Mittwoch,19.November 2025
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Goldpreis: Kurzer Rücksetzer oder kommt der Kursrutsch?

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Der Goldpreis notierte zuletzt 5 Prozent unter dem Rekordhoch. Es gibt leichte Entspannung im Zollstreit. Wie kann es jetzt weitergehen?

Goldpreis 5 Prozent unter Rekordhoch

Am heutigen Dienstag um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.257 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.928 Euro. Damit verbilligte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 3,4 Prozent (in USD) bzw. 1,6 Prozent (in EUR).

Vor einer Woche hatte Gold am Tagesschluss ein neues Rekordhoch erreicht – mit 3.430 US-Dollar bzw. 3.016 Euro pro Unze. Das heißt, der Dollar-Goldpreis notierte am Dienstagvormittag 5 Prozent (in USA) bzw. 2,9 Prozent (in EUR) unter dieser Bestmarke.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Sollte sich die Beziehung zwischen den USA und dem Rest der Welt in Sachen Zollpolitik weiter entspannen, dann könnte die Risikoneigung an den Finanzmärkten wieder steigen und der Goldpreis stärker von seinen Höchstständen zurückkommen. An den aussichtsreichen mittel- und langfristigen Bedingungen für Gold wird sich aber nichts ändern. Denn die Welt versinkt in immer mehr Schulden, was die Kaufkraft der gesetzlichen Währungen systematisch dezimiert.

Annäherung im Zollstreit

Am gestrigen Montag kam der Goldpreis zurück, nachdem die USA und China sich am Wochenende im Zollstreit angenähert hatten. China wird die Zölle auf US-Waren für 90 Tage von 125 Prozent auf 10 Prozent senken, während die USA ihre Aufschläge von 145 Prozent auf 30 Prozent vermindern. Damit ist der Zollstreit zwar noch nicht gelöst, an den Aktienmärkten wurde diese Vereinbarung aber zu Wochenbeginn als bullisches Signal interpretiert. Dagegen wurde bei Gold kurzfristig Kasse gemacht.

Zinsentwicklung

In der vergangenen Woche hielt die US-Notenbank wie erwartet am aktuellen Zinsniveau von 4,25 bis 4,50 Prozent fest. Die nächste Sitzung endet am 18. Juni. Auch im Rahmen dieses Meetings wird aktuell kein Zinsschritt erwartet. Und auch die am US-Terminmarkt gehandelte Wahrscheinlichkeit für eine Senkung der Federal Funds Rate im Juli ist zuletzt wieder gesunken – auf aktuell 38,8 Prozent (laut FedWatch Tool).

Denn sollte es zu einer Einigung zwischen den USA und China kommen und weitere Länder Abkommen mit den Vereinigten Staaten aushandeln, dann könnte der Druck auf die Weltwirtschaft und die Inflation in vielen Regionen nachlassen.

Marktzinsen

In diesem Umfeld sind die Marktzinsen zuletzt angestiegen. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag mit 4,47 Prozent, nach 4,37 Prozent in der Vorwoche. Parallel zogen auch die Renditen in den Ländern der Eurozone an. 10-jährige deutsche Papiere brachten am Markt 2,67 Prozent Zinsen, nach 2,55 Prozent in der Vorwoche.

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Goldpreis-Ausblick

Im Mittelpunkt der Handelswoche stehen neue Inflationsdaten aus den USA. Am heutigen Dienstagnachmittag erscheint die US-Inflationsrate für April und am Donnerstag werden neben den Einzelhandelsumsätzen auch die Erzeugerpreise veröffentlicht.  

Aber es bleibt dabei: In den vergangenen Monaten fanden sich bei Goldpreis-Rücksetzern zwischen 5 und 10 Prozent vom Rekordhoch schnell kaufkräftige Interessenten auf dem Goldmarkt. An den mittel- und langfristigen Rahmenbedinungen hat sich nicht viel geändert. Eine tatsächliche Entspannungen in den Handelskonflikten mit den USA und womöglich auch im Ukraine-Krieg könnte den Goldpreis aber kurzfristig noch etwas stärker fallen lassen.

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell gilt: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, steigt ihre Attraktivität bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dadurch wirkt das zinslose Gold in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.

Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht werden, steigen Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

Goldpreis und Banken: Futures-Daten zeigen Trendwende

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Im April bauten die im US-Gold-Futures-Handel tätigen Banken bei steigendem Goldpreis massiv Positionen ab. Wir beleuchten die Hintergründe.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis verzeichnete im vergangenen Monat einen Kursanstieg von 6 Prozent. Im Monatsdurchschnitt wurden laut LBMA-Kurs (P.M.) 3.207 US-Dollar je Unze erreicht – ein neuer Rekord. Am vergangenen Dienstag gab es dort mit 3.392 US-Dollar eine neue Bestmarke. Seit Jahresbeginn hatte sich Gold auf Basis des Londoner Referenzkurses um 27 Prozent verteuert.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Auf dem Goldmarkt ging es in den vergangenen Monaten turbulent zu. Dabei erreichte der Goldpreis immer wieder neue Rekordstände. Bis Anfang April dominierten die Ereignisse in den USA die Kursentwicklung, zwischenzeitlich stieg erneut der Einfluss Chinas. Am heutigen Montag brach der Goldpreis ein, nachdem die USA und China sich im Handlestreit entgegen kamen.

Turbulenter Goldhandel

Bis Anfang April waren die Goldbestände an der US-Warenterminbörse COMEX auf den Rekordwert von 45 Millionen Unzen angestiegen (1.400 Tonnen). Dabei kam es zu massiven Goldtransfers aus Europa in die Vereinigten Staaten. Die Goldnachfrage in den USA explodierte aufgrund von Befürchtungen, es könnten Importsteuern auf Gold erhoben werden. Parallel dazu sanken die Lagermengen bei der Bank of England bereits von Januar bis Ende April 2025 um 12,21 Millionen Unzen (380 Tonnen) oder 7 Prozent auf 160.288.000 Unzen (4.985 Tonnen). Das war der niedrigste Stand seit Juli 2019.

Gleichzeitig lieferte die Schweiz von Januar bis März 443 Tonnen Gold in die USA. Es ging also äußerst turbulent zu im internationalen Goldhandel und auch im Geschäft mit Gold-Futures an der US-Warenterminbörse COMEX. Seit den Höchstständen am 3. April 2025 sind die dortigen Goldbestände bis vergangene Woche wieder um 5,85 Millionen Unzen (182 Tonnen) auf 39,15 Millionen Unzen (1.217 Tonnen) gesunken.  

Banken im Gold-Futures-Handel

Da die an der COMEX handelnden Banken wesentlichen Einfluss auf die dortigen Handelsaktivitäten haben betrachten wir den aktuellen Bank Participation Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC. Darin werden jeweils am Monatsanfang die von US-Banken und Nicht-US-Banken gehaltenen Gold-Futures-Positionen veröffentlicht.

Und diese Zahlen zeigen zum 6. Mai 2025, dass insgesamt 25 (nicht namentlich genannte) Nicht-US-Banken bei Gold mit 107.797 Kontrakten netto-short positioniert waren. Gegenüber Vormonat sank deren Netto-Short-Position um 16 Prozent.

Dagegen nahm die Netto-Verkaufs-Position der (fünf) US-Banken gegenüber dem Vormonat um 22 Prozent ab auf 75.948 Kontrakte.

Das heißt: Insgesamt sank die Netto-Short-Position aller 30 Banken um 19 Prozent auf 183.735 Kontrakte. Im vergangenen Monat war hier der höchste, jemals im Rahmen unserer monatlichen Erfassung festgestellte Wert erreicht worden. Wir führen diese Statistik seit September 2009.

Dabei repräsentierten die Short-Positionen der Banken Anfang Mai immer noch 48,6 Prozent (Vormonat: 51,3 Prozent) des gesamten Open Interest im US-Gold-Futures-Handel. Damit gibt es weiterhin eine starke Marktkonzentration der Banken auf der Short-Seite (siehe Grafik unten).

Gold, Gold-Futures, Banken

Banken, Goldmarkt und Goldpreis

Zwar lassen sich aus den Veränderungen der Bankenpositionen keine unmittelbaren Schlüsse auf Ursachen und Wirkungen für den Goldpreis ableiten. Banken agieren als Market Maker, handeln Gold aber auch auf eigene Rechnung.

In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Mit dem Abbau ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.

Aktuelle Einordnung

Allerdings haben wir im Zeitraum von 2023 bis Mitte 2024 erlebt, dass die Netto-Short-Position der Banken nicht der starken Goldpreis-Entwicklung nach oben folgte. Das war der Zeitraum, in dem der internationale Goldpreis massiv vom chinesischen Markt dominiert wurde. Der Einfluss amerikanischer Banken auf dem Goldmarkt sank deutlich.

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Der Goldpreis erreichte im April neue Rekordstände. In dem Monat ist die Netto-Short-Position der im Gold-Futures-Handel tätigen Banken nach einem Rekordhoch aber wieder deutlich gefalllen (Quelle: CFTC; Grafik/Berechnung: Goldreporter).

Bis Anfang April sahen wir mit der starken US-Goldnachfrage eine Rückkehr dieses US-Einflusses, mit einem starken Anstieg der Aktivitäten im US-Gold-Futures-Handel und der oben erwähnten Zunahme der COMEX-Lagerbestände. Bis Anfang Mai kehrte sich die Entwicklung wieder um, und die US-Banken bauten steigendem Goldpreis Short-Positionen ab – sichtbar in der Grafik oben.

Am heutigen Montagmorgen kam der Goldpreis deutlich zurück, nachdem die Handelsgespräche zwischen den USA und China offensichtlich eine Annäherung im Zollstreit brachten. Um 9:45 Uhr kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 3.218 US-Dollar bzw. 2.986 Euro. Damit kam der Goldpreis gegenüber Vortag um 3,2 Prozent bzw. 2 Prozent zurück. 

