Mittwoch,19.November 2025
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Goldpreis: Kurze Erholung nach Korrektur – Widerstand bei $ 3.350 im Fokus

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Der Goldpreis zeigte auf dem jüngsten Konsolidierungskurs Erholungstendenzen. Technisches Strohfeuer oder geht es bereits wieder aufwärts?

Goldpreis kurzfristig erholt

Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.338 US-Dollar pro Unze (Juli-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.827 Euro. Damit verteuerte sich Gold in US-Dollar zwar gegenüber der Vorwoche um 0,5 Prozent. Allerdings sank der Euro-Goldpreis im gleichen Zeitraum um 1,2 Prozent.

Der Abstand zu den Rekordhochs im Mai betrug am Dienstag 2,8 Prozent (in USD) bzw. 5,7 Prozent (in EUR). Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 1. Juli 2025.

Gold, Goldpreis, Goldchart, Charttechnik
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 1. Juli 2025.

Charttechnik

Nachdem der Goldpreis in der ersten Juni-Woche auf ein markantes Zwischenhoch gestiegen war, ging es in der Folge schrittweise nach unten. Dabei erreichte der Kurs am 27. Juni 2025 bei 3.267 US-Dollar ein 6-Wochen-Tief. In diesem Zuge unterschritt der Goldchart die Kante des steigenden 6-Monats-Trends sowie die 50-Tage-Linie.

In den vergangenen Tagen setzte eine Kurserholung ein, allerdings führte der Rebound noch nicht wieder zurück über die genannte Aufwärtstrendlinie. Dazu müsste der Goldpreis zeitnah über die Marke von 3.350 US-Dollar steigen. Sollte dies nicht gelingen, so steigt die Wahrscheinlichkeit einer fortgesetzten Konsolidierung, die zunächst bis zur Unterstützung im Bereich von 3.200 US-Dollar laufen könnte.

Sentiment

Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 51 (Vorwoche: 48) liegt die Marktstimmung bei Gold trotz des Kursrückgangs weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus 14-Tage-Sicht weder „überkauft“ noch „überverkauft“. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen. Somit lässt das Sentiment technischen Spielraum auf beiden Seiten.

Goldpreis in Euro

Mit der anhaltenden Dollar-Schwäche fiel die Kurskonsolidierung beim Euro-Goldpreis bereits deutlich stärker aus. Hier wurde die 50-Tage-Linie weit unterschritten und der Kurs lief bis auf 2.787 Euro zurück. Auch mit der jüngsten Erholung notierte der Goldpreis unter dem bedeutenden Widerstand von 2.830 Euro.

Gold, Goldpreis, Euro-Goldpreis, Goldchart
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 1. Juli 2025.

Damit bleibt das in der vergangenen Woche abgeleitete Kursziel von 2.660 Euro innerhalb von rund sechs Wochen aus technischer Sicht weiter plausibel. Mit einem RSI nahe 30 touchierte der Euro-Goldkurs bereits kurzzeitig den „überverkauften“ Bereich. Dabei hatte sich der Abstand zur 200-Tage-Linie zeitweise auf 4 Prozent verringert.

Um das eingetrübte Chartbild deutlich aufzuhellen, müsste Gold zügig den Widerstand bei 2.850 Euro überwinden. Für eine Rückkehr in den am 23. Juni unterschrittenen, steigenden 12-Monats-Trend wäre ein Kursanstieg von rund 4 Prozent erforderlich.

Goldpreis-Ausblick

Nach der rund dreiwöchigen Kurskonsolidierung gab es Anzeichen einer kurzfristigen Erholung beim Goldpreis. Diese könnte sich schnell als kurzfristige technische Gegenbewegung entpuppen, nach der sich die Korrekturbewegung fortsetzen könnte. Für eine deutliche Aufhellung des Chartbildes sind starke Kursimpulse erforderlich. Ansonsten werden wir in den kommenden Wochen vermutlich noch einmal deutlich tiefere Kurse sehen.

Hinweis Goldpreis-Chartanalyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.  

 *kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte ja jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.

Negative Goldpreis-Prognose von Citi – Rückgang bis 2026 erwartet

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Citi sieht den Goldpreis im dritten Quartal auf Konsolidierungskurs. Langfristig rechnet die Bank mit deutlich sinkenden Kursen bis 2026.

Citi prognostiziert eine Goldpreis-Konsolidierung zwischen 3.100 und 3.500 US-Dollar je Unze im dritten Quartal. Gründe seien geopolitische Entspannung im Nahen Osten und ein besserer globaler Wirtschaftsausblick. Laut Analyse habe der Markt sein Hoch bei 3.500 Dollar im April bereits gesehen.

Die Bank hatte ihr kurzfristiges Preisziel Mitte Juni von 3.500 auf 3.300 Dollar gesenkt – der aktuelle Preis liege bereits leicht darunter. Zudem werde das Angebotsdefizit im dritten Quartal voraussichtlich seinen Höhepunkt erreichen. Danach rechnet Citi mit einer Schwächung des Marktes aufgrund sinkender Investmentnachfrage.

Bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 erwartet die Bank einen Rückgang des Goldpreises auf 2.500 bis 2.700 Dollar. Goldproduzenten sollten sich laut Citi gegen fallende Preise absichern. Zum Originalartikel

Anmerkung von Goldreporter: Die Citi-Analysten formulierten in den in vergangenen Jahren öfter zutreffende Goldpreis-Prognosen. Sie lagen vor genau einem Jahr richtig (Gold: 3.000 USD). Und auch Ende 2021 traf ihre Einschätzung letzlich (verspätet) zu, als sie für 2022 bis 2023 fallende Kurse vorhersagten (Goldpreis-Prognose: Citibank schockiert Gold-Bullen). Behalten sie auch diesmal recht?

Gold, Goldpreis, Goldchart
Goldpreis in US-Dollar, 5 Jahre, US-Futures

Zoll filzt Goldbesitzer – Das muss man bei Edelmetall-Transporten beachten

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Gold-Fund bei Passau: Polizisten entdecken acht Kilo Edelmetall in Transporter. Der Fahrer hatte keine Nachweise – Verdacht auf Geldwäsche.

