Dienstag,18.November 2025
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Papiergold-Handel: JP Morgan dominiert den US-Markt zu 98 Prozent!

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Ende vergangenen Jahres wurden von amerikanischen Banken Gold-Derivate im Volumen von 82,17 Milliarden Dollar gehalten. Eine Großbank alleine hatte in diesem Geschäft praktisch alle Fäden in der Hand, und sie handelte mit dem Papiergold sehr kurzfristig.

JP Morgan Chase meldete per 31. Dezember 2009 offene Gold-Derivat-Geschäfte im Volumen von 82,169 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem aktuellen Gegenwert von 2.318 Tonnen Gold.

Die US-Großbank trat als Händler von 98 Prozent aller in den USA registrierten Gold-Derivat-Geschäften auf. Im Vergleich zum Vorquartal blieben die Zahlen praktisch konstant. Das geht aus dem aktuellen Report des Office of the Comptroller of the Currency (OCC) hervor. Der Bericht erscheint nur alle drei Monate. Und er enthüllt weitere Details über den US-Handel mit Papiergold.

69 Prozent aller amerikanischen Derivat-Geschäfte mit Gold hatten Ende 2009 eine Laufzeit von maximal einem Jahr. Eine geringere Laufzeit wird im Report nicht als Kategorie ausgewiesen. Nur 1,7 Prozent der offenen Kontrakte hatten eine Fälligkeit mit einem Horizont länger als fünf Jahre.

Wer sind die weiteren Akteure? Die Daten des Reports besagen, dass Goldman Sachs in den USA Ende 2009 überhaupt nicht im Handel mit Gold-Derivaten engagiert war. Lediglich Citibank, mit einem Volumen von 1,14 Milliarden US-Dollar und Bank of America (437 Mio. Dollar) hatten noch ihre Finger im Spiel.

Destabilitätsakt ruiniert Stabilitätspakt: Warum der deutsche Steuerzahler in jedem Fall zahlt

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Die europäischen Regierungen arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung für Griechenland. Alleine bis Mai muss das überschuldete Land erneut 22 Milliarden Euro aufbringen, um fällige Anleihen zu bedienen. Es kann keinen Zweifel mehr darüber geben, dass der deutsche Steuerzahler in Athen einspringen muss. Die Frage ist nur, wie die Regierung das ihren Bürgern verkauft.

Das Thema Staatsverschuldung wird uns noch lange beschäftigen. Nachdem es den Regierungschefs der EU-Länder kürzlich noch gelang, die Finanzmärkte mit guten Worten Richtung Mittelmeer zu besänftigen, brach in der vergangenen Woche erneut das totale Chaos aus.

Schuld daran ist vor allem die deutsche Bundesregierung. „Täglich eine neue Haltung zu Griechenland“, schriebt die FAZ. Es herrscht Uneinigkeit in der schwarz-gelben Koalition. Uneinigkeit zwischen den Regierungen der Europäischen Union. Angela Merkel und Guido Westerwelle haben mehrfach betont, dass es keine Hilfe aus Deutschland gibt. Warum? Weil aus Griechenland niemand darum gebeten hätte. Die Bundesregierung spielt auf Zeit. Und dafür ist unsere Kanzlerin ja mittlerweile bekannt. Sie verschweigt, was die meisten ohnehin wissen: Am Ende ist der deutsche Steuerzahler in jedem Fall dran.

Denn wenn nun doch der IWF in Athen einspringt, möglicherweise flankiert mit einem europäischen Hilfspaket, dann landet auch deutsches Geld in Athen. Deutschland ist nach den USA und Japan der wichtigsten Geldgeber der supranationalen Finanzinstitution. Diese wird ausschließlich von ihren Mitgliedern finanziert. Deutschland sitzt mit einem Kapitalanteil von 5,98 Prozent nach den USA und Japan als drittgrößter Geldgeber mit im Boot.

Auch die Gründung eines Europäischen Währungsfonds ist nicht vom Tisch. Es heißt, Angela Merkel sei dafür auch bereit, europäische Verträge zu ändern. Und obwohl eine mögliche EWF-Hilfe für Griechenland ohnehin zu spät käme, benötigte diese neue Europa-Bank ebenfalls deutsches Grundkapital.

Eine gemeinsame EU-Anleihe würde die Staatsfinanzierung der Länder mit (noch) bester Bonität verteuern. Deutschland gehört dazu.

Fazit: Nach dem Stabilitätspakt folgt der Destabilitätsakt. Ein krankes EU-Land, infiziert andere Volkswirtschaften der Gemeinschaft. So war die Sache nicht gedacht. Der deutsche Steuerzahler zahlt damit in jedem Fall, selbst wenn man Griechenland vollends seinem Schicksal überlässt. Denn dann geraten auch deutsche Banken ins Wanken und für deren Rettung springt im Zweifel erneut die Öffentlichkeit ein.

Investment-Tipp: Der mexikanische Centenario

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Centenario-Goldmünze

Eine gute Gold-Anlagemünze sollte einen hohen Goldanteil aufweisen. Ihr Kaufpreis sollte nahe am reinen Goldwert liegen. Und sie sollte möglichst gut handelbar sein. In dieser Hinsicht denken viele zunächst an Krügerrand oder Maple Leaf. Es gibt auf dem Markt aber eine Vielzahl sehr guter Anlagemünzen, die in in dieser Hinsicht teilweise sogar bessere Eigenschaften aufweisen. Hierzu gehört der mexikanische Centenario. Die Goldmünze ist derzeit im Bereich von 1.000 Euro Anlagewert das mit Abstand günstigste Goldangebot. Höchste Zeit, dass Goldreporter diese Münze detailliert vorstellt.

Mexiko ist die Heimat der ersten Münzprägestätte des amerikanischen Kontinents. Die Casa de Moneda wurde bereits im Jahr 1535 von der spanischen Krone gegründet. Sie ist bis heute für die Prägung der mexikanischen Münzen zuständig.

Der Centenario

Die Centenario-Goldmünze wurde erstmals 1921 ausgegeben, zum hundertjährigen Gedenken an den mexikanischen Unabhängigkeitstag. Centenario heißt auf Deutsch nichts anderes als Hundertjahrfeier.

Der Centenario gehört zu den ältesten Gold-Anlagemünzen der Welt. Es existieren heute insgesamt sechs unterschiedliche Münzgrößen. Man spricht auch von der Centenario-Familie. Die verschiedenen Nominale waren nicht alle gleichzeitig erhältlich, sondern wurden über die Jahre hinweg durch zusätzliche ergänzt. Sie erhielten auch jeweils eigene Namen (siehe Münzdaten unten). Alle Stücke sind in der mexikanischen Währung Peso denominiert.

Bereits in den 20er-Jahren wurden jährlich 400.000 Unzen produziert. Der Centenario diente als offizielles Zahlungsmittel. Zwischen 1931 und 1943 stoppte man die Herstellung. Im Zeitraum von 1949 bis 1972 wurden dann fast vier Millionen 50-Pesos-Stücke geschlagen. Die meisten davon weisen jedoch 1947 als Prägejahr aus. Diese Ausgaben wurden zurückdatiert.

Das 50-Pesos-Stück wird bis heute als Neuprägung ausgegeben. Für ältere Centenario-Münzen (Prägejahr vor 1947) verlangt der Handel höhere Preise.

Zum 200-jährigen Unabhängigkeitstag erhält die Familie übrigens „Nachwuchs“. Im September wird der Bicentenario eingeführt, der in Größe und Gewicht dem Centenario entsprechen wird.

Münzdaten

Feinheit: 900/1000 (10-prozentige Kupferlegierung)

Größen/Bezeichnung:
200 Pesos – Bicentenario (ab 09/2010)
50 Pesos – Centenario
20 Pesos – Azteca
10 Pesos – Hidalgo
5 Pesos – ½ Hidalgo
2,5 Pesos – ¼ Hidalgo
2 Pesos – Hidalgo

Die heute wichtigste Centenario-Münze ist das 50-Pesos-Stück (Neuprägung). Sie besitzt ein Feingewicht von 1,2057 Unzen und wiegt 41,66 Gramm. Der Durchmesser beträgt 37 mm. Damit ist die Münze exakt so groß wie der Wiener Gold-Philharmoniker. Sie weist jedoch mit 2,69 mm (gegenüber den 2 mm des Philharmonikers) eine deutlich größere Münzstärke auf und liegt dadurch (sehr angenehm) wuchtig in der Hand.

