei jeder Ware so.Kaufe mal Aktien oder ETFs Da verdient die Bank doch auch.Oder kaufe Tomaten,verdient der Händler da nichts ?
Der Euro in dieser Form wird nur noch künstlich am Leben erhalten. Eigentlich will schon jedes Land da raus.Steigt deutschland aus, werden sofort 1,5 Billionen fällig und die zahlst Du mit, von Deiner Rente und Deinen Lebenshaltungskosten.Und glaub mir, kein einziger dieser Politiker wird dann noch an der Macht sein. Es sind dann andere, die das Unvermeindliche tun müssen. Sieh mal nach Griechenland oder Spanien. Fahr am Besten hin und siehs Dir an. Da bekommst Du einen Vorgeschmack.
Und Dreamer, sei nicht so zynisch. Sieh, junge Leute können gar nicht wissen oder ahnen, was da so kommt. Die sind doch den Politikern völlig ausgeliefert und glauben alles, was man ihnen so sagt. Wir müssen sie geduldig aufklären, immer wieder, so wie man es bei Kindern auch tut.
@anaconda
Ich kann JEDEM Wort in Deinem Beitrag nur zustimmen. Genau SO ist es!