Mittwoch,19.November 2025
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China plant massiven Ausbau der Goldproduktion – Strategie bis 2027

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Mit einem staatlichen Entwicklungsplan will China noch mehr Gold abbauen und moderne Großminen sowie umweltfreundlichere Prozesse fördern.

Goldförderung auf Rekordniveau

Laut einem Bericht von Xinhua hat China im Jahr 2024 rund 377,24 Tonnen Gold produziert – so viel wie kein anderes Land. Gleichzeitig lag die Goldnachfrage laut China Gold Association mit 985,31 Tonnen fast dreimal so hoch. Die Behörden wollen diese Lücke in den kommenden Jahren durch eine gezielte Ausweitung der heimischen Produktion verringern.

Gold, Goldbarren, China (Bild: Goldreporter)
China ist der weltweit größte Goldproduzent. Auch die Nachfrage ist dort am höchsten. Aber das Land will offenbar noch unabhängiger werden von Goldimporten.

Mehr Gold aus heimischen Quellen

Denn ein neuer Aktionsplan des Industrieministeriums (MIIT) sieht vor, dass die Fördermengen von Gold und Silber bis 2027 um mehr als fünf Prozent gesteigert werden sollen. Auch die bekannten Goldvorkommen sollen innerhalb dieser Zeit um fünf bis zehn Prozent wachsen.

Großminen sollen dominieren

Dabei ist der Ausbau großer Produktionsstandorte ein zentrales Ziel. Bis 2027 sollen Minen mit einer täglichen Verarbeitungskapazität von über 500 Tonnen mehr als 70 Prozent des gesamten Goldaufkommens in China liefern. Damit will China die industrielle Effizienz massiv steigern.

Modernisierung und Umweltschutz

Gleichzeitig plant das Ministerium, die Produktion zu digitalisieren und nachhaltiger zu gestalten und mit dem Aufbau sogenannter ,grüner Minen und Fabriken´ Ressourcen effizienter nutzen und Umweltstandards verbessern. Außerdem sollen Technologien wie künstliche Intelligenz helfen, Prozesse weiter zu automatisieren.

Mit Gold auf Expansionskurs

China ist seit Jahren sowohl der größte Goldproduzent als auch der weltweit größte Konsument von Gold. Mit dem neuen Plan strebt die Regierung an, diese Rolle weiter zu festigen – durch mehr Eigenversorgung, technologische Modernisierung und ökologische Verantwortung. Offensichtlich will das Land aber auch unabhängiger werden von Goldimporten. Dabei hat China zuletzt wieder deutlich mehr Gold aus der Schweiz eingeführt. Im Mai waren es laut der Eidgenössischen Zollverwaltung 27 Tonnen und im Jahr 2024 erhielt China insgesamt 336 Tonnen Gold aus der Schweiz. Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach Feingold. 

Goldreserven in den USA: Müssen Deutschland und Italien jetzt handeln?

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Deutschland und Italien stehen womöglich unter stärkerem Druck, ihr Gold aus den USA zurückzuholen – wegen Sorge vor Trumps Einfluss.

Autoren von INN sind der Meinung, dass Länder wie Deutschland und Italien unter wachsendem innenpolitischem Druck stehen, einen Großteil ihrer in New York gelagerten Goldreserven zurückzuholen.

Rund ein Drittel der Bestände beider Länder lagert bei der Federal Reserve in New York. Doch angesichts wachsender Zweifel an der Unabhängigkeit der US-Notenbank unter Präsident Trump forderten Politiker wie Fabio De Masi (BSW) oder der Präsident der Steuerzahlervereinigung Europas, Michael Jäger, eine Repatriierung.