Wissenswert
Nachdem das Goldverbot in den USA 1974 aufgehoben wurde, zählte die mexikanische Centenario zu den begehrtesten Anlagemünzen der Vereinigten Staaten. Der Grund: Alternative Anlagemünzen gab es für die Amerikaner kaum, da die Regierung die 1933 eingezogenen Gold-Dollar-Bestände zu großen Teilen einschmelzen ließ.

Münzbild (50 Pesos)

Avers (vorn): Hauptmotiv ist die „beflügelte“ Siegesgöttin auf einem Podest und mit einem Lorbeerkranz in der rechten Hand. Zwei Bergkuppen im Hintergrund stellen die berühmten Vulkane Popocatépetl und Iztaccíhuatl dar. Interessant sind die Wert- und Jahresprägungen auf den Münzen. Links ist jeweils die Jahreszahl 1821 abgesetzt (Jahr der Unabhängigkeit). Rechts erscheint das Prägejahr. Neben dem Nominal (50 Pesos) ist der Goldgehalt („37,5 Gr Oro Puro“) aufgeführt.

Revers (hinten): Die Rückseite trägt den Schriftzug „Estados Unidos Mexicanos“ (Vereinigte Staaten von Mexiko) und zeigt den mexikanischen Wappenvogel (Golden Eagle) in seinem Nest, mit einer Schlange in seinem Schnabel. Das Bild soll den Triumph des Guten über das Böse symbolisieren.

Abb. 1: Der Centenario. Durch die Kupferlegierung erhält die Goldmünze einen rötlichen Farbton. Auf dem Münzrand erscheint der Schriftzug „Independencia y Libertad“ (Unabhängigkeit und Freiheit).

Die Vorzüge
Gegenüber den gängigen 1-Unze-Goldmünzen ist der Centenario (50 Pesos) deutlich günstiger (siehe Vergleich unten). Die Münze ist sehr gut handelbar, denn selbst die Scheideanstalten nehmen den Centenario ohne hohe Abschläge an. Sie wird übrigens in einer passenden Münzkapsel ausgeliefert.

Preisvergleich
Um den Preis der Centenario mit anderen Goldanlageprodukten zu vergleichen, haben wir das aktuelle Aufgeld für verschiedene Goldanlageprodukte zwischen einer Unze und 100 Gramm errechnet und gegenübergestellt.

Abb. 2.: Centenario im Aufgeld-Vergleich (Stand: 11.03.10; Durchschnittspreise, jeweils in Euro)

Die Tabelle zeigt, dass der Centenario derzeit im Bereich von 1.000 Euro Anlagewert das mit Abstand günstigste Goldangebot ist. Man zahlt sogar ein geringeres Aufgeld als bei einem 50g-Barren.

Bezugsquelle
Mexikanische Anlagemünzen kauft man am besten bei MP Edelmetalle. Der Anbieter aus Erndtebrück in Nordrhein-Westfalen ist seit annähernd zehn Jahren im Geschäft und war einer der ersten deutschen Online-Händler im Edelmetallsektor.

MP Edelmetalle ist offizieller Vertriebspartner der Banco de México. Niemand bietet mexikanische Münzen derzeit dauerhaft günstiger an als MP. Die Ware ist in breiter Produktpalette ständig verfügbar. Zum Shop!

Weitere Informationen und Bilder (Detailansicht) zum Centenario gibt es auch unter www.münzengold.de.

Wird Griechenland-Hilfe als „Selbstverteidigung“ uminterpretiert? (Video)

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Der EU-Vertrag untersagt ausdrücklich finanzielle Hilfe für ein Land der Gemeinschaft. Das hat gute Gründe, denn es geht darum, dass kein finanziell bedrohtes Land andere Staaten der Gemeinschaft mit in den Abgrund ziehen kann. In einem ZDF-Interview deutete EZB-Präsident Jean-Claude Trichet möglicherweise an, dass im Zweifel auch diese wichtige Selbstbeschränkung mit kreativen Interpretationshilfen ausgehebelt werden könnte.

In einem Interview mit dem ZDF heute Journal, versuchte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Montagabend Vertrauen und Optimismus in Sachen Europäische Gemeinschaft und Griechenland zu verbreiten. Man sitze gemeinsam im gleichen Boot und teile das gleiche Schicksal, erklärte er.

Auf die Frage des Moderators, ob seine Rede vom gemeinsamen Schicksal nicht im Widerspruch mit den rechtlichen Hilfebeschränkungen des EU-Vertrages stehe, sagte er: „Wenn es ein Problem gibt, dass den gesamten Euroraum betrifft, dann erscheint es mir überhaupt nicht unnormal, dass die Mitgliedsstaaten des Euroraums sich in Bewegung setzen, zur Selbstverteidigung. Dann verteidigt sich der Euroraum“. Dann erhob er noch mahnenden den Finger, um weitere Worte loszuwerden. Doch die unterdrückte das ZDF mit einem harten Schnitt.

Kommentar: Trichets Äußerungen legen nahe, dass die Gemeinschaft im Zweifel Hilfen für Griechenland aufbringen wird, auch wenn der EZB-Präsident Geld-Transfers und Subventionen kategorisch ausschließt. Es ist damit zu rechnen, dass man erneut „kreative Buchführung“ anwendet, um eigentlich wichtige, aber jetzt politisch unerwünschte Stabilitätsbeschränkungen auszuhebeln. Das kennen wir ja bereits. Vor einiger Zeit wurde den Banken von der Politik die Möglichkeit gegeben, im Sinne einer besseren finanziellen Außendarstellung ihre Bilanzen zu frisieren. Die Initiative zur Gründung einer eigenen Ratingagentur kann in gleicher Weise interpretiert werden.

Ausschnitte des ZDF-Interviews sind in dem folgenden YouTube-Video verlinkt.

Japan droht der Staatsbankrott

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Das japanische Volk steht durch die aktuelle Naturkatastrophe vor gewaltigen humanitären und finanziellen Herausforderungen. Ein Goldreporter-Artikel vom 22. März 2010 verdeutlicht, mit welchen wirtschaftlichen Problemen das Land ohnehin schon zu kämpfen hat.

[Artikel vom 22.03.2010]
Experten befürchten, dass die explosive Zunahme der öffentlichen Schulden Japan in den Ruin treibt und eine katastrophale Hyperinflation auslöst. Welche Anzeichen gibt es für eine solche Entwicklung? Welche Schlüsse können westliche Staaten und deren Staatsbürger aus den Erkenntnissen ziehen?

Japan weist den höchsten Schuldenstand unter allen entwickelten Industrienationen aus. 181 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BSP) beträgt die Schuldenstandsquote. Damit ist das Land der aufgehenden Sonne noch bedrohlicher in den Miesen als Griechenland, die „nur“ mit 115 Prozent des BSP bei Gläubigern in der Kreide stehen.

Finanziell vorbelastet
Japan ist, wie Deutschland, als Exportland besonders von der aktuellen Krise betroffen. Die Wirtschaft des Landes (BSP) knickte im vergangenen Jahr um 6 Prozent ein. Von dem verheerenden Crash Anfang der 90er-Jahre, nach dem Platzen der Immobilien-Blase und einem massenhaftem Bankensterben, hat sich Japan bis heute nicht erholt.

Selbst mit einer dauerhaften Niedrigzinspolitik schaffte man es nicht, sich aus der Deflation zu befreien. Staatliche Konjunkturhilfen rissen immer größere Löcher in den Staatshaushalt. Die aktuelle Weltwirtschaftskrise droht das Land nun vollends in den Abgrund zu reißen.

