Der Goldpreis befindet sich weiterhin auf Konsolidierungskurs. Eine wichtige Richtungsentscheidung bei Gold könnte zeitnah anstehen.
Goldpreis
Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.305 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.915 Euro. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 0,4 Prozent, allerdings nur in US-Dollar. Auf Euro-Basis blieb der Kurs praktisch unverändert. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 27. Mai 2025.
Charttechnik
Der Goldpreis notierte zuletzt 3,8 Prozent unter dem Rekordhoch vom 21. April 2025. Die seither vollzogene Konsolidierung ist noch immer nicht abgeschlossen. Denn die zwischenzeitlichen Kurserholungen führten jeweils zu tieferen Hochs. Somit läuft der Goldpreis nun seit Mitte April in einem Abwärtstrend. Erst mit Schlusskursen oberhalb von 3.370 US-Dollar würde dieser Mechanismus durchbrochen.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 27. Mai 2025.
In Richtung Süden dient zunächst die Kante des kurzfristigen Aufwärtstrends im Bereich von 3.270 US-Dollar Unterstützung. Weitere Supports gibt es auf der Höhe von 3.210 US-Dollar und vor allem bei 3.185 US-Dollar. Denn hier befindet sich nicht nur das Achtwochentief, sondern an dieser Marke läuft auch die Linie des zu Jahresanfang etablierten Aufwärtstrends entlang. Bei einem entsprechenden Rücklauf wäre auch der 50-Tage-Schnitt erreicht, er wurde bei der letzten Abwärtsbewegung schon einmal tangiert.
Marktstimmung
Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt derzeit 15 Prozent. Dieses Niveau ist oft der Anlaufpunkt bei einer größeren Kurskorrektur. Danach sieht es derzeit noch nicht aus. Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von knapp 54 befindet sich der Goldpreis in Sachen Sentiment weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus der Sicht von 14 Tagen weder „überkauft“ noch überverkauft. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definitorischen Grenzen.
Gold in Euro
Beim Euro-Goldpreis sehen wir eine parallele Entwicklung. Auch hier sehen wir nach der schrittweisen Erholung der vergangenen zwei Wochen ein tieferes Tief gegenüber dem Hochs im April und Mai. Kurzfristig wurde auch die Unterstützung von 2.925 Euro unterschritten. Damit befinden sich die nächsten wichtigen Supports in den Bereichen um 2.900 Euro, 2.865 Euro und 2.850 Euro. Darunter könnte es kritisch werden, denn dann wäre der beschleunigte, im August 2024 etablierte Aufwärtstrend in Gefahr. Die 200-Tage-Linie ist 11 Prozent vom aktuellen Kursniveau entfernt. Ansonsten zeigen sich wie beim Dollar-Goldchart keine kurzfristigen Über- oder Untertreibungen.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 27. Mai 2025.
Goldpreis-Ausblick
Die Charts zeigen in beiden Fällen kurzfristige, symmetrische Dreiecksformationen. Dabei befindet sich der Goldpreis weiterhin auf Konsolidierungskurs. Beim Bruch wichtiger Unterstützungen kann es zu einer stärkeren Kurskorrektur kommen. Auch ein erneuter Ausbruch in Richtung der Rekordhochs ist weiterhin möglich. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich diese Entwicklung auflöst. Aber kurzfristig überwiegen die negativen charttechnischen Einflüsse.
Nachdem von Januar bis März 440 Tonnen Gold aus der Schweiz in die USA geliefert worden waren, kommen jetzt Teile des Edelmetalls zurück.
Golddrehkreuz Schweiz
Die Eidgenössische Zollverwaltung hat die Schweizer Außenhandelszahlen für den Monat April veröffentlicht. Darin enthalten sind auch Angaben über das im vergangenen Monat exportierte und importierte Gold. Zur Erinnerung: Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach Feingold. Das heißt, die Zahlen geben relativ zeitnah Auskunft über die internationale Goldnachfrage und über große Goldtransfers. Wir haben die aktuellen Daten aufbereitet.
Von Januar bis März lieferte die Schweiz rund 440 Tonnen Gold in die USA. Im April kamen mit 63 Tonnen (netto: 50 Tonnen) jetzt größere Mengen wieder zurück.
Gold kehrt zurück aus den USA
Monatelang gab es Berichte über erhebliche physische Goldtransfers in die USA. US-Händler befürchteten Importzölle auf Gold, außerdem boomte das Arbitragegeschäft (Goldpreis steigt: Gold-Engpässe in London gemeldet). Die Zollängste in der Branche haben sich mittlerweile gelegt, nachdem die Trump-Administration Importsteuern auf Edelmetalle ausschloss. Bis zum März wanderten drei Monate in Folge jeweils mehr als 100 Tonnen Gold in die Vereinigten Staaten. Nun zeigen die aktuellen Außenhandelszahlen der Schweiz, dass einiges an Gold zurückkommt.
Laut Eidgenössischer Zollverwaltung exportierte die Schweiz im April nur noch 12,7 Tonnen in die USA, dafür wurden auf der Gegenstrecke knapp 63 Tonnen geliefert – mehr dazu weiter unten.
Zu den weiteren großen Goldabnehmern Schweizer Goldes gehörten im April China mit 17 Tonnen, Großbritannien mit 13 Tonnen, die Türkei mit 12 Tonnen und Thailand mit 10 Tonnen. Nach Indien gingen 8,5 Tonnen.
Insgesamt importierte die Schweiz im vergangenen Monat knapp 104 Tonnen Gold im Wert von 8,96 Milliarden CHF, was zu aktuellen Kursen 9,6 Milliarden Euro entspricht. Damit verzeichnete der Wert der Schweizer Goldimporte einen Rückgang um 30 Prozent gegenüber Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg um 12 Prozent.
Goldimporte
Währenddessen wird für den Monat April eine Goldeinfuhr im Umfang von 227 Tonnen im Wert von 15,4 Milliarden CHF (16,5 Mrd. Euro) gemeldet. Dabei stiegen die Goldanlieferungen gegenüber dem Vormonat um 23 Prozent und verdoppelten sich sogar im Vorjahresvergleich (+121 Prozent).
Neben den eingangs erwähnten 63 Tonnen aus den USA lieferten die Vereinigten Arabischen Emirate (ca. 19 Tonnen), Usbekistan (13 Tonnen) und Australien (11 Tonnen) und Südafrika (8 Tonnen größere Mengen an Gold. Aus Deutschland kamen im April 7,4 Tonnen – seit Jahresbeginn waren es 32,6 Tonnen Gold. Darüber hinaus lieferte Peru mit 18 Tonnen eine größere Menge an Metall mit geringerem Feingehalt, mutmaßlich aus der Minenproduktion.
Hinweis: Bei dem oben genannten Metall handelt es sich gemäß der Eidgenössischen Zollverwaltung um „Gold, einschl. platiertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“.
Die USA steigen am Dienstag wieder in den Handel ein, Marktzinsen sinken und der Goldpreis bleibt auf hohem Niveau volatil. Am Freitag gibt es neue Inflationsdaten.
Goldpreis bleibt volatil
Am Dienstag um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.306 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.913 Euro. Damit verteuerte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 2,6 Prozent (in USD) bzw. 1,9 Prozent (in EUR).
Mit diesen Kursen lag der Goldpreis 2,6 Prozent (in USD) bzw. 3,4 Prozent (in EUR) unter dem Rekordhoch vom 6. Mai 2025. Dabei bleibt die Kursentwicklung volatil. Tagesgewinne und -verluste wechseln sich immer wieder ab.
Gold verteuerte sich gegenüber der Vorwoche um 2,6 Prozent. Allerdings notierte der Goldpreis am Dienstagvormittag knapp 1 Prozent unter Vortag. Die Verfallstermine an der COMEX stehen an.
Berichtswoche
Am gestrigen Montag wurde in den USA nicht gehandelt. Dafür stehen in den kommenden Tagen eine ganze Reihe bedeutender Events an. Dazu gehören auch die Verfallstermine für Gold- und Silber-Derivate am US-Terminmarkt. Am heutigen Dienstag laufen die Juni-Optionen aus und am Mittwoch ist letzter Handelstag der Gold- und Silber-Futures.
Was bietet die Berichtswoche? Am Mittwochabend veröffentlicht die Fed das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung. Der Donnerstag bringt die zweite Schätzung des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal. Schließlich steht der Freitag im Zeichen der Inflation. Denn unter anderem wird in Deutschland die Inflationsrate für den Monat Mai veröffentlicht und in den USA erscheint der PCE-Preisindex, an dem die Fed ihre Geldpolitik orientiert.
Marktzinsen
Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung der Marktzinsen. Die Rendite 10-jähriger US-Anleihen blieb im Vergleich zur Vorwoche erneut fast unverändert – mit 4,46 Prozent. Dagegen verzeichnen die Zinsen im Euroraum deutlichere Rückgänge. So rentierten 10-jährige deutsche Papiere am Dienstag mit 2,52 Prozent, nach 2,59 Prozent in der Vorwoche.