Am Freitagabend haben Beamte der Grenzpolizei Passau bei einer Kontrolle auf der A3 rund acht Kilogramm Gold und Schmuck sichergestellt. Gegen 18.30 Uhr stoppten sie einen Kleintransporter mit türkischer Zulassung in Fahrtrichtung Österreich. Im Fahrzeug entdeckten sie mehrere eingewickelte Pakete mit Goldbarren und weiterem Goldschmuck. Der 45-jährige Fahrer konnte keine Nachweise über Herkunft oder Verwendungszweck der Wertgegenstände vorlegen. Wegen des Verdachts der Geldwäsche wurde das Edelmetall beschlagnahmt. Die Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern übernahm die Ermittlungen. Der Mann durfte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen weiterfahren. Ob das Gold aus illegalen Quellen stammt oder in Verbindung mit kriminellen Geschäften steht, ist nun Gegenstand der weiteren Untersuchungen. Zur Originalmeldung

Goldreporter-Tipp: Wer innerhalb der EU Edelmetalle transportiert und dabei in eine Kontrolle gerät, sollte vorbereitet sein. Ab einem Wert von 10.000 Euro müssen Barmittel und gleichgestellte Vermögenswerte – dazu zählt auch Gold – auf Nachfrage mündlich deklariert werden. Kaufbelege, Herkunftsnachweise oder plausible Erklärungen sind ratsam, um Missverständnisse und mögliche Beschlagnahmungen zu vermeiden. Mehr zum Thema erfahren Sie in unserer Sonderpublikation: Mit Gold durch den Zoll

HSBC warnt: Goldpreis-Rally könnte an Fahrt verlieren

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HSBC hebt die Goldpreis-Prognose an. Doch schwächere physische Nachfrage und ein stärkeres Angebot könnten der Rally bald Grenzen setzen.

Die Investmentbank HSBC hat ihre Prognose für den Goldpreis deutlich erhöht: Für 2025 erwartet man nun 3.215 US-Dollar pro Unze – 200 Dollar mehr als zuvor. Auch die Schätzungen für 2026 und 2027 wurden nach oben angepasst. Doch trotz der positiven Korrektur bleibt der Ton verhalten.

Der Großteil der Kursrally sei wohl gelaufen, betont HSBC. Zwar könne das Momentum kurzfristig noch für höhere Preise sorgen. Doch ein Mix aus steigender Angebotsmenge und schwächelnder physischer Nachfrage, etwa bei Schmuck und Münzen, dürfte die Dynamik bremsen. Investoren ziehen sich zurück, wenn geopolitische Risiken nicht hoch genug erscheinen. Dann fehlt die zweite Nachfrage-Säule.

Dennoch sieht HSBC langfristige Stützen für den Goldpreis: geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und ein schwacher Dollar. Trotz möglicher Rücksetzer könne Gold hoch bleiben – aber die Luft nach oben werde dünner. Zum Originalbeitrag

Einschätzung von Goldreporter: Nachdem der Goldpreis seit Anfang Mai keine neuen Höchststände verzeichnete, dürften jetzt weitere Analysten einen eher negativen Ausblick geben – bis zum nächsten Kursimpuls.

So entwickelt sich der Goldpreis im Juli

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Der Euro-Goldpreis verbuchte im Juni einen Kursrückgang von 3 Prozent. Im Juli gab es nach 2010 viele Jahre mit extremen Kursausschlägen.

Goldpreis-Entwicklung

Auf Basis des Londoner Referenzkurses (P.M.) beendete der Goldpreis den vergangenen Juni mit 3.287,45 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.806,82 Euro. Damit verbuchte Gold auf Euro-Basis einen Monatsverlust von 3 Prozent. Nach einem Rückgang von 0,4 Prozent im Mai ist dies der zweite monatliche Kursabschlag in Folge. Allerdings folgte diese Schwächephase auf ein Rekordhoch Anfang Mai – mit 2.988,55 Euro pro Unze (3.392 USD). Damit notierte der Goldpreis Ende Juni 6 Prozent unter der Bestmarke – auf Dollar-Basis: 3 Prozent unter dem Allzeithoch.

Gold, Goldbarren, Goldpreis, Goldprognose (Bild: Goldreporter)
Der Juli war in den vergangenen Jahren immer wieder ein Zeitraum starker Goldpreis-Bewegungen. Im vergangenen Jahr verteuerte sich Gold in diesem Monat um 2,7 Prozent und US-Banken gaben optimistische Goldpreis-Prognosen ab, die sogar eintrafen.

Vor genau einem Jahr kostete die Feinunze Gold in London 2.178 Euro. Das heißt, der Goldpreis kletterte innerhalb von zwölf Monaten um stattliche 29 Prozent (+41 % in USD).

Gold im Juli

Werfen wir einen Blick voraus und betrachten die saisonalen Vorgaben für den laufenden Monat. Dazu betrachten wir unsere bis ins Jahr 1970 zurückreichende Goldpreis-Statistik.

Dort taucht der Juli mit einem durchschnittlichen Monatsgewinn von 0,51 Prozent auf Platz 7 der besten Goldmonate des Jahres auf. Dabei endete der Zeitraum in nur 26 von 55 Jahren mit einem Pluszeichen (Quote: 46 Prozent). Im vergangenen Jahr sprang immerhin ein Kursgewinn von rund 2,7 Prozent heraus.

Goldpreis-Prognosen

Anfang Juli 2024 veröffentlichten zahlreiche Banken optimistische Goldpreis-Prognosen. Bank of America und Citigroup erwarteten 3.000 US-Dollar innerhalb von zwölf Monaten. Wie wir jetzt wissen, traten diese Kursziele auch ein:  Goldpreis: Das sind die neuen Gold-Prognosen der Banken. Einzig die niederländische Großbank ABN Amro lag gehörig falsch. Deren Analysten gaben damals ein Kursziel von 2.000 US-Dollar bis Ende 2024 aus.