„Es gibt wenig Hoffnung“, sagt der bekannte Japanische Ökonom Yukio Noguchi. Er warnte bereits 1987 vor dem Platzen der Immobilienblase und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch Japans. Beides stellte sich wenige Jahre später auch prompt ein. Seine Meinung: „Japans finanzwirtschaftlicher Zustand ist so schlecht, ohne Inflation ist da nichts mehr zu machen. Ich bin sehr pessimistisch“.

Wie nach dem zweiten Weltkrieg
Die Japan Times schrieb in der vergangenen Woche, die Höhe der Staatsverschuldung Japans lasse sich nur mit der Situation am Ende des Zweiten Weltkriegs vergleichen: „Damals gab es für die Regierung nur einen Weg, die Schulden zu reduzieren. Mit Hyperinflation, die durch einen raketenartigen Preisanstieg einen Großteil des Wohlstandes der Menschen vernichtete.“

Yukio Noguchi berichtet, dass sich die Preise seinerzeit innerhalb von vier Jahren um das Sechzigfache verteuerten. Er rechnet vor: „Sollte das Gleiche noch einmal passieren, dann würde ein Bankkonto mit einem Guthaben von 10 Millionen Yen [ca. 82.000 Euro, Anm. d. Red.] lediglich noch einen Nettowert haben, wie heute 100.000 Yen [829 Euro]“.

Aber zuletzt sanken die Preise in Japan jahrelang, trotz permanenter Niedrigzinspolitik. Wie soll sich jetzt plötzlich Inflation einstellen?

Inflationsszenario
Ikuo Hirata, Chefredakteur des Nikkei Business Daily befürchtet, dass die Bank of Japan aufgrund des enormen Schuldenstandes gezwungen ist, in ungeheurem Ausmaß Staatspapiere aufzukaufen. Die Folgen: Schwindendes Marktvertrauen und ein deutlicher Anstieg der langfristigen Zinsen.

Vor allem ein höheres Zinsniveau kann katastrophale Folgen haben. Denn die ohnehin hohen Kosten der Staatsfinanzierung verteuern sich damit noch zusätzlich. Die Schuldenspirale dreht sich immer schneller.

Die USA und China gehören zu den größten Abnehmern japanischer Waren. Eine Staatskrise Japans ließe die Wirtschaft dieser Länder nicht unberührt.

Beschwichtigungen
Doch es gibt auch beruhigende Stimmen. Wie die Financial Times Anfang des Jahres berichtete, hat Japan seine Schulden zu 95 Prozent im eigenen Land aufgenommen. Das Schuldenproblem sei somit auch im eigenen Land zu regeln.

Derzeit sind die Zinsen für langfristige japanische Staatsanleihen weiter niedrig. Sie liegen bei rund 1,3 Prozent für 10-jährige Bonds. Zum Vergleich: Die USA zahlen bereits rund 3,6 Prozent, Großbritannien muss 4 Prozent offerieren.

In Japan ist es allerdings Tradition, dass Staatspapiere von der Bevölkerung zur Altersvorsorge gekauft und an die Nachkommen vererbt werden. Als langfristiges Problem könnten sich in diesem Zusammenhang der Rückgang der Geburtenrate und die Überalterung der Bevölkerung herausstellen. Der Staat wäre gezwungen sich stärker und zu höheren Kosten im Ausland zu finanzieren. Auf dem internationalen Finanzmarkt konkurrieren Staatspapiere verschiedenster Länder aber zunehmend bei der Akquirierung williger Abnehmer. Am Ende bleibt dann doch nur der Gläubiger der letzten Instanz: Die Bank of Japan.

Politische Hindernisse
„Wenn die Schulden sich weiter in der gleichen Geschwindigkeit erhöhen, dann wird Japan wahrscheinlich spätestens in zehn Jahren ernsthaft in Schwierigkeiten geraten“, erklärt Masaya Sakuragawa, Professor für Finanzwesen an der Keio Universität in Tokio gegenüber Times Japan. Eine deutliche Erhöhung der Umsatzsteuer und rigide Sparmaßnahmen seien in Japan zwingend erforderlich, damit es nicht schon früher zum Kollaps komme.

Die Erhöhung von Verbrauchssteuern ist jedoch eine politisch höchst unpopuläre Maßnahme. Damit kann man keine Wählerstimmen gewinnen. Der japanische Premierminister Yukio Hatoyama versprach der Bevölkerung erst kürzlich, man werde die Verbrauchssteuern mindestens vier Jahre lang nicht antasten.

Anleihencrash und Bankenansturm
Professor Sakuragawa fürchtet deshalb, dass sich die Regierung die so dringenden Konsolidierungsmaßnahmen zurückhält, bis das Kind endgültig in den Brunnen gefallen ist. Dann bestehe mit stark steigenden Bond-Zinsen das Risiko eines Anleihecrashs, bei dem der Wert japanischer Staatsanleihen in großen Teilen ausgelöscht und womöglich eine inländische Finanzmarktpanik ausgelöst würde.

„Das Risiko ist groß, dass ein Bankenansturm die Folge wäre. Die Menschen würden versuchen, ihr Geld abzuziehen. Dann gingen die Banken Pleite, weil sie nicht genügend finanzielle Mittel für alle vorrätig hätten“, so Sakuragawa.

Deutschlands Schulden dreimal so hoch, wie publiziert

Ein weiteres Problem besteht darin, dass das wahre Ausmaß der Staatschulden weit höher sein dürfte, als die offiziellen Zahlen suggerieren. Das zeigt auch ein aktueller Bericht von Welt Online über die deutschen Schuldenverhältnisse.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass man zu den 1,9 Billionen offizieller deutscher Schulden auch Leistungsversprechen des Sozialstaates hinzurechnen müsse. Hierzu gehören unter anderem Beamtenpensionen, gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung sowie Renten.

Der Leiter des Forschungszentrums Generationenverträge, Bernd Raffelhüschen, kommt in seiner Studie unter Berücksichtigung dieser Sozialkosten auf eine deutsche Gesamtverschuldung in Höhe von 6,2 Billionen Euro.

Fazit
Die staatliche Schuldenlawine geht weltweit in den freien Fall über. Niemand behauptet mehr, die Staaten könnten ihre Schulden jemals begleichen. Heute gelten Staaten nur noch deshalb als solvent, weil sie auf dem Finanzmarkt das Vertrauen genießen, immer wieder neue Gläubiger finden zu können.

Es ist dasselbe Vertrauen, das unser ungedecktes Papiergeld noch funktionstüchtig hält. Dass die Politik das Vertrauen der Menschen mehr und mehr verspielt, ganz abgesehen von den Banken, kann man den täglichen Presseberichten entnehmen.

Wer dieses Vertrauen als Basis für die persönliche Altersvorsorge wählt, dürfte in einigen Jahren sein blaues Wunder erleben. Besitzer von echtem Gold und Silber sichern sich gegen den drohenden Totalverlust ab.

Goldreporter

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US-Derivatehandel steigt auf Rekordvolumen von 212,8 Billionen Dollar

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Die größten Derivate-Händler der USA

Das Volumen aller von US-amerikanischen Geschäftsbanken gehandelten Finanzderivate belief sich per 31. Dezember 2009 auf insgesamt 212,808 Billionen US-Dollar. Damit wurde ein neues Allzeithoch erreicht. Die Angaben stammen aus dem aktuellen Bericht des Comptroller of Currency Administrator of National Banks (OCC).

Gegenüber dem Vorquartal steigerten US-Banken ihr Engagement auf dem Derivatemarkt damit noch einmal um 8,5 Billionen US-Dollar oder 4,3 Prozent.

In diesem Finanzmarkt-Segment besteht weiterhin eine enorm hohe Händler-Konzentration. 97 Prozent des erfassten nominalen Derivateumsatzes entfielen alleine auf fünf große US-Institute.