Die nächste EZB-Sitzung inklusive Zinsentscheid findet in der kommenden Woche statt. Viele Analysten erwarten eine weitere Zinssenkung, nachdem die EZB erst im April die Leitzinssätze um 0,25 Prozentpunkte gesenkt hatte. Es war die siebte Senkung seit Juni 2024. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt derzeit bei 2,4 Prozent.
Goldpreis, 1 Monat, FOREX (Quelle: Stock3): Nach wie vor befindet sich der Goldpreis nur einige Prozent unter dem Rekordhoch von Anfang Mai. Allerdings sehen wir von Tag zu Tag deutliche Kursschwankungen.
Renditen und Gold
Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell gilt: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, steigt ihre Attraktivität bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dadurch wirkt das zinslose Gold in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.
Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht werden, steigen Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken – also die Anleihekurse steigen.
Viele Institute haben im ersten Quartal 2025 ihre Anteile am größten Gold-ETF erhöht. Größter GLD-Eigner war Morgan Stanley, BlackRock hat stark zugekauft.
Größte Gold-ETF-Investoren
Morgan Stanley war Ende März 2025 der Top-Investor des größten Gold-ETFs, dem SPDR Gold Shares (GLD). Schon im Dezember hatte die US-Großbank den ersten Rang unter den größten Anteilseigner inne. Die US-Investmentbank hat ihre Beteiligung im ersten Quartal 2025 um 13 Prozent aufgestockt und hält nun über 12 Millionen GLD-Anteile im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar.
Beim SPDR Gold Shares (US-Börsenkürzel: GLD) handelt es sich um „Papiergold“. Die ETFs-Anteile können wie Aktien gekauft und verkauft werden. Eine Auslieferung des Goldes ist nicht vorgesehen.
In den Top 10 befinden sich neben weiteren Großbanken vor allem zahlreiche Hedgefonds – darunter LPL Financial auf Platz zwei. Auch deren Position stieg um 13 Prozent auf 3,9 Millionen Anteile im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar.
BlackRock stockt deutlich auf
Die Milliarden-Grenze überschritt zuletzt auch die weltweit größte Investmentgesellschaft BlackRock Inc. Denn der Finanzkonzern erhöhte das GLD-Engagement in den ersten drei Monaten des Jahres um 77 Prozent auf 3,5 Millionen Anteile im Wert von 1,02 Milliarden US-Dollar. Auch die größte US-Investmentbank JP Morgan stockte auf. Denn deren GLD-Investment stieg um 6 Prozent auf 1,7 Millionen Anteile im Wert von 497 Millionen US-Dollar. Eine Liste mit den zwanzig größten GLD-Investoren finden Sie in der Tabelle unten.
Top-Investoren SPDR Gold Shares Q1 2025
Rang
Name
Anteile in Stück
Veränd. (QoQ)
Wert in US-Dollar
1
Morgan Stanley
12.384.172
+13,06 %
3.568.376.000
2
LPL Financial LLC
3.912.435
+13,47 %
1.127.329.000
3
BlackRock Inc
3.543.324
+76,92 %
1.020.974.000
4
Raymond James Financial Inc
2.063.634
+11,01 %
594.616.000
5
JP Morgan Chase & Co
1.727.004
+6,49 %
497.619.000
6
Comprehensive Financial Management LLC
1.267.529
-0,29 %
365.249.000
7
Commonwealth Equity Services Llc
1.141.703
+16,49 %
329.000.000
8
Bridgewater Associates LP
1.106.395
k.A.
318.797.000
9
Orbis Allan Gray Ltd
951.603
-2,00 %
274.195.000
10
US Bancorp
765.057
+10,06 %
220.444.000
11
Northern Trust Corp
678.018
+3,32 %
195.364.000
12
SG Americas Securities LLC
616.882
-2,59 %
178.000.000
13
Cambridge Investment Research Advisors Inc
608.222
+12,62 %
175.000.000
14
Bleichroeder LP
475.000
0,00 %
136.866.000
15
AlTi Global Inc
469.814
+8,12 %
135.372.000
16
Mariner LLC
441.820
+62,73 %
127.278.000
17
Sumitomo Mitsui Financial Group Inc
429.585
+7,41 %
123.781.000
18
Tudor Investment Corp Et Al
337.376
+123,88 %
97.212.000
19
ARGI Investment Services LLC
330.877
-3,42 %
95.339.000
20
Bradley Foster & Sargent Inc
327.412
+6,53 %
94.340.000
Hintergrund Gold-ETF
Die Daten stammen aus den aktuellen 13F-Aufsichtsberichten der US-Börsenaufsicht SEC. Denn einmal im Quartal müssen die größten Kapitalverwalter in den USA ihre Wertpapierpositionen gegenüber der Börsenaufsicht SEC offenlegen.
Beim SPDR Gold Shares handelt es sich um den weltweit größten mit Gold gedeckten Fonds (Exchange Traded Fund). Denn jeder Anteilsschein dieses ETFs ist offiziell mit einer Zehntel Unze gedeckt. Dabei gibt es keine Begrenzung bei der Ausgabe von Shares.
Die Bestände des Fonds werden in Tresoren in London gelagert – bei der Großbank HSBC und der Bank of England. Die Veränderung der Lagerbestände analysieren wir einmal pro Woche. Währenddessen waren die vergangenen Wochen von einem deutlichen Rückgang der Goldbestände im GLD geprägt. Die ETF-Investments der Banken erfolgen in der Regel im Kundenauftrag. Die großen Geldhäuser selbst positionieren sich eher über Swaps, Futures oder Optionen auf dem Goldmarkt.
Der Goldpreis verzeichnete vergangene Woche einen Wiederanstieg um knapp 5 Prozent. Die neue Handelswoche verspricht einiges an Spannung.
Trump bewegt die Märkte
Einmal mehr sorgte US-Präsident Donald Trump für Unruhe an den Finanzmärkten. Am Freitag konfrontierte er die EU über sein eigenes Portal Truth Social mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent, mit deren Einführung er bereits ab dem 1. Juni drohte.
Unmittelbar nach der Veröffentlichung gab der DAX um 2,5 Prozent nach und der Goldpreis legte deutlich zu. Diese Kursbewegung bei Gold könnte die im April eingeleitete Konsolidierungsphase endgültig beenden. Auch deshalb, weil die US-Regierung in zunehmendem Maße an Vertrauen in der Welt verliert, Länder US-Dollar abstoßen und die Kosten der Staatsfinanzierung (Anleiherenditen) weiter steigen.
Der Goldpreis auf dem Weg zu neuen Rekorden? Weitere Impulse können in den kommenden Tagen von der Berichtsseite kommen. Es gibt unter anderem neue Inflationsdaten aus Deutschland und den USA.
Die US-Regierung verzeichnete bei einer Auktion von 20-jährigen Staatsanleihen im Umfang von 16 Milliarden US-Dollar eine verhaltene Nachfrage. Zugleich stiegen die Renditen für US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit November 2023.
CoT-Daten
Wir betrachten, was vergangene Woche am US-Terminmarkt geschah. Dazu analysieren wir zunächst den aktuellen COT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 20. Mai 2025.
Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 3,4 Prozent auf 197.648 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 1,7 Prozent zu auf 163.981 Kontrakte.
Open Interest
Währenddessen stieg der Open Interest im Vorwochenvergleich um 1,6 Prozent auf 448.000 Kontrakte – also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es um weitere 2,2 Prozent nach oben auf 458.101 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich eine Zunahme um 3,5 Prozent.
Gold-Optionen
Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest um weitere 4 Prozent auf 1.211.936 Optionen. Dabei nahm die Put/Call-Ratio zu auf 0,764 (Vorwoche: 0,734). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 131 Call-Optionen entfielen, gegenüber 136 in der Vorwoche. Damit besteht zwar weiterhin ein deutlich überwiegender Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment, allerdings mit erneut abgeschwächter Ausprägung.
Goldpreis-Entwicklung
Nach einem verhaltenen Wochenauftakt, ging es ab Dienstag deutlich nach oben mit dem Goldpreis. Mit 3.358 US-Dollar bzw. 2.954 Euro pro Unze schloss Gold im US-Futures-Handel praktisch auf Wochenhoch. Damit waren die Notierungen noch 2,2 Prozent (in USD) bzw. 1,5 Prozent (in EUR) von den Bestmarken entfernt. Gegenüber der Vorwoche stieg der Goldpreis kräftig um 4,8 Prozent (in USD) bzw. 2,9 Prozent (in EUR).
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Juni-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 19.05. bis 23.05.2025 (Quelle: CME Group).
COMEX-Gold-Lager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX. Hier ist das Inventar in der siebten Woche in Folge gesunken. Denn die CME Group meldet per 22. Mai 2025 Gesamtbestände von 38,78 Millionen Unzen. Damit waren es 140.000 Unzen weniger als eine Woche zuvor (Vorwoche: -230.000 Unzen).
Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 840.000 Unzen auf 16,71 Millionen Unzen (Vorwoche: -70.000 Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Golddeckung des Futures-Handels
Bei einem Open Interest von 458.101 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 45.810.100 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt mit weiterhin hohen 85 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 88 Prozent in der Vorwoche sowie dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise unter 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen meist per Barausgleich. Den Anteil kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.