Goldpreis im Höhenflug – USA und China setzen neue Impulse

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Der Goldpreis hat ein weiteres Rekordhoch erreicht. Ist das der Auftakt für den nächsten Kurssprung oder erleben wir jetzt ein „Risk-on“-Szenario?

Goldpreis

Der Goldpreis ist erneut im Aufwind. Am Dienstag erreichten die Gold-Notierungen in US-Dollar und Euro neue Rekordstände. Und zum Wochenende befanden sich die Gold-Notierungen immer noch nahe an ihren Allzeithoch. Einmal mehr scheint sich der Einfluss Chinas auf den Goldpreis bemerkbar zu machen. Als die Kurse vergangene Woche zurückkamen, waren die chinesischen Börsen zwei Tage geschlossen. Gleich zu Wochenbeginn nahm die Gold-Rally dann wieder Fahrt auf.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
In den vergangenen Monaten haben sich Händler an der COMEX massiv mit Gold eingedeckt. Nachdem sich die Sorge um Gold-Zölle verflüchtigt hat, sinken die Bestände nun. Die Golddeckung des US-Futures-Handel betrug zuletzt aber weiterhin hohe 89 Prozent. Goldpreis-Impulse kamen zuletzt wieder aus China.

CoT-Daten

Wir betrachten zunächst die jüngsten Entwicklungen am US-Terminmarkt mit den aktuellen COT-Daten („Commitments of Traders“) der amerikanischen Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 6. Mai 2025.

Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ erstmals seit sechs Wochen wieder an – um 0,7 Prozent auf 192.103 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 0,5 Prozent ab auf 162.497 Kontrakte. Das ist der niedrigste Wert seit dem 27. Februar 2024.

Open Interest 

Währenddessen stieg der Open Interest gegenüber Vorwoche leicht um 0,12 Prozent auf 452.412 Kontrakte – also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es dann wieder um 2,7 Prozent nach unten auf 440.178 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich ein Rückgang um 0,4 Prozent.

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Gold-Optionen

Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest wie in der Vorwoche um 4 Prozent auf 1.121.216 Optionen. Dabei nahm die Put/Call-Ratio zu auf 0,727 (Vorwoche: 0,703). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 138 Call-Optionen entfielen, gegenüber 142 in der Vorwoche. Damit besteht zwar weiterhin ein deutlich überwiegender Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment, allerdings mit etwas abgeschwächter Ausprägung.

Goldpreis-Entwicklung

Nach dem Rücksetzer in der Vorwoche startete der Goldpreis eine Rally, die zum Wochenhoch bei 3.444 US-Dollar pro Unze führte (Juni-Kontrakt). Ein neues Rekordhoch wurde am Dienstag mit 3.430 US-Dollar (3.026 Euro) erreicht.

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Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Juni-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart: Nach dem Rekordhoch am Dienstag bei 3.430 US-Dollar kam der Goldkurs bis zum Wochenende wieder um mehr als 100 US-Dollar zurück (Quelle: CME Group).

In den folgenden Tagen ging es dann stufenweise um mehr als 100 Dollar zurück bis zum Wochenschlusskurs von 3.329 US-Dollar. Damit stand der Goldpreis im US-Futures-Handel immerhin 2,8 Prozent höher als am Freitag der Vorwoche.

COMEX-Gold-Lager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX. Hier ist das Inventar in der fünften Woche in Folge gesunken. Denn die CME Group meldet per 8. Mai 2025 Gesamtbestände von 39,15 Millionen Unzen. Damit waren es stattliche 2,12 Millionen Unzen weniger als eine Woche zuvor (Vorwoche: -430.000 Unzen).

Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 1,97 Millionen Unzen auf 17,48 Millionen Unzen (Vorwoche: -1,48 Mio. Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Golddeckung des Futures-Handels

Bei einem Open Interest von 440.178 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 44.017.800 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, des Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt noch mit weiterhin hohem 89 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 94 Prozent in der Vorwoche und dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen meist per Barausgleich. Den Anteil kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.

Lieferanträge

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den neuen Kontraktmonat Mai nun 16.125 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von 50 Tonnen. Dagegen waren es im vergangenen April 64.806 Anträge (291 Tonnen). Und im bisherigen Rekordmonat Januar 2025 wurden 238 Tonnen Gold abgerufen (76.567 Anträge).

Goldpreis-Aufschläge in China

Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 786,98 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 109,30 US-Dollar je Gramm bzw. 3.399 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.336 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der einundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei verringerte sich der Abstand laut unseren Berechnungen auf 63 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 75 US-Dollar).

Goldpreis-Ausblick

Das Goldpreis-Momentum ist weiter stark. Nach wie vor gilt: Rücksetzer von 5 bis 10 Prozent werden schnell von größeren Käufergruppen als Kaufgelegenheit angesehen. Die weitere Goldpreis-Entwicklung ist aber auch vom allgemeinen Marktgeschehen abhängig. Eine Panik an den Finanzmärkten mit einem starken Anstieg des Liquiditätsbedarfs kann jederzeit auch Gold kurzfristig unter Druck setzen.

Am Wochenende treffen sich Vertreter der USA und China in der Schweiz, um im Zollstreit zu verhandeln. Ein Ergebnis gibt es womöglich bereits am Sonntagabend. Und es dürfte die Kursentwicklung direkt am Montag beeinflussen. Ein Abbau der Spannungen im Welthandelskonflikt kann auch zu einer verstärkten Rückkehr der Risikobereitschaft („Risk-on“) an den Finanzmärkten führen.

Gold kaufen: Aktuelle Lage und Preise im Handel

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Jetzt Gold kaufen? Edelmetall-Händler berichten über preissensibles Kaufverhalten bei Goldanlegern. Das Aufgeld im Handel ist konstant.

Silber- und Goldpreis

Am heutigen Freitagvormittag um 12:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.324 US-Dollar pro Unze, was 2.956 Euro entsprach. Damit stieg der Kurs gegenüber der Vorwoche um 2 Prozent (in USD) bzw. 2,9 Prozent (in EUR). Währenddessen verteuerte sich Silber im gleichen Zeitraum um 0,5 Prozent bzw. 1,4 Prozent auf 32,56 US-Dollar beziehungsweise 28,95 Euro pro Unze.

Gold, Gold kaufen, Goldmünzen, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Viele Goldanlegerinnen und Goldanleger sind sich scheinbar unsicher, wohin der Goldpreis sich bewegt. Und das äußert sich auch im Kaufverhalten.

Volatile Edelmetall-Nachfrage 

Wie ist die aktuelle Lage im Edelmetall-Handel? Dazu haben wir unter anderem Bars Özdemir befragt. Er ist Head of Trade bei der SOLIT Management Gmbh (GoldSilberShop). Er sagt: „Die Nachfrage nach physischen Edelmetallen wie Gold und Silber ist grundsätzlich nach wie vor stabil aber ich merke seit Anfang Mai, dass sie etwas nachgelassen hat. Im April war richtig viel los – das lag sicher auch an der angespannten geopolitischen Lage und der Sorge vor weiterer Inflation. Jetzt spüre ich eher Zurückhaltung bei den Kunden.“

Er vermutet, dass es einen Zusammenhang gibt mit der jüngsten Kurserholung an den Aktienmärkten. „Viele Anleger schauen sich das erstmal in Ruhe an, bevor sie wieder in Edelmetalle investieren. Auch der Goldpreis ist aktuell ziemlich stabil. Das schafft keinen akuten Druck, jetzt sofort zu kaufen“, so Özdemir.

Kunden sind preissensibel

Eine ähnliche Einschätzung kam am Freitag von Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24). Gegenüber Goldreporter erklärte der Edelmetall-Händler: „Aufgrund der Marktdynamik ist die Nachfrage nach Edelmetallen sehr schwankend. Tendenziell warten viele Kunden ab, ob die Kurse weiter fallen oder der Boden erreicht ist und sich der Goldpreis langfristig über 3.000 Euro die Unze bewegt“.

Er hebt die momentane Nachfrage differenzbesteuerten Silberunzen hervor. Allerdings sei die Verfügbarkeit sehr begrenzt, obwohl man hier ein „gutes Aufgeld“ auf den Silber-Spotpreis zahle.

Hinsichtlich der aktuelle Angebotssituation erklärt Schwarz: „Verfügbar bei den Prägestätten sind vor allem gängige Silber- und Goldunzen. Kleinere Größen sind häufig knapp. Bei den Barrenherstellern sind manche Größen schwierig lieferbar und haben Lieferzeiten, insbesondere der 1kg-Silberbarren“.

Gold kaufen

Wie haben sich die Preise im Handel entwickelt? Hier die Ergebnisse unserer wöchentlichen Marktbeobachtung von Angeboten sechs deutscher Edelmetall-Händler. Wer am Freitag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.060 Euro – und damit 84 Euro mehr als vor einer Woche. Gleichzeitig ist es der höchste in unserer wöchentlichen Erhebung jemals festgestellte Durchschnittspreis für diese Stücke.

Dabei sank das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware unverändert leicht auf 3,50 Prozent. Die Abschläge für ältere Jahrgänge sanken auf durchschnittlich 46 Euro – Vorwoche: 56 Euro.

Währenddessen verringerte sich auch das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren minimal auf 1,92 Prozent. Ein Exemplar kostete in unserer Datenerhebung im Mittel 9.689 Euro. Damit waren es 267 Euro weniger als vor einer Woche.

Silber kaufen

Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 39,24 Euro. Dabei stieg das Aufgeld für Silber-Maples im Vorwochenvergleich minimal an auf 35,55 Prozent. Das Gleiche gilt für 1-Kilogramm-Silberbarren mit einem Aufschlag von 29,13 Prozent auf den aktuellen Silberkurs.

