Der Internationale Währungsfonds hat sein Gold-Verkaufsprogramm im vergangenen Monat fortgesetzt.
Eigenen Angaben zufolge hat der Internationalen Währungsfonds (IWF) im September 32,3 Tonnen Gold verkauft. 22,3 Tonnen davon wurden über den freien Markt veräußert. 10 Tonnen gingen an die Zentralbank von Bangladesch (Goldreporter berichtete).
Die Transaktionen sind Bestandteil eines Verkaufsprogramms, in dessen Rahmen der IWF angekündigt hat, insgesamt 403,3 Tonnen Gold veräußern zu wollen. Mit den Erlösen sollen zinsgünstige Kredite an finanzschwache Länder vergeben werden.
Die bisherigen Transaktionen:
Zusammen 212 Tonnen Gold nahmen im vergangenen Jahr Indien, Mauritius und Sri Lanka direkt ab. Der IWF hatte angekündigt, die verbleibende Menge am offenen Markt zu verkaufen. 2010 wurden in diesem Zusammenhang folgende Bestandsminderungen bei IWF registriert, die außer im Fall von Bangladesch Goldverkäufe am offenen Markt repräsentieren:
Februar: 5,6 t
März: 18,4 t
April: 14,4 t
Mai: 15,25 t
Juni: 17,7 t
Juli: 16,85 t
September: 32,3 t
Unserer Rechnung nach verbleiben damit noch 70,8 Tonnen Gold, die der IWF seinen Plänen entsprechend in den kommenden Monaten veräußern kann.
Die Iran hat neue Informationen zu seinen Goldreserven bekannt gegeben. Zentralbankchef Bahmani ist überzeugt, dass das Land innerhalb der kommenden zehn Jahre kein Edelmetall mehr importieren muss.
Rund 15 Prozent soll der Goldanteil an den iranischen Währungsreserven betragen. Das ist laut Zentralbankchef Mahmoud Bahmani genug für die kommenden zehn Jahre. Der Iran habe seine Goldreserven in den vergangenen zwei Jahren „mehrere Male vervielfacht“ erklärte Bahmani laut dem Nachrichtendienst Bloomberg in einem kürzlich veröffentlichten Report. Angeblich 30 Tonnen Gold konsumiere das Land jährlich.
Irans gesamte Währungsreserven sollen offiziellen Angaben zufolge 100 Milliarden US-Dollar überschritten haben. Setzt man die genannten 15 Prozent Goldanteil zur Berechnung an, dann müsste das Land bei einem aktuellen Goldpreis von 1.358 Dollar 343 Tonnen des Edelmetalls besitzen. Und so ergibt Bahmanis Aussage rechnerisch durchaus einen Sinn. Mit den genannten Goldbeständen wäre der Iran nach offizieller Zählweise des World Gold Council hinter Venezuela und vor Saudi-Arabien auf Platz 14 der größten Gold-Nationen
Erstmals seit 20 Jahren sind die Zentralbanken wieder Netto-Käufer auf dem Goldmarkt. Silber spielt als Währungsreserve keinerlei Rolle. Was wäre, wenn sich das ändert?
Silber ist plötzlich in aller Munde. Mit einer beeindruckenden Kursrally sorgte das „Gold des kleinen Mannes“ zuletzt in der Finanzwelt für ordentliches Aufsehen. Seit Jahresanfang stieg der Silberpreis um 41 Prozent (+46% in Euro) und hängte Gold damit in Sachen Performance erneut deutlich ab (+22% / + 26%).
Höhenflug
Nach dem Erreichen eines neuen 30-Jahreshochs im vergangenen September, gewann Silber bei vielen Spekulanten an Attraktivität. Seit der Anhörung der amerikanischen Terminmarktaufsicht im März scheinen die großen Banken weniger wild auf den Silberpreis einzuschlagen, allen voran JP Morgan. Dass sich das Institut nun gemeinsam mit HSBC Holdings vor Gericht wegen mutmaßlicher Silberpreis-Manipulation verantworten muss, beflügelt die Kursfantasien zusätzlich.
Marktbarrieren
Kritiker rechnen damit, dass der Silberpreis erst dann richtig explodiert, wenn sich der Kurs frei am Markt entwickeln kann. Und dass JP Morgan und Co. seit Monaten mit ungeheuren Short-Positionen an der Warenterminbörse COMEX hantieren, ist eine zweifelsfrei dokumentierte Tatsache. Goldreporter berichtet regelmäßig darüber. In wie weit die Silbermarkt-Aktivitäten der Bullion Banken strafrechtlich relevant sind, muss nun die amerikanische Justiz klären.