Lieferanträge
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Mai nun 25.291 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 78 Tonnen. Damit kamen innerhalb einer Woche 2.157 Anträge hinzu. Dagegen waren es im vergangenen April 64.806 Anträge (291 Tonnen). Und im bisherigen Rekordmonat Januar 2025 wurden 238 Tonnen Gold abgerufen (76.567 Anträge).
Goldpreis-Aufschläge in China
Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 776,85 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 108,23 US-Dollar je Gramm bzw. 3.366 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.326 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der dreiundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei stieg der Abstand laut unseren Berechnungen leicht auf 40 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 34 US-Dollar).
Goldpreis-Ausblick
In der kommenden Woche stehen bei Gold und Silber die Verfallstermine an der COMEX an. Am Dienstag laufen die Juni-Optionen aus und am Mittwoch ist letzter Handelstag der Gold- und Silber-Futures.
Am Montag wird in den USA wegen eines Feiertags nicht gehandelt (Memorial Day). Welche Reaktionen folgen auf die Trump-Drohung – etwa seitens der EU? Auch in Sachen Ukraine-Krieg ließ der US-Präsident Europa zuletzt im Regen stehen, indem er sich plötzlich von neuen Russland-Sanktionen distanzierte.
Aus fundamentaler Sicht gibt es im Wochenverlauf noch einige interessante Berichtstermine. Denn am Dienstag erhalten wir aus den USA die Auftragseingänge für langlebige Gebrauchsgüter im April, das CB-Verbrauchervertrauen und der Dallas Fed Manufacturing Index. Am Mittwochabend veröffentlicht die Fed das Protokoll ihrer letzten geldpolitischen Sitzung. Spannend wird es auch am Donnerstag, denn dann erscheint die zweite Schätzung des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal. Schließlich steht der Freitag im Zeichen der Inflation. Denn unter anderem wir in Deutschland die Inflationsrate für den Monat Mai veröffentlicht und in den USA erscheint der PCE-Preisindex, an dem die Fed ihre Geldpolitik orientiert.
Jetzt Gold kaufen? Der Mai zeichnete sich bislang durch einen schwankenden Goldpreis und eine relativ schwache, preissensible Nachfrage im Edelmetall-Handel aus.
Silber- und Goldpreis
Am heutigen Freitagvormittag um 12:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.326 US-Dollar pro Unze, was 2.931 Euro entsprach. Damit stieg der Kurs -nach dem kräftigen Rücksetzer der Vorwoche – gegenüber vergangenem Freitag um 3,9 Prozent (in USD) bzw. 2,5 Prozent (in EUR). Währenddessen verteuerte sich Silber im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozent bzw. 1,4 Prozent auf 33,13 US-Dollar beziehungsweise 29,18 Euro pro Unze.
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Der Mai gehörte im Edelmetall-Handel zu den schwächeren Verkaufsmonaten des Jahres. Das Aufgeld bleibt aber niedrig und die Produktauswahl ist mehr aus ausreichend.
Lage im Edelmetall-Handel
Wie haben sich im Zuge der erhöhten Goldpreis-Volatilität die Geschäfte im deutschen Edelmetall entwickelt? „Die Nachfrage nach Edelmetallen zieht mit den steigenden Kursen wieder an. Letzte Woche haben noch viele Investoren abgewartet, ob die Kurse tendenziell fallen oder steigen. Diese Woche steigen viele Kunden wieder ein“, erklärte Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24) am Donnerstag gegenüber Goldreporter.
Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service berichtet über ein anhaltend hohes Niveau beim Edelmetall-Ankauf. Er sagt aber, dass das Volumen bei den Einzelaufträgen in diesem Bereich abgenommen hat. „Nach den zahlreichen preisanstiegsbedingten Verkaufswellen die letzten Monate haben viele Kunden, die aus Gewinnmitnahme-Gründen verkauft haben, ihre Bestände inzwischen ausgedünnt“, so Lochmann. Im Verkauf stellt er starke Preissensibilität bei der Kundschaft fest: „Jeder kleine Kursrückgang führt sofort zu einem deutlichen Anstieg der eingehenden Bestellungen.“
Auffällig sei auch, dass moderne Bullionmünzen und Barren an Marktanteil gegenüber klassischen alten Umlauf-Investmünzen, wie Sovereign, Kronen oder 20-Mark-Kaiserreich Münzen gewonnen hätten. Er führt dies auf eine mögliche Verjüngung der Käuferschicht zurück.
Auf der Angebotsseite ist die Lage im Handel weiter entspannt. „Die Lager der Barrenhersteller und Mints füllen sich langsam wieder, bedingt durch die niedrige Nachfrage in den letzten Wochen. Die steigenden Kurse nutzen auch viele Kunden aus, um Silber und Gold zu verkaufen“, so Henry Schwarz. Der Monat Mai sei insgesamt aber schwach verlaufen: „Der schwächste Monat des Jahres, aber der Monat ist ja noch nicht vorbei. Bei steigender Nachfrage könnten sich die Umsätze noch sehr gut entwickeln“, so der Händler.
Gold kaufen
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Hier die Ergebnisse unserer wöchentlichen Marktbeobachtung von Angeboten sechs deutscher Edelmetall-Händler. Wer am Freitag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.035 – und damit 71 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei sank das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware auf 3,54 Prozent (Vorwoche: 3,63 Prozent). Die Abschläge für ältere Jahrgänge lagen bei durchschnittlich 65 Euro (Vorwoche: 60 Euro).
Währenddessen sank das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren auf 1,91 Prozent. Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.605 Euro. Damit waren es 226 Euro mehr als vor einer Woche.
Silber kaufen
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 39,56 Euro. Dabei blieb das Aufgeld für Silber-Maples im Vorwochenvergleich erneut fast unverändert – mit 35,58 Prozent. Gleiches gilt für 1-Kilogramm-Silberbarren mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 28,20 Prozent auf den aktuellen Silberkurs.
Die Abschläge für Silbermünzen älterer Jahrgänge pendelten sich zuletzt bei rund 2 Euro ein. In den vergangenen Monaten waren es teilweise 4 Euro und mehr.
Silber und Gold kaufen
Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.
Die Goldreserven der Türkei stiegen im April auf einen neuen Rekordwert. Gleichzeitig sind die türkischen Fremdwährungsreserven stark gesunken.
Türkische Fremdwährungsreserven stark gesunken
Die türkische Zentralbank (TCMB) hat neue Angaben zu den finanziellen Rücklagen ihres Landes gemacht. Demnach beliefen sich die gesamten Währungsreserven der Türkei Ende April auf 138,14 Milliarden US-Dollar. Damit sank dieser Wert gegenüber dem Vormonat um 12 Prozent oder 18,37 Milliarden US-Dollar. Schon im März waren die Gesamtreserven um 5 Prozent zurückgegangen.
Die Fremdwährungsreserven der Türkei sind im April um ein Drittel zurückgegangen. Die türkischen Goldreserven sind nur leicht gestiegen, der Wert erreichte mit 81,47 Milliarden US-Dollar aber einen neuen Rekordwert.
In diesem Zuge sanken die Fremdwährungsreserven um 24,12 Milliarden US-Dollar oder ein Drittel auf 49,02 Milliarden US-Dollar. Dabei dürfte es sich zu großen Teilen um US-Dollar-Reserven handeln. Dies zumindest würde zum internationalen Kontext passen, mit der durch die US-Zollpolitik ausgelösten Flucht aus US-Dollar und US-Staatsanleihen.
Entwicklung Goldreserven der Türkei seit 2010 in Tonnen (Quelle: TCMB; Grafik: Goldreporter).
Goldreserven mit neuem Rekordwert
Dagegen nahm der Wert der türkischen Goldreserven um 7 Prozent oder 5,6 Milliarden US-Dollar zu und stieg auf 81,47 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem neuen Rekordhoch.
Die Goldbestände werden nun mit 24,606 Millionen Unzen angegeben, was einer Menge von 771,55 Tonnen entspricht. Damit kamen innerhalb eines Monats 2,64 Tonnen (85.000 Unzen) hinzu. Innerhalb eines Jahres sind die Goldreserven um 10,4 Tonnen oder 1,3 Prozent gefallen.
Entwicklung Goldreserven der Türkei seit 2010 in US-Dollar (Quelle: TCMB; Grafik: Goldreporter).
Die bislang größte Menge an Gold hatte die TCMB im Februar 2023 gehalten. Damals waren es umgerechnet 836,65 Tonnen – also rund 65 Tonnen mehr als zuletzt. Dabei stieg der Goldanteil an den gesamten Währungsreserven der Türkei nun deutlich an auf 59 Prozent (Vormonat: 48,5 %). Im September 2020 wurde hier der bisherige Rekord mit 52 Prozent erreicht.