Auch in Italien warnen Kommentatoren vor Risiken für das nationale Interesse. Bereits zwischen 2013 und 2017 holte die Bundesbank 674 Tonnen Gold zurück. Aktuell lagert jedoch weiterhin ein erheblicher Teil im Ausland. Laut World Gold Council wächst weltweit das Misstrauen gegenüber der US-Verwahrung. Gleichzeitig fordern US-Politiker mehr Transparenz über die eigenen Bestände – inklusive einer umfassenden Gold-Inventur. Zweifel an Eigentum und Qualität der US-Goldreserven sorgen auch in den USA für Kritik. Mehr 

Goldpreis fällt trotz Krieg? Analyst stellt gängige Annahmen infrage

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Trotz Nahost-Krieg sinkt der Goldpreis. Analyst Avi Gilburt erklärt, warum Märkte oft nicht auf Nachrichten reagieren.

Obwohl der Nahost-Konflikt zwischen Israel und Iran zuletzt deutlich eskalierte, notierte der Goldpreis zum Wochenende niedriger als zuvor. Für viele Marktteilnehmer wirkt das paradox. Der technische Analyst Avi Gilburt erklärt diese Entwicklung mit einem grundsätzlichen Missverständnis über die Mechanismen der Finanzmärkte.

Seine Empfehlung widerspricht sicherlich vielen erfahrenen Goldanlegern, die langfristig politische Entscheidungen – etwa zur Schuldenaufnahme – als Haupttreiber des Goldpreises ansehen.

Gilburt verweist hingegen auf zahlreiche Studien, die zeigen: Nachrichtenereignisse haben meist nur geringen Einfluss auf Marktbewegungen. Auch ein Blick in die Geschichte bestätigt, dass große Kursbewegungen häufig ohne relevante Nachrichten stattfinden.

Er plädiert deshalb für einen Abschied vom „mechanistischen Marktverständnis“. Statt Nachrichten zu folgen, empfiehlt er mathematische Modelle wie die Elliott-Wellen-Theorie. Diese hätten sich – auch im aktuellen Fall – als deutlich zuverlässiger erwiesen. Gold sei exakt dort gefallen, wo er im Chart zuvor eine technische Widerstandszone identifiziert hatte.

Hier geht’s zu seinem Beitrag (auf Englisch): How The Hell Is Gold Red During The War?

Goldpreis scheitert am Rekordhoch – Konsolidierung setzt ein

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Die jüngsten Impulse reichten nicht aus, um Gold über die alten Rekordstände zu katapultieren. Jetzt steht eine Goldpreis-Konsolidierung an.

Goldpreis gefallen

Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.322 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.861 Euro. Damit verbilligte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 2,0 Prozent (in USD) bzw. 3,1 Prozent (in EUR).

Von den Rekordhochs im April/Mai haben sich die Notierungen damit um 3,3 Prozent (in USD) bzw. 4,6 Prozent (in EUR) entfernt. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 24. Juni 2025.

Gold, Goldpreis, Goldchart, Charttechnik
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 24. Juni 2025.

Charttechnik

In der vergangenen Woche sah es noch nach einem möglichen Goldpreis-Ausbruch aus, als der Goldchart sich aus einer Dreiecksformation nach oben befreite und das Rekordhoch vom April touchierte. Doch dann kam der Rücksetzer und der Kursanstieg entpuppte sich als Fehlausbruch. Nun lief die Kurslinie zurück auf die Höhe der 50-Tage-Linie, die unmittelbar an die Kante des sechsmonatigen Aufwärtstrends grenzt. Insbesondere die Marke von 3.300 US-Dollar ist nun eine wichtige kurzfristige Unterstützung. Sollte der Goldpreis auf Tagesschlussbasis unter diese Marke fallen, dann könnten auch schnell 3.200 US-Dollar erreicht werden.

Sentiment

Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 48 (Vorwoche: 57) liegt die Marktstimmung bei Gold weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus 14-Tage-Sicht weder „überkauft“ noch „überverkauft“. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen. Somit lässt das Sentiment technischen Spielraum auf beiden Seiten.