Bewertung
Bei der Bewertung von Silber wird gerne die Gold-Silber-Ratio und herangezogen. Am vergangenen Freitag konnte man mit einer Unze Gold 55 Unzen Silber kaufen. Am Jahresanfang waren es noch 65 Unzen. Der historische Durchschnitt der letzten paar hundert Jahre lag bei rund 17:1, genau wie auf dem Höhepunkt der letzten Goldhausse im Januar 1980. So gesehen gibt es noch einiges aufzuholen.
Remonetarisierung?
Ein anderer Aspekt wurde bei der Betrachtung der Silberpreis-Perspektiven noch kaum diskutiert. Was wäre, wenn die Zentralbanken Silber als bedeutende Währungsreserve wiederentdecken? Mehr noch als Gold war Silber in der langen Geschichte des Geldes mit einer Zahlungsfunktion verknüpft. In den vergangenen Jahrhunderten wurde Silber von den Geldmächten systematisch demonetarisiert. Was, wenn sich das ändert? Was, wenn plötzlich bekannt würde, dass eine große Zentralbank – zum Beispiel in Asien – große Mengen Silber kauft? Wann wird es wieder ein mit realen Werten gedecktes Geldsystem geben? Silber könnte darin wieder eine Rolle spielen.
Angebot und Nachfrage
Laut World Silver Survey werden derzeit rund 22.000 Tonnen jährlich (709,6 Mio. Unzen im Jahr 2009) Silber aus der Erde geholt. Wert: rund 17 Milliarden US-Dollar. Das gesamte jährliche Silberangebot betrug im vergangenen Jahr 889 Millionen Unzen. Recycling spielt hier noch eine große Rolle. Alleine die industrielle Nachfrage beträgt aber jährlich etwa 11.000 Tonnen (352,2 Mio. Unzen). Rechnet man die anderen Verwendungen hinzu (Fotografie, Solar, Silberwaren, Investment-Produkte) dann kommt man eine Nachfrage von gerundeten 23.000 Tonnen (729,8 Mio. Unzen). Angebot und Nachfrage stehen schon in einem engen Verhältnis zueinander. Unabhängig von einem möglichen Nachfragezuwachs durch neue Industrieverwendungen und den gestiegenen Investment-Bedarf: Würden große Finanzinstitute zusätzlich als Käufer auftreten, dann gäbe es für den Silberpreis vermutlich kein Halten mehr.
Fazit
Die Aussichten für einen weiter steigenden Silberpreis in den kommenden Monaten sind ausgezeichnet. Zur Diversifizierung des privaten Edelmetall-Depots ist Silber unverzichtbar. Die potenziell kurszündende Kombination aus Industrie- und Investment-Metall wird dem Silbermarkt noch deutlich größeren Zulauf verschaffen.
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In einem aktuellen Artikel setzt sich die englische Ausgabe des Wirtschaftsblattes besonders kritisch mit der Informationspolitik von Fed und US-Regierung auseinander und deckt Fehler in den offiziellen Angaben über die amerikanische Goldlagerung in New York auf.
„Ein Lichtspalt erhellt das Gold der New York Fed“, lautet die Überschrift eines aktuellen Artikels der englischen Ausgabe von Financial Times. Das Wirtschaftsblatt hat sich Informationen der Federal Reserve Bank of New York über die amerikanischen Goldreserven angesehen und kritische Fragen an deren Hüter gestellt. Die Bank beherbergt eigenen Angaben zufolge in Speichern unter den Straßen von Manhattan große Teile der weltweiten Goldreserven.
Bei dem Vergleich von Imagebroschüren aus den Jahren 2004 und 2008 fiel den Autoren der Financial Times etwas auf. Die Anzahl der Länder, deren Gold in New York lagern soll, verringerte sich laut den Angaben in den Informationsschriften innerhalb der vier Jahre um 40 Prozent. 2004 habe die Fed von 60 Nationen gesprochen, 2008 nur noch von 36.
„Die Revision ist bedeutsam, weil der historische Vault, gebaut auf der Felssohle von Manhattan, mit Beständen im Wert von rund 290 Milliarden Dollar, die weltweit größte Lagerstätte von Goldbarren darstellt, aber nur sehr wenig über die Länder bekannt ist, deren Gold dort lagert“, schreibt Financial Times.
Auf Anfrage der Zeitung äußerte sich ein Sprecher der New York Fed zu der Differenz. Diese resultiere daraus, dass man die Art geändert habe, wie man die Länder zähle, die den Goldlager-Service nutzten. Die Zahl von „ungefähr 60“ aus dem Jahr 2004 habe sich auf die Anzahl der Länder bezogen, die ein Konto bei der New York Fed unterhielten, inklusive derer die zu diesem Zeitpunkt überhaupt kein Gold gehalten hätten. Die 36 aktuell genannten Nationen lagerten allesamt tatsächlich Gold in New York. Die Anzahl der Länder mit aktiven Goldbeständen in New York hätten sich nach den Angaben des Sprechers nicht geändert.