Gold der Türkei
In den oben genannten Zahlen ist auch Gold enthalten, das von Geschäftsbanken bei der TCMB (zum Beispiel als Sicherheiten für Zentralbankgeld) hinterlegt wurde. Die rein staatlichen türkischen Goldreserven bezifferte der World Gold Council zuletzt auf 623,9 Tonnen.
Die Türkei verzeichnet seit Jahren einen sinkenden Außenwert ihrer Landeswährung. Hohe Goldimporte trugen dazu bei, da dafür in der Regel US-Dollar erforderlich sind. Deshalb haben die türkischen Behörden laut Medienberichten bereits vor einem Jahr Beschränkungen für die Goldeinfuhr erlassen (Goldreporter berichtete). Die Gold-Einfuhrmengen der Türkei stagnierten in den vergangenen Monaten auf relativ niedrigem Niveau – auch wenn es im vergangenen Monat eine leichte Belebung zu verzeichnen war.
Im Zuge des jüngsten Goldpreis-Rücksetzers sanken die Goldbestände des SPDR Gold Shares (GLD) innerhalb einer Woche um 12 Tonnen.
Silber- und Goldpreis
Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juni-Kontrakt) bei 3.317 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.927 Euro. Damit ergibt sich gegenüber der Vorwoche ein kräftiger Wiederanstieg um 4,3 Prozent (in USD) bzw. 2,9 Prozent (in EUR). Von den Rekordkursen Anfang Mai war der Goldpreis damit noch 3,4 Prozent (in USD) bzw. 3 Prozent entfernt.
Der SPDR Gold Shares (GLD) verzeichnete nun fünf Wochen in Folge eine Bestandsminderung. Dabei flossen netto 3 Milliarden US-Dollar an Kapital aus dem ETF ab.
Währenddessen legte auch der Silberpreis gegenüber der Vorwoche zu. Mit 33,44 US-Dollar bzw. 29,51 Euro pro Unze verteuerte sich Silber um 3,8 Prozent bzw. 2,4 Prozent.
Größter Gold-ETF
Der Kurzrücksetzer in der Vorwoche mit dem Wochentief bei 3.185 US-Dollar war begleitet von einem starken Kapitalabzug aus dem größten Gold-ETF. Denn der Betreiber des SPDR Gold Shares (US-Börsenkürzel: GLD) meldet zum 21. Mai 2025 eine Lagermenge von 919,88 Tonnen Gold. Damit wurden innerhalb einer Woche 12,04 Tonnen ausgebucht.
Im Rahmen unserer wöchentlichen Berichterstattung war es die größte Bestandsminderung seit November 2024. Außerdem wanderte nun fünfmal in Folge Metall aus dem Fonds ab – auf den niedrigsten Stand seit Mitte März.
Ein Netto-Kapitalabfluss in Höhe von 1,06 Milliarden US-Dollar begleitete die jüngste Bestandsabnahme. Seit Mitte April zogen Investoren insgesamt drei Milliarden US-Dollar aus dem ETF ab.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tages-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.
Größter Silber-ETF
Anders sieht es beim größten Silber-ETF aus. Denn der iShares Silver Trust (SLV) meldet gegenüber der Vorwoche eine Bestandszunahme von 83,43 Tonnen auf 14.054,90 Tonnen. Die Entwicklung war begleitet von einem Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 87 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
Der Goldpreis hat sich nach dem Rücksetzer der vergangenen Woche erholt. Ist die Kurskonsolidierung bei Gold bereits beendet?
Goldpreis erholt
Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.292 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.916 Euro. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 1,3 Prozent (in USD) bzw. 0,4 Prozent (in EUR). Dabei sank der Abstand zu den Rekordhochs auf 4,1 Prozent (in USD) bzw. 2,7 Prozent (in EUR) entfernt. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 20. Mai 2025.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 20. Mai 2025.
Charttechnik
Der Goldchart lief in der vergangenen Woche zurück bis in den Bereich der 50-Tage-Linie bei 3.185 US-Dollar. Das entsprach auch dem Niveau des Zwischenhochs von Anfang April. Von dort aus startete eine technische Gegenbewegung. Auch der wichtige Widerstand bei 3.240 US-Dollar wurde überwunden. Somit hat der Goldpreis bereits wieder einen kurzfristigen Aufwärtstrend etabliert. Ob es sich dabei nur im eine kurzfristige technische Erholung handelt oder die Konsolidierung bereits abgeschlossen ist, wird sich spätestens an der Schwelle von 3.310 US-Dollar zeigen. Danach folgen weitere Barrieren bei 3.350 US-Dollar und 3.400 US-Dollar.
Marktstimmung
Der 50-Tage-Schnitt wurde in der jüngsten Abwärtsbewegung erreicht. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt weiterhin hohe 18 Prozent. Mit einem RSI (Relative-Schärfe-Index) von knapp 54 befindet sich der Goldpreis in Sachen Sentiment im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus der Sicht von 14 Tagen weder „überkauft“ noch überverkauft. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definitorischen Grenzen.
Gold in Euro
Beim Euro-Goldpreis sehen wir eine parallele Entwicklung. Auch hier lief der Kurs zurück bis zu 50-Tage-Linie bei 2.850 Euro und startete daraufhin einen Gegenbewegung. Dabei wurde der bedeutende Widerstand bei 2.900 Euro überwunden. Die nächsten charttechnischen Barrieren auf dem Weg zum Rekordhoch (2.998 Euro) liegen bei 2.925 Euro, 2.940 Euro und 2.980 Euro. Auch hier ist die aktuelle Marktstimmung neutral, mit einem RSI von 53.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 20. Mai 2025.
Ausblick
Wie geht es weiter? Ob die Erholung in eine neue Rekordrally übergeht oder nur Teil einer anhaltenden Konsolidierung ist, wird sich an den Marken von 3.310 US-Dollar bzw. 2.925 Euro zeigen.
Hinweis Goldpreis-Chartanalyse
Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
Die Türkei hat die Gold-Importe im April um 57 Prozent gesteigert und sogar 156 Prozent mehr Silber eingeführt als im Vormonat.
Gold-Importe der Türkei
Laut den Angaben der Borsa Istanbul hat die Türkei im vergangenen Monat 15,2 Tonnen Gold ins Land geholt. Damit stieg die Liefermenge gegenüber dem Vormonat um 57 Prozent. Im Vorjahresvergleich nahmen die türkischen Goldimporte um ein Drittel zu. Gleichzeitig verzeichnete man die höchste Goldeinfuhr seit 17 Monaten.
Die Türkei hat zuletzt wieder deutlich mehr Gold importiert. Das Land fragt nicht nur selbst sehr viel Edelmetall nach, die Türkei dient auch als Gold-Lieferant für Länder im Nahen Osten.
Die Zunahme ereignet sich dennoch in einer Phase relativ schwacher Goldimporte. Das zeigt auch der Blick auf die Einfuhr seit 2017 (unten). Der Mittelwert der vorangegangenen zwölf Monate lag bei 10 Tonnen.
Goldimporte weiter limitiert?
Bereits im April vergangenen Jahres berichteten wir über eine staatliche Importquote für Gold. Der Zweck lag darin, die Handelsbilanz der Türkei zu stabilisieren und die Lira zu stützen. Denn um Gold und Silber an internationalen (westlichen) Märkten zu kaufen, benötigt man US-Dollar. Auch im Jahr 2024 importierte die Türkei durchschnittlich 10 Tonnen. Dagegen waren es im Jahr davor noch 26 Tonnen. Allerdings ist der Goldpreis im vergangenen Jahr auch um 28 Prozent gestiegen.
Monatliche Gold-Importe der Türkei seit 2017 in Kilogramm (Quelle: Borsa Istanbul)
Ob die tatsächliche türkische Goldnachfrage aktuell höher ist als das durch die Einfuhr bereitgestellte Angebot, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Aber die Kauflaune in der Türkei blieb vom starken Goldpreis-Anstieg der letzten Jahre sicher nicht unberührt.
Silber-Importe
Auch die türkischen Silber-Importe stiegen im April stark an. Denn laut der Einfuhrstatistik der Borsa Istanbul gelangten im vergangenen Monat 83,1 Tonnen Silber ins Land. Damit explodierte die Liefermenge gegenüber Vormonat um 156 Prozent und stieg im Vorjahresvergleich um 77 Prozent.
Zum Vergleich: Im Durchschnitt führte die Türkei im vergangenen Jahr 33 Tonnen Silber ein. Dagegen waren es im Jahr 2023 noch durchschnittlich 92 Tonnen und 2022 im Mittel 70 Tonnen pro Monat.
Hintergrund
Angesichts der wirtschaftlichen Probleme und der hohen Inflation gab es in der Türkei bis zuletzt eine große private Gold- und Silbernachfrage (Schmuck). Diese ist aber auch preissensibel. Denn auch in Lira gerechnet erreichte der Goldpreis zuletzt mehrfach neue Rekordhöhen.
Die Inflation in der Türkei bleibt hoch, ist aber zuletzt gesunken. Denn die Inflationsrate im April wurde mit 37 Prozent festgestellt. Dagegen waren es ein Jahr zuvor noch 69 Prozent.