Goldpreis in Euro

Mit der anhaltenden Dollar-Schwäche kam der Euro-Goldpreis noch stärker zurück. Hier wurde nicht nur die 50-Tage-Linie unterschritten, sondern auch der steigende 10-Monats-Trend verletzt. Damit ließe sich im Zeitraum von sechs Wochen ein Kursrückgang bis in den Bereich von 2.660 Euro ableiten. Aber auf dieser Strecke gibt es markante kurzfristige Unterstützungen – mit 2.830 Euro, 2.760 Euro.

Gold, Goldpreis, Goldchart, Euro-Goldpreis
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract*) per 24. Juni 2025.

Das Sentiment orientiert sich mit einem RSI von 40 zwar bereits in Richtung des „überverkauften“ Bereichs. Aber hier ist die negative Marktstimmung auch noch nicht ausgereizt.  

Goldpreis-Ausblick

Gold ist nach der ausgedehnten, volatilen Seitwärtsbewegung seit Mitte April angeschlagen. Vor allem der Euro-Goldpreis geriet zuletzt deutlich unter Druck. Die kurzfristigen Impulse reichten nicht aus, um Gold über die alten Rekordstände zu katapultieren. Nun steht erst einmal eine Kurskonsolidierung auf dem Programm – vor allem dann, wenn der Goldpreis das Niveau von 3.300 US-Dollar nicht halten kann.

Hinweis Goldpreis-Chartanalyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.  


 *kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte ja jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.

Goldpreis unter Druck: Waffenruhe im Iran-Konflikt drückt die Kurse

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Nachdem die USA keine weiteren Militärschläge gegen den Iran planen und eine Waffenruhe vereinbart wurde, sank der Goldpreis am Dienstag deutlich.

Goldpreis nach Eskalation

Der militärische Konflikt im Nahen Osten hielt die Finanzmärkte in den vergangenen Wochen in Atem. Allerdings trat zu keinem Zeitpunkt eine Marktpanik ein. Der Luftschlag der USA gegen die iranischen Atomanlagen am Wochenende und der weitgehend abgewehrte Angriff des Iran auf die nahegelegenen US-Militärstützpunkte stellte den jüngsten Höhepunkt der Eskalation dar.

Gold, Goldpreis, Golödbarren (Bild: Goldreporter)
Wochenlang tendierte der Goldpreis auf hohem Niveau seitwärts. Nach dem vorläufigen Höhepunkt der militärischen Eskalation im Nahen Osten gerät Gold jetzt etwas unter Druck.

Am heutigen Dienstag wich dann ein gewisses Maß an Unsicherheit aus den Märkten, nachdem Israel und der Iran einem Waffenstillstand zustimmten und die US-Regierung erklärte, vorerst keine weitere militärische Aktion zu planen. Zwar schien die Waffenruhe am Dienstag brüchig und der Konflikt alles andere als befriedet, dennoch blieb der große Flächenbrand im Nahen Osten zunächst aus.  

Aktien erholt, Gold fällt

In diesem Umfeld erholten sich die Aktienkurse deutlich und der Goldpreis gab stark nach. Am Dienstagnachmittag um 17:30 Uhr kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 3.300 US-Dollar, was 2.845 Euro entsprach. Damit gaben die Notierungen gegenüber dem Vortag um 1,7 Prozent (in USD) bzw. 2,2 Prozent (in EUR) nach. Dagegen stieg der DAX um 1,6 Prozent auf 23.650 Punkte.

Marktzinsen gesunken

Währenddessen kamen auch die Renditen am Anleihenmarkt stärker zurück. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Nachmittag mit 4,30 Prozent – nach 4,44 Prozent eine Woche zuvor. Etwas geringer war der Abschlag bei europäischen Papieren. Denn die deutschen Marktzinsen sanken gegenüber der Vorwoche lediglich von 2,55 Prozent auf 2,53 Prozent.

Renditen und Goldpreis

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

Anleihen, Renditen, Länder, US-Rendite, Staatsanleihen

Ausblick

Nach wie vor ist unklar, wie es im Nahen Osten weitergeht. Der Iran könnte als Vergeltung gegen die Angriffe Israels und der USA immer noch wichtige Schifffahrtswege blockieren (Straße von Hormus) und der Weltwirtschaft damit starken Schaden zufügen. Aber sollten neue Impulse ausbleiben, so dürfte der Goldpreis nach der langen Seitwärtsbewegung erst einmal in eine erneute Konsolidierungsphase übergehen. 