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Euro-Krise 2010

Aber der Juli brachte Gold in der Vergangenheit auch kräftige Verluste. Der bislang größte Juli-Einbruch beim Euro-Goldpreis ereignete sich 2010. Denn der Kurs kam damals um 11 Prozent zurück. Seinerzeit hatte man das erste Rettungspaket für Griechenland verabschiedet. Allerdings gab es im späteren Verlauf der Euro-Krise drei Jahre in Folge deutliche Kursgewinne, zweimal waren es im Juli mehr als 8 Prozent.

Goldpreis-Charts für Juli

Auch in den vergangenen zehn Jahren schlug der Goldpreis im Juli immer wieder in verschiedene Richtungen aus. Hier eine Übersicht über die stärksten und schwächsten Gold-Jahre im Juli.

Die beste Juli-Performance (Top-5)

  • 1975: +9,91 %
  • 1993: +9,61 %
  • 1974: +9,00 %
  • 2011: +8,95 %
  • 2013: +8,52 %

Die schlechteste Juli-Performance (Top-5)

  • 2010: -11,33 %
  • 1976: -10,17 %
  • 1973: -9,80 %
  • 2015: -5,35 %
  • 1999: -5,33 %

Hinweis: Alle Angaben beziehen sich auf den Goldpreis in Euro jeweils am Monatsende, basierend auf dem Goldpreis-Fixing London P.M. / LBMA-Kurs. Bei der Ermittlung der Datensätze vor Einführung des Euro (2001) wurden die DM-Kurse (1 Euro = 1,95583 D-Mark) sowie die Londoner Fixing-Kurse zugrunde gelegt.

Goldanteil wächst: Südafrikas Notenbank setzt auf Sicherheit

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Die südafrikanische Notenbank setzt bei ihren Währungsreserven auf Gold, Diversifikation und Vorsicht – trotz wachsender geopolitischer Risiken.

Die Südafrikanische Reservebank (SARB) sieht geopolitische Risiken für ihre Währungsreserven zwar als denkbar, aber noch nicht als wahrscheinlich. Dennoch wachse das Bedürfnis nach Absicherung. Eine Modellierung geopolitischer Gefahren sei laut Zafar Parker, Leiter der Finanzmärkte bei der SARB, derzeit kaum möglich. Stattdessen verfolge man qualitative Bewertungen und flexible Risikolimits. Das erklärt er in einem Interview mit OMFIF.

Dabei spiele Gold eine zunehmend wichtige Rolle. Obwohl keine aktiven Käufe stattgefunden hätten, sei der Goldanteil in den Reserven durch Preissteigerungen von 11 Prozent im Jahr 2019 auf aktuell 20 Prozent gestiegen. Gold gelte weiterhin als sicherer Hafen im diversifizierten Portfolio.

Trotz einer bislang überdurchschnittlichen Dollar-Gewichtung prüfe die SARB eine ausgewogenere Allokation. Da die Zinsen global wieder über null liegen, sei eine stärkere Streuung auf andere Handelswährungen möglich. Der US-Dollar bleibe aber zentral, gerade wegen Südafrikas Außenhandelsstruktur.

Ein Engagement in risikoreichere Anlageklassen wie Aktien sei bisher nicht erfolgt. Unternehmensanleihen würden nur in begrenztem Umfang über aktive Strategien berücksichtigt. Auch ESG-Investments stünden auf der Agenda: Die SARB halte ein kleines Portfolio grüner Anleihen und verlange nachhaltige Auswahlkriterien von externen Managern. Zum Originalbeitrag

Goldpreis aktuell: Leichte Erholung – Marktzinsen geben nach

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Der Goldpreis hat sich zu Wochenbeginn leicht erholt. Die Marktzinsen sind auf dem Rückzug. Am Freitag gibt es US-Arbeitsmarktzahlen.

Goldpreis leicht erholt

Der Goldpreis ging nach Erreichen des Zwischenhochs in der zweiten Juni-Woche in eine Konsolidierung über. Nun hat sich der Kurs zu Wochenbeginn etwas erholt. Am Dienstagvormittag um 9:15 Uhr kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 3.336 US-Dollar, was 2.831 Euro entsprach. Damit stiegen die Notierungen gegenüber Vortag jeweils um 1 Prozent an. Dagegen verzeichnete der Goldpreis gegenüber der Vorwoche einen Rückgang um 0,7 Prozent (in USD) bzw. 2,2 Prozent (in EUR).

Gold, Goldpreis, Goldbarren, US-Dollar (Bild: Goldreporter)
In der Handelswährung US-Dollar stand der Goldpreis zuletzt 27 Prozent im Plus. Dagegen waren es auf Euro-Basis nur 13 Prozent. Die starke Abwertung des US-Dollars hielt bis zuletzt an.

Die Entwicklung verdeutlicht auch, dass der US-Dollar seine Abwertung gegenüber dem Euro fortsetzte. Am Dienstag entsprach ein Euro 1,178 US-Dollar, dem höchsten Stand seit vier Jahren. Seit Jahresbeginn ist der Euro-Dollar-Kurs um 14 Prozent gestiegen. Das heißt: um diesen Prozentsatz fiel der Goldpreis-Anstieg in Euro schwächer aus als in US-Dollar.

Anleihe-Renditen

Währenddessen sind die Anleiherenditen weiter auf dem Rückzug. Denn 10-jährige US-Staatsanleihen rentierten am Dienstag mit 4,21 Prozent – nach 4,4 Prozent in der Vorwoche. Allerdings verzeichneten deutsche Papiere einen Anstieg der Marktzinsen von 2,55 Prozent auf 2,58 Prozent. Auch bei anderen Euro-Kernländern gab es die Tendenz zu leicht steigenden Renditen.

In den USA wird spätestens im September eine Zinssenkung erwartet. Die am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten könnten die Erwartungen in diesem Bereich kurzfristig verändern. Allerdings wird in den USA an diesem Tag wegen eines Feiertags nicht gehandelt (Independence Day).