Schwache Währung, Gold und Silber stark gestiegen
Währenddessen bleibt die türkische Lira schwach gegenüber dem US-Dollar, und das trotz der allgemeinen Schwäche der US-Währung. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate wertete die Landeswährung um 17 Prozent gegenüber dem „Greenback“ auf neue Rekordtiefs ab. Dagegen stieg der Goldpreis in türkische Lira innerhalb eines Jahres um 65 Prozent. Auch Silber verteuerte sich um 27 Prozent.
Trotz Rekordpreisen importierte China im April so viel Gold wie seit elf Monaten nicht – offenbar wegen starker privater und staatlicher Nachfrage.
China importiert wieder mehr Gold
Chinas Goldimporte haben im April den höchsten Stand seit elf Monaten erreicht. Beobachter führten dies auf eine gelockerte Importpolitik der Zentralbank zurück. Trotz der Höchststände beim Goldpreis soll die Nachfrage im Land weiterhin stark sein – sowohl von institutioneller als auch privater Seite.
China hat im April 127 Tonnen Gold importiert. Der deutliche Anstieg erfolgte vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen, insbesondere im Zuge des Handelsstreits mit den USA.
Goldimporte auf 11-Monats-Hoch
Wie laut The Edge aus aktuellen Zolldaten hervorgeht, habe China im vergangenen Monat insgesamt 127,5 Tonnen Gold eingeführt. Das sei der höchste Wert seit fast einem Jahr – und ein Anstieg um 73 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dabei hatte der Goldpreis im April mehrere Rekordhochs markiert und war in Shanghai zeitweise auf mehr als 3.500 US-Dollar pro Unze angestiegen.
Die Rolle der Zentralbank
Die chinesische Zentralbank hatte zuletzt die Importbeschränkungen für Gold gelockert (Goldreporter berichtete). Normalerweise dürfen nur ausgewählte Banken Gold ins Land bringen. Nun hat die People’s Bank of China (PBoC) offenbar zusätzliche Lizenzen ausgegeben, um die starke Inlandsnachfrage zu bedienen.
Der deutliche Anstieg bei den Goldimporten erfolgt auch vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen, insbesondere im Zuge des Handelsstreits mit den USA. Analysten erklärten, dass viele chinesische Investoren auf Gold ausgewichen seien, um sich gegen mögliche wirtschaftliche und politische Risiken abzusichern. Diese Entwicklung habe auch zur Goldpreis-Rally Anfang des Jahres beigetragen. Außerdem erhöht die Notenbank ihre Goldreserven seit einigen Monaten wieder kontinuierlich – als Teil einer breiteren Diversifizierungsstrategie. Seit November 2024 hat die PBoC offiziell 30 Tonnen Gold zugekauft.
Der Goldpreis liegt 6 Prozent unter dem Rekordhoch. Die Märkte reagieren auf die US-Bonitätsabstufung und die Zins-Signale der Notenbanken.
Goldpreis 6 Prozent unter Rekordhoch
Am Dienstag um 9:45 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.223 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.859 Euro. Damit verbilligte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 1 Prozent (in USD) bzw. 2,4 Prozent (in EUR).
Gold vs. Geld: Die Vereinigten Staaten bekommen langsam, aber sicher ein Schuldenproblem – das deutet auch die Bonitätsherabstufung durch Moody’s. Auch wenn der Goldpreis kurzfristig fällt: das staatliche Geld wird mittel- und langfristig weiter gegenüber Gold abwerten.
Mit diesen Kursen lag der Goldpreis 6 Prozent (in USD) bzw. 5,2 Prozent (in EUR) unter dem Rekordhoch vom 6. Mai 2025. Dabei blieb die Kursentwicklung bis zuletzt volatil. Denn am gestrigen Montag startete der Goldpreis noch mit Gewinnen in die neue Woche. Dagegen notierte Gold am Dienstvormittag 0,3 Prozent bzw. 0,5 Prozent unter Vortag.
Moody’s stuft US-Rating herab
Zu Wochenbeginn stand die Kursentwicklung an den Märkten unter dem Eindruck der Bonitätsabstufung der USA. Moody’s stufte die US-Kreditwürdigkeit von Aaa auf Aa1 herab. Damit haben erstmals alle drei großen Ratingagenturen die USA unter die Bestnote herabgesetzt. Als Gründe genannt werden das stark steigende Staatsdefizit, wachsende Zinslasten und mangelnde politische Reformbereitschaft der USA. Moody’s warnte vor einer anhaltenden Verschlechterung im Vergleich zu früheren Jahren und anderen hoch bewerteten Staaten. Die Herabstufung erhöht den Druck auf die Trump-Administration.
US-Zinsen
Auf die amerikanischen Marktzinsen hatte die Herabstufung bislang kleinen entscheidenden Einfluss. Denn die Rendite 10-jähriger US-Anleihen blieb im Vergleich zur Vorwoche unverändert bei 4,47 Prozent. In den vergangenen Wochen gab es eher moderate Inflationsdaten aus den USA.
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, erklärte am Montag gegenüber CNBC, er erwarte in diesem Jahr nur eine Zinssenkung statt zwei. Die höheren Zölle würden die Inflation antreiben. Er warnte vor steigenden Inflationserwartungen, die die geldpolitische Steuerung erschweren. Preisstabilität habe aktuell Vorrang vor Wachstumsimpulsen.
An den Märkten wird eine US-Zinssenkung nicht vor September erwartet, wenn man die aktuell am US-Terminmarkt gehandelten Wahrscheinlichkeiten betrachtet.
Zinsen in Europa
In der Eurozone sind die Marktzinsen gegenüber Vorwoche deutlicher gesunken. So rentierten 10-jährige deutsche Staatsanleihen am Dienstag mit 2,59 Prozent – nach 2,67 Prozent vor einer Woche.
Die nächste EZB-Sitzung findet in der ersten Juni-Woche statt. Viele Analysten erwarten eine weitere Zinssenkung, nachdem die EZB erst im April die Leitzinssätze um 0,25 Prozentpunkte senkte. Es war die siebte Senkung seit Juni 2024. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt derzeit bei 2,4 Prozent.
Goldpreis-Ausblick
Zuletzt blieben die noch vor Wochen dominierenden Goldpreis-Impulse aus den USA und China aus. Deshalb befindet sich Gold weiterhin auf einem Konsolidierungspfad.
In der laufenden Berichtswoche stehen keine bedeutenden US-Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Am Donnerstag wird für Deutschland der HCOB-Einkaufsmanager-Index und der ifo-Geschäftsklima-Index veröffentlicht.
Ansonsten stehen die weiteren Entwicklungen im Zollstreit und die möglichen Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg im Fokus.
Der Goldpreis konsolidiert. Während Bank of America vorerst keine neuen Rekorde erwartet, sprach JP Morgan zuletzt schon von der 6.000-Dollar-Marke.
Goldpreis-Entwicklung
Am Montagvormittag um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.230 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.878 Euro. Damit ergab sich gegenüber Vormonat ein Anstieg um 0,9 Prozent (in USD) bzw. 0,4 Prozent (in EUR). Zuletzt war die Kursentwicklung bei Gold von steigender Volatilität geprägt (Goldpreis – Bullen gegen Bären: Wer setzt sich durch?).
Mit dem aktuellen Kursniveau hat sich das Edelmetall gegenüber dem Rekordhoch vom 6. Mai um knapp 6 Prozent verbilligt. Auf Euro-Basis sind es 4,6 Prozent Abschlag. Droht jetzt eine stärkere Kurskorrektur oder erholt sich der Goldpreis wie in den vergangenen Monaten wieder zügig? Wir präsentieren dazu die jüngsten Gold-Prognosen.
Der Goldpreis notierte zuletzt rund 6 Prozent unetr seinem Rekordhoch. Einige Banken hatten erst kürzlich optimistische Kursziele ausgegeben, wie etwa JP Morgan.
Citi Bank – Strukturell optimistisch
Nach dem Rekordlauf bis Anfang Mai hat Citi seine kurzfristige Goldpreis-Prognose gesenkt. Das Drei-Monats-Ziel liegt nun bei 3.150 US-Dollar je Unze, zuvor waren es 3.500 Dollar. In den kommenden Monaten erwartet die Bank eine Konsolidierung zwischen 3.000 und 3.300 Dollar. Der Anstieg sei durch eine „perfekte Mischung“ aus Risikoaversion und geopolitischen Spannungen getrieben worden. Da sich die Handelsgespräche nun entspannen, könne die spekulative Nachfrage nachlassen.
Strukturell bleibt Citi optimistisch: Hohe Vermögensallokationen und zunehmende Goldreserven der Zentralbanken stützen den Markt. Gegenwind sieht die Bank durch sinkende Schmucknachfrage und potenziell steigendes Altgoldangebot bei hohen Preisen. Insgesamt gelte: Gold brauche nun eine Atempause.