Gold als Schutzschild: Iran stockte Reserven vor Konflikt deutlich auf

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Vor den Angriffen Israels und der USA hat der Iran massiv Gold erworben – zur Absicherung gegen Sanktionen und wirtschaftliche Risiken.

Goldimporte vor der Krise deutlich erhöht

Noch vor der aktuellen Eskalation im Nahen Osten hat der Iran seine Goldreserven massiv aufgestockt. Nach Angaben des Wirtschaftsexperten Hassan Hassan Khani importierte das Land im Kalenderjahr bis März mehr als 100 Tonnen Gold. Damit wollte die Regierung wirtschaftliche Belastungen durch Sanktionen und geopolitische Risiken abfedern.

Gold, Goldbarren, Goldreserven (Bild: Goldreporter)
Gold als universelles Zahlungsmittel und Reserveinstrument: Viele Staaten haben ihre Währungsreserven in den vergangenen Jahren mit Edelmetall abgesichert und sich von US-Dollar getrennt. Der Iran gehörte dazu.

Laut iranischer Zollstatistik machten die Goldimporte rund 20 Prozent der Gesamteinfuhren aus. Der Warenwert lag bei über acht Milliarden US-Dollar. Außerdem hatte die Regierung bereits frühzeitig Maßnahmen getroffen, um externe Schocks besser zu kompensieren.

Gold als Schutz gegen Währungsschocks

Khani erklärte, die Goldreserven könnten helfen, den iranischen Devisenmarkt zu stabilisieren. In Kriegs- oder Sanktionsphasen sei Gold ein wirksames Mittel, um Turbulenzen zu vermeiden. Deshalb setzt die Regierung in der aktuellen Lage gezielt auf physische Reserven.

„In der aktuellen Lage mit Sanktionen und Krieg kann diese Goldmenge als zentrales Instrument zur Stabilisierung der Märkte dienen“, sagte Khani der Agentur Fars.
Dabei reagierte die Regierung laut Khani bewusst auf die zunehmende politische Unsicherheit.

Zentralbank baute Goldreserven stark aus

Auch die iranische Zentralbank (CBI) verfolgte diese Strategie. Im März erklärte sie, dass rund 20 Prozent ihrer Währungsreserven inzwischen in Gold gehalten werden. Damit zählte der Iran zu den fünf größten Goldkäufern weltweit.

Dafür setzte die Regierung die Importzölle auf Gold auf null. Ziel war es, im Ausland gebundenes Vermögen zurückzuführen und die nationalen Reserven zu stärken.
Zudem wollte die Zentralbank damit den Zugang zum Goldmarkt erleichtern.

Goldverkäufe zur Stützung des Rial

Seit Januar veranstaltet die Zentralbank regelmäßig Goldauktionen im Inland. Dabei veräußerte sie bis März fast 18 Tonnen Gold. Der Verkauf brachte einen Erlös von rund 1,1 Milliarden US-Dollar. Damit stärkt die Bank gezielt ihre Rial-Bestände.

Fazit: Gold als wirtschaftlicher Puffer

Der Iran hat noch vor Beginn der Kampfhandlungen wirtschaftlich vorgebaut. Der Ausbau der Goldreserven war Teil einer Strategie zur Stabilisierung des Finanzsystems. Obwohl die Maßnahme früh erfolgte, bleibt offen, ob sie den aktuellen Belastungen standhält.

Goldreserven der Türkei springen auf Rekordwert – stärkster Anstieg seit einem Jahr

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Im Mai stiegen die Goldreserven der Türkei um 13 Tonnen – die größte Zunahme seit einem Jahr. Dabei stieg der Wert des Goldes auf ein neues Hoch.