Die Kursentwicklung an den Märkten steht unter dem Eindruck einer Entspannung im Nahostkonflikt und einer möglichen Annäherung der USA und Chinas im Handels- und Zollstreit. Auch die jüngsten Inflationsdaten – unter anderem aus Deutschland – fielen moderat aus, sodass es an den Märkten weiterhin Hoffnung auf baldige Zinssenkungen besteht. 

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

„Papiergold“ in Gefahr? Warum physisches Gold jetzt unverzichtbar ist

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Inmitten wachsender Schulden warnt ein Autot vor den Risiken von Gold-ETFs. Physisches Gold könne der einzig echte Krisenschutz sein.

Laut einem Bericht von JR Research ist das Vertrauen in sogenannte „Papiergold“-Produkte zunehmend trügerisch. Denn die globale Staatsverschuldung steuere auf über 100 Billionen US-Dollar zu. Die US-Schuldenlast allein strebe auf die Marke von 40 Billionen zu. In diesem Umfeld drohten ETFs, Futures oder Minenaktien an Stabilität zu verlieren. Dabei gehe es weniger um den Goldpreis selbst, sondern um systemische Risiken. Gegenparteiausfälle, Marktverzerrungen oder Liquiditätsprobleme könnten die vermeintlich sicheren Papier-Investments unbrauchbar machen.

Dagegen sieht man physisches Gold in dem Bericht als wahres Krisenschutzmittel. Es trage keinen Gegenparteirisiko, sei weltweit akzeptiert und habe sich in historischen Inflationsphasen bewährt. Auffällig sei zudem, dass die Relation zwischen globaler Verschuldung und Goldmenge stark auseinanderklaffe. Das deute auf ein strukturelles Untergewicht des Edelmetalls in der Vermögensallokation hin. Die Autoren empfehlen daher, 5 bis 10 Prozent des Portfolios in physisches Gold und Silber zu investieren. Dabei sei die Eigenverwahrung am besten oder in unabhängigen, versicherten Lagern. Anleger, die weiter auf Papiergold setzten, liefen Gefahr, im Ernstfall leer auszugehen. Zum Originalartikel

Deutsche Inflationsrate im Juni bei 2,0 Prozent

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Die Inflation in Deutschland ist im Juni 2025 auf 2,0 Prozent gesunken – nach 2,1 Prozent im Mai und unter den Erwartungen von 2,2 Prozent. Damit liegt sie erstmals seit Oktober 2024 wieder im Zielbereich der EZB. Die Kerninflation fiel auf 2,7 Prozent, den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Die niedrigere Inflation bei Lebensmittelpreisen (+2,0 % nach +2,8 %) und die günstigere Energie (-3,5 %) trugen wesentlich zur Abschwächung bei. Dienstleistungen verteuerten sich leicht weniger (3,3 %), Waren nur noch um 0,8 %. Im Monatsvergleich blieben die Verbraucherpreise stabil. Mehr

Inflation, Inflationsrate
Deutsche Inflationsrate im Juni bei 2,0 Prozent

Goldaktien schlagen den Goldpreis – S&P sieht starkes Wachstum

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Goldaktien könnten 2025 deutlich stärker gestiegen sein als der Goldpreis. S&P sieht besonders bei kleineren Produzenten hohes Potenzial.

Laut einer aktuellen Analyse von S&P Dow Jones Indices haben Goldaktien im Jahr 2025 die Goldpreis-Entwicklung bislang klar übertroffen. Der „S&P Commodity Producers Gold Index“ sei bis Juni um 64 Prozent gestiegen, während der Preis für eine Feinunze Gold um 44 Prozent zulegte. Der Autor Darius Nass führt dies auf geopolitische Unsicherheiten und ein verstärktes Anlegerinteresse zurück.

Besonders kleinere und mittelgroße Produzenten verzeichneten laut Bericht starke Kurszuwächse. Große Konzerne und Royalty-Firmen konnten hingegen nur begrenzte Gewinne erzielen. Zusätzlich wirkten sich Wechselkursvorteile – etwa bei Kosten in südafrikanischen Rand oder australischen Dollar – positiv auf die Margen vieler Anbieter aus.

Allerdings sei die Branche weiterhin stark schwankungsanfällig. Ein Rückgang um bis zu 15 Prozent im April – ausgelöst durch neue US-Zölle, höhere Realzinsen und Gewinnmitnahmen – habe das Risiko unterstrichen. Der Index umfasst 59 große, liquide Produzenten weltweit.

S&P kommt zu dem Schluss, dass Goldaktien eine gehebelte, aber risikoreichere Alternative zum Metall seien. Angesichts steigender Ausschüttungen und erwarteter Übernahmen dürfte das Anlegerinteresse hoch bleiben. Zum Originalartikel

Silbermarkt 2024: Silberpreis gestiegen, aber Defizit bleibt

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Der Silbermarkt 2024 verzeichnete erneut ein Angebotsdefizit – der Silberpreis stieg, blieb aber hinter den Erwartungen vieler Anleger zurück.

World Silver Survey 2025

The Silver Institute hat den „World Silver Survey 2025“ veröffentlicht. In dem umfangreichen Marktbericht blickt man auf ein insgesamt starkes Silberjahr 2024 zurück – zumindest auf dem Papier. Der Silberpreis legte im Jahresverlauf deutlich zu (+21 %), die Fundamentaldaten zeigten sich robust, und der Markt verzeichnete zum vierten Mal in Folge ein strukturelles Angebotsdefizit. Dennoch fiel die Resonanz vieler Investoren zurückhaltend aus. Denn Silber blieb auch 2024 hinter der Performance von Gold zurück – und damit unter dem, was viele vom „hochvolatilen kleinen Bruder“ des Goldes erwartet hatten.