Bank of America – Höhepunkt vorerst erreicht
Laut Francisco Blanch, Rohstoffchef bei Bank of America (BofA), könnte der Goldpreis mit dem jüngsten Rekordhoch bei 3.500 US-Dollar vorerst seinen Höhepunkt erreicht haben. Sie verweist auf eine aktuelle Umfrage unter globalen Fondsmanagern. Hier stuften 45 Prozent der Befragten Gold als „überbewertet“ ein – ein Rekordwert nach dem starken Preisanstieg 2025. Zwar sei Gold seit Jahresbeginn um über 22 Prozent gestiegen, doch die hohe Marktdurchdringung und sinkende Schmucknachfrage (minus 20 Prozent) könnten auf eine Trendwende hindeuten.
Blanch betonte, dass eine anhaltende Preissteigerung nur mit weiter wachsender Investoren- und Zentralbanknachfrage möglich sei – idealerweise mit einem Wachstum von mehr als 10 Prozent pro Jahr. Derzeit liege dieser Wert bei rund 5 Prozent.
Kurzfristig erwartet die Bank daher eine Konsolidierung, zumal jüngste politische Entspannungen – etwa das Handelsabkommen mit China – den Aufwärtsdruck verringern. Langfristig bleibe BofA jedoch optimistisch für Gold, nennt aber einen Zielpreis von 3.500 US-Dollar als harte Marke. Neue geopolitische Spannungen – etwa im Russland-Ukraine-Konflikt – könnten laut Blanch ein erneuter Kurstreiber sein.
UBS – Kursziel 3.500 Dollar
Die Schweizer UBS zeigt sich weiterhin optimistisch für Gold und sieht den Preis bis Jahresende bei bis zu 3.500 US-Dollar je Unze. Laut UBS-Strategin Joni Teves sprechen geopolitische Spannungen, Zinssenkungserwartungen der US-Notenbank und die anhaltende Investitionsnachfrage für eine positive Entwicklung. Trotz jüngster Volatilität bleibe der Aufwärtstrend intakt.
Teves betont, dass die Positionierung am Markt – etwa bei ETFs und Futures – noch Spielraum nach oben biete. Eine mögliche Kurskonsolidierung in den Sommermonaten könnte daher attraktive Einstiegschancen bieten.
Zudem sieht UBS eine weiterhin starke physische Nachfrage in Asien, auch wenn die Schmucknachfrage unter hohen Preisen leidet. Entscheidend bleibe die US-Geldpolitik: Sollte die Fed unerwartet restriktiver agieren, wäre das ein Risiko für den Goldpreis. Solange jedoch Wachstumssorgen und Unsicherheiten bestehen, bleibe das Umfeld günstig.
Goldpreis in US-Dollar (US-Futures): Steiler Anstieg innerhalb der letzten zehn Jahre – mit dem jüngsten Rekordhoch 21. April 2025 bei 3.434 US-Dollar pro Unze.
Laut Einschätzung von Saxo Bank hat der jüngste 90-tägige Waffenstillstand im Handelskonflikt zwischen den USA und China die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen deutlich gedämpft. Infolge dieser Entspannung sei der Goldpreis kräftig gefallen und habe mit einem Rückgang von rund fünf Prozent die stärkste Korrektur seit 2023 erlebt. Damit wurde das diesjährige Kursziel von 3.500 US-Dollar pro Unze vorzeitig erreicht.
Saxo Bank – Gewinnmitnahmen bei Gold
Die Analysten von Saxo Bank betonen jedoch, dass die langfristigen Fundamentaldaten weiterhin für Gold sprechen. Trotz der aktuellen Konsolidierungsphase seien zentrale Treiber wie anhaltende geopolitische Spannungen, hohe Staatsverschuldung, inflationsbedingte Absicherung sowie anhaltende Käufe durch Zentralbanken nach wie vor gegeben.
Kurzfristig sei der Markt durch Gewinnmitnahmen und zurückgehende Zuflüsse in westliche ETFs belastet. Auch in China habe die Nachfrage über yuan-denominierte Goldprodukte zuletzt nachgelassen. Die spekulative Positionierung an der COMEX sei spürbar zurückgegangen, was laut Saxo Bank ein Hinweis auf Unsicherheit im Markt sei.
Ein nachhaltiger neuer Aufwärtsimpuls für den Goldpreis sei aus Sicht der Bank erst dann zu erwarten, wenn ein klarer technischer Ausbruch oder ein neuer makroökonomischer Katalysator – etwa verschärfte geopolitische Spannungen oder schwächere US-Daten – erfolgt.
JP Morgan – Goldpreis 6.000 US-Dollar
Laut Fortune veröffentlichte JP Morgan vor gut einer Woche noch extrem, aber auch längerfristige optimistische Prognose. Denn dort heißt es, der Goldpreis könnte bis 2029 auf 6.000 US-Dollar je Unze steigen. Voraussetzung wäre, dass nur 0,5 Prozent der US-Vermögenswerte, die von ausländischen Investoren gehalten werden, in Gold umgeschichtet würden.
JP Morgan begründet das mit dem begrenzten Angebot an Gold, wodurch schon ein kleiner Nachfrageanstieg starke Preisimpulse auslösen könne. Bereits heute sei das Vertrauen in US-Anlagen angesichts geopolitischer Spannungen, hoher Inflation, wachsender Haushaltsdefizite und politischer Unsicherheiten rückläufig.
Zentralbanken erhöhten nach der Russland-Sanktion 2022 ihre Goldreserven – aus Sorge, ebenfalls vom Zugriff auf Dollar- oder Euro-Vermögen ausgeschlossen zu werden. Die Analysten bleiben langfristig „strukturell bullish“ und erwarten kurzfristig ein Kursziel von 3.675 Dollar bis Ende 2025 und über 4.000 Dollar im Jahr 2026.
Vergangene Woche schwankte der Goldpreis stark, als Ausdruck des Kampfes zwischen „Bullen“ und „Bären“. Die Kursaufschläge in China sind stark gesunken.
Goldpreis
Der Goldpreis ist unter Druck. Und es gibt Anzeichen, dass die Konsolidierung diesmal etwas stärker ausfallen könnte als in den vergangenen Monaten. Aus fundamentaler Sicht fördert die Annäherung der USA und China im Zollstreit und mögliche Vereinbarungen mit anderen Wirtschaftsregionen die Risikofreude an den Märkten. Auch die Versuche zur Befriedung des Ukraine-Krieges und das politische Zusammenrücken in der EU – auch nach der Einführung der neuen deutschen Regierung mag an den Börsen zu steigender Zuversicht beitragen. Das bedeutet, Aktien sind nach dem Rücklauf wieder stärker gefragt. (Papier-)Gold wird tendenziell verkauft.
Im Jahresverlauf ist der Goldpreis um rund 20 Prozent gestiegen (+13 % in Euro). Die Bullen haben sich in den vergangenen Jahren eine goldene Nase verdient, jetzt lauern die Bären auf ihre Chance. Allerdings ist das eine rein spekulative Sichtweise – in einem übergeordneten langfristigen Bullenmarkt.
CoT-Daten
Wir betrachten, was vergangene Woche am US-Terminmarkt geschah. Dazu analysieren wir zunächst den aktuellen COT-Daten („Commitments of Traders“) der amerikanischen Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 13. Mai 2025. Sie zeigen nur geringe Veränderungen.
Denn die Netto-Short-Position der „Commercials“ sank um 0,5 Prozent auf 191.207 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 0,8 Prozent ab auf 161.209 Kontrakte.
Open Interest
Währenddessen sank der Open Interest gegenüber Vorwoche um 2,5 Prozent auf 440.842 Kontrakte – also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es leicht um 0,4 Prozent nach oben auf 442.773 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich eine Zunahme um 0,6 Prozent.
Gold-Optionen
Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest um weitere 3,7 Prozent auf 1.163.152 Optionen. Dabei nahm die Put/Call-Ratio zu auf 0,734 (Vorwoche: 0,727). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 136 Call-Optionen entfielen, gegenüber 138 in der Vorwoche. Damit besteht zwar weiterhin ein deutlich überwiegender Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment, allerdings mit erneut abgeschwächter Ausprägung.
Goldpreis-Entwicklung
Die Handelswoche verlief enorm volatil, das verdeutlicht auch der Wochenchart unten. Bis zum Dienstag hielt sich der Goldpreis noch über 3.200 US-Dollar, allerdings bereits in einer Bandbreite von rund 70 US-Dollar. Am Mittwoch verbuchte Gold dann einen Tagesverlust von 2 Prozent und fiel zeitweise bis auf 3.120 US-Dollar. Es folgte am Donnerstag ein Wiederanstieg um 1,6 Prozent auf 3.237 US-Dollar (Tageshoch: 3.252 US-Dollar), um dann am Freitag wieder mit einem Tagesverlust von einem Prozent mit 3.203 US-Dollar (2.870 Euro) aus dem Handel zu gehen. Damit verbuchte der Goldpreis gegenüber der Vorwoche einen Kursrückgang von 3,8 Prozent (-2,8 % in Euro).
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Juni-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart: Der Goldpreis schwankte im Wochenverlauf in einer Bandbreite von 140 US-Dollar oder 4,3 Prozent (Quelle: CME Group).