In der 2004 veröffentlichen Broschüre heißt es: „Das Gold, was sie im Speicher der Federal Reserve Bank of New York sehen, gehört ungefähr 60 ausländischen Regierungen und Zentralbanken und internationalen Währungsorganisationen“.
Wie Financial Times feststellt, gibt es zu den Goldreserven keine anderen öffentlichen Informationen, als die in den genannten Prospekten. Und es gäbe auch keinerlei Auskunft darüber, welche der 24 Länder kein Gold in Manhattan hielten. Zudem ergaben sich nun weitere Differenzen.
Die New York Fed habe erklärt, dass Mitte 2004 insgesamt 226 Millionen Unzen Gold in dem Vault eingelagert waren, nicht 266 Millionen Unzen, wie in der damaligen Broschüre angegeben. Das ältere Schriftstück hat die Fed mittlerweile von ihrer Website entfernt.
Die beiden Bullion Banken müssen sich vor Gericht verantworten, nachdem die Terminhandelsaufsicht Manipulations-Vorwürfe bestätigte und zwei Kläger nun ernst machen.
Konkrete Vorwürfe gibt es seit dem Jahr 2008. Nun scheint der Stein endgültig ins Rollen zu kommen. Kritiker werfen einigen großen US-Banken seit Jahren vor, die Edelmetallpreise – insbesondere den Silberkurs – über die Terminmärkte zu manipulieren. Der mit Abstand größte Player auf diesem Markt ist JP Morgan & Chase. Gemessen an der gehandelten Zahl von Terminmarktkontrakten beherrscht das Unternehmen den amerikanischen Derivatemarkt bei Gold und Silber zu gut 90 Prozent.
Im März dieses Jahres wurden von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) erstmals Kritiker angehört. Während dieses Meetings ging es in erster Linie um die mögliche Einführung von Positionslimits im Future-Handel. Die Kritiker hatten seinerzeit ausführlich Gelegenheit, ihre Standpunkte über die Manipulationsvermutungen darzulegen.
Mit Gary Gensler übernahm im Mai 2009 ein neuer Mann den Posten des CFTC-Chairman. Auf dessen Ehrgeiz bei der Verfolgung möglicher Marktstörungen ruhten die Hoffnungen der Banken-Gegner. In dieser Woche kam nun der große Paukenschlag: Genslers CFTC-Kollege Bart Chilton meldete sich zu Wort. „Ich bin der Ansicht, es gab wiederholte Versuche, Preise auf dem Silbermarkt zu beeinflussen.“ Seine Ankündigung: Jedweder Gesetzesverstoß sei gerichtlich zu verfolgen.
Nun berichtet der Nachrichtendienst Reuters, dass am vergangenen Mittwoch zwei Klagen gegen JP Morgan und HSBC Holdings Plc. eingereicht wurden. Bei den Klägern soll es sich um Händler handeln, die Silber in Form von Futures und Optionen an der COMEX handelten und die sich durch die beiden Bullion Banken betrogen fühlen.
Vertreter von JP Morgan und HSBC haben sich bislang noch nicht zu den Anschuldigungen geäußert. Nun darf man gespannt sein, wie der Fall ausgeht. In der 36-jährigen Geschichte der CFTC gab laut Reuters es nur einen einzigen Fall, in dem die Behörde eine Manipulationsklage erfolgreich zu Ende führte. Das war 1998 und da ging es um Strompreise.
Der Silberpreis legte seit der ersten CFTC-Anhörung im März unterdessen deutlich zu. Um 41 Prozent.
Goldreporter
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Die Bombay Bullion Association rechnet im Oktober mit einer Steigerung der indischen Goldeinfuhrmenge um 14,6 Prozent.
41,5 Tonnen Gold wird Indien im Oktober 2010 voraussichtlich importieren. So die Einschätzung der Bombay Bullion Association (BBA). Dies entspräche einem Zuwachs von 14,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und dem höchsten monatlichen Importvolumen seit April 2009.
Für die ersten zehn Monate des Jahres rechnet die BBA mit Goldimporten um Volumen von 274,8 Tonnen, zwei Prozent mehr als in der gleichen Vorjahresperiode.
Als einen der Gründe für die vergleichsweise hohe Nachfrage im Oktober sieht die BBA das günstige Monsun-Klima in diesem Jahr. Die Landwirte hatten eine ertragreiche Ernte und legen große Teile ihrer Ersparnisse traditionell in Gold an.