Der mit Abstand größte Akteur ist nach wie vor JP Morgan Chase. Die US-Großbank betrieb im vierten Quartal Derivatgeschäfte im Volumen von 78,54 Billionen US-Dollar. Ihr folgen in der Rangliste Bank of America ($44,31 Bio.), Goldman Sachs ($41,59 Bio.) und Citibank ($37,54 Bio.). Die Amerika-Niederlassung der Deutschen Bank ist mit Derivatgeschäften im Umfang von 21,99 Milliarden US-Dollar auf Platz 25 der größten amerikanischen Derivathändler unter den Bankgesellschaften verzeichnet.

Die größte Bedeutung hat das Derivategeschäft allerdings für Goldman Sachs. Im vierten Quartal erwirtschaftete die Bank 72 Prozent des Bruttogewinns im Derivate- und Devisenhandel.

Unter Derivaten werden folgende Handelsformen verstanden: Swaps (Kauf-/ Rückkauf-Vereinbarungen) mit einem Anteil von 66,7 Prozent am gesamten Derivategeschäft, Optionen (14,2%), Futures und Forwards (12,4%) sowie Kreditderivate (6,6%).

Was wurde am meisten gehandelt? Zinspapiere machten mit einem Anteil von 84 Prozent das größte Stück am Derivatekuchen aus. Es folgten Devisen (7,8%), Kreditderivate (6,5%), Aktien (0,79%) und Rohstoffe (0,46%).

Interessant ist auch die Tatsache, dass über 90 Prozent der Derivatgeschäfte „over the counter“ (OTC), also direkt zwischen zwei Parteien und nicht über offizielle Handelsplätze abgewickelt werden. Die Transaktionen sind somit nicht ohne weiteres von den Aufsichtsbehörden zu erfassen, außer durch eigenständige Meldung der Banken. Diese erfolgt in den USA über den so genannten Call Report, den die unter der Bankenaufsicht regulierten amerikanischen Finanzinstitute einmal im Quartal einreichen müssen.

Das gesamte weltweite Derivatevolumen darf im Übrigen als noch bedeutend höher eingeschätzt werden. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich taxierte im Juni 2009 alleine den Wert aller global ausstehenden Zinsderivate auf 437 Billionen US-Dollar.

Investment-Guru Warren Buffet bezeichnete Derivate vor einigen Jahren als Massenvernichtungswaffen. Im Jahr 2002 schrieb er im Jahresbericht seiner Firma Berkshire Hathaway: „Zentralbanken und Regierungen haben bislang keinen effektiven Weg gefunden, die Risiken, die diese Kontrakte darstellen, zu kontrollieren oder zumindest zu überwachen. Aus meiner Sicht sind Derivate finanzielle Massenvernichtungswaffen, die eine – bislang noch latente – tödliche Gefahr in sich tragen“.

Kommentar: Die Raketensilos sind bis zur Kapazitätsgrenze mit Derivaten bestückt. Vielleicht sollte die US-Regierung erst im eigenen Land aufräumen, bevor sie auf der Suche nach Massenvernichtungswaffen in den Iran einrückt.

USA: Neue, geheimnisvolle High-Tech-Dollar-Scheine im Anmarsch

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Die amerikanische Notenbank Fed stellt am 21. April 2010 neue 100-Dollar-Scheine vor. Die mit Hochtechnologie bestückten Noten sollen brillante Fälschungen, wie den so genannten „Superdollar“, künftig unmöglich machen. Verschwörungstheoretiker spekulieren über weitere geheime Material-Eigenschaften.

In den USA wird neues Papiergeld ausgegeben. Das ist soweit nicht überraschend. Doch der neue 100-Dollar-Schein, um den es hier geht, der hat es in sich. Er wird vom US-Finanzministerium am 21. April erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Er soll neben einem aktualisierten Design ein höchstes Maß an Fälschungssicherheit aufweisen.

Der amerikanische Dokumentenhersteller Crane & Co. Hat erstmals ein besonderes Sicherheits-Feature in die Scheine integriert, das man angeblich über einen Zeitraum von zehn Jahren entwickelt hat. Es nennt sich „Motion“ und ist High Tech vom Feinsten. Das Unternehmen hat Presseberichten zufolge 46 Millionen Dollar für den Produktionsauftrag erhalten.

Der Clou: 650.000 eingebettete Mikrolinsen sorgen dafür, dass sich ein im Sicherheitsstreifen integriertes Bild auf und ab bewegt, wenn man den Schein seitwärts schwenkt.

Der aktuelle 100-Dollar-Schein ist in seiner jetzigen Form bereits seit 60 Jahren im Umlauf. Die Fed-Note repräsentiert wertmäßig 70 Prozent des gesamten US-Bargeldumlaufs. Rund zwei Drittel aller Dollarscheine zirkulieren übrigens außerhalb der USA.

Seit geraumer Zeit befinden sich deshalb sehr gut gemachte Fälschungen des „Benjamins“ (weil Benjamin Franklin darauf abgebildet ist) im Umlauf. Die Quelle dieser so genannten „Superdollars“ ist der Polizei bislang unbekannt. Mit dem neuen High-Tech-Schein will man Fälschern das Leben deutlich schwerer machen.

Gerüchte, die neuen 100-Dollarscheine könnten mit technischen Hilfsmitteln sogar geortet werden, hört man bislang nur aus der Welt der Verschwörungstheorien.

Nach Sechsjahrestief: Wieder steigende Goldnachfrage erwartet

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2009 fiel die weltweite Goldnachfrage um 11 Prozent. Die Analysten des World Gold Council erwarten eine deutliche Belebung des Marktes in diesem Jahr. Die Gründe sind allerdings nicht neu.

Vor allem die um 20 Prozent geringere Schmucknachfrage sorgte dafür, dass der weltweite Goldabsatz im vergangenen Jahr um 11 Prozent zurückging. Selbst die um 7 Prozent regere Kauflust von Investoren konnte den Rückgang der Gesamtnachfrage im Jahr 2009 auf das Sechsjahrestief von 3.386 Tonnen Gold nicht ausgleichen.

Goldende Pretiosen repräsentierten mit gut 52 Prozent der gesamten Nachfrage aber weiter den Löwenanteil des Absatzmarktes.

Abb.: Entwicklung der Goldnachfrage seit 2000

Der von der Goldindustrie gesponserte World Gold Council erwartet in diesem Jahr eine Belebung des Goldmarktes, insbesondere gegen Jahresende. Mehr verkaufter Schmuck vor allem in Indien und China, ein anhaltender Zufluss bei den Zentralbankreserven und weiter bestehendes Investoreninteresse vor dem Hintergrund einer möglichen Konjunkturbelebung sind laut Rozanna Wozniak, Investment Research Manager des World Gold Council (WGC), 2010 zu erwarten. „Ich würde am Ende des Jahres mit einem Pluszeichen rechnen“, so Wozniak.

Derzeit sind die Inder allerdings noch zögerlich mit ihren Goldkäufen. Viele empfinden den Preis als zu hoch. Doch das kann sich ändern. „Jede Korrektur auf das Niveau von 1.100 Dollar wird zum Kauf genutzt, denn es stehen Hochzeiten vor der Tür“, erklärt ein Händler gegenüber der indischen Wirtschaftspresse.

Auf diese Weise tragen die Inder mit ihrer physischen Nachfrage erneut zur Stabilisierung des Goldpreises bei.

De-Hedging: Goldproduzenten kaufen weiter Gold

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Wenn Goldminenbetreiber De-Hedging betreiben, dann stützt dies den Goldpreis. Im vierten Quartal 2009 wurden auf diese Weise noch einmal fleißig Vorwärtsverkäufe glattgestellt. Der positive Kurseffekt schwindet damit in Zukunft allerdings.

Jahrzehntelang sicherten sich Goldproduzenten mit dem so genannten Hedging gegen Goldpreisrisiken ab. Dabei wurde künftiger Gold-Output teilweise mehrere Jahre im Voraus auf Termin verkauft. Das rentiert sich in Zeiten kontinuierlich steigender Edelmetallkurse. In Phasen einer Goldhausse, wie aktuell, profitieren die Minenbetreiber mit großen Hedging-Positionen dagegen nicht vom Goldboom. Denn sie haben sich ja schon früher auf eine Lieferung zu meist deutlich geringerem Preis verpflichtet.