Die Abschläge für Silbermünzen älterer Jahrgänge blieben zuletzt bei rund 2 Euro. In den vergangenen Monaten waren es teilweise 4 Euro und mehr.

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Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.

Gold-Nachfrage zieht an: Perth Mint steigert Absatz im April

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Die Perth Mint meldet eine Nachfragebelebung beim Gold und Silber. Dabei gilt es auch, die starke Goldpreis-Entwicklung zu berücksichtigen.

Gold aus Australien

Die Perth Mint meldet für den Monat April einen weiteren Anstieg beim Gold-Absatz. So lieferte die australische Prägeanstalt im vergangenen Monat 44.714 Unzen Gold in Form von Münzen und Barren aus. Damit stiegen die Verkäufe um 8 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Währenddessen liegen die Vier-Monats-Zahlen mit 127.902 Unzen 5 Prozent über Vorjahr.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Perth Mint)
Goldbarren aus Australien: Die Perth Mint ist Hersteller zahlreicher bekannter und beliebter Anlageprodukte in Gold, Silber und Platin (Bild: Perth Mint).

Umsatz mit Goldpreis gestiegen

Noch deutlicher wird die Zunahme der Nachfrage, wenn man den starken Goldpreis-Anstieg berücksichtigt. Denn bewertet man den Goldabsatz mit dem Durchschnittpreis des April auf Basis des Londoner Referenzkurses (3.207 US-Dollar pro Unze), dann kommt man auf einen Erlös von 140 Millionen US-Dollar. Dieser Wert liegt 90 Prozent über Vorjahr und 16 Prozent über Vormonat. Immerhin ist der Goldpreis innerhalb eines Jahres um 37 Prozent gestiegen.

Silber-Absatz

Auch der Silberabsatz erholte sich zuletzt, obwohl die Liefermengen vier Monate in Folge unter einer Million Unzen lagen. So meldet die Perth Mint für April den Verkauf von 723.641 Unzen Anlagesilber. Damit stieg das Ergebnis gegenüber Vormonat um 1 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 6 Prozent. Allerdings lag man im Zeitraum von Januar bis April mit 2.334.373 Unzen 30 Prozent hinter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums zurück.

Auch hier setzen wir den Absatz ins Verhältnis zur Kursentwicklung. So lag der Durchschnittspreis für eine Feinunze Silber im April bei 32,26 US-Dollar pro Unze – ein Anstieg um 21 Prozent gegenüber Vorjahr. Daraus ergibt sich auf Basis des reinen Metallwerts ein Erlös von 23,34 Millionen US-Dollar. Damit liegt dieser Betrag 28 Prozent über Vorjahr, aber 1 Prozent unter Vormonat.

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Monatlicher Gold- und Silber-Absatz der Perth Mint in Unzen seit April 2022: Kurzfristige Erholung auf relativ niedrigem Niveau. Allerdings stieg der Goldpreis innerhalb eines Jahres um 37 Prozent (Quelle: Perth Mint).

Starke Europa-Nachfrage

Neil Vance, General Manager für geprägte Produkte der Perth Mint, verweist in einem Kommentar zu den Ergebnissen auf starke Verkäufe in Europa und Australien im April. „Nach einer Phase der Volatilität am Edelmetallmarkt war es erfreulich, eine anhaltende Tendenz zu besseren Ergebnissen zu beobachten“, sagte er. „Unsere starken April-Verkäufe spiegeln das anhaltende Vertrauen unserer Kunden in die Perth Mint als verlässlichen Anbieter hochwertiger Anlageprodukte wider – ebenso wie das generelle Vertrauen in Gold als sicheren Hafen.“

Deutschland gehörte in den vergangenen Jahren zu einem der bedeutendsten Absatzgebiete der Edelmetall-Lieferanten. Allerdings wirkte sich das boomende Ankaufsgeschäft negativ auf die Verkaufszahlen der Prägestätten aus. 

Edelmetall aus Australien

Die Perth Mint ist Hersteller zahlreicher bekannter und beliebter Anlageprodukte in Gold, Silber und Platin. Dazu gehören unter anderem Münzen der Sorten Känguru, Koala und Kookaburra, zahlreiche andere Anlageprodukte zumeist mit Motiven aus dem australischen Tierreich sowie die erwähnte Lunar-Serie mit jährlich wechselnden Motiven des chinesischen Mondkalenders.

Goldpreis vor dem nächsten Sprung? China will mehr Gold!

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Chinas Zentralbank erlaubt höhere Gold-Importe und gibt neuen Spielraum für Käufe in US-Dollar. Davon dürfte der Goldpreis profitieren.

Dollar-Freigabe für Goldimporte

Die Zentralbank in Peking erlaubt Geschäftsbanken, US-Dollar für den Import von Gold zu verwenden. Gleichzeitig wurden die Importquoten für Gold erhöht. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Nachrichtendienstes Reuters hervor.

Diese Maßnahmen werden als Schritt Chinas gewertet, seine Position auf dem Goldmarkt zu stärken. Vor diesem Hintergrund dürfte die Goldnachfrage des Landes weiter steigen. Gleichzeitig ergeben sich daraus neue Impulse für den Goldpreis. 

Gold, Goldpreis, China, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Gold statt US-Dollar: Chinas Zentralbank kauft weiter Edelmetall und unternimmt Maßnahmen, um die Inlandsnachfrage besser zu bedienen. Der Goldpreis dürfte davon profitieren.

Goldpreis profitiert von geopolitischen Spannungen

Darüber hinaus skizziert der Reuters-Bericht weitere Ziele der Zentralbank. Einerseits sollen chinesische Banken auf die hohe Goldnachfrage reagieren können. Andererseits will die Regierung den Aufwertungsdruck auf den Yuan bremsen. Höhere Goldimporte könnten eine übermäßige Aufwertung der chinesischen Währung verhindern, was Chinas Exporte erleichtere.

Der Handelsstreit mit den USA hat die Nachfrage nach Gold deutlich steigen lassen. Auch deshalb zeigt der Goldpreis seit Monaten eine klare Aufwärtstendenz. Außerdem würden viele asiatische Investoren US-Anlagen meiden. Dafür wird mehr Kapital in Gold umgeschichtet.

Zentralbank kauft trotz Goldpreis-Rekord

In Shanghai hatte der Goldpreis zuletzt schon 3.500 US-Dollar pro Unze erreicht und die Aufschläge auf den internationalen Kurs stiegen kurzfristig auf 100 US-Dollar. Gleichzeitig baute China seine Goldreserven weiter aus. Im April war es bereits der sechste Monat in Folge mit steigenden Beständen (Goldreporter berichtete)

Damit wird klar: China scheint seine Währungspolitik zunehmend an Gold zu koppeln. Die Kombination aus steigender Nachfrage, staatlicher Unterstützung und geopolitischem Druck stützt den Goldpreis nachhaltig.

Am Donnerstagnachmittag um 15:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.368 US-Dollar pro Unze, was 2.979 Euro entsprach. Damit lagen die Goldkurse 1,8 Prozent (in USA) bzw. 1,2 Prozent (in EUR) unter den Rekordständen vom vergangenen Montag.

Goldpreis aktuell – Kapitalabzug aus größtem Gold-ETF

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Die Goldpreis-Konsolidierung in der vergangenen Woche war begleitet von einem kräftigen Kapitalabzug aus dem größten Gold-ETF.

Silber- und Goldpreis

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juni-Kontrakt) bei 3.368 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.980 Euro. Damit notierte Gold 1,9 Prozent unter dem Rekordhoch vom 21. April 2025. Auf Eurobasis kam der Goldpreis um 0,6 Prozent von der Bestmarke vom Dienstag zurück, die bei 2.998,89 Euro lag.

Gegenüber der Vorwoche legten die Goldkurse jeweils deutlich zu. Denn das Edelmetall verteuerte sich um 2,6 Prozent (in USD) bzw. 2,9 Prozent (in EUR). Dagegen sank der Silberpreis in diesem Zeitraum um 0,8 Prozent (in USD) bzw. 0,5 Prozent, nämlich auf 32,41 US-Dollar bzw. 28,68 Euro pro Unze.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Die Goldbestände des SPDR Gold Shares (GLD) sind nun drei Wochen in Folge gefallen. Dabei wurden netto 1,2 Milliarden US-Dollar aus dem ETF abgezogen.

Größter Gold-ETF

In der vergangenen Woche hatte der Goldpreis noch konsolidiert. Im US-Futures-Handel war der Kurs gegenüber dem Rekordhoch um 6 Prozent gefallen. In diesem Umfeld kam es noch einmal zu einem deutlichen Metall- und Kapitalabzug aus dem größten Gold-ETF – dem SPDR Gold Shares (GLD).

Denn der Betreiber des SPDR Gold Shares (US-Börsenkürzel: GLD) meldet zum 7. Mai 2025 eine Lagermenge von 937,67 Tonnen Gold. Damit wurden innerhalb einer Woche 6,59 Tonnen ausgebucht. Die Bestandsabnahme wurde von einem Netto-Kapitalabfluss in Höhe von 655 Millionen US-Dollar begleitet.

Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tages-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.

Größter Silber-ETF

Im gleichen Zeitraum sanken die Bestände des größten Silber-ETF (iShares Silver Trust; SLV) um 192,47 Tonnen auf 13.958,74 Tonnen. Die Entwicklung war begleitet von einem Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 193 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.

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Edelmetall-ETFs und Goldpreis

Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben. 

Chinas Goldreserven erreichen Rekordwert – Zentralbank kauft weiter

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Chinas Zentralbank hat auch im April Gold gekauft. Mit 243 Milliarden US-Dollar haben die Goldreserven des Landes einen neuen Rekordwert erreicht.