Aber auch die große Investment-Nachfrage trägt nach den Angaben des Industrieverbands zur positiven Entwicklung bei. Trotz des historisch hohen Goldpreises stiegen die Bestände der indischen Gold-ETFs zuletzt kontinuierlich. Im September waren Mittelzuflüsse in diese mit Gold gedeckten Fonds von 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr gemeldet worden.
In der Festival-Saison steigt die Goldnachfrage in Indien üblicherweise deutlich an. 700 Filialen der India Post helfen bei der Distribution.
Die India Post bietet ihren Kunden in der anstehenden Festival-Saison Feingoldmünzen (genau genommen Medaillien) in landesweit 700 Postfilialen an. Die Stücke in den Größen 0,5g, 1g, 5g, 8g und 20g stammen vom Schweizer Hersteller Valcambi.
Die indische Post verkauft bereits seit 2008 Gold. Allein die große Anzahl der beteiligten Filialen ist neu. Das aktuelle Angebot soll noch bis zum 31. Dezember gelten. Gold-Mediallien im Umfang von 500 Kilogramm sollen laut Presseberichten seit 12. Oktober bereits abgesetzt worden sein.
Eine neue strukturierte Anleihe der französischen Crédit Agricole ist ein gutes Beispiel dafür, wie Geld in den Goldsektor fließt, ohne dort anzukommen. So sollte man nicht in Gold investieren!
Die Beschreibung des neuesten Gold-Derivats der französischen Großbank Crédit Agricole lautet wie folgt (sinngemäß): Die strukturierte Anleihe mit einer Laufzeit von vier Jahren zahlt einen Fixbetrag aus, wenn der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau verharrt. Gezahlt wird der dreimonatige Londoner Interbankenzins (Libor) plus 50 Basispunkte, oder 0,5 Prozentpunkte, für jedes Quartal in dem der Preis über 1.290 US-Dollar pro Unze notiert. Wenn der Goldpreis unterhalb dieses Levels steht, wird nur der Libor gezahlt. Der beträgt derzeit 0,29 Prozent.
Nach den Angaben des Nachrichtendienstes Bloomberg fand die Ausgabe dieser Anleihe im Rahmen einer Privatplatzierung in der Schweiz statt. 21,2 Millionen US-Dollar sammelte der Emittent angeblich ein. Das Papier ist nichts anderes als ein Wettschein. Ein Gold-Derivat. Die Anleger setzen auf Profite auf Basis eines steigenden Goldpreises. Doch tun sie das wirklich?
Steigende Inflationsaussichten steigern den Goldpreis. So kann für den Käufer der Anleihe das blöde, aber alles andere als unwahrscheinliche Ereignis eintreten, dass der Schein zwar sein optimistisches Zahlungsversprechen hält, aber real einen Verlust einfährt. Ganz abgesehen von den verpassten Chancen.
Hätte der Investor echtes Gold gekauft, so würde der Anleger ebenfalls vom steigenden Goldpreis profitieren. In der aktuellen Finanzmarktlage vermutlich deutlich stärker als 0,79 Prozent (Libor + Prämie) pro Jahr. In den vergangenen sechs Jahren stieg der Goldpreis fünfmal um mehr als 20 Prozent (2005: 26%, 2006: 24%, 2007: 32%, 2008: 3%, 2009: 28%). Darüber hinaus bliebe dem Investor beim Erwerb echten Goldes auch noch die Kaufkraft seines Vermögens erhalten.
Wer also ein solches Produkt kauft und damit angeblich in Gold investiert, hat in der ganzen Zeit kein einziges Gramm Gold besessen und stellt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch deutlich schlechter, obwohl seine Erwartung an die Entwicklung des Basiswerts die gleiche ist. Wenn die Bank allerdings pleitegeht oder der US-Dollar aufhört zu existieren, dann droht darüber hinaus noch der Totalverlust.
Gold ist wertvoll, schön und eignet sich hervorragend als Inflationschutz. Aber es gibt sehr viel mehr Interessantes über das begehrte Edelmetall zu berichten. Goldreporter hat zehn in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannte Fakten zusammengetragen.
1. Gold ist rar. Das ist soweit nichts Neues. Aber wussten Sie, dass die Welt in einer Stunde mehr Stahl produziert, als die Gesamtmenge an Gold, die die Menschen jemals zu Tage gefördert haben?
2. Die jemals zu Tage geförderte Goldmenge wird auf 165.000 Tonnen geschätzt. 65 Prozent dieser Menge wurde erst nach 1950 aus dem Boden geholt.
3. Der größte Goldnugget, den man jemals fand, ist der so genannte „Welcome Stranger“. Er wurde 1869 in Australien entdeckt. Die Maße: 25×63 cm groß, 70 kg schwer. Er befand sich angeblich nur fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche.