COMEX-Gold-Lager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX. Hier ist das Inventar in der sechsten Woche in Folge gesunken. Denn die CME Group meldet per 15. Mai 2025 Gesamtbestände von 38,92 Millionen Unzen. Damit waren es 230.000 Unzen weniger als eine Woche zuvor (Vorwoche: -2,12 Mio. Unzen).
Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 70.000 Unzen auf 17,55 Millionen Unzen (Vorwoche: -1,97 Mio. Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Golddeckung des Futures-Handels
Bei einem Open Interest von 442.773 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 44.277.300 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt mit weiterhin hohem 88 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 89 Prozent in der Vorwoche sowie dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise unter 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen meist per Barausgleich. Den Anteil kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.
Lieferanträge
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Mai nun 23.134 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 72 Tonnen. Damit kamen innerhalb einer Woche 7.009 Anträge hinzu. Dagegen waren es im vergangenen April 64.806 Anträge (291 Tonnen). Und im bisherigen Rekordmonat Januar 2025 wurden 238 Tonnen Gold abgerufen (76.567 Anträge).
Goldpreis-Aufschläge in China
Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 736,17 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 102,39 US-Dollar je Gramm bzw. 3.184 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.150 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der zweiundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Allerdings verringerte sich der Abstand laut unseren Berechnungen deutlich auf 34 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 63 US-Dollar).
Goldpreis-Ausblick
Zunächst einmal deutet die stark gestiegene Volatilität auf einen hartnäckigen Kampf zwischen „Bullen“ und „Bären“ hin. Dabei signalisiert ein steigender Open Interest bei fallendem Goldpreis zum Wochenschluss eine andauernde Marktschwäche, die Gold weiter belasten kann. Wie bereits eingangs beschrieben ist die steigende Risikofreude an den Märkten belastend. Zum Wochenende stand der Goldpreis 6,7 Prozent unter dem Rekordhoch vom 21. April (US-Futures). Aus charttechnischer Sicht wäre kurzfristig noch Spielraum für eine Fortsetzung der Konsolidierung bis in den Bereich von 3.150 US-Dollar. Das wäre das Niveau des 50-Tage-Durchschnitts. Die kommende Berichtswoche ist eher dünn gesät mit potenziell marktbewegenden Terminen.
Jetzt Gold kaufen? Der Goldpreis ist zuletzt deutlich zurückgekommen. Die Aufschläge für Gold- und Silber-Produkte blieben dabei relativ stabil.
Silber- und Goldpreis
Am heutigen Freitagvormittag um 12:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.202 US-Dollar pro Unze, was 2.860 Euro entsprach. Damit sank der Kurs gegenüber der Vorwoche um 3,7 Prozent (in USD) bzw. 3,3 Prozent (in EUR). Währenddessen verbilligte sich Silber im gleichen Zeitraum um 1 Prozent bzw. 0,6 Prozent auf 32,20 US-Dollar beziehungsweise 28,77 Euro pro Unze.
Gold kaufen oder verkaufen? Viele Goldanleger sind derzeit unentschieden. Der Goldpreis ist in Euro bislang 5 Prozent von seinem Rekordhoch zurückgekommen.
Lage im Handel
Zuletzt berichteten Edelmetall-Händler von einer sehr volatilen Kundennachfrage. Derzeit warten offensichtlich viele erfahrene Anleger ab, wie sich der Goldpreis weiterentwickelt, um dann kurzfristig zu entscheiden. Mittlerweile hat sich Gold auf Eurobasis 5 Prozent vom Rekordhoch am 6. Mai 2025 entfernt, bei kurzfristig erheblichen Kursausschlägen in beide Richtungen.
Gold kaufen
Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Hier die Ergebnisse unserer wöchentlichen Marktbeobachtung von Angeboten sechs deutscher Edelmetall-Händler. Wer am Freitag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 2.964 – und damit 96 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware leicht auf 3,63 Prozent. Die Abschläge für ältere Jahrgänge lagen bei durchschnittlich 60 Euro.
Währenddessen stieg das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren innerhalb einer Woche in gleichem Ausmaß auf 1,98 Prozent. Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.379 Euro. Damit waren es rund 310 Euro weniger als vor einer Woche.
Silber kaufen
Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 39,04 Euro. Dabei blieb das Aufgeld für Silber-Maples im Vorwochenvergleich fast unverändert – mit 35,69 Prozent. Dagegen sank der Aufschlag auf den Silberkurs bei 1-Kilogramm-Silberbarren auf 28,24 Prozent (Vorwoche: 29,13 Prozent).
Die Abschläge für Silbermünzen älterer Jahrgänge pendelten sich zuletzt bei rund 2 Euro ein. In den vergangenen Monaten waren es teilweise 4 Euro und mehr.
Silber und Gold kaufen
Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.
Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.
Der neue „In Gold We Trust“-Report sieht den Goldpreis nicht als überhitzt an – mit Kurszielen von bis zu 8.900 US-Dollar und einem globalen Systemwandel.
„In Gold We Trust“-Report
Der neue „In Gold We Trust“-Report 2025 ist erschienen. Die jährlich veröffentlichte Studie gilt als eine der meistbeachteten Analysen zum globalen Goldmarkt. Dabei betrachten die Verfasser Gold als klaren Profiteur geopolitischer und monetärer Krisen.
Die Autoren Stöferle und Valek vergleichen die heutige Situation mit der „Big Short“-These – jedoch umgekehrt. Gold sei der „Big Long“: eine strategische Wette auf anhaltende Instabilität. Die Goldhausse sei nicht überhitzt. Vielmehr befinde sich der Markt im Übergang zur öffentlichen Beteiligungsphase eines säkularen Bullenzyklus.
Der goldene Bulle steht sinnbildlich für den in der Studie ausgerufenen „Big Long“: eine strategische Goldhausse, getragen von Inflation, geopolitischem Wandel und dem Vertrauensverlust ins Geldsystem.
Die mögliche Rückkehr Donald Trumps ins Präsidentenamt habe eine wirtschaftspolitische Wende eingeleitet. Dabei gehe es um gezielte Dollar-Abwertung, Zölle und indirekte Schuldenreduktion. Doch diese Strategie erhöhe die Unsicherheit rund um die globale Leitwährung. Deshalb steige das Interesse an stabilen Werten wie Gold.
Rückgrat eines neuen Systems
Zentralbanken weltweit, vor allem in Asien, stocken ihre Goldreserven weiter auf. Der Goldanteil an den globalen Währungsreserven liegt nun bei 22 Prozent – so hoch wie zuletzt 1997. Deshalb sehen die Autoren Gold als Kandidat für eine neue Weltwährungsordnung. Mögliche Folge: ein System wie „Bretton Woods III“, bei dem Gold wieder eine zentrale Rolle spielt.
Hohe Schulden, Inflationsrisiken und politische Eingriffe prägen das Umfeld. Dabei spreche vieles für Gold als liquiden, krisenfesten Sachwert. Der sogenannte Schatten-Goldpreis – also der theoretische Wert bei voller Gelddeckung – liege bei über 21.000 US-Dollar.
Prognose: Goldpreis bis 8.900 Dollar
Während Gold nahe an Rekordhochs handelt, bleiben Silber, Minenaktien und Rohstoffe zurück. Doch die Autoren erwarten bald eine Trendwende. Besonders bei Silber sehen sie ein strukturelles Angebotsdefizit. Deshalb könne das Edelmetall kräftig nachziehen.
Außerdem gelte Gold langfristig wieder als sicherer Hafen – ob bei Inflation, Rezession oder geopolitischen Schocks. Bis 2030 prognostiziert die Studie einen Goldpreis zwischen 4.800 und 8.900 US-Dollar. Der „Big Long“ sei Ausdruck eines historischen Systemwechsels.
Der vollständige Report ist unter ingoldwetrust.report kostenlos verfügbar. Die Ausgabe umfasst 466 Seiten.
Südafrika steigerte im März den Goldumsatz um 150 Prozent. Vom Rekordwert im Juli 2024 blieb man jedoch weit entfernt.
Gold aus Südafrika
Nach einem schwachen Vormonat hat Südafrika im vergangenen März wieder deutlich mehr Gold abgesetzt. Dennoch blieb der Umsatz hinter dem Sechsmonatsschnitt zurück. Laut dem aktuellen Bericht von Statistics South Africa (Stats SA) erlösten die südafrikanischen Bergbaubetriebe im März 10,09 Milliarden Rand mit Gold. Zu aktuellen Kursen entspricht dies einem Wert von 494 Millionen Euro. Damit stieg der Umsatz gegenüber dem Vormonat um 150 Prozent. Im Vorjahresvergleich erzielte man ein Plus von 13,9 Prozent.
Die südafrikanische Goldproduktion ist seit Jahren rückläufig. Der hohe Goldpreis beschert dem Land aber weiterhin hohe Umsätze (Symbolbild: Goldreporter)
Zur Einordnung: Im Juli 2024 verzeichnete das Land mit 20,49 Milliarden Rand (1,04 Mrd. Euro) einen Rekord beim Goldumsatz. Der Sechsmonatsschnitt lag zuletzt bei 11,6 Milliarden Rand (567 Mio. Euro).