China kauft erneut Gold

Die chinesische Zentralbank hat den sechsten Monat in Folge wieder Gold gekauft. Allerdings fielen die Zugänge im April geringer aus als in den Vormonaten. Denn die offiziellen Goldreserven des Landes stiegen im vergangenen Monat lediglich um 70.000 Unzen auf 73,77 Millionen Unzen. Das geht aus dem aktuellen Bericht der State Administration of Foreign Exchange (SAFE) hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Gold, Goldreserven, Goldbarren, China (Bild: Goldreporter)
Chinas Zentralbank hat nun sechs Monate in Folge einen Anstieg ihrer Goldreserven bekanntgegeben. Mit 70.000 Unzen fiel der Zukauf im April aber geringer aus als in den Vormonaten.

Das heißt, die gesamten Bestände der People’s Bank of China (PBOC) belaufen sich nun auf umgerechnet 2.294,50 Tonnen – also 2,17 Tonnen mehr als Ende März.

Chinesische Goldreserven

In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Phasen, in denen die chinesische Zentralbank über Monate und Jahre hinweg keine Bestandsmeldungen ihrer Gold-Bestände bekannt gab. Aber darauf folgten oft Zeiträume, in denen regelmäßig monatliche Aufstockungen gemeldet wurden.

Denn die PBOC hatte zwischen November 2022 und April 2024 rund 316 Tonnen Gold zugekauft. Dagegen erfolgten im Zeitraum bis Oktober 2024 sechs Monate lang keine Anpassungen der Bestände.

Gold der PBOC

Hier eine Übersicht über die Entwicklung der chinesischen Goldreserven innerhalb der vergangenen zwei Jahre (Quelle: SAFE):

  • November 2022: +32,03 t (1.030.000 Unzen)
  • Dezember 2022: +30,17 t (970.000 Unzen)
  • Januar 2023: +14,93 t (480.000 Unzen)
  • Februar 2023: +24,88 t (800.000 Unzen)
  • März 2023: +18,04 t (580.000 Unzen)
  • April 2023: +8,08 t (260.000 Unzen)
  • Mai 2023: +16,86 t (510.000 Unzen)
  • Juni 2023: +21,15 t (680.000 Unzen)
  • Juli 2023: +23,02 t (740.000 Unzen)
  • August 2023: +28,93 t (930.000 Unzen)
  • September 2023: 26,13 t (840.000 Unzen)
  • Oktober 2023: 23,02 t (740.000 Unzen)
  • November 2023: 11,82 t (380.000 Unzen)
  • Dezember 2023: 9,02 t (290.000 Unzen)
  • Januar 2024: 9,95 t (320.000 Unzen)
  • Februar 2024: 12,13 t (390.000 Unzen)
  • März 2024: 4,97 t (160.000 Unzen)
  • April 2024: 1,87 t (60.000 Unzen)
  • November 2024: 4,97 t (160.000 Unzen)
  • Dezember 2024: 10,26 t (330.000 Unzen)
  • Januar 2025: 4,97 t (160.000 Unzen)
  • Februar 2025: 4,97 t (160.000 Unzen)
  • März 2025: 2,80 t (90.000 Unzen)
  • April 2025: 2,17 t (70.000 Unzen)

Summe: +346 Tonnen (11.130.000 Unzen)

Währungsreserven und Goldanteil

Währenddessen stieg auch der Wert der gesamten chinesischen Währungsreserven gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent oder 57,43 Milliarden US-Dollar auf 3.591,32 Milliarden US-Dollar.

Dabei wurde der Wert der Goldreserven per Ende März mit 243,58 Milliarden US-Dollar angegeben. Das sind 14 Milliarden US-Dollar oder 7 Prozent mehr als im Vormonat – gleichzeitig ein neuer Rekordwert. Der Gold-Anteil an den Gesamtreserven beträgt jetzt 6,8 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 4,3 Prozent.

Dollar-Reserven gestiegen

Unterdessen ist der Wert der von China gehaltenen US-Staatspapiere im vergangenen Februar zum zweiten Mal in Folge gestiegen auf 784,3 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Plus von 3,5 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vormonat. Dies geht aus dem jüngsten Report des US-Finanzministeriums hervor.

Dagegen waren es ein Jahr zuvor noch 775 Milliarden US-Dollar – während China vor fünf Jahren noch US-Staatspapiere im Wert von 1,1 Billionen US-Dollar hielt.

Das heißt, China trennte sich in den vergangenen Jahren sukzessive von Dollar-Reserven und kaufte stattdessen Gold. Allerdings blieben die Bestände innerhalb der letzten zwölf Monate aber auf relativ konstantem Niveau. Die Abnahme oder Zunahme der Dollar-Reserven steht auch im Zusammenhang mit Kapitalflüssen nach oder aus China.

Goldpreis auf Rekordkurs: Ungewöhnliche Rally zum Wochenstart

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Der Goldpreis hat gleich zu Wochenbeginn neue Rekordmarken erreicht. Unsere charttechnische Analyse verdeutlicht den starken Aufwärtstrend bei Gold.

Goldpreis

Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.389 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.988 Euro. Damit erreichte der Euro-Goldpreis ein neues Rekordhoch, während Gold auf Dollar-Basis noch 1,3 Prozent unter der Bestmarke vom 21. April 2025 notierte. Gegenüber der Vorwoche stieg der Goldpreis um 2,2 Prozent (in USD) bzw. 2,6 Prozent (in EUR).

Im Spothandel (FOREX) erreichten beide Notierungen gestern ein neues Rekordhoch mit 3.430 US-Dollar bzw. 3.016 Euro pro Unze. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass der europäische Spotkurs zuletzt sehr nahe am US-Futures-Kurs und sogar darüber notierte. Das ist ungewöhnlich. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 6. Mai 2025.

Charttechnik

Nach einer 14-tägigen Seitwärtsbewegung oberhalb von 3.310 US-Dollar kam der Goldpreis in der vergangenen Woche auf 3.226 US-Dollar zurück und entfernte sich damit 6 Prozent vom Höchststand am 21. April. Aber gleich an den ersten beiden Tagen der neuen Woche holte Gold wieder 5 Prozent auf. Damit ist die kurzfristige Konsolidierung bereits wieder abgeschlossen.

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Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 6. Mai 2025.

Kurzfristige Unterstützung gibt es bei 3.350 USD und vor allem bei 3.310 USD. Als Barriere steht nur noch das Top bei 3.434 USD im Weg.

Sentiment

Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 64 (Vorwoche: 60), hat sich Gold aus der Sicht von 14 Tagen wieder dem „überkauften“ Bereich angenähert. Allerdings gibt es hier noch Spielraum für weitere Kursgewinne. Denn erst ab Werten von 70 geht man von technischer Übertreibung aus. Währenddessen stieg der Abstand zur 200-Tage-Linie auf hohe 23 Prozent. Die 50-Tage-Linie liegt mittlerweile 9 Prozent entfernt. Das heißt, die Goldpreis-Rally zeigt weiterhin enormes Momentum.

Gold in Euro

Der Euro-Goldpreis schloss im US-Futures-Handel knapp über dem Hoch vom 21. April. Der Rebound erfolgte auf dem Niveau von 2.865 Euro. Kurzfristig ist der Chart jetzt bei 2.950 Euro und 2.925 Euro unterstützt.

Gold, Goldpreis, Goldchart, Euro-Goldpreis
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 6. Mai 2025.

Die Marktstimmung entspricht mit einem RSI von 64 dem des Dollar-Goldkurses. Die Unterstützung von 2.865 Euro ist nun massiv. Denn auf diesem Niveau laufen gleich mehrere wichtige Trendlinien zusammen.

Goldpreis-Ausblick

Einmal mehr wiederholte sich die Systematik der vergangenen Monate. Nach Rücksetzern von fünf bis zehn Prozent finden sich immer wieder schnell Käufer und der Goldpreis kommt stark zurück. Dies führte seit Jahresbeginn zu einem Kursanstieg von 28 Prozent (in USD) bzw. 18 Prozent (in EUR). Die beschleunigte Gold-Rally seit Ende Dezember bleibt voll intakt. Die Konsolidierungsphasen bauen regelmäßig kurzfristige Übertreibungen ab. Erst unterhalb von 3.100 US-Dollar bzw. 2.775 Euro müsste man sich Gedanken über einen möglichen Bruch dieses starken Aufwärtstrend machen.

Hinweis Goldpreis-Chartanalyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.  

Goldpreis in Euro: Rekordhoch schon wieder erreicht

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Nach dem Rückgang in der Vorwoche stieg der Goldpreis zu Wochenbeginn wieder kräftig an. Auf Euro-Basis hat Gold wieder sein Rekordhoch erreicht.

Goldpreis steigt wieder

Am heutigen Dienstag um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.370 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.975 Euro. Damit verteuerte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 1,8 Prozent (in USD) bzw. 2,4 Prozent (in EUR).

Am 21. April 2025 hatte Gold seine Höchststände erreicht – mit 3.425 US-Dollar bzw. 2.975 Euro pro Unze. Das heißt, der Dollar-Goldpreis notierte am Dienstagvormittag 1,6 Prozent unter dieser Bestmarke, während Gold auf Euro-Basis bereits wieder das Rekordniveau erreichte.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Nach der Konsolidierung in der Vorwoche zog der Goldpreis wieder stark an. Am Dienstagmorgen erreichte Gold auf Euro-Basis bereits wieder das Rekordniveau vom 21. April 2025 mit 2.975 Euro pro Unze.

US-Rendite gestiegen

Parallel zum Goldpreis-Rückgang zogen auch die US-Renditen wieder an. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag mit 4,37 Prozent – nach 4,23 Prozent in der Vorwoche. Währenddessen stiegen auch die Marktzinsen in der Eurozone – in Deutschland auf 2,55 Prozent, nach 2,50 Prozent vor einer Woche. Die Renditen der anderen Euroländer stiegen jeweils in ähnlichem Ausmaß. 