De-Hedging ist also weiter das Zauberwort für Goldproduzenten. Es bedeutet, dass die Bergbauunternehmen Terminverkäufe auflösen. Dazu müssen sie Gold am Markt kaufen.

De-Hedging trug zum steigenden Goldpreis in den vergangenen Jahren bei, genau wie das Hedging den Goldpreisverfall in den 80er- und 90er-Jahren beschleunigte.

Die Zahlen zum Gobal Hedge Book – sozusagen das Verzeichnis des durch Goldproduzenten auf Termin verkauften Goldes – sank im vierten Quartal 2009 noch einmal deutlich. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Marktforschers GFMS für Société Générale hervor.

125 Tonnen Gold – mehr als 50 Prozent des Gesamtjahres 2009 – wurden in diesem Zeitraum noch einmal von den größten der Branche (unter anderem Barrick Gold und AngloGold Ashanti) per Saldo im Rahmen des De-Hedging angekauft. Der Durchschnittspreis stieg im Vergleich zum Vorquartal um 13 Prozent auf 1.047,63 Dollar.

Im Global Hedge Book sind damit aktuell nur noch netto 7,58 Millionen Unzen (235,74 Tonnen) Gold als offene Terminverkäufe (Futures und Optionen) verzeichnet. Der Höchststand lag im Jahr 2000 bei 3.064 Tonnen.

Der südafrikanische Produzent AngloGold Ashanti hat unter den Bergbauunternehmen mit 108 Tonnen die größte verbleibende Gold-Hedging-Position.

Welche Bedeutung hat das für den Goldpreis?

Goldproduzenten erwarten nach wie vor weiter steigende Edelmetallpreise. De-Hedging wird künftig einen immer geringeren, positiven Einfluss auf den Goldpreis haben, da die größten Positionen schon abgebaut sind.

Neue Goldreserve-Zahlen: 800 Kilo deutsches Gold verschwunden

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Der aktuelle Bericht des World Gold Council offenbart einige Veränderungen in den Goldbeständen diverser Zentralbanken. Auch die deutschen Goldreserven sind betroffen. 800 Kilo sind abgeflossen. Russland und Venezuela haben aufgestockt.

Der World Gold Council (WGC) hat die weltweiten Goldreserven per März 2010 veröffentlicht. Demnach hat Russland seine Goldbestände seit Dezember 2009 um 33,3 Tonnen auf insgesamt 641 Tonnen vergrößert. Das Land schiebt sich damit vor die Niederlande (die auch 100 kg Gold mehr eingelagert haben) auf Platz 9 der größten Goldreservehalter nach der Zählung des WGC.

Venezuela hat nun 4,4 Tonnen Gold mehr in Reserve als drei Monate zuvor. Die dortige Zentralbank erklärte unlängst, man werde – genau wie Russland – Gold aus der heimischen Produktion aufkaufen.

Weitere bemerkenswerte Veränderungen?

Deutschland hat ganz unbemerkt 800 Kilo Gold „verloren“. Aktueller Wert: rund 21 Millionen Euro. Die Veränderung könnte im Zusammenhang mit der Ausgabe der neuen 20-Euro-Goldmünzen stehen. Eine Meldung über einen entsprechenden Goldverkauf an das Bundesfinanzministerium dürfte noch folgen.

Auch die Philippinen sind 300 Kilo Gold ärmer. Schweden hat eine Tonne mehr auf dem Konto. China legte 0,1 Tonnen zu. Bei Kasachstan stehen 4 Tonnen weniger Gold in den Büchern. Und Indonesien hat 1,4 Tonnen abgebaut.

Abb.: Internationale Goldreserven März 2010 (Top 40)
Rechte Spalte: Veränderung der Goldmenge gegenüber den Zahlen vom Dezember 2009; *BIZ = Bank für Internationalen Zahlungsausgleich; Quelle: World Gold Council / GFMS

Pressebericht: USA bereiten Militärschlag im Nahen Osten vor

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Die schottische Ausgabe der britischen Tageszeitung The Herald berichtet über den Transport mehrerer Hundert bunkerbrechender Bomben von Kalifornien zum US-Militärstützpunkt Diego Garcia im Indischen Ozean. Die Vermutung: Ein möglicher Präventivschlag gegen den Iran wird vorbereitet. Wie würde der Goldpreis auf einen neuen Krieg im Nahen Osten reagieren?

„Final Destination Iran?“ („Endstation Iran?“) titelte der Sunday Herald Scotland in seiner gestrigen Online-Ausgabe. Darin berichtet die britische Tageszeitung, man habe Kenntnis von einem im Januar durch die US-Regierung unterzeichneten Vertrag über den Transport von zehn Munitions-Containern. Ziel: Die britische Insel Diego Garcia im Indischen Ozean.

„Entsprechend dem Ladungsverzeichnis der US Navy, sind darin 387 `Blu Bombs´ enthalten, die zur Zerstörung gepanzerter oder unterirdischer Bauten verwendet werden“, heißt es in dem Bericht.

Angriff auf den Iran?
Die Zeitung berichtet von Expertenaussagen, nach denen Bomben in Stellung gebracht würden, um die umstrittenen Nuklear-Anlagen des Iran anzugreifen. „Sie bereiten sich auf die totale Zerstörung des Irans vor“, zitiert Herald Scotland Dan Plesch, Director des Centre for International Studies and Diplomacy an der Universität von London. Er ist Co-Autor einer aktuellen Studie über die amerikanischen Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran. Pleschs Aussagen zufolge sind US-Bomber nun in der Lage, im Iran 10.000 Ziele innerhalb weniger Stunden zu attackieren.

Der Militärstützpunkt
Diego Garcia ist britisches Hoheitsgebiet, wird aber von den USA seit 1971 als Militärbasis genutzt. Die Insel war bereits Ausgangspunkt für die Angriffe auf den Irak in den Jahren 1991 und 2003.
Details des Lieferkontraktes hat Harald Scotland eigenen Angaben zufolge den Archiven der Transportfirma Superior Maritime Services entnommen.

Im Jahr 2007 berichtete der Sunday Herald über eine ähnliche Bewaffnung von US-Tarnkappenbombern auf der Insel. Wie die Zeitung erklärt, wurde die Meldung damals nicht bestätigt. Nun habe sich aber herausgestellt, dass die Informationen seinerzeit korrekt waren.

Der Goldpreis in früheren Krisen

Man kann davon ausgehen, dass neue geopolitische Krisen – wie ein Angriff auf den Iran – im aktuellen Goldpreis noch nicht enthalten sind. Doch die Auswirkungen auf den Kurs des Edelmetalls waren in vergangenen Nahost-Krisen ohnehin relativ begrenzt.

Die Militär-Aktion „Iraqi Freedom“ begann am 20. März 2003. In diesem Umfeld kam es zu keiner signifikanten Veränderung des Goldpreises.

Anfang August 1990, als der Irak nach Kuwait einmarschierte und US-Präsident Bush die Operation „Desert Shield“ einleitete, zog der Goldpreis innerhalb von 14 Tagen um 10 Prozent an. In den folgenden Wochen pendelte sich der Kurs jedoch wieder auf das Ausgangsniveau um 370 Dollar ein.

Am Tag des Beginns von Operation „Desert Storm“, am 17. Januar 1991, als die USA und deren Verbündete den Irak einem massiven Luftkrieg aussetzten, brach der Goldpreis sogar um 5 Prozent ein. In den Wochen zuvor waren keine bedeutenden Goldpreisausschläge zu erkennen.

Experten rechnen jedoch damit, dass im Falle eines Angriffs auf den Iran, der Ölpreis in die Höhe schießen könnte. Es wird erwartet, dass der Iran die Straße von Hormus blockiert. Sie stellt den wichtigsten Öltransportweg vom Nahen Osten nach Europa, in die USA und in Richtung Japan dar.