Silber, Silberpreis, Silberbarren (Bild: Goldreporter)
Silber profitiert in der Regel von einer starken industriellen Nachfrage, seine Eigenschaft als Krisenmetall konnte es zuletzt weniger stark ausspielen. Immerhin: Mit aktuell rund 36 US-Dollar pro Unze hat der Silberpreis in diesem Jahr um 25 Prozent zugelegt – genauso viel wie der Goldpreis (3.270 USD).

Angebotsdefizit trotz höherer Versorgung

Laut dem Report belief sich das Defizit im vergangenen Jahr auf rund 148,9 Millionen Unzen (4.632 Tonnen), was etwa 15 Prozent des globalen Angebots entsprach. Die weltweite Versorgung stieg zwar leicht um 2 Prozent – vor allem durch eine Zunahme des Recyclings und geringfügig höhere Minenproduktion. Doch auch die industrielle Nachfrage erreichte 2024 erneut ein Rekordhoch, was das strukturelle Ungleichgewicht weiter aufrechterhielt.

Silberpreis auf höchstem Niveau seit 2012

Der durchschnittliche Silberpreis legte 2024 um rund 21 Prozent zu – der stärkste Anstieg seit über einem Jahrzehnt. Auf Sicht vom Tief zum Hoch betrug das Kursplus sogar 59 Prozent. Damit notierte der Preis auf dem höchsten Jahresniveau seit 2012. Doch trotz dieses beeindruckenden Zuwachses blieb eine breitere Euphorie am Markt aus.

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Silberangebot und Silbernachfrage weltweit seit 2016: Vier Jahre in Folge meldete The Silver Institute nun ein strukturelles Angebotsdefizit bei Silber. Der große Silberpreis-Ausbruch blieb bislang aus.

Unterstützendes Umfeld – mit begrenzter Wirkung

The Silver Institute beschreibt das makroökonomische und geopolitische Umfeld im Jahr 2024 als förderlich für Edelmetalle. Die geldpolitische Kehrtwende der US-Notenbank – mit dem Ende der Zinserhöhungen und ersten Leitzinssenkungen – habe ein günstiges Umfeld geschaffen. Auch die starke Entwicklung der US-Börsen, getragen von KI-Fantasie und solider Konjunktur, habe für Diversifikationsströme gesorgt – vor allem in Gold, teils auch in Silber.

Geopolitische Spannungen, etwa im Nahen Osten, sowie politische Unsicherheiten im Superwahljahr 2024 hätten das Interesse an sicheren Häfen zusätzlich gefördert. Doch während Gold von diesen Faktoren stark profitierte – gestützt durch massive Zentralbankkäufe – fiel die Wirkung auf Silber vergleichsweise schwach aus.

Gold-Silber-Ratio bleibt hoch

Besonders auffällig war 2024 die Entwicklung der Gold-Silber-Ratio, die sich über weite Strecken zwischen 80:1 und 90:1 bewegte. Historisch gilt: Steigt Gold, sollte Silber überproportional folgen. Doch dieses Muster setzte sich auch im zweiten Jahr in Folge nicht fort. Silber blieb deutlich unter seinem Rekordhoch von 2011, während Gold neue Allzeithochs markierte.

Gründe dafür: Institutionelle Investoren und staatliche Akteure zeigen sich laut dem Bericht weiterhin zurückhaltend gegenüber Silber – insbesondere wegen seiner geringeren Marktliquidität, seiner industriellen Abhängigkeit und weiterhin hohen Lagerbestände.

Sicherlich interessant: Aktuell weist alleine die US-Investmentbank JP Morgan an der COMEX Silber-Bestände im Umfang von 214,8 Millionen Unzen auf. Das entspricht 6.681 Tonnen und 43 Prozent der gesamten Lagerbestände an COMEX-Silber. Davon befanden sich rund 1.250 Tonnen im Eigentum der Bank. Der Rest wird für Kunden aufbewahrt.

Fazit

Die Daten des World Silver Survey 2025 zeigen: 2024 war ein starkes Jahr für den Silbermarkt – mit strukturellem Defizit, robuster Nachfrage und einem deutlichen Preisaufschwung. Doch im Schatten von Gold konnte das Edelmetall nicht die erhoffte Dynamik entfalten. Für viele Investoren bleibt Silber daher trotz positiver Fundamentaldaten ein ungelöstes Versprechen.

Goldpreis als Warnsignal: Bröckelt das Vertrauen ins globale Finanzsystem?

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Goldpreis steigt seit Jahren – doch was sagt das über unser Finanzsystem? Ein Autor behauptet: Gold deckt die Lügen der Geldpolitik auf.

In einem kritischen Essey bezeichnet Autor Matthew Piepenburg das globale Finanzsystem als von „Lügen“ durchzogen. Vom Ende des Goldstandards 1971 bis zu den Maßnahmen der Notenbanken nach 2008 seien zentrale Versprechen gebrochen worden. Gelddrucken, Schuldenaufblähung und Euphemismen wie „Quantitative Easing“ hätten das Vertrauen in Papierwährungen untergraben.

Gold werde dabei zum ultimativen „Lügendetektor“, der die strukturellen Schwächen offenbare. Insbesondere die physische Goldnachfrage wachse rasant, während gleichzeitig Derivatemärkte wie die COMEX mit einem vielfachen Hebel auf Papiergold operieren – ohne das versprochene Metall hinterlegen zu können. Laut einem EZB-Bericht könnte genau das zum Risiko für die Eurozone werden. Die Rückbesinnung auf Gold als Tier-1-Asset durch Notenbanken sei Ausdruck eines tiefen Vertrauensverlustes in das bestehende System – und womöglich Vorbote eines finanziellen Umbruchs. Zum Artikel

Goldpreis fällt um 3 Prozent: Die Bären wittern jetzt ihre Chance

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Vergangene Woche kam der Goldpreis um knapp 3 Prozent zurück. Wir analysieren die aktuelle Lage im US-Futures-Handel und geben einen Ausblick.