Türkische Fremdwährungsreserven stark gesunken

Die türkische Zentralbank (TCMB) hat neue Angaben zu den finanziellen Rücklagen ihres Landes gemacht. Demnach beliefen sich die gesamten Währungsreserven der Türkei Ende Mai auf 153,18 Milliarden US-Dollar. Damit stieg dieser Wert nach einem deutlichen Rückgang im April nun wieder um 11 Prozent oder 15 Milliarden US-Dollar an.

Gold, Goldreserven, Türkei, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Die Goldreserven der Türkei belaufen sich aktuell auf 25,25 Millionen Unzen, was rund 785 Tonnen entspricht. Der Wert Ende Mai: 83 Milliarden US-Dollar.

In diesem Zuge stiegen die Fremdwährungsreserven um 13,4 Milliarden US-Dollar auf 62,4 Milliarden US-Dollar.

Goldreserven mit neuem Rekordwert

Währenddessen nahm der Wert der türkischen Goldreserven um 2 Prozent oder 1,7 Milliarden US-Dollar zu und stieg auf 83,16 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem neuen Rekordhoch.

Die Goldbestände werden nun mit 25,251 Millionen Unzen angegeben, was einer Menge von 785,39 Tonnen entspricht. Damit kamen innerhalb eines Monats 445.000 Unzen beziehungsweise 13,84 Tonnen hinzu. Das war die größte monatliche Bestandszunahme in den türkischen Goldreserven seit April 2024.

Gold, Goldreserven, Türkei
Monatliche Gold-Importe der Türkei seit 2017 in Kilogramm (Quelle: Borsa Istanbul)

Allerdings waren die Bestände Ende Mai 1 Prozent oder 21 Tonnen niedriger als ein Jahr zuvor. Aber sie stiegen in diesem Zeitraum wertmäßig um 39 Prozent oder 23 Milliarden US-Dollar. Die bislang größte Menge an Gold hatte die TCMB im Februar 2023 gehalten. Damals waren es umgerechnet 836,65 Tonnen – also rund 51 Tonnen mehr als zuletzt.

Zuletzt belief sich der Goldanteil an den gesamten Währungsreserven der Türkei auf 54 Prozent (Vormonat: 59 %).

Gold der Türkei

In den oben genannten Zahlen ist auch Gold enthalten, das von Geschäftsbanken bei der TCMB (zum Beispiel als Sicherheiten für Zentralbankgeld) hinterlegt wurde. Die rein staatlichen türkischen Goldreserven bezifferte der World Gold Council zuletzt auf 626 Tonnen.

Die Türkei verzeichnet seit Jahren einen sinkenden Außenwert ihrer Landeswährung. Hohe Goldimporte trugen dazu bei, da dafür in der Regel US-Dollar erforderlich sind. Deshalb haben die türkischen Behörden laut Medienberichten bereits vor einem Jahr Beschränkungen für die Goldeinfuhr erlassen (Goldreporter berichtete). Die Gold-Einfuhrmengen der Türkei stagnierten in den vergangenen Monaten auf relativ niedrigem Niveau im Bereich von 10 und 12 Tonnen.

Goldpreis: USA im Krieg mit Iran – wie reagieren die Märkte?

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Wie reagieren der Goldpreis und die Aktienmärkte auf den US-Eintritt in den Krieg gegen den Iran? In der vergangenen Woche war Gold noch gefallen. 

Kriegseskalation

Seit einigen Wochen läuft der Goldpreis auf hohem Niveau seitwärts. Vor einer Woche sorgte der Angriff Israels auf den Iran für einen kurzfristigen Kursimpuls. Nun sind die Märkte in Wartestellung. Wie wird es im Krieg gegen den Iran weitergehen, nachdem die USA am Wochenende mit dem Bombardement der iranischen Atomanlagen in den Krieg eingetreten sind. Mehr dazu weiter unten in diesem Artikel.

Gold, Goldpreis, Goldbarren, Krieg, Iran (Bild: Goldreporter)
Turbulenzen voraus? Der Goldpreis und