Geht den großen Händlern das Silber aus?

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In den vergangenen sieben Tagen haben Investoren große Mengen Silber vom amerikanischen Silber-ETF iShares Silver Trust abgezogen. Rohstoff-Analyst Ted Butler glaubt, dass mit diesen physischen Beständen Nachfragelöcher an anderer Stelle gestopft wurden.

9.302 Tonnen Silber, diesen Lagerbestand meldete der weltweit größte Silber-ETF iShares Silver Trust (SLV) am Freitag. Innerhalb der vergangenen sieben Tage sind damit 174,33 Tonnen oder 5,6 Millionen Unzen Silber von Investoren abgezogen worden.

Als neutraler Beobachter würde man dies als deutlichen Rückgang der Investment-Nachfrage bei Silber interpretieren. Nicht so der bekannte amerikanische Rohstoff-Analyst Ted Butler.

„Hierbei handelt es sich nicht um eine typische Liquidierung. Keiner verkauft derzeit Silber in solchen Mengen. Dieses Silber ist abgeflossen, weil die Besitzer eine Umverteilung vornehmen“, so Butler in einem Interview mit KingWorldNews.

Zu diesen Parteien gehörten seiner Meinung nach unter anderem Händler an der Warenterminbörse COMEX, die das Silber benötigten, um Lieferverträge physisch zu bedienen. Weiteres Silber sei vermutlich an andere ETFs übertragen worden. Butler denkt an den Silber-Fonds der Schweizer Kantonalbank.

Goldreporter berichtet regelmäßig über das enorme Ausmaß von Vorwärtsverkäufen im Edelmetallmarkt durch große kommerzielle Händler. Solange Lieferverpflichtungen (Futures/Optionen) mit dem Abschluss neuer Verträge vermieden werden können, macht sich dieser Umstand kaum im Preis des Edelmetalls bemerkbar. Wenn die Käufer jedoch zunehmend auf physische Auslieferung bestehen, dann kann das Angebot sehr schnell zur Neige gehen.

Ted Butler wertet die Mittelabflüsse bei SLV deshalb als bullisches Zeichen für den Silbermarkt. Der Rohstoff-Experte weist seit geraumer Zeit auf eine erhebliche Knappheit bei physischem Silber hin und erwartet eine Preisexplosion, sobald der Run auf die letzten verfügbaren Gold- und Silber-Bestände einsetzt.

EWF: Bundesbank gibt Gold nicht her

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Diskussionen über die mögliche Verwendung europäischer Goldreserven zur Hinterlegung eines Europäischen Währungsfonds machen die Runde. Doch die Bundesbank winkt bezüglich einer Freigabe deutschen Goldes schon einmal ab.

Das Nachrichtenmagazin Focus berichtete am vergangenen Samstag, das Finanzministerium (BMF) habe den Vorschlag gemacht, alle Euro-Länder sollten ihre Goldreserven „buchhalterisch“ in einen Stabilitätsfonds einbringen. Das BMF wollte die Sache allerdings weder bestätigen noch dementieren.

Aber die Deutsche Bundesbank meldete sich daraufhin zu Wort.

„Sollten sich die Pläne bestätigen, würden sie auf den entschiedenen Widerstand der Bundesbank stoßen“, sagte eine Bundesbank-Sprecherin am Wochenende gegenüber der Presse.

Fakt ist, über die Verwendung der deutschen Goldreserven hat der Vorstand der Deutschen Bundesbank alleinige Entscheidungsgewalt. Weder die Bundesregierung noch die EZB hat darauf Zugriff. Die Goldreserven gelten als Volkseigentum, da sie aus Exportüberschüssen finanziert wurden, die deutsche Unternehmen erwirtschaftet haben.

Es ist wie im privaten Bereich: Gold ist Geld, wenn keine andere Währung mehr im Handel angenommen wird, Gold ist auch auf Notenbankebene ein immer akzeptiertes Tauschmittel.

Interessant in diesem Zusammenhang: Die Bedeutung des Goldes als wichtige Währungsreserve wurden in den vergangenen Jahren immer heruntergespielt.

Mit der Aufhebung des Gold-Devisen-Standard, Anfang der 70er-Jahre, zielte man auf eine komplette Demonetarisierung des Goldes ab.

Die bedeutenden Zentralbank-Käufe des vergangenen Jahres (u.a. Indien, China, Russland) haben bereits deutlich gemacht, dass Gold alles andere als ein „barbarisches Relikt“ darstellt, wie es der Ökonom John Maynard Keynes einmal bezeichnete.

In Krisen wie der jetztigen, muss auch der letzte Währungshüter eingestehen: Banken, Währungen, selbst Staaten können pleite gehen. Gold dagegen, ist immer etwas wert.

Deutsche Bank will an Griechenland-Krise verdienen (Video)

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In der TV-Sendung Beckmann „Griechenland in Not. Ist der Euro noch zu retten?“ wird die mögliche Rettung des Schuldenstaates thematisiert. Dabei decken die Gesprächspartner (u.a. Theo Waigel, Mr. Dax) interessante Hintergründe auf, worüber man derzeit in Politik und Finanzkreisen in Sachen Griechenland diskutiert.

„Die Zahl, dass Griechenland unmittelbar 15 Milliarden braucht, kommt aus dem Köpfchen von Herrn Ackermann. Herr Ackermann ist derjenige, der die Zahl in Umlauf gebracht hat“. Laut Jorgos Chatzimarkakis, EU-Abgeordneter der FDP, machte der Chef der Deutschen Bank gegenüber der deutschen Politik angeblich den Vorschlag, die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) solle für Griechenland eine Bürgschaft übernehmen und die privaten Banken lieferten dann die Kredite. Auf diese Weise könnte auch die Deutsche Bank ordentlich Geld verdienen, ohne ein Risiko dabei einzugehen.

Dieses und weitere interessante Themen („No-Bail-Out-Klausel“, Europäischer Währungsfonds) werden in dem Ausschnitt der TV-Sendung „Beckmann“ vom 8. März 2010 diskutiert. Mit dabei Ex-Finanzminister Theo Waigel, Dirk Müller (Mr. Dax), Alexandros Stevanidis (Süddeutsche Zeitung).

Inder kaufen lieber echtes Gold

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Filmszene aus "In guten wie in schweren Tagen", (c) Rapid Eye Movies

Indische Gold-ETFs erhalten kräftig Zulauf, doch die größte Goldnachfrage besteht dort zweifellos weiter in physischer Form, anders als etwa in den USA.

Indien ist bekannt für seine große Schmucknachfrage. In unsicheren Zeiten investieren die Menschen aber auch verstärkt in Gold-ETFs, also in mit Gold hinterlegte Investment-Fonds. Laut einem aktuellen Bericht von Reuters India, haben indische ETFs ihre Goldeinlagen innerhalb eines Jahres um 86 Prozent auf 9,6 Tonnen gesteigert. Klingt viel, im Vergleich zur jährlichen physischen Goldnachfrage Indiens und im Vergleich zu westlichen Gold-ETFs, ist das allerdings bescheiden.

Alleine im vierten Quartal wurde in Indien Goldschmuck im Umfang von 137,8 Tonnen und 42,9 Tonnen Anlagegold verkauft. Im Vergleich zum 4. Quartal 2008 griffen die Inder bei Schmuck wieder deutlich stärker zu (+27 Prozent), während die Gold-Investment-Nachfrage im Einzelhandel um 16 Prozent rückläufig war.

Zum Vergleich: Die gesamte Einzelhandelsnachfrage nach Gold (Schmuck und Anlagegold) betrug in den USA im vierten Quartal 2009 104,2 Tonnen. Der größte US-Gold-ETF (SPDR Gold Trust) lagert offiziellen Angaben zufolge derzeit 1.115,51 Tonnen Gold für seine Anleger.

Gegenüber den Amerikanern bevorzugen die Inder somit weiterhin physisches Edelmetall in (und an) der eigenen Hand. Motto: Vertrauen ist gut, echtes Gold ist besser!