Goldpreis konsolidiert

Der Goldpreis hat seine Konsolidierung in der vergangenen Woche fortgesetzt. Auslöser waren fehlende Kursimpulse nach der langen Seitwärtsbewegung, wodurch sich das Chartbild eintrübte. Auch weil der Konflikt im Nahen Osten nicht weiter eskalierte, wagten sich Anleger wieder in stärker risikobehaftete Anlagen. Hinzu kamen Verfallstermine am US-Terminmarkt und Hoffnung auf Entspannung im US-China-Handelsstreit. Ein schwacher Dollar belastete den Euro-Goldpreis zusätzlich.

Gold, Goldpreis, Bären, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Wie weit geht die Gold-Korrektur? Die Bären liegen auf der Lauer. Am Freitag stieg der Open Interest bei fallendem Goldpreis. Short-Seller wittern ihre Chance.

CoT-Daten

Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt?  Dazu betrachten wir zunächst den aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 24. Juni 2025.

Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche leicht um 3 Prozent auf 230.560 Kontrakte. Auf der Gegenseite verringerte sich die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 2,8 Prozent zu auf 195.004 Kontrakte.

Open Interest 

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, ist erstmals nach drei Wochen wieder gesunken. Per 24. Juni 2025 ergibt sich ein Rückgang um 1,4 Prozent auf 434.958 Kontrakte. Allerdings ging es bis zum Handelsschluss am Freitag wieder um 1 Prozent nach oben auf 439.922 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) sank der Open Interest um 1,3 Prozent.

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Gold-Optionen

Im Handel mit Gold-Optionen sank der Open Interest gegenüber der Vorwoche deutlich um knapp 20 Prozent auf 721.661 Optionen. Ein solcher Rückgang ist typisch unmittelbar nach einem Verfallstermin.

Dabei sank sich die Put/Call-Ratio auf 0,661 (Vorwoche: 0,708). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 151 Call-Optionen entfielen, gegenüber 141 in der Vorwoche. Damit nahm der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment wieder stärker zu.

Goldpreis-Entwicklung

Nach einem kurzen Peak zu Wochenbeginn gab der Goldpreis im Umfeld der Verfallstermine an der COMEX schrittweise nach und schloss am Freitag nahe am Wochentief. Der meistgehandelte Kontrakt (August) wurde am Ende zu 3.286 US-Dollar pro Unze gehandelt. Damit kam der Goldpreis innerhalb einer Woche um 2,9 Prozent zurück. Das heißt, der Abstand zum Rekordhoch am 21. April 2025 (3.434 US-Dollar) ist auf 4,3 Prozent angestiegen.

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Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (August-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 23.06. bis 27.06.2025 (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 25. Juni 2025. Hier sank das Inventar gegenüber Vorwoche noch einmal kräftig um 1,07 Millionen Unzen auf 37,04 Millionen Unzen (Vorwoche: -330.000 Unzen).

Dabei gingen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 380.000 Unzen zurück auf 16,88 Millionen Unzen (Vorwoche: -30.000 Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Golddeckung

Bei einem Open Interest von 439.922 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 43.992.200 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt immer noch mit hohen 84 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 86 Prozent in der Vorwoche und dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Dieser Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.

Goldpreis-Aufschläge in China

Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 772,07 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 108,01 US-Dollar je Gramm bzw. 3.359 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.340 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der achtundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei stieg der Abstand laut unserer Berechnung zuletzt nur leicht auf 19 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 15 US-Dollar).

Dagegen erreichten die Goldpreis-Aufschläge in Shanghai in den Hochphasen des Jahres 2024 und auch im April 2025 bis zu 90 US-Dollar gegenüber den westlichen Kursen.

Ausblick

Die Tatsache, dass der Open Interest mit dem fallenden Goldpreis auf dem Weg ins Wochenende angestiegen ist, weist auf eine zunehmende Marktschwäche hin. Denn der fallenden Goldpreis lockte Futures-Händler in den Markt. Shortseller könnten jetzt ihre Chance wittern.

Sollten die Rahmenbedingungen mit nachlassender Risikoaversion an den Märkten erhalten bleiben, dann dürfte sich die Korrekturphase beim Goldpreis erst einmal fortsetzen. In diesem Fall gibt die Charttechnik bis auf Weiteres die Richtung vor.

Aus fundamentaler Sicht ist der Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung in den USA interessant. Am kommenden Freitag gibt es die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Juni und es erscheint unter anderem der ISM-Einkaufsmanager-Index.

Die nächste Fed-Sitzung findet Ende Juli statt. Derzeit wird frühestens im September mit einem Zinsschritt gerechnet.

Inflationsschutz: Türken setzen auf Gold und meiden Banken

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Türken horten über 300 Mrd. Dollar in Gold zu Hause. Misstrauen und Inflation halten das Vermögen fern vom Finanzsystem.

Laut Turkiye Today hortet die türkische Bevölkerung physisches Gold im Wert von rund 311 Milliarden US-Dollar. Bestünde dieser Schatz aus Feingold, dann entspräche dieser Betrag bei einem Goldpreis von 3.300 US-Dollar pro Unze einer Menge von rund 2.900 Tonnen Gold. Diese gigantischen Goldreserven „unter den Kopfkissen“ überstiegen sowohl die offiziellen Bankeinlagen in Gold als auch die Bestände der Zentralbank bei Weitem.

Hintergrund ist eine tief verwurzelte Tradition: Das Edelmetall dient in der Türkei nicht nur als Schmuck, sondern als krisensichere Wertanlage. Misstrauen gegenüber Banken, hohe Inflation und steuerliche Nachteile bei Finanzprodukten bestärken viele Haushalte darin, Goldmünzen, Goldbarren und Goldschmuck privat aufzubewahren.

Zwar bemüht sich die Regierung seit Jahren, das Edelmetall in den Finanzkreislauf zu integrieren – etwa über Umtauschprogramme oder goldgedeckte Anlagezertifikate. Doch der Erfolg bleibt begrenzt. Turkiye Today betont: Solange wirtschaftliche Instabilität und strukturelles Misstrauen bestehen, wird das Gold der Türken eher Sicherheit als Wirtschaftskraft bedeuten. Zum Originalartikel

Goldpreis fällt deutlich – Was hinter dem Rückgang steckt

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Technische und fundamentale Gründe ließen den Goldpreis in dieser Woche deutlich von den Rekordkursen zurückkommen.