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Goldpreis-Ausblick

Wie kann es an den Märkten weitergehen? In den vergangenen Monaten fanden sich bei Rücksetzern zwischen 5 und 10 Prozent vom jeweiligen Rekordhoch schnell potente Käufer. Am vergangenen Freitag hatte Gold etwas mehr als 5 Prozent unter der Bestmarke vom 21. April notiert. War es das schon mit der Kurskonsolidierung?

An den chinesischen Börsen wurde der Handel nach den Mai-Feierlichkeiten wieder aufgenommen. Am Mittwochabend wird die US-Notenbank das Ergebnis ihrer aktuellen geldpolitischen Sitzung bekanntgeben. Eine Zinsänderung wird nicht erwartet. Die Federal Funds Rate liegt derzeit bei 4,25 bis 4,50 Prozent. Die weitere Goldpreis-Entwicklung wird aber auch davon abhängen, ob es zu einem weiteren Abbau der Spannungen im Welthandelskonflikt kommt – und damit womöglich auch zu einer Rückkehr der Risikobereitschaft an den Finanzmärkten.

Gold als Geldanlage: Studie enthüllt, worauf Käufer jetzt achten

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Eine Studie von Gold.de gibt Aufschluss über das Anlageverhalten privater Goldkäufer im deutschsprachigen Raum – mit Fokus auf Motive, Präferenzen und Kaufmuster.

Neue Gold-Studie

Gold ist stark gefragt. Das Edelmetall wird als stabile Anlageform in unsicheren Zeiten geschätzt. Aber auch Spekulanten profitierten von der jüngsten Rally, die den Goldpreis auf bis zu 3.400 US-Dollar pro Unze steigen ließ.

Die Betreiber des Preisvergleichsportals Gold.de haben nun eine detaillierte Studie über das Kaufverhalten von privaten Goldanlegern veröffentlicht. Die Erhebung wurde im März 2025 unter 1.303 Nutzern der Plattform durchgeführt. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. 

Gold, Goldstudie, Goldumfrage, Goldanleger (Bild: Goldreporter)
Rund 93 % der Befragten der Studie von Gold.de investieren langfristig in Gold, bevorzugen physische Produkte und setzen auf Preisvergleich – Sicherheit und Unabhängigkeit stehen im Mittelpunkt des Anlageverhaltens.

Regelmäßiger Kauf statt spontaner Einstieg

Rund 93 Prozent der Befragten verfolgen mit ihrer Goldanlage eine langfristige Strategie. Außerdem gab mehr als die Hälfte an, bislang kein Gold verkauft zu haben. Deshalb sehen viele das Edelmetall ganz offensichtlich nicht als kurzfristige Spekulation, sondern als Schutz vor Inflation und Krisen.

Die Mehrheit der Befragten investiert regelmäßig in physisches Gold. Über 75 Prozent kaufen mindestens einmal pro Jahr. Besonders häufig werden Beträge zwischen 1.000 und 5.000 Euro jährlich genannt. Dagegen sind sehr hohe Investitionen eher die Ausnahme.

Zudem zeigt sich ein klarer Trend zum Onlinekauf. Fast 60 Prozent erwerben Goldprodukte über Versandhändler. Dagegen nutzen nur 27 Prozent stationäre Geschäfte und lediglich sieben Prozent setzen auf Banken als Bezugsquelle.

Goldpreis wichtigstes Kaufkriterium

Nicht verwunderlich: Für die meisten Käufer ist der Preis pro Gramm das entscheidende Argument. Deshalb vergleichen rund 93 Prozent der Befragten vor jedem Kauf Angebote. Neben günstigen Konditionen zählen aber auch Seriosität und Sicherheit.

Vertrauenswürdige Händler, transparente Preise und eine diskrete Abwicklung sind vielen besonders wichtig. Außerdem wünschen sich Nutzer eine verlässliche Lieferung und geprüfte Produktqualität.

Beliebte Gold-Produkte und Marken

Klassische Anlagemünzen wie Krügerrand, Maple Leaf und Wiener Philharmoniker bleiben am beliebtesten. Diese Produkte dominieren sowohl bei aktuellem Besitz als auch bei geplanten Käufen. Bei Goldbarren sind Degussa, Heraeus und Umicore die bekanntesten Hersteller.

Die bevorzugte Stückelung bleibt mit Abstand die 1-Unzen-Variante. Doch auch kleinere Einheiten zwischen 10 und 100 Gramm sind gefragt. Dagegen spielen große Barren mit über 250 Gramm eine untergeordnete Rolle.

Diskretion wichtig

Mehr als die Hälfte der Befragten bewahrt ihr Gold zu Hause auf. Dabei betonen viele die Bedeutung von Eigenkontrolle, direkter Verfügbarkeit und Diskretion. Knapp 82 Prozent möchten nicht, dass Dritte vom Besitz erfahren – etwa Banken, Behörden oder Bekannte.

Lagerkosten oder steuerliche Aspekte sind für viele bei der Renditeberechnung zweitrangig. Vielmehr steht der Wunsch im Vordergrund, Gold unabhängig und außerhalb des Finanzsystems zu halten.

Beratung selten gefragt

Die in der Erhebung befragten Personen verfügen offensichtlich über recht gute Kenntnise im Bereich der Edelmetall-Anlage. Denn die Mehrheit der Befragten informiert sich eigenständig. Rund 75 Prozent halten eine professionelle Beratung für wenig oder gar nicht relevant. Nur neun Prozent benötigen vor dem Kauf unbedingt eine fachliche Einschätzung. Stattdessen nutzen viele digitale Informationsquellen, um sich über Kurse, Händler und Produkte zu orientieren. 

Wer kauft wo Gold – und wann?

Zwar ist Kettner Edelmetalle die bekannteste Händlermarke. Häufiger gekauft wird der Analyse zufolge aber bei Anbietern wie Heubach Edelmetalle, ESG Edelmetall-Service oder MP Edelmetalle, die oben in der Rangliste stehen. 

Die Zielgruppe ist breit gefächert. Das Durchschnittsalter der befragten Personen lag bei etwa 51 Jahren. Besonders aktiv sind Anleger zwischen 30 und 50 Jahren. Doch auch junge Erwachsene zeigen der Studie zufolge zunehmendes Interesse: Etwa zwölf Prozent haben vor dem 20. Lebensjahr erstmals Gold gekauft.

Weltweite Goldreserven gestiegen: Diese Länder haben zugekauft!

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Es gibt neue Zahlen zu den weltweiten Goldreserven. Polen gehörte erneut zu den größten Käufern. Auch ein Staatsfonds hat Gold erworben.

Weltweite Goldreserven

Der World Gold Council (WGC) hat neue Angaben zu den weltweiten Goldreserven veröffentlicht. Die Rangliste der größten nationalen Goldhalter zeigt in den überwiegenden Fällen die offiziellen Goldbestände der jeweiligen Länder per Ende März 2025. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass erneut zahlreiche Zentralbanken Gold zugekauft haben.

In den Top-5 hat sich nichts Wesentliches verändert. Die USA rangieren weiterhin auf Platz eins der offiziellen Rangliste mit 8.133,5 Tonnen, dahinter Deutschland mit 3.351,3 Tonnen. Allerdings hat die Bundesbank 0,2 Tonnen Gold für die jährliche Münzproduktion an das Bundesfinanzministerium abgegeben.  

Gold, Goldbarren, Goldreserven (Bild: Goldreporter)
Die gesamten weltweiten Goldreserven werden vom World Gold Council mit 36.233,9 Tonnen beziffert. Das sind 39,1 Tonnen mehr als in der Meldung des Vormonats.

Polen kauft weitere 16 Tonnen

Größere Veränderungen gab es auf den weiteren Plätzen. Denn erneut stockte Polen seine Goldreserven deutlich auf. Nach den 29 Tonnen des Vormonats kamen noch einmal 16,5 Tonnen hinzu. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate hat das Land seine Bestände um 138 Tonnen aufgestockt und verfügt nun offiziell über 496,8 Tonnen Gold, bei einem Goldanteil an den gesamten Reserven von 21 Prozent.

Staatsfonds stockt Gold auf

Noch stärker griff zuletzt der staatliche Ölfonds von Aserbaidschan auf dem Goldmarkt zu. Denn hier wird ein Zugang von 18,76 Tonnen gemeldet – der erste Kauf seit Dezember 2024. Einmal mehr volatil sind die Goldreserven Kasachstans. Nach Verkäufen von 8,1 Tonnen im Vormonat stiegen die Bestände nun um 10,7 Tonnen auf 290,5 Tonnen.

In den WGC-Zahlen enthalten ist auch die jüngste Aufstockung der chinesischen Goldreserven um 2,8 Tonnen auf 2.292,3 Tonnen. Damit nimmt China hinter Russland (2.329,6 Tonnen) Platz sieben unter den größten nationalen Goldbesitzern ein.

Gold, Goldreserven
Rangliste der weltweiten Goldreserven per Ende März 2025 (Quelle: World Gold Council)

Auch Tschechien baut seine Goldreserven weiter sukzessive auf. Drei Monate in Folge stiegen die Bestände des Landes um 1,7 Tonnen. Seit März 2023 hat das Land in diesem Tempo 44 Tonnen Gold zugekauft. Damit erwarb die Tschechische Republik den größten Teil ihrer Reserven von insgesamt 56,2 Tonnen in diesem Zeitraum.

Mit Usbekistan gab es im März auch einen größeren Goldverkäufer. Denn die Goldreserven der ehemaligen Sowjetrepublik nahmen um 11,2 Tonnen ab auf 367,6 Tonnen.

Weitere Gold-Bestandsmeldungen

Darüber hinaus gab es eine Reihe zusätzlicher staatlicher Aktivitäten auf dem Goldmarkt. Hier weitere Veränderungen gegenüber der WGC-Liste des Vormonats:

  • Türkei: +1,3 t
  • Indien: +0,6 t
  • Mongolei: +0,6 t
  • Ägypten: +0,3 t
  • Serbien: +0,3 t
  • Ghana: +0,2 t
  • Kirgisien: -1,9 t

Währenddessen werden die gesamten weltweiten Goldbestände vom World Gold Council nun mit 36.233,9 Tonnen angegeben. Das sind 39,1 Tonnen mehr als in der Meldung des Vormonats.