Euro-Drama: Wieder nichts gelernt!

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Die Bemühungen rund um den so genannten Europäischen Währungsfonds (EWF) sind nichts anderes als ein erneuter Ausdruck dessen, was Politiker seit Jahrzehnten betreiben und unter keinen Umständen aufgeben wollen. Die Sicherung von Macht und die Möglichkeit zur Erhaltung der Ausgaben-UNdisziplin. Wie lange wird das noch gut gehen?

Der EU-Vertrag schließt finanzielle Hilfen anderer Mitgliedsstaaten für ein Land der Union ausdrücklich aus. Das hat gute Gründe. Denn die Stabilitätskriterien sind das wesentliche Fundament einer Staatengemeinschaft mit Ländern unterschiedlicher ökonomischer Leistungsfähigkeit.

Jetzt sucht man einen politischen Weg, auch diese wichtige Selbstbeschränkung zu durchbrechen. Doch letztlich macht es keinen Unterschied, ob nun die EU selbst oder eine andere Institution (EWF) die Schirmherrschaft für einen Staaten-Bail-Out übernimmt. Das Geld müssen die Steuerzahler der zwangsweise vereinigten Wirtschaftsräume aufbringen. Egal, durch welche Kanäle die Kohle vorher fließt.

Motto: Wir können jedes Schuldenproblem lösen, lasst uns einfach neue Schulden machen!

Die große politische Herausforderung bei dieser simplen Strategie: Wie stelle ich es am geschicktesten an, den Schwindel zu verschleiern. Denn das Volk soll zwar erneut geschröpft, aber als Wählerschaft natürlich erhalten bleiben. Also gründet man eine weitere undurchsichtige Institution, von denen es bereits viel zu viele gibt.

Die Politik hat nichts dazu gelernt. Sie droht die gleichen Fehler zu begehen, wie auf dem Höhepunkt der Bankenkrise. Sie wirft schlechtem Geld noch gutes hinterher, anstatt eine sicher schmerzhafte, aber überaus gesunde Marktbereinigung zuzulassen.

Die politische Elite sägt damit am eigenen Ast. Und sie wird sich der Verantwortung stellen müssen, wenn eines Tages wieder radikale Kräfte den Volkszorn kanalisieren.

Vorschlag: Legt die Karten endlich auf den Tisch. Staatsschulden und Volksvermögen werden durch eine Währungsreform gedrittelt. Gebt uns dafür wertstabiles und vernünftig gedecktes Geld. Geld, das als Leitbild für Ehrlichkeit und Gerechtigkeit wieder ein angenehmes und aufrichtiges gesellschaftliches, ökonomisches und politisches Klima schafft! Das wird sicher für alle kurzfristig schmerzhaft sein, sichert aber langfristig unsere Demokratie und damit auch euer politisches Überleben.

Reflektieren Gold-ETFs noch die physische Goldnachfrage?

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Im Internet kursieren derzeit Spekulationen, ein möglicher Ausverkauf von ETF-Gold könnte zu einem Goldpreisrutsch führen. Dabei korreliert die physisch hinterlegte Goldmenge beim größten Gold-ETF SPDR Gold Trust seit Mitte vergangenen Jahres nicht mehr mit der Goldpreisentwicklung.

Gold-ETFs sind Fonds, deren Anteilsscheine zu einem hohen, möglichst 100%-igen Anteil mit physischem Gold hinterlegt sind. SPDR Gold Trust (Börsenkürzel: GLD) ist der weltweit größte ETF dieser Art. Derzeit lagert die Bullion Bank HSBC offiziellen Zahlen zufolge 1.116 Tonnen Gold für SPDR in ihren Vaults. Durch entsprechende Geldzuflüsse haben sich diese offiziellen Gold-Bestände des Fonds seit Mitte 2007 verdoppelt. SPDR repräsentiert somit eine Goldmenge, die den Zentralbankbeständen Chinas entspricht.

Einige Marktbeobachter befürchten, dass Mittelabflüsse bei SPDR, im Zuge eines verbesserten Weltwirtschaftsklimas und abebbenden Krisenängsten, den Goldpreis unter Druck setzen könnten, weil dann eine Menge Gold auf den freien Markt käme.
„Wir glauben, dass ein massives Problem am Horizont auftaucht, sollte die Investment-Nachfrage gedämpft bleiben oder sollte die Investment-Nachfrage in den nächsten drei oder fünf Monaten sogar wegbrechen“, zitiert die Webseite Miningmx David Cavis, Edelmetallanalyst bei der Credit Suisse, in diesem Zusammenhang.

Tatsache ist aber, dass die Goldbestände von SPDR seit April 2009 nicht mehr gestiegen, sondern tendenziell eher gefallen sind. Der Goldpreis legte dagegen seither um mehr als 20 Prozent zu. Die Korrelation zwischen beiden Größen war bis zum Jahr 2008 noch vorhanden. Im Herbst 2008 explodierten die Fonds-Zuflüsse nach der Lehman-Pleite förmlich. Die SPDR-Goldbestände stagnierten danach aber und folgten nicht der Tendenz eines weiter steigenden Goldpreises.

Die folgenden Grafiken veranschaulichen dies.

Abb. 1: Entwicklung Goldpreis und SPDR-Goldbestände seit April 2009 (indexiert)

Abb. 2.: Entwicklung Goldpreis und SPDR-Goldbestände seit 2007 (indexiert)

Die Entwicklung der Lagerbestände in Gold-ETFs wird von Analysten gerne als Indikator für die generelle Investmentnachfrage auf dem Goldmarkt herangezogen. In diesem Zusammenhang wirft die zuletzt schwache Entwicklung der SPDR-Goldbestände zumindest einige Fragen auch.

Denn neben dem Goldpreis ist auch die private Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen in den USA im Zeitraum zwischen (einem bereits sehr umsatzstarken) Q4 2008 und Q4 2009 um gut 2 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht des World Gold Councils hervor.

Die amerikanische Prägeanstalt US Mint konnte die Nachfrage nach Anlagegoldmünzen zuletzt kaum mehr befriedigen. Es kam mehrfach zu Lieferstopps.

Wie passt das alles zusammen?

Kritiker vermuten, dass die amerikanischen Gold-ETFs das Anlegergeld mittlerweile gar nicht mehr in vollem Umfang in echtes Gold investieren, sondern Teile davon in alternative Investments fließen. Die Stagnation der Goldbestände werten sie als ein Zeichen für eine solche Fehlentwicklung.

US-Rohstoffanalyst Ted Butler gehört seit langem zu den Skeptikern. Er wertete die Kluft zwischen der starken Goldpreisentwicklung und den stagnierenden ETF-Beständen zuletzt als generelles Misstrauensvotum gegenüber „Papiergold“ und Befürchtungen, hier könnte bald ein riesiger Schwindel als Licht kommen.

Wie auch immer: Alles andere als Gold in den eigenen Händen, ist lediglich ein in Gold denominiertes Zahlungsversprechen. Dieses kann sich jederzeit in Luft auflösen. Daran sollte man immer denken.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie auch in unserem Spezialreport „Schieflagen und Manipulation auf dem Goldmarkt“, den Abonnenten des kostenlosen Goldreporter-Newsletters zum Vorzugspreis von 30 Euro erhalten.

China will kein Gold kaufen: Glaube einer diesen Chinesen!

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Der Leiter des staatlich-chinesischen Devisenamtes, Yi Gang, hat sich auf einer Konferenz wohlwollend gegenüber US-Staatsanleihen geäußert und geradezu ablehnend in Bezug auf Gold. Was ist von den aktuellen Aussagen des chinesischen Reserven-Verwalters zu halten?

„Der US-Treasury-Markt ist der weltweit größte Markt für Staatsanleihen. Unsere Fremdwährungsreserven sind riesig, also können sie sich vorstellen, dass der US Treasury Markt ein für uns wichtiger Markt ist“, sagte Yi Gang, Leiter des State Administration of Foreign Exchange (SAFE), in dieser Woche auf einer Pressekonferenz.