Der Goldpreis hat in dieser Woche deutlich nachgegeben. Am Freitag um 15 Uhr kostete die Feinunze Gold auf dem europäischen Spotmarkt 3.270 US-Dollar. Das entsprach 2.787 Euro. Damit sanken die Notierungen gegenüber Vortag um 1,6 Prozent (in USD) bzw. 2 Prozent (in EUR). Damit hat sich der Goldpreis mittlerweile 4,7 Prozent (in USD) bzw. sogar 7,6 Prozent (in EUR) von den Rekordkursen am 6. Mai 2025 entfernt.

Was steckt hinter dem Rückgang?

  • Charttechnik: Nach der langen Seitwärtsbewegung seit Mitte April fehlten Kursimpulse, das Chartbild trübte sich ein.
  • Marktstimmung: Auch weil die Nahost-Krise nach dem US-Schlag nicht weiter eskalierte, gehen Anleger wieder stärker ins Risiko.
  • Verfallstermine: In dieser Woche sind Verfallstermine im Gold- und Silber-Handel am US-Terminmarkt, Investoren positionieren sich neu.
  • Wirtschaft: Es gibt Hoffnungen auf eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor schwindet.
  • Dollar-Schwäche: Der anhaltend schwache US-Dollar lässt den Euro-Goldpreis tendenziell noch stärker zurückkommen.

Einschätzung: Sollte sich an den aktuellen Rahmenbedingungen nichts ändern, dürfte die Korrekturphase beim Goldpreis vorerst anhalten. Die Charttechnik gibt kurzfristig die Richtung vor.

Gold kaufen: Aktuelle Preise im Edelmetall-Handel

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Jetzt Gold kaufen? Der Euro-Goldpreis ist innerhalb einer Woche um 3,5 Prozent gefallen. Wir analysieren die Preisentwicklung im Edelmetall-Handel.

Silber- und Goldpreis

Der Goldpreis setzte am Freitag seine Konsolidierung fort. Die allgemeine Entspannungsrhetorik an den Märkten unterstützt die kurzfristige Schwäche auf dem Goldmarkt. Am Freitagmittag um 12:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 3.287 US-Dollar, was 2.808 Euro entsprach. Damit gab der Goldpreis gegenüber der Vorwoche um 2 Prozent (in USD) bzw. 3,5 Prozent (in EUR) nach.

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Gold kaufen oder verkaufen? Krügerrand-Goldmünzen des aktuellen Jahrgangs waren am Freitag 100 Euro günstiger zu bekommen als vor einer Woche. Nimmt man Ankaufware, dann spart man zusätzlich rund 65 Euro.

Währenddessen sank der Silberpreis um 0,5 Prozent bzw. 2 Prozent auf 35,91 US-Dollar und 30,68 Euro pro Unze.

Gold kaufen

Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Wir analysieren die Preisentwicklung im Handel mit den Daten sechs deutscher Edelmetall-Anbieter. Wer am Freitagmittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 2.910 Euro – und damit 105 Euro weniger als vor einer Woche. Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware weiter leicht an – auf 3,64 Prozent (Vorwoche: 3,58 Prozent). Die Abschläge für ältere Jahrgänge lagen bei rund 65 Euro.

Auch das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren ist gestiegen – auf 2,01 Prozent (Vorwoche: 1,96 Prozent). Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.211 Euro. Damit waren es 333 Euro weniger als vor einer Woche.

Silber kaufen

Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 41,42 Euro. Dabei stieg das Aufgeld für Silber-Maples auf 35 Prozent (Vorwoche: 34,63 Prozent). Auch die Aufschläge bei 1-Kilogramm-Silberbarren lagen mit 27,93 Prozent knapp über dem Vorwochenniveau. Die durchschnittlichen Abschläge für ankaufte Silbermünzen lagen wie in der Vorwoche bei rund 3,50 Euro pro Unze.

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Silber und Gold kaufen

Beachten Sie: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.

China startet Yuan-Goldhandel in Hongkong – Neuer Angriff auf den Dollar

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China baut seinen Einfluss im Gold-Markt aus. Ein neues Lager in Hongkong soll den Yuan im globalen Goldhandel stärken und den Dollar verdrängen.

Chinesische Goldbörse expandiert

Die Shanghai Gold Exchange (SGE) hat ihr erstes Goldlager außerhalb des chinesischen Festlands eröffnet. Bloomberg berichtet, dass der neue Standort in Hongkong von der Bank of China (Hongkong) betrieben wird. Dort können Investoren Gold physisch einlagern oder sich liefern lassen. Gleichzeitig bringt die SGE zwei neue Goldkontrakte auf den Markt, die auf Yuan lauten.

Gold, China, Goldhandel (Bild: Goldreporter)
China setzt auf Gold: Das Land baut seine Position im globalen Goldhandel aus und stärkt den Yuan als Währungsalternative zum US-Dollar.

Goldlager stärkt Yuan-Handel

Diese Schritte gelten als Teil von Chinas Bemühungen, seine Währung zu internationalisieren. Dabei wird physisches Gold über Hongkong erstmals direkt in Yuan gehandelt. Zudem zielt das Projekt darauf ab, Chinas Einfluss auf die weltweite Goldpreisbildung zu erhöhen.

Um den Handel zu fördern, erlässt die SGE bis Jahresende alle Lagergebühren. Deshalb könnte der Yuan im Goldhandel attraktiver werden, während der Einfluss des US-Dollars zurückgedrängt wird.

China treibt Entdollarisierung voran

China ist bereits größter Goldproduzent und zugleich weltweit führender Goldnachfrager. Die neuen Kontrakte mit verschiedenen Reinheitsgraden sind nun auch außerhalb Chinas handelbar. Damit stärkt das Land gezielt die internationale Bedeutung seiner Währung.