Zu beachten gilt: Einige Länder machen keine regelmäßigen Angaben zu ihrem nationalen Goldbesitz. Dazu gehören unter anderem Staaten wie Iran, Israel und Nordkorea. Grundsätzlich generiert der WGC die Zahlen aus den offiziellen Meldungen der Zentralbanken sowie aus den Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Goldpreis 5 Prozent unter Rekordhoch – Was geschieht jetzt?

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Die Märkte hoffen auf eine Beruhigung des Handelskriegs und Chinas Goldmarkt blieb zwei Tage geschlossen, während der Goldpreis konsolidierte. Wie geht es nun weiter? Wir analysieren die aktuellen Entwicklungen am US-Terminmarkt.

Goldpreis konsolidiert

Die vergangene Gold-Woche war von einer Kurskonsolidierung geprägt. An den Finanzmärkten ignorierte man den anhaltenden Zollstreit, insbesondere zwischen den USA und China. Außerdem gab es Zeichen einer Annäherung zwischen Washington und der EU. An den Aktienmärkten erholten sich die Kurse deutlich, der Goldpreis lag am Freitag rund 5 Prozent unter dem Rekordhoch vom 21. April 2025. Impulse aus China blieben den größten Teil der Woche aus, denn die dortigen Börsen blieben wegen der Feiertage über den 1. Mai hinaus geschlossen.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis erklomm wochenlang ein Rekordhoch nach dem anderen. Die jüngste Bestmarke stammt vom 21. April mit 3.434 US-Dollar bzw. 2.982 Euro im US-Futures-Handel. Ab Freitag notierte Gold 5,7 Prozent bzw. 3,9 Prozent darunter.

CoT-Daten

Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt?  Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 29. April 2025.

Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ in der sechsten Woche in Folge – zuletzt um 5 Prozent auf 190.761 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um knapp 7 Prozent ab auf 163.318 Kontrakte. Das ist der niedrigste Wert seit dem 27. Februar 2024.

Open Interest 

Währenddessen verringerte sich der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, gegenüber der Vorwoche um 2,9 Prozent angestiegen auf 451.868 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es um weitere 2 Prozent nach unten auf 438.564 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich ein Rückgang um 2 Prozent.

Gold-Optionen

Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest im Vorwochenvergleich um 4 Prozent auf 1.073.878 Optionen. Dabei stieg die Put/Call-Ratio minimal auf 0,703 (Vorwoche: 0,70). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 142 Call-Optionen entfielen, gegenüber 143 in der Vorwoche. Damit besteht weiterhin ein deutlich überwiegender Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment.

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Goldpreis-Entwicklung

Zu Wochenbeginn tendierte der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juni-Kontrakt) noch Richtung Norden und stieg am Montag bis auf 3.362 US-Dollar pro Unze. In den folgenden Tagen ging es dann stufenweise nach unten. In China waren die Börsen ab dem 1. Mai geschlossen. So ereignete sich das Wochentief am Freitag bei 3.213 US-Dollar.

Der Freitagsschlusskurs lautet 3.239 US-Dollar (2.865 Euro). Damit kam der Goldpreis gegenüber der Vorwoche um 2,4 Prozent (in USD) bzw. 1,9 Prozent (in EUR) zurück.

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Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Juni-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart: Der Goldkurs hat rund 5 Prozent vom Rekordhoch konsolidiert und gegenüber der Vorwoche um 2,4 Prozent nachgegeben (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX. Hier ist das Inventar in der vierten Woche in Folge gesunken. Denn die CME Group meldet per 1. Mai 2025 Gesamtbestände von 41,27 Millionen Unzen. Damit waren es 430.000 Unzen weniger als eine Woche zuvor (Vorwoche: -1,5 Mio.).

Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 1,48 Millionen Unzen auf 19,45 Millionen Unzen (Alle Zahlen gerundet). Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Golddeckung

Bei einem Open Interest von 438.564 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 43.856.400 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt immer noch mit hohen 94 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 93 Prozent in der Vorwoche und dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionenmeist per Barausgleich. Den Anteil kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.

Lieferanträge

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den abgelaufenen Kontraktmonat April nun 64.806 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das heißt, es standen zum Monatsende 201 Tonnen Gold (6,48 Millionen Unzen) zur Auslieferung an. Im Rekordmonat Januar 2025 waren es 238 Tonnen (76.567 Anträge). Für den neuen Kontraktmonat Mai liegen nun bereits 12.629 Auslieferungsanträge vor.

Goldpreis-Aufschläge in China

Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Die letzten Kursdaten aus Shanghai stammen vom Dienstag. Um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 782,74 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 109,15 US-Dollar je Gramm bzw. 3.395 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.320 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der zwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei verringerte sich der Abstand laut unseren Berechnungen auf 75 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 98 US-Dollar).

Goldpreis-Ausblick

Der Goldpreis konsolidiert aktuell auf hohem Niveau. Der Trend ist mittelfristig intakt, die technische Lage erlaubt Rücksetzer. Bei Rücksetzern von 5 bis 10 Prozent fanden sich in den vergangenen Monaten immer wieder potente Käufer.  Die starke chinesische Nachfrage wirkte bis zuletzt stützend. Doch erst am Dienstag steigen die Chinesen wieder in den Handel ein. Die weitere Goldpreis-Entwicklung wird aber auch davon abhängen, ob es zu einem weiteren Abbau der Spannungen im Welthandelskonflikt kommt – und damit womöglich auch zu einer Rückkehr der Risikobereitschaft an den Finanzmärkten. Außerdem findet kommende Woche die nächste Fed-Sitzung statt. 

Gold kaufen: Aktuelle Lage und Preise im Handel

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Jetzt Gold kaufen? Der Goldpreis kam zuletzt rund 5 Prozent vom Rekordhoch zurück. Wir analysieren die Preisentwicklung im Edelmetall-Handel.

Silber- und Goldpreis

Am heutigen Freitagvormittag um 13 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.258 US-Dollar pro Unze, was 2.874 Euro entsprach. Damit kam der Kurs gegenüber der Vorwoche jeweils um rund 1 Prozent zurück. Währenddessen gab der Silberkurs im gleichen Zeitraum um 3 Prozent nach auf 32,35 US-Dollar beziehungsweise 28,54 Euro pro Unze. Seit dem Erreichen des Goldpreis-Rekords am 21. April 2025 verbilligte sich Gold um 4,9 Prozent (in USD) bzw. 3,4 Prozent (in EUR).

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Der hohe Goldpreis lockte in den vergangenen Monaten auch immer wieder private Verkäufer an. Für klassische Goldmünzen älterer Jahrgänge gab es bis zuletzt Abschläge von rund 50 Euro gegenüber prägefrischer Ware.

Gold kaufen

Wie haben sich die Preise im Handel entwickelt? Hier die Ergebnisse unserer wöchentlichen Marktbeobachtung von Angeboten sechs deutscher Edelmetall-Händler. Wer am Freitag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 2.976 Euro – und damit 28 Euro weniger als vor einer Woche.

Dabei blieb das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware unverändert bei 3,53 Prozent. Die Abschläge für ältere Jahrgänge sanken auf durchschnittlich 46 Euro – Vorwoche: 56 Euro.

Währenddessen verharrte auch das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren auf dem Vorwochenniveau von 1,94 Prozent. Ein Exemplar kostete in unserer Datenerfassung im Mittel 9.422 Euro. Damit waren es 89 Euro weniger als vor einer Woche.

Silber kaufen

Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 38,64 Euro.

Das Aufgeld für Silber-Maples stieg im Vorwochenvergleich minimal an auf 35,37 Prozent. Das Gleiche gilt für 1-Kilogramm-Silberbarren mit einem Aufschlag von 28,99 Prozent auf den aktuellen Silberkurs.

Die Abschläge für Silbermünzen älterer Jahrgänge blieben zuletzt bei rund 2 Euro. In den vergangenen Monaten waren es teilweise 4 Euro und mehr.

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Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.

Studie: Gold bleibt bei der Geldanlage Nebensache

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Trotz hoher Stabilität und starker Langfristrendite spielt Gold bei der Geldanlage der Deutschen eine untergeordnete Rolle, wie eine Studie nahelegt.

Geldanlage: Sicherheit dominiert, aber nicht Gold

Die Deutschen setzen bei der Geldanlage vor allem auf Sicherheit. Doch ausgerechnet Gold, das diese Eigenschaft historisch erfüllt, wird kaum berücksichtigt. Die aktuelle BarmeniaGothaer-Anlegerstudie offenbart ein deutliches Missverhältnis zwischen Anspruch und tatsächlichem Anlageverhalten.

49 Prozent der Befragten einer im Januar durchgeführten repräsentativen nannten Sicherheit als wichtigstes Kriterium bei der Geldanlage. Trotzdem investieren nur elf Prozent in Edelmetalle wie Gold oder Platin. Stattdessen dominieren konservative Produkte: Sparkonten (41 Prozent), Tagesgeld (38 Prozent) und Lebensversicherungen (26 Prozent).

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Studien zum Thema Gold und Geldanlage sind immer mit Vorsicht zu genießen. Berater bei Banken und Finanzvermittlern verdienen an provisionsbasierten Produkten. Mit Empfehlungen für physisches Gold lässt sich aufgrund der geringen Margen wenig verdienen. Außerdem dürften Besitzer von Goldmünzen und Goldbarren bei Befragungen aufgrund des Sicherheitsaspekts weniger auskunftsfreudig sein.