Seine Behörde verwaltet die Währungsreserven der chinesischen Zentralbank. Trotz des fallenden Dollars spricht seiner Meinung nach nichts gegen den weiteren Ankauf von amerikanischen Staatspapieren. „Wir sind ein vernünftiger Investor und wir können im Investmentprozess sicherlich eine Win-Win-Situation herstellen“, erzählt Gang recht geheimnisvoll.

Die genaue Zusammensetzung der chinesischen Währungsreserven ist ein Staatsgeheimnis. Ihr Wert ist bekannt: zirka 2,4 Billionen US-Dollar. Mit einer solchen Finanzmacht kann das Land jeden Markt, in den es investiert, ordentlich in Bewegung bringen.

Auf der Konferenz dämpfte Yi Gang Erwartungen, China könnte seine Goldreserven über die aktuellen Bestände hinaus weiter aufstocken. Derzeit besitzt die People‘s Bank of China offiziell 1.054 Tonnen Gold. „Über einen Zeitraum von 30 Jahren gesehen, war Gold kein großartiges Investment“, zitiert der Nachrichtendienst Reuters den Chinesen. Im Falle eines bedeutenden Investments im Goldmarkt, würde China lediglich den Goldpreis nach oben treiben.

„Es ist tatsächlich unmöglich, dass Gold ein bedeutender Investmentbestandteil in Chinas Währungsreserven wird“, so Gang weiter. „Ich habe derzeit 1.000 Tonnen und selbst wenn ich den Bestand verdopple, wären das zu aktuellen Preisen ungefähr 30 Milliarden Dollar“, erklärt er.

Was ist von diesen Äußerungen zu halten?

Gang sagt, Gold sei in den letzten 30 Jahren kein großartiges Investment gewesen. Der Betrachtungszeitraum ist natürlich nicht zufällig gewählt. Denn er reflektiert die Kursentwicklung seit dem Höhepunkt der letzten Goldhausse im Jahr 1980. Seither legte der Goldpreis 29 Prozent zu. US-Staatsanleihen stiegen in diesem Zeitraum allerdings um etwa 1.000 Prozent.

Geht man aber nur 10 Jahre weiter zurück, ins Jahr 1970, dann ergibt sich für Goldinvestoren bis heute ein Kursgewinn von beachtlichen 3.100 Prozent. Und eine Bonitätsgarantie gab es kostenlos dazu.

Der wichtigste Grund für die positive Haltung Chinas gegenüber Dollar-Anleihen und für die zurückhaltende Einschätzung zu Gold, ist aber sicherlich die bekannte Abhängigkeit zwischen China und den USA. Die Vereinigten Staaten benötigen China als Gläubiger mehr denn je. Und China ist bereits so dick in Dollar investiert, dass ein Ausstieg sich als verlustreiche Desinvestition inklusive amerikanischem Staatsbankrott herausstellen könnte.

Chinesen sind Schlitzohren, Meister der Täuschung, die ihr Handwerk bereits in der Schule erlernen. Und das ist durchaus positiv gemeint. Uns würde es deshalb nicht wundern, wenn die chinesischen Goldreserven schon bald wieder deutlich höher stehen. Ganz still und heimlich aufgestockt. Denn über den „Schuldgeld-Wertmesser“ Gold redet man auf Staatsebene nicht gern.

Goldreporter

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Fondsmanager: Verkauf von IWF-Gold kann Goldpreis beflügeln

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Weiterhin ist unklar, wann der Internationale Währungsfonds die Restbestände aus seinem Goldverkaufsprogramm veräußern wird und ob sie tatsächlich auf den freien Markt gelangen. Der kanadische Fondsmanager Kevin MacLean rechnet in jedem Fall mit weiter steigenden Goldpreisen.

Man wolle die restlichen 191 Tonnen Gold aus dem 403,3 Tonnen umfassenden Goldverkaufsprogramm am offenen Markt verkaufen, hieß es von Seiten des Internationalen Währungsfonds Mitte Februar. „Marktschonend“ solle die Transaktion erfolgen.

Derzeit ist weiterhin unklar, wann das IWF-Gold auf den Markt gelangt. Und weiterhin gibt es Spekulationen, das Kontingent könnte doch an eine einzelne oder wenige Notenbanken abfließen und entgegen der IWF-Willensbekundung nicht in den freien Verkauf gelangen.

Marktkenner Kevin MacLean, Vice-President und Senior Portfolio Manager der kanadischen Investmentgesellschaft Sentry Select Capital Corp., rechnet in diesem Fall mit einem deutlichen Preisschub. Seinen Aussagen zufolge sind Russland und Indien an dem IWF-Gold interessiert, obwohl bislang kein Land ein offizielles Angebot abgegeben hat.

„Beide Länder nehmen bereits die gesamte landeseigene Produktion in ihre Reserven auf. China hat nur wenig mehr als ein Prozent seiner Reserven in Gold angelegt und plant, den Anteil auf 15 Prozent aufzustocken. Russland häuft ebenfalls Gold an, um seine Reservepolitik fortzusetzen, weg vom US-Dollar“, erklärte Kevin MacLean in dieser Woche gegenüber dem Newsservice Emirates Business.

Der mehrfach mit Performance-Preisen ausgezeichnete Fondsmanager ist auf Goldexplorations-Sektor spezialisiert. Auch für den angekündigten Fall von IWF-Marktverkäufen sieht MacLean keine Gefahr für den Goldpreis. „Der Durchschnittspreis für Gold sollte mindestens 20 Prozent über den Durchschnittspreis des vergangenen Jahres (1.073 Dollar) steigen, selbst wenn der IWF seine Reserven im Stillen und in Raten von einigen Tonnen pro Monat am Markt absetzt“, so MacLean.

Er ist der Meinung, dass auch aus den USA eine steigende Gold-Nachfrage zu erwarten ist, weil das Land möglicherweise zum Gold-Standard zurückkehren müsse. „Die US-Staatsverschuldung steigt jedes Jahr um 2,2 Billionen Dollar. In fünf Jahren kann es große Probleme mit den Kosten der Staatsfinanzierung geben, wenn man die Anleihen nicht mit Gold besichert“, orakelt MacLean.

Silbermünzen: Rekordnachfrage in den USA

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American Silver Eagle, 1 Unze

Im Januar setzte die amerikanische Prägeanstalt U.S. Mint so viele Silbermünzen ab, wie noch nie zuvor in ihrer Agentur-Geschichte.

5,643 Millionen Unzen Silber verkaufte die amerikanische Prägeanstalt U.S. Mint laut Unternehmensangaben in den ersten beiden Monaten des Jahres. Das waren 40,2 Prozent mehr, als während des gleichen Zeitraums des Vorjahres. Alleine im Januar wurden 3,59 Millionen Silber-Unzen abgesetzt. Auf einen einzigen Monat bezogen, ist das Firmenrekord.

„Einer der wesentlichen Gründe, warum Silber so gefragt ist, ist die Tatsache, dass es derzeit sicherlich sehr viel günstiger ist als Gold“, sagt David Beahm, Vice President of Economic Research des großen amerikanischen Edelmetallhändlers Blanchard & Co gegenüber US-Medien. Weiteres Argument: Silber wird in der Industrie stärker benötigt als Gold. In einem wirtschaftlichen Aufschwung könnte dieser Aspekt dem weißen Metall – neben dem Nutzen als Inflationsschutz – eine zusätzliche Wertsteigerung bescheren.

Die U.S. Mint gibt die populären American-Eagle-Münzen in Silber, Gold und Platin heraus. Im vergangenen Jahr gab es aufgrund der großen Nachfrage einen Lieferengpass bei den Gold-Eagle-Münzen, der bis in den Januar hinein anhielt. Einige Wochen lang waren nur noch 1-Unzen-Münzen erhältlich. Kleinere Größen galten aufgrund fehlender Rohlinge als ausverkauft. Aus diesem Grund sanken die Verkäufe von amerikanischen Goldanlagemünzen im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr um 17,8 Prozent von 205.500 auf 169.000 Unzen.