Doris Bao von Gold Harvest Consulting erklärt, dass erstmals Goldimporte direkt in Yuan abgewickelt werden könnten. Das erhöhe die Attraktivität des chinesischen Goldmarkts und die globale Yuan-Liquidität.

Hongkong als neues Gold-Drehkreuz

Die 2002 gegründete SGE zählt zu den größten Handelsplattformen für physisches Gold weltweit. Aber bereits 2014 eröffnete sie ein internationales Segment für ausländische Anleger. Jetzt markiert das neue Lager in Hongkong einen weiteren Schritt der strategischen Öffnung. Auch andere Rohstoffbörsen Chinas planen den Ausbau des Zugangs für internationale Investoren.

Gold-Silber-Ratio bei 90:1 – Ist jetzt der Moment für Silber?

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Die Gold-Silber-Ratio zeigt das aktuelle Preisverhältnis der beiden Edelmetalle. Zuletzt lag sie bei 91:1 (Gold: 3.330 USD; Silber: 36,60 USD pro Unze). Das ist ein historisch hoher Wert. Viele sehen darin ein Signal für eine Unterbewertung von Silber.

Gold gilt als klassischer Krisenschutz. Silber hingegen findet vor allem in der Industrie Verwendung. In Krisenzeiten fällt der Silberpreis deshalb oft zurück.

Historisch bewegte sich die Ratio meist zwischen 50 und 60. In der Antike lag sie sogar bei 12:1. Bei wirtschaftlichem Aufschwung kann sich das Verhältnis wieder zugunsten von Silber verändern. Auch aus geologischer Sicht wäre eine Ratio von 1:8 bis 1:10 nachvollziehbar.

Anleger nutzen solche Abweichungen für das sogenannte Ratio-Trading. Bei hoher Ratio tauschen sie Gold gegen Silber. Fällt das Verhältnis wieder, wird zurückgetauscht. Diese Strategie bietet Chancen – ist aber wegen der Volatilität von Silber nicht risikofrei.

Auch der Kaufkraftvergleich spricht für Silber. Es müsste deutlich teurer sein, um historische Relationen zu erfüllen.

Fazit: Die Ratio ersetzt keine Anlageberatung. Doch sie liefert wertvolle Hinweise für langfristig und antizyklisch orientierte Investoren.

Wie lassen sich natürliche und historische Relationen zwischen Gold- und Silberpreis ableiten? Lesen Sie dazu eine ausführliche Analyse von Jürgen Fröhlich bei Gold & Co.: Gold-Silber-Ratio: Was sie aussagt – und wie Anleger sie nutzen können

Goldpreis fällt – doch 1 Milliarde Dollar fließen in größten Gold-ETF

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Der Goldpreis lag zuletzt rund 3 Prozent unter Rekordhoch. Aber es floss in einer Woche eine Milliarde Dollar in den SPDR Gold Shares.

Silber- und Goldpreis

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juni-Kontrakt) bei 3.332 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.852 Euro. Damit verbilligte sich Gold innerhalb einer Woche um 1,2 Prozent (in USD) bzw. 3 Prozent (in EUR). Von den Rekordkursen Anfang Mai war der Goldpreis damit 2,9 Prozent (in USD) bzw. 5,4 Prozent (in EUR) entfernt.

Gold, Gold-ETF, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Schnäppchenjäger? Trotz des Goldpreis-Rückgangs in den vergangenen beiden Wochen sind die Bestände des SPDR Gold Shares wiederholt angestiegen.

Währenddessen sank der Silberpreis gegenüber der Vorwoche um 0,1 Prozent (in USD) bzw. 1,7 Prozent (in EUR) auf 36,27 US-Dollar bzw. 31,04 Euro.

Größter Gold-ETF

Während sich der Goldpreis also auf Konsolidierungskurs befindet, sind die Bestände des größten Gold-ETFs wie in der Vorwoche noch einmal gestiegen. Denn per 25. Juni 2025 meldet der Betreiber des SPDR Gold Shares (GLD) Lagerbestände von 953,39 Tonnen. Das entspricht einem Anstieg um 6,02 Tonnen und einem neuen Jahreshoch. In diesem Zuge flossen diesem ETF netto 1,18 Milliarden US-Dollar zu.

Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.

Größter Silber-ETF

Währenddessen stiegen auch die Silberbestände des iShares Silver Trust (SLV), dem weltweit größten Silber-ETF. Denn innerhalb von fünf Handelstagen kamen 154,07 Tonnen Silber hinzu. Somit meldete der Betreiber zuletzt 14.917,07 Tonnen an Bestand (ebenfalls ein Jahreshoch). Dabei ergibt sich für den gleichen Zeitraum ein Nettokapitalzufluss in Höhe von 237 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.

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Edelmetall-ETFs und Goldpreis

Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen ein steigender Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar vorausgeht. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben. 

GfK-Konsumklima sinkt leicht – Deutsche sparen mehr!

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GfK-Konsumklima fällt im Juli leicht. Die Sparneigung erreicht Jahreshoch, die Kauflaune bleibt gedämpft.

Das Konsumklima in Deutschland hat sich zum Juli 2025 wieder eingetrübt. Der entsprechende Indikator des GfK-Verbrauchervertrauens lag laut neuester Erhebung bei -20,3 Punkten. Damit fiel der Wert erstmals seit vier Monaten und verfehlte die Erwartungen der Analysten, die mit –19,3 gerechnet hatten.

Besonders auffällig ist der Anstieg der Sparneigung. Mit einem Wert von 13,9 Punkten erreichte sie den höchsten Stand seit April 2024 (Juni: 10,0). Laut GfK-Experte Rolf Bürkl ist das ein klares Zeichen für die weiterhin bestehende Unsicherheit und mangelnde Planungssicherheit. „Eine hohe Sparneigung ist Ausdruck fortdauernder Verunsicherung“, so Bürkl. Das bremst nach seiner Einschätzung vor allem größere Anschaffungen. Mehr