Gold wird kaum empfohlen

Ein Grund für die geringe Rolle von Gold liegt womöglich in der Struktur der Finanzberatung. Banken und Finanzvermittler verdienen an provisionsbasierten Produkten. Anlagegold in Form von Münzen und Barren bietet keine hohen Vergütungen oder laufende Erträge für Vermittler und wird deshalb seltener empfohlen. Die Studie verweist zwar auf die Bedeutung qualifizierter Beratung, thematisiert aber nicht die finanziellen Anreize, die Anlageentscheidungen beeinflussen.

Stabile Rendite über Jahrzehnte

Dabei überzeugt Gold nicht nur durch Krisenfestigkeit. Nach Recherchen von Goldreporter.de erzielte das Edelmetall seit dem Ende der Goldpreisbindung Anfang der 1970er-Jahre eine durchschnittliche jährliche Kurssteigerung von rund acht Prozent. Diese Entwicklung belegt, dass das Edelmetall langfristig nicht nur schützt, sondern auch Vermögen aufbauen kann. Wir empfehlen dazu den Ratgeber „Altersvorsorge mit Gold“.

Beratungsdefizit bei langfristigem Vermögensschutz

75 Prozent der Befragten bevorzugen garantierte Auszahlungsbeträge – oft mit dem Ziel, Verluste zu vermeiden. Doch klassische Garantien bieten in Zeiten niedriger Zinsen kaum realen Werterhalt. Gold könnte hier als realwertgesicherte Alternative dienen, wird aber in Beratungsgesprächen häufig ausgeklammert.

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Renditeinteresse steigt – Gold bleibt außen vor

Vor allem jüngere Anleger öffnen sich laut Studie renditestärkeren Produkten wie Fonds und Aktien. Gold, obwohl weltweit handelbar, transparent bepreist und langfristig solide, bleibt in dieser Entwicklung auffällig unterrepräsentiert. Dabei eignet es sich als Beimischung zur Risikostreuung ebenso wie zur Absicherung gegen systemische Risiken.

Fazit: Chancen bleiben ungenutzt

Die BarmeniaGothaer-Studie zeigt: Sicherheit ist das zentrale Anliegen vieler deutscher Anleger. Dass ausgerechnet die Goldanlage – mit historisch stabiler Entwicklung und hoher Krisenresistenz – dabei kaum eine Rolle spielt, deutet auf strukturelle Lücken in der Beratung hin. Wer Vermögen langfristig erhalten will, kommt an einer sachlichen Auseinandersetzung mit Gold kaum vorbei.

So entwickelt sich der Goldpreis im Mai

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Der Goldpreis ist im vergangenen April erneut angestiegen. Der Mai brachte historisch eine Reihe bedeutender Kursbewegungen bei Gold.

Rekord-Rally

Im April konnte der Euro-Goldpreis erneut einen Kursgewinn verbuchen, bislang in jedem Monat des laufenden Jahres. Denn auf Basis des Londoner Referenzkurses verteuerte sich die Goldunze gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent auf 2.906 Euro. Dabei hat der Goldpreis im vergangenen Monat einen neuen LBMA-Rekordkurs erreicht. Am 22. April 2025 lautete der Referenzkurs (A.M.) 3.454 US-Dollar pro Unze, was 3.004 Euro entsprach.  

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Beim Mai handelt es sich statistisch um den zweitbesten Goldmonat des Jahres. Im vergangenen Jahr gab es nur ein kleines Plus von 0,3 Prozent (Bild: Goldreporter).

Wie wird es in diesem Monat laufen? Auch wenn saisonale Aspekte derzeit eine untergeordnete Rolle spielen, werfen wir einen Blick auf unsere Goldpreis-Statistik auf Euro-Basis. Sie reicht bis ins Jahr 1970 zurück.

Goldpreis im Mai

Immerhin handelt es sich beim Mai um den zweitbesten Goldmonat des Jahres. Denn mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 1,58 Prozent behauptet er seine Position souverän hinter dem Januar (durchschnittlich +2,88 %). Dabei beendet der Goldpreis den Mai innerhalb der vergangenen 54 Jahre 32-mal mit positiven Vorzeichen (Quote: 58 Prozent). Aber in den vergangenen zehn Jahren gab es im Mai keine eindeutige Tendenz und es ereigneten sich Kursausschläge in beide Richtungen.

Gold-Historie

Markant waren die Jahre 2022 und 2021. 2022 stand die Europäische Zentralbank vor der ersten Zinserhöhung seit 2011. Die Anleihe-Renditen stiegen deutlich und der Goldpreis kam in diesem Monat um 5 Prozent zurück. Dagegen war das Jahr 2021 noch von den geldpolitischen Folgen der Corona-Krise geprägt. So stieg die US-Inflationsrate im Mai 2021 auf 5 Prozent, nachdem sie im März 2021 noch bei 2,6 Prozent gelegen hatte. Der Goldpreis zog damals um 6 Prozent an.

Auch der Mai 2010 war aus historischer Sicht ein bemerkenswerter Goldmonat. Damals stand Griechenland vor der Staatspleite, der Euro ging in die Knie und der Euro-Goldpreis schoss innerhalb eines Monats um 10 Prozent nach oben.

Starker Kursanstieg

Währenddessen lieferte Gold zuletzt deutlich mehr als nur einen Inflationsausgleich. Denn vor genau einem Jahr notierte der Goldpreis in London bei 2.154 Euro pro Unze. Das heißt, innerhalb eines Jahres verteuerte sich das Edelmetall um 35 Prozent.

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Gold-Statistik

Hier die besten und schwächsten Goldpreis-Bewegungen im Mai seit 1970.

Die beste Mai-Performance (Top-5)

  • 1972: +20,00 %
  • 1973: + 18,68 %
  • 1979: +14,07 %
  • 1978: +10,74 %
  • 2010: +10,01 %

Die schwächste Mai-Performance (Flop-5)

  • 1982: -8,32 %
  • 1998: -6,33 %
  • 2022: -5,27 %
  • 1999: -5,16%
  • 1974: -4,97%

Hinweis: Alle Angaben basieren auf dem Londoner Nachmittags-Fixing (LBMA-Preis) und dem Goldpreis am Monatsende laut Bundesbank-Statistik; bei einem Umrechnungskurs von 1,95583 DM / Euro für den Zeitraum vor 1999.

Goldpreis schwächer – Kapitalabzug aus größtem Gold-ETF

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Der Goldpreis ist 4,5 Prozent von seinem Rekordhoch zurückgekommen. Dabei wurde Kapital aus dem größten Gold-ETF abgezogen.

Silber- und Goldpreis

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juni-Kontrakt) 3.281 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.897 Euro. Damit notierte Gold 4,5 Prozent unter dem Rekordhoch vom 21. April 2025 – auf Eurobasis kam der Goldpreis um 2,9 Prozent von der Bestmarke zurück.

Gegenüber der Vorwoche blieben die Goldkurse jeweils unverändert. Dagegen sank der Silberpreis in diesem Zeitraum um 2,7 Prozent auf 32,65 US-Dollar bzw. 28,84 Euro pro Unze. Am heutigen 1. Mai bleiben die Börsen in Europa und China geschlossen. Dagegen wird in den USA normal gehandelt. Am Vormittag um 10:15 Uhr notierte der Goldpreis im Forex-Handel 1,6 Prozent unter Vortag bei 3.234 US-Dollar bzw. 2.844 Euro. Silber tendierte 1 Prozent schwächer.

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Der Goldpreis konsolidiert nach der dynamischen Kursrally der vergangenen Monate. Impulse aus China bleiben kurzfristig aus, Investoren ziehen Geld aus dem größten Gold-ETF ab.

Größter Gold-ETF

Im Zuge der jüngsten Goldpreis-Konsolidierung zogen Investoren auch Kapital aus dem größten Gold-ETF ab. Denn der Betreiber des SPDR Gold Shares (US-Börsenkürzel: GLD) meldet zum 30. April 2025 eine Lagermenge von 944,26 Tonnen Gold. Damit wurden innerhalb einer Woche 4,88 Tonnen ausgebucht. Die Bestandsabnahme wurde von einem Netto-Kapitalabfluss in Höhe von 213 Millionen begleitet.

Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tages-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.

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Größter Silber-ETF

Im gleichen Zeitraum stiegen die Bestände des größten Silber-ETF (iShares Silver Trust; SLV) um 77,79 Tonnen auf 14.151,21 Tonnen. Die Entwicklung war allerdings begleitet von einem Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 61 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.

Edelmetall-ETFs und Goldpreis

Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben. 

Goldpreis: Konsolidierung oder nächster Aufwärtsschub?

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Der Goldpreis läuft seit 14 Tagen seitwärts. Ist das die Basis für den nächsten Anstieg oder erleben wir nun eine Konsolidierung bei Gold?

Goldpreis

Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.316 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.912 Euro. Damit verbilligte sich Gold im Vorwochenvergleich um 0,5 Prozent (in USD) bzw. 0,8 Prozent (in EUR). Vom Rekordhoch am 21. April 2025 kamen die Kurse um 3,4 Prozent bzw. 2,3 Prozent zurück. Die Bestmarken im US-Futures-Handel lauten damit weiterhin 3.434,38 US-Dollar bzw. 2.982,78 Euro. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage per 29. April 2025.

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Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Tagesschlusskurse, Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 29. April 2025.

Bodenbildung oder Konsolidierung?

Auf Dollar-Basis lief der Goldpreis in den vergangenen 14 Tagen in einer Bandbreite von rund 40 US-Dollar seitwärts, entlang der Unterstützung von 3.310 US-Dollar. An der Oberseite bildete 3.350 US-Dollar die Begrenzung.

Sollte der Support nicht halten, dann wäre ein kurzfristiger Rücksetzer über 3.280 USD bis auf 3.210 USD zu erwarten. Im Falle einer stärkeren Konsolidierung sind die nächsten möglichen Anlaufpunkte das Zwischentop vom 2. April bei 3.160 USD sowie Kurse im Bereich von 3.050 USD bis 3.000 USD.  