Platin-Umsatz
Auch der Absatz von Metallen der Platin-Gruppe (PGM: vor allem Platin und Palladium) stieg im März. Hier wird ein Umsatz von 11,69 Milliarden Rand (572 Mio. Euro) gemeldet, während der Sechsmonatsschnitt bei 13,5 Milliarden Rand (660 Mio. Euro) lag. Gegenüber Vormonat stieg der PGM-Umsatz um 17 Prozent. Dagegen ergibt sich im Vorjahresvergleich ein Minus von 14 Prozent.
Monatliche Rohstoff-Erlöse Südafrikas in Rand, unterteilt nach Mineralien (Wechselkurs: 1 Rand = 0,049 Euro) Quelle: Stats SA
Gold- und Platin-Produktion
Währenddessen produzierten Südafrikas Minen im Vorjahresvergleich 11,1 Prozent weniger Gold. Damit hat sich die Entwicklung weiter verschlechtert. Denn im Februar hatte man noch ein Minus von 7,6 Prozent gemeldet.
Demgegenüber sank die Produktion von Platin-Metallen im Vorjahresvergleich um 9,9 Prozent. Allerdings betrug der Rückgang im Vormonat noch 24 Prozent.
Entwicklung der Rohstoff-Produktion Südafrikas in Prozent gegenüber Vorjahr, unterteilt nach Mineralien (Quelle: Stats SA)
Südafrika ist der weltweit größte Platin-Produzent. Allerdings gibt Stats SA in den Monatsberichten keine absoluten Zahlen zur Mineralien-Produktion an, sondern bietet nur Prozentvergleiche.
Hintergrund
Bis zum Jahr 2006 war Südafrika größter Goldproduzent (Sorge in Südafrika: „Goldförderung am Ende“). Aber im Folgejahr übernahm China die Rolle des globalen Marktführers. Die rückläufige Mineralisierung im Gestein und das Ausbleiben neuer substanzieller Goldfunde ließen die Produktionszahlen des Landes sinken. Allerdings litt die südafrikanische Minenbranche in den vergangenen Jahren auch unter schwierigen Förderbedingungen wie Bergbau in extremer Tiefe, Streiks, Stromausfällen und Corona. Außerdem stiegen die Kosten der Goldförderung weiter.
Der Goldpreis hat sich um mehr als 7 Prozent von seinem Allzeithoch entfernt. Dabei zogen Investoren weiteres Geld aus dem größten Gold-ETF ab.
Silber- und Goldpreis
Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juni-Kontrakt) bei 3.180 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.844 Euro. Damit notierte Gold 7,4 Prozent unter dem Rekordhoch vom 21. April 2025. Auf Euro-Basis kam der Goldpreis um 5,2 Prozent von der Bestmarke am 9. Mai 2025 zurück.
Der Goldpreis befindet sich im Konsolidierungsmodus und die Bestände des größten Gold-ETFs (SPDR Gold Shares) sind im Rahmen unserer regelmäßigen Berichterstattung vier Wochen in Folge gesunken.
Allein gegenüber der Vorwoche sanken die Goldkurse um 5,6 Prozent (in USD) bzw. 4,6 Prozent (in EUR). Dagegen entwickelte sich der Silberpreis in diesem Zeitraum uneinheitlich. Denn während sich das Edelmetall auf Dollar-Basis um 0,5 Prozent verbilligte, stieg der Silberkurs in Euro um 0,5 Prozent – mit Kursen von 32,23 US-Dollar bzw. 28,82 Euro pro Unze.
Rahmenbedingungen
Das heißt, Gold verzeichnete in den vergangenen Tagen einen stärkeren Kursrückgang. Dabei befand sich der Goldpreis seit Jahresbeginn noch 20 Prozent im Plus – auf Euro-Basis waren es 12 Prozent. Neben den fundamentalen Rahmenbedingungen, insbesondere die Annäherung in dem von den USA losgetretenen Zollstreit, spielen bei der aktuellen Konsolidierung auch charttechnische Einflüsse eine Rolle (Goldpreis: Droht jetzt ein stärkerer Abverkauf?)
Größter Gold-ETF
In diesem Umfeld setzte sich auch der Metall- und Kapitalabzug aus dem größten Gold-ETF fort – dem SPDR Gold Shares (GLD). Denn der Betreiber des GLD meldet zum 14. Mai 2025 eine Lagermenge von 931,92 Tonnen Gold. Damit wurden innerhalb einer Woche 5,75 Tonnen ausgebucht. Die Bestandsabnahme wurde von einem Netto-Kapitalabfluss in Höhe von 81 Millionen US-Dollar begleitet.
Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tages-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.
Größter Silber-ETF
Dagegen stiegen im gleichen Zeitraum die Bestände des größten Silber-ETF (iShares Silver Trust; SLV) um 12,73 Tonnen auf 13.971,47 Tonnen. Die Entwicklung war begleitet von einem Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 43 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben.
Nach den jüngsten Goldpreis-Rekorden macht sich erhöhte Volatilität bemerkbar. Sie könnte Vorbote einer stärkeren Kursbewegung sein.
Goldpreis schwächer
Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.250 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.905 Euro. Damit verbilligte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 4,1 Prozent (in USD) bzw. 2,8 Prozent (in EUR). Von ihren Rekordhochs haben sich die aktuellen Kurse nun um 5,4 Prozent bzw. 3,1 Prozent entfernt. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 13. Mai 2025.
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 13. Mai 2025.
Charttechnik
Nach dem Erreichen des Rekordhochs am 21. April und einem folgenden 5-prozentigen Rücksetzer erfolgte ein Rebound, bei dem die alte Bestmarke nicht mehr erreicht wurde. Daraufhin kam der Goldpreis ein weiteres Mal bis zur Unterstützung bei 3.235 US-Dollar zurück. Als weitere Supports dienen nun die Marken von 3.210 US-Dollar und vor allem 3.160 US-Dollar. Letztgenannte Schwelle ist kritisch, denn auf dieser Höhe kreuzen auch die Kante des steigenden 6-Monats-Trends sowie die 50-Tage-Linie den Chart. Ein Bruch dieser Unterstützung könnte schnell einen weiteren Kursrückgang bis in den Bereich von 3.000 US-Dollar zur Folge haben.
Marktstimmung
Der Abstand zum 50-Tage-Schnitt beträgt noch 3 Prozent. Mit einem RSI (Relative-Schärfe-Index) von knapp 50 befindet sich der Goldpreis in Sachen Sentiment im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus der Sicht von 14 Tagen weder „überkauft“ noch überverkauft. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definitorischen Grenzen.
Gold in Euro
Der Euro-Goldpreis lief bislang an die Kante des inneren Aufwärtstrends zurück, der im November 2024 startete. Auch hier sehen wir nach dem jüngsten Kursspitzen im April und Mai steigende Volatilität. Dabei liegen die kurzfristigen Unterstützungen auf der Höhe von 2.900 Euro, 2.865 Euro und 2.830 Euro. Hier ist vor allem der Bereich um 2.800 Euro kritisch, wo wir ein ähnliches Szenario sehen wie auf Dollar-Basis. Denn ein Bruch dieses Supports könnte einen Abverkauf bis in die Region um 2.700 Euro zur Folge haben. Die 200-Tage-Linie, die oft Anlaufstelle für größere Kurskorrekturen ist, liegt aktuell bei 2.567 Euro und damit 13 Prozent vom aktuellen Kursniveau entfernt.
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 13. Mai 2025.
Ausblick
Bislang kam der Goldpreis nach Rücksetzern von 5 bis 10 Prozent immer wieder stark nach oben zurück. Daher könnte die gestiegene Volatilität Vorbote einer größeren Kursbewegung sein. Aber ob es tatsächlich zu einer stärkeren Konsolidierung kommt, hängt natürlich nicht nur von den technischen Rahmenbedingungen ab. Dabei könnte eine Zunahme der allgemeinen Risikoneigung an den Märkten Gold auch aus fundamentaler Sicht belasten.
Hinweis Goldpreis-Chartanalyse
Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
Die am Dienstag veröffentlichten Inflationszahlen aus den USA fielen schwächer aus als erwartet. Im April stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent. Analysten hatten im Vorfeld mit 2,4 Prozent gerechnet. Im März lag die Teuerung noch bei 2,4 Prozent. Damit verzeichnete die US-Inflation den niedrigsten Wert seit Februar 2021. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang war der Rückgang der Energiepreise, die im Jahresvergleich um 3,7 Prozent sanken. Besonders deutlich verbilligten sich Benzin (-11,8 %) und Heizöl (-9,6 %). Erdgas hingegen verteuerte sich stark um 15,7 Prozent. Auch bei anderen Gütergruppen ließ der Preisauftrieb nach: Lebensmittelpreise stiegen nur noch um 2,8 Prozent (nach 3 %), Transportkosten um 2,5 Prozent (nach 3,1 %). Die Kerninflation – also ohne Energie und Lebensmittel – blieb wie erwartet bei 2,8 Prozent. Mehr