4. Die Olympischen Goldmedaillen bestanden im Jahr 1912 noch aus purem Gold. Bei den letzten Winterspielen in Vancouver waren es nicht einmal mehr 10 Gramm. Allerdings hat der Goldpreis seit dieser Zeit auch um 6.500 Prozent zugelegt.
5. Knapp 60 Prozent des jährlichen, weltweiten Goldangebotes von rund 4.000 Tonnen (2009) stammt aus der Neuförderung durch Minengesellschaften. Mit etwa 40 Prozent Anteil, war der Verkauf von Altgoldbeständen zuletzt die mit Abstand zweitgrößte Angebotsquelle. Der kleine Rest stammt aus Notenbankbeständen.
6. Um eine Unze Gold (31,10 Gramm) zu erhalten, muss man in der Regel mehr drei Tonnen Gestein abbauen. Dass heißt, eine Tonne Gestein enthält in den heute existierenden Goldlagerstätten durchschnittlich nur noch rund 10 Gramm Gold. Die Bergbau-Unternehmen müssen immer tiefer graben, um noch auf hochgradige Goldadern zu stoßen.
7. Die weltweit tiefste Goldmine befindet sich in Südafrika. In der TauTona Mine fahren die Bergleute bis zu 3.900 Meter in die Tiefe.
8. Der Goldpreis ist seit 2003 um rund 370 Prozent geklettert. Aber auch die Kosten, um eine Unze Gold zu fördern, sind in diesem Zeitraum gewaltig gestiegen. In Südafrika um etwa 330 Prozent, von 170 US-Dollar auf heute rund 560 US-Dollar!
9. Gold war jahrhundertelang wichtiger Bestand von Währungssystemen. Erst vor knapp 40 Jahren wurde Gold endgültig seiner Geldfunktion beraubt. Damals kündigten die USA einseitig den Gold-Devisen-Standard auf, der es jedem erlaubte, Dollar in eine festgelegte Menge Gold zu tauschen. Seither meinen Zentralbanken und Politiker, auf Gold als Währungsdeckung verzichten zu können.
10. Kenner unterscheiden Goldpreis und Goldwert. Der Goldpreis ist ein Betrag in Papierwährung, zu dem Gold an den Finanzmärkten gehandelt wird. Der Goldwert bestimmt, wie viel man von einer bestimmten Ware im Tausch gegen einen bestimmte Menge des Edelmetalls erhält. Das ist ein fundamentaler Unterschied!
Die Rettung des weltweit größten Versicherungskonzerns könnte den amerikanischen Steuerzahler 35 Milliarden Dollar mehr kosten, als vom US-Finanzminister avisiert.
Noch Anfang Oktober bezifferte das US-Finanzministerium den Verlust aus der Rettung des amerikanischen Versicherungsriesen American International Group (AIG) auf maximal 5 Milliarden US-Dollar. Am heutigen Dienstag berichtet die New York Times über einen Report des Office ot the Special Inspector General for the Troubled Asset Relief Programm (SIGTARP). Dieser besagt, dass die Mannschaft um Finanzminister Timothy Geithner das wahre finanzielle Ausmaß des AIG-Bailouts verschweigt.
Laut SIGTARP-Chefinspektor Neil M. Barofsky müssen amerikanische Steuerzahler in Wirklichkeit mit 40 Milliarden Dollar an Kosten aus der Rettung und Verstaatlichung von AIG rechnen. Der Grund: Das Schatzamt habe einfach die Bewertungsmethoden geändert, die sonst üblicherweise angewendet werden.
Barofsky: „Aus unserer Sicht ist dies eine schwere Verfehlung in deren Transparenz. Die amerikanischen Bürger haben ein Recht auf die komplette und vollständige Aufdeckung über ihr Investment in AIG. Und die US-Regierung hat die Verpflichtung, alle Informationen preiszugeben, wenn sie über potenzielle Verluste spricht“.
Ein Sprecher der US-Regierung wies die Anschuldigungen zurück. Man setze ordnungsgemäß verschiedene Bewertungs-Methoden zu unterschiedlichen Zwecken ein. Im November will man detailliertere Informationen in Sachen AIG veröffentlichen.
Insgesamt hat AIG im Umfeld der Finanzkrise rund 180 Milliarden US-Dollar an Staatshilfe erhalten.
Das Edelmetall profitiert gleichermaßen von Aufschwungfantasien und Papierwährungsverfall.
Steigende Verkaufszahlen für Automobile in China, rückläufige Bestände in Russland, die Einführung des ersten ETFs in den USA: Das sind Nachrichten, die den Preis für Palladium zuletzt beflügelten. Ganz abgesehen davon, dass Edelmetall ebenso wie Gold, Silber oder Platin bei Anlegern beliebt ist, Palladium macht auch in der Industrie Karriere. Palladium ist wichtiger Rohstoff im Katalysatorenbau.
Der Preis für die Feinunze Palladium hatte am Montag im Terminhandel mit 630 US-Dollar ein neues 9-Jahres-Hoch erreicht. Im Londoner Nachmittagsfixing wurde der Kurs auf 611 US-Dollar festgelegt. Seit Jahresbeginn steht damit ein Plus von 52 Prozent zu Buche.
Abb.: Palladium, 1 Jahr
Händler gehen von einem weiter steigenden Preis aus. Eine robuste Industrie-Nachfrage aus den Schwellenländern, die steigende Investmentnachfrage (ETFs), stagnierende Produktionsmengen beim Rohstoffabbau und die aktuelle Marktdynamik werden als Gründe genannt.
Geschäftsgebäude der State Bank of Viet Nam in Hanoi
Vietnamesische Banken verdienen viel Geld, indem sie geliehenes Gold verkaufen und mit den Erlösen Kredite vergeben. Angeblich soll damit schon in dieser Woche Schluss ein.
Wie vietnamesische Zeitungen berichten, will die State Bank of Viet Nam noch in dieser Woche Goldgeschäfte der Geschäftsbanken stärker regulieren. Angeblich soll den vietnamesischen Banken verboten werden, Goldbestände in die Landeswährung Dong umzutauschen, um Kredite zu vergeben. Man will scheinbar generell die Möglichkeit einschränken, dass die Banken Gold beleihen oder für Kunden Goldkonten betreiben. Der Premierminister habe den geplanten Maßnahmen bereits zugestimmt, heißt es.
Hintergrund: Der steigende Goldpreis übt laut der vietnamesischen Zentralbank Druck auf den heimischen Devisenmarkt aus. Zahlreiche Marktteilnehmer deckten sich angeblich mit US-Dollar ein, um Gold auf den vietnamesischen Markt zu schmuggeln. Der Goldpreis in Vietnam liegt laut Zeitungsangaben rund 30 Dollar über dem internationalen Spotpreis. Die vietnamesische Zentralbank spricht von einer Dollar-Verknappung im eigenen Land und einer Überhitzung des US-Dollar-Kurses auf dem Schwarzmarkt.
Laut der Staatszeitung Viet Nam News entginge den vietnamesischen Banken mit der Regulierung ein einträgliches Geschäft. Der Grund: Sie zahlten nur 1 Prozent Zinsen auf Goldeinlagen und erhielten bis zu 12 Prozent für die Ausgabe von Barkrediten. Man schätze teilweise, dass die Geschäfte mit den Goldhandelskonten bei einigen Banken die Hälfte des Gewinns ausmachten. Aufgrund des schwankenden Goldpreises gilt das Geschäft allerdings als hochriskant. Denn das geliehene und für die Kreditvergabe veräußerte Gold muss zu einem späteren Zeitpunkt zurückgekauft werden, möglicherweise zu einem deutlich höheren Preis.
90 Tonnen Gold im Wert von fast 4 Milliarden US-Dollar sollen derzeit auf Konten bei Geschäftsbanken deponiert sein. Sollte die State Bank of Vietnam diese Geschäfte unterbinden, so wird damit gerechnet, dass größere Goldmengen auf den Markt gelangen. Andererseits müssten die Banken verliehenes Gold am Markt ankaufen, um die Konten physisch auszugleichen.
Goldreporter
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10-Euro-Silbermünze anlässlich der Ski WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen
Das Bundesfinanzministerium hat bekanntgegeben, dass die beiden noch für 2010 geplanten 10-Euro-Gedenkmünzen bereits am 26. Oktober ausgegeben werden.
Die beiden 10-Euro-Silber-Gedenkmünzen „175 Jahre Eisenbahn in Deutschland“ und „FIS Alpine Ski WM 2011 – Garmisch Partenkirchen“ werden bereits am 26. Oktober 2010 ausgegeben. Erst genannte Silbermünze sollte am 11. November erscheinen. Die Ski-WM-Münze war für 25. November geplant. Das Bundesfinanzministerium (BMF) nennt als Grund für die Maßnahme den gestiegenen Silberpreis.
Hintergrund: Die Münzen werden zum Nominalwert von 10 Euro ausgegeben und enthalten derzeit noch eine halbe Unze Silber. Derzeitiger Materialwert: 8,42 Euro. Das BMF muss vermeiden, dass der reine Silberwert den Nominalwert übersteigt, ansonsten macht man ein Verlustgeschäft.
Für die für kommendes Jahr angekündigten 10-Euro-Silbermünzen wurde bereits eine Reduzierung des Silbergehaltes angekündigt.
Der Investment-Riese Goldman Sachs schätzt, dass die amerikanische Notenbank im Rahmen des Quantitative Easing möglicherweise 4 Billionen Dollar an Wertpapieren aufkaufen muss, damit sie ihre geldpolitischen Ziele erreicht.
Die Finanzmärkte rechnen fest damit, dass der Offenmarktausschuss des Federal Reserve Systems (FOMC) nach seiner nächsten Sitzung am 3. November eine Fortsetzung des Quantitative-Easing-Programm bekanntgeben wird („QE2“/Ankauf von US-Staatsanleihen und anderer Wertpapiere). Nun hat sich der Chefökonom der US-Großbank Goldman Sachs, Jan Hatzius, auf Bloomberg.com über das mögliche Ausmaß der zu erwartenden zusätzlichen Dollar-Schwemme geäußert.
Er geht davon aus, dass die Fed im ersten Schritt ein QE2-Volumen von 500 Milliarden für einen Zeitraum von etwa sechs Monaten ankündigen wird. Doch es könnten seiner Auffassung nach noch weit mehr werden. „Die Schlüsselfrage ist nicht die Größe des ersten Schritts, sondern wie weit die Fed-Offiziellen gehen müssen, um ihr duales Mandat einer gemäßigten Inflation und einer höchstmöglichen Beschäftigung zu erreichen“, so Hatzius.
Er schätzt, dass die amerikanische Notenbank möglicherweise insgesamt 4 Billionen Dollar an Wertpapieren aufkaufen muss, damit sie diese Ziele erreicht. Seine Schätzungen basieren auf der Annahme, dass der Kauf von 1 Billion an Finanzpapieren einer Verringerung des Leitzinssatzes um 75 Basispunkte entspricht.
Trotz der schwächeren Kursentwicklung nach dem letzten Allzeithoch wurde der Aufwärtstrend bei Gold nicht gebrochen. Eine kurze technische Analyse des letzten Rücksetzers.
Der Goldpreis ist Mitte September aus einer trendbestätigenden Tasse-Henkel-Formation nach oben ausgebrochen. In der Folge kam es zu einem beschleunigten Kursanstieg zunächst bis auf 1.380 Dollar. Ein Versuch, das Allzeithoch kurz danach erneut zu überbieten, scheiterte bei 1.376 Dollar.
Der darauffolgende Rücksetzer reichte im Verlauf des vergangenen Freitag kurzzeitig bis auf das Niveau von 1.315 Dollar. Bis zum Börsenschluss in New Yorke erholte sich der Goldpreis jedoch wieder und ging oberhalb von 1.325 Dollar aus dem Handel. An dieser Marke entlang verläuft die untere Begrenzung des seit vier Monaten steigenden Trendkanals. Der Seit Ende Juli 2010 bestehende Aufwärtstrend wurde somit nicht gebrochen.
Der Chart stößt nun bei 1.350 auf die nächste bedeutende Widerstandslinie. Nach unten hin dienen weiter die untere Begrenzung des Trendkanals und die Marke von 1.325 Dollar als Unterstützung. Die gleitenden Durchschnitte der letzten 50 und 200 Tage – auf der Höhe von 1.298 Dollar bzw. 1.204 Dollar – sind weiterhin deutlich vom aktuellen Kursniveau nach unten abgesetzt. Ein Anzeichen für die anhaltende Kursdynamik Richtung Norden.
Der Rutsch der Edelmetallpreise in den vergangenen Tagen war von Entnahmen aus den amerikanischen Gold-ETFs begleitet. Die Silber-Bestände des größten Silber-Fonds blieben dagegen konstant.
Der Goldkurs sank in der vergangenen Handelswoche um 4,23 Prozent (in Euro: -2,17 Prozent), während sich der Preis für die Feinunze Silber um 2,13 Prozent verbilligte (in Euro: -1,84 Prozent). Die sinkenden Edelmetallkurse waren nur bei Gold von Entnahmen aus dem größten physische gedeckten Fonds (SPDR Gold Trust) begleitet.
Trotz des Preisrückgangs bei Silber, meldete der bedeutendste Silber-ETF, iShares Silver Trust, konstante Silberbestände über die komplette vergangene Woche hinweg. Gegenüber Freitag letzter Woche wurden sogar zusätzlich 60,85 Tonnen an Silber-Zuflüssen gemeldet.
Abb.: Bestände der größten Edelmetall-ETFs
Nimmt man die Handels-Aktivitäten in diesen ETFs als Grundlage zur Beurteilung der Investitionsnachfrage im Edelmetallsektor, dann lässt sich folgendes feststellen. Die großen Investoren hielten trotz des fallenden Silberpreises an ihren teilweise erst kürzlich aufgebauten ETF-Anteilen fest und rechnen mit weiter steigenden Kursen. Im Goldsektor kam es dagegen zu „Gewinnmitnahmen“, deren Ausmaß sich allerdings in Grenzen hält.
Buchautor Mike Maloney erklärt in einem Video wie die Notenbanken seiner Ansicht nach den Goldpreis drücken.
Es ist unumstritten, dass Zentralbanken und große Goldhandelshäuser seit Jahrzehnten Leasinggeschäfte mit Gold betreiben. Der Amerikaner Mike Maloney erklärt in einem Video wie das Abläuft. Seine Thesen:
– Zentralbanken verleihen das Geld an Bullion Banken, die das Gold am Markt verkaufen, um den Goldpreis zu drücken.
– Nur 40 bis 60 Prozent der offiziellen Zentralbankbestände sind tatsächlich noch vorhanden, der Rest befindet sich bereits in privaten Händen.
– Silber- und Gold-Preis werden eines Tages explodieren, wenn die Märkte erkennen, dass das verliehene Edelmetall weg ist oder die Notenbanken gezwungen wären, dass verliehene Gold am Markt zurückzukaufen.
Seine Devise: „Wenn Sie es nicht berühren können, dann besitzen Sie es nicht!“
In einem aktuellen Zeitungs-Interview äußert sich der ehemalige Chef-Ökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich William White ausgewöhnlich kritisch über die Maßnahmen von Politik und Notenbanken in der aktuellen Krise.
Man erlebte es zuletzt immer wieder: Im Amt verfolgen sie strikt ihr ideologisches Programm. Erst wenn sie in Rente gehen, trauen sie sich, ihre eigene Meinung kundzutun. Und diese steht häufig im Gegensatz zu den Interessen des ehemaligen Arbeitsgebers. So war es bei Ex-Finanzminister Peer Steinbrück („Haircut in Griechenland ist unvermeidlich“) und im gleichen Licht erscheinen auch die aktuellen Äußerungen von William White, dem ehemaligen Chef-Ökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die gerne als die Zentralbank der Zentralbanken bezeichnet wird. Vielleicht ist es aber auch einfach eine versteckte Warnung an seine Investorenfreunde.
Im Interview mit der Frankfurter Allgemeine vertritt White Ansichten, für die man ihm zu BIZ-Zeiten vermutlich einen Maulkorb verpasst hätte. Es geht um die aktuelle Zentralbankpolitik, Währungskriege und die Schuldenkrise.
Angesprochen auf die Erfolgschancen einer möglichen zweiten Runde des Quantitative Easing durch die amerikanische Fed, äußert er sich außergewöhnlich kritisch. In Japan habe eine solche Politik zu einer gewissen Stabilität geführt, aber dann relativiert er: „Ich fürchte allerdings, die Geldpolitik hatte keinerlei Einfluss auf das Konsumverhalten und damit auf die Realwirtschaft“.
Seiner Meinung nach liege das Grundproblem der Wirtschaft nicht in einer zu geringen Liquiditätsversorgung, sondern an mangelnder Nachfrage. „Wenn die Verbraucher im Rahmen einer Finanzkrise mit zu hohen Schulden belastet sind, dann kann man ihnen das Geld umsonst anbieten, aber sie werden es nicht annehmen. Sie sind nicht in der Stimmung, um sich für den Konsum stärker zu verschulden, sondern wollen Schulden abbauen“. Man könne ein Pferd zur Tränke führen, aber nicht zu saufen zwingen.
Zudem hält er die Ausgabenpolitik der Staaten für nicht mehr wirkungsvoll. White: „Die Leute wissen aus Erfahrung, dass die Staatsausgaben auf Pump von heute die Steuern von morgen sind“.
Und er warnt: Die Inflationserwartungen könnten „urplötzlich“ außer Kontrolle geraten und die Zinsen deutlich steigen lassen.
Das gesamte FAZ-Interview mit William White lesen Sie hier.
Die Währungsreserven der Russischen Föderation steigen erstmals seit zwei Jahren wieder über 500 Milliarden Dollar.
Die Zentralbank der Russischen Föderation hat am Donnerstag aktuelle Zahlen über die Währungsreserven des Landes bekannt gegeben. Demnach stiegen diese in der Woche vom 8. Oktober bis 15. Oktober um 2,6 Milliarden US-Dollar oder 0,5 Prozent auf nun 503,7 Milliarden US-Dollar.
Laut den Angaben des Instituts haben die Reserven damit erstmals seit Beginn dem Höhepunkt der Finanzkrise im Oktober 2008 wieder einen Umfang von mehr als einer halbe Billion US-Dollar erreicht.
Wie außerdem bekannt wurde, stockte die russische Zentralbank ihre Goldreserven erneut um 22 Tonnen auf. Die Bestände Russlands dürften sich jetzt offiziell auf insgesamt 748 Tonnen belaufen.