Sentiment

Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 60 (Vorwoche: 60) hat sich Gold aus der Sicht von 14 Tagen weiter vom „überkauften“ Bereich entfernt. Dieser beginnt definitionsgemäß mit Werten oberhalb von 70. Aber der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt weiterhin hohe 21 Prozent. Die 50-Tage-Linie liegt 8 Prozent entfernt. Das heißt, aus dieser Perspektive gibt es noch deutlich Spielraum für eine mögliche Konsolidierung beim Goldpreis.

Gold in Euro

Die Entwicklung beim Euro-Goldpreis war zuletzt deutlich volatiler. Hier sehen wir ausgehend vom Rekordhoch bereits einen kurzfristigen Abwärtstrend, wobei der Kurs nun auf die wichtige Unterstützung von 2.900 Euro zuläuft. Sollte dieser Support fallen, dann wäre der Weg frei für einen Rücksetzer bis auf 2.850/2.830 Euro. Die Kante des steigenden 9-Monats-Trends verläuft aktuell im Bereich von 2.774 Euro.

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Goldpreis in Euro, 6 Monate, Tagesschlusskurse, Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 29. April 2025.

Beim Euro-Goldchart ist der RSI auf 56 zurückgegangen. Die 200-Tage-Linie ist noch 15 Prozent vom aktuellen Kursniveau entfernt.

Goldpreis-Ausblick

In den vergangenen Monaten fanden sich nach Rücksetzern von fünf bis zehn Prozent immer wieder schnell Käufer. Dieser Umstand war die Basis des starken mittelfristigen Aufwärtstrends bei Gold mit einem Kursanstieg von 25 Prozent (in USD) bzw. 15 Prozent (in EUR). Über einen Bruch des übergeordneten Aufwärtsmechanismus müsste man sich erst bei Schlusskursen unterhalb von 3.000 US-Dollar bzw. 2.700 Euro Gedanken machen.

Hinweis Goldpreis-Chartanalyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.  

Goldpreis: So treiben chinesische Händler den Kurs nach oben

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Chinesische Händler haben großen Einfluss auf den Goldpreis. Die Aufschläge auf den internationalen Kurs steigen und ziehen neue Investoren an.

Goldpreis-Rally

Der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange hat zuletzt bereits Kurse von mehr als 3.500 US-Dollar je Unze erreicht. Am 21. April 2025, dem Tag des letzten Goldpreis-Rekords, erreichte der Kurs in Shanghai nachmittags 830,03 Yuan pro Gramm. Das entsprach 115,33 US-Dollar oder 3.587 US-Dollar pro Unze. Damit lag der Kurs mehr als 100 US-Dollar über dem europäischen Spotpreis.

Chinesische Händler im Fokus

Auch wenn Gold in den vergangenen Tagen von den Rekordständen zurückkam, so ist der Einfluss Chinas dominierend. Wie aus einem Bericht des US-Finanzportal GuruFocus hervorgeht, seien chinesische Broker besonders aktiv auf internationalen Goldmärkten.

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Chinesische Händler beeinflussen den weltweiten Goldpreis immer stärker. Sie handeln an verschiedenen Marktplätzen automatisiert, nutzen Arbitrage und investieren zunehmend in physisches Gold.

Demnach hätten drei chinesische Händler zuletzt an einem einzigen Tag rund 212.000 Gold-Kontrakte gehandelt. Das habe fast dem gesamten Tagesvolumen der US-Warenterminbörse COMEX entsprochen. Allerdings hätte sich deren Goldbestände kaum verändert. Deshalb gehen die Autoren von kurzfristigem algorithmischem Papiergold-Handel aus.

Goldhandelszeiten von Bedeutung

Ein Goldman-Sachs-Händler wird zitiert: Der Einfluss chinesischer CTAs sei deutlich größer, als viele vermuten. CTAs sind spezialisierte Handelsfirmen, die von der Shanghai Futures Exchange aus arbeiten. Dabei spielen die Handelszeiten eine wichtige Rolle. Während in Asien gehandelt wird, ist der Markt an der COMEX weniger liquide. Dadurch wirken chinesische Orders besonders stark.

Arbitrage-Geschäfte pushen den Goldpreis

Laut dem Bericht nutzen chinesische Händler Preisunterschiede zwischen der SHFE und der COMEX. Sie kaufen dort, wo es günstiger ist, und verkaufen an der teureren Börse. Dieses sogenannte Arbitragegeschäft hat erheblich zugenommen. Das Verhältnis der Handelsvolumen zwischen SHFE und CME habe zuletzt einen Höchststand erreicht.

Die Autoren verweisen darauf, dass Gold anders funktioniert als etwa Öl oder Kupfer. Es gebe keinen festen Gleichgewichtspreis. Stattdessen hänge der Kurs stark von westlicher Förderung, Zentralbankkäufen und Chinas Importen ab.

Mehr physisches Gold gefragt

Auch physisches Gold wird in China sehr aktiv gehandelt. An der Shanghai Gold Exchange sei das Volumen auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen, heißt es in dem Bericht. Die hohen Aufschläge auf den internationalen Goldpreis deuteten auf eine große chinesische Nachfrage hin.

Eine mögliche Erklärung liefert der Bericht gleich mit. Offenbar steigen chinesische Versicherungen verstärkt in den Goldmarkt ein. Sie nutzten Gold zur Absicherung. Deshalb könne sich daraus ein langfristiger Trend entwickeln.

Goldpreis fällt nach Rekordhoch – Wende mit neuen US-Daten?

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Der Goldpreis notiert zuletzt rund 3 Prozent unter dem Rekordhoch. Die Märkte stehen weiterhin unter dem Eindruck des von den USA ausgelösten Zollkriegs.

Goldpreis etwas schwächer

Am heutigen Dienstag um 15 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.312 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.904 Euro.  Damit verbilligte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 4,5 Prozent (in USD) bzw. 3,7 Prozent (in EUR). Zuvor war der Goldpreis innerhalb von zwei Wochen um rund 15 Prozent gestiegen und hatte am 21. April 2025 seine Höchststände erreicht – mit 3.425 US-Dollar bzw. 2.975 Euro pro Unze. Das heißt, die Kurse notierten zuletzt 3,3 Prozent bzw. 2,4 Prozent unter diesen Rekordhochs.

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Der von den USA losgetretene Zollkrieg belastet die Weltwirtschaft. Zuletzt sanken aber die US-Anleiherenditen und der Goldpreis kam von seinem Rekordhoch zurück. Es gibt an den Finanzmärkten Hoffnung, dass der Streit zwischen den USA und China zumindest nicht weiter eskaliert. Mit Spannung werden nun die neuen Inflations- und Wirtschaftsdaten erwartet.

US-Rendite gestiegen

Mit dem Goldpreis-Rückgang kamen auch die US-Renditen zurück. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag mit 4,23 Prozent – nach 4,42 Prozent in der Vorwoche. Dagegen stiegen in der Eurozone die Marktzinsen der Kernländer, wie Deutschland (2,50 Prozent nach 2,46 Prozent), Niederlande und Österreich. In anderen Euroländern sanken die Renditen leicht (siehe Tabelle unten).

Anleihen, Zinsen. Marktzinsen

Zollkrieg zwischen USA und China

Wir befinden uns weiterhin in der Berichtssaison. Zahlreiche Konzerne melden ihre Geschäftszahlen und geben einen wirtschaftlichen Ausblick. In den USA macht sich im Zuge des Zollkriegs ein Abbruch der Lieferketten aus Richtung China bemerkbar. Das äußert sich bereits in einem starken Rückgang des Schiffsverkehrs auf dieser Lieferstrecke. Die National Retail Federation (NRF), der weltweit größte Einzelhandelsverband, rechnet mit einem Rückgang der US-Importe um mindestens 20 Prozent in der zweiten Jahreshälfte. Und damit könnten US-Einzelhändler ein Angebotsproblem bekommen, weil ein Großteil des Sortiments von Walmart und Co. aus chinesischen Waren besteht. Und das wiederum könnte die US-Konjunktur belasten und die Inflation anheizen.

Keine Entspannung in Sicht

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich im April 2025 weiter verschärft. US-Präsident Donald Trump erhöhte die Zölle auf chinesische Importe auf bis zu 145 Prozent, während China mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Waren reagierte. Trotz dieser Eskalation signalisierte Trump zuletzt Gesprächsbereitschaft und erwägt laut Medienberichten eine Senkung der China-Zölle auf 50 bis 65 Prozent, um die Spannungen zu entschärfen. Allerdings betonte das Weiße Haus, dass keine einseitige Reduzierung erfolgen werde, und China dementierte, dass derzeit Verhandlungen stattfinden. Zudem haben zwölf US-Bundesstaaten Klage gegen Trumps Zollpolitik eingereicht, da sie diese für rechtswidrig und wirtschaftlich schädlich halten. Die Unsicherheit belastet die Weltwirtschaft, und Experten warnen vor einer möglichen Rezession.​

Berichtstermine / Goldpreis-Ausblick

In den kommenden Tagen stehen noch einige bedeutende Termine an, die auch den Goldpreis beeinflussen können. Im Mittelpunkt stehen neue Inflations- und Wirtschaftsdaten aus den USA und Deutschland. Am Mittwoch erscheint der PCE-Index, an dem die US-Notenbank ihre Geldpolitik orientiert. Außerdem wird die deutsche Inflationsrate für den Monat April bekannt gegeben. Am gleichen Tag gibt es auch noch die erste Schätzung des US-Wirtschaftswachstums sowie des deutschen BIPs im ersten Quartal, Daten zu den privaten Einkünften und Ausgaben in den USA sowie der Chicago-Einkaufsmanager-Index. Die neuen US-Arbeitsmarkdaten (Non-farm Payrolls) schließen am Freitag die Berichtswoche ab.