Der Goldpreis zeigte auf dem jüngsten Konsolidierungskurs Erholungstendenzen. Technisches Strohfeuer oder geht es bereits wieder aufwärts?
Goldpreis kurzfristig erholt
Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.338 US-Dollar pro Unze (Juli-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.827 Euro. Damit verteuerte sich Gold in US-Dollar zwar gegenüber der Vorwoche um 0,5 Prozent. Allerdings sank der Euro-Goldpreis im gleichen Zeitraum um 1,2 Prozent.
Der Abstand zu den Rekordhochs im Mai betrug am Dienstag 2,8 Prozent (in USD) bzw. 5,7 Prozent (in EUR). Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 1. Juli 2025.

Charttechnik
Nachdem der Goldpreis in der ersten Juni-Woche auf ein markantes Zwischenhoch gestiegen war, ging es in der Folge schrittweise nach unten. Dabei erreichte der Kurs am 27. Juni 2025 bei 3.267 US-Dollar ein 6-Wochen-Tief. In diesem Zuge unterschritt der Goldchart die Kante des steigenden 6-Monats-Trends sowie die 50-Tage-Linie.
In den vergangenen Tagen setzte eine Kurserholung ein, allerdings führte der Rebound noch nicht wieder zurück über die genannte Aufwärtstrendlinie. Dazu müsste der Goldpreis zeitnah über die Marke von 3.350 US-Dollar steigen. Sollte dies nicht gelingen, so steigt die Wahrscheinlichkeit einer fortgesetzten Konsolidierung, die zunächst bis zur Unterstützung im Bereich von 3.200 US-Dollar laufen könnte.
Sentiment
Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 51 (Vorwoche: 48) liegt die Marktstimmung bei Gold trotz des Kursrückgangs weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus 14-Tage-Sicht weder „überkauft“ noch „überverkauft“. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen. Somit lässt das Sentiment technischen Spielraum auf beiden Seiten.
Goldpreis in Euro
Mit der anhaltenden Dollar-Schwäche fiel die Kurskonsolidierung beim Euro-Goldpreis bereits deutlich stärker aus. Hier wurde die 50-Tage-Linie weit unterschritten und der Kurs lief bis auf 2.787 Euro zurück. Auch mit der jüngsten Erholung notierte der Goldpreis unter dem bedeutenden Widerstand von 2.830 Euro.

Damit bleibt das in der vergangenen Woche abgeleitete Kursziel von 2.660 Euro innerhalb von rund sechs Wochen aus technischer Sicht weiter plausibel. Mit einem RSI nahe 30 touchierte der Euro-Goldkurs bereits kurzzeitig den „überverkauften“ Bereich. Dabei hatte sich der Abstand zur 200-Tage-Linie zeitweise auf 4 Prozent verringert.
Um das eingetrübte Chartbild deutlich aufzuhellen, müsste Gold zügig den Widerstand bei 2.850 Euro überwinden. Für eine Rückkehr in den am 23. Juni unterschrittenen, steigenden 12-Monats-Trend wäre ein Kursanstieg von rund 4 Prozent erforderlich.
Goldpreis-Ausblick
Nach der rund dreiwöchigen Kurskonsolidierung gab es Anzeichen einer kurzfristigen Erholung beim Goldpreis. Diese könnte sich schnell als kurzfristige technische Gegenbewegung entpuppen, nach der sich die Korrekturbewegung fortsetzen könnte. Für eine deutliche Aufhellung des Chartbildes sind starke Kursimpulse erforderlich. Ansonsten werden wir in den kommenden Wochen vermutlich noch einmal deutlich tiefere Kurse sehen.
Hinweis Goldpreis-Chartanalyse
Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.
*kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte ja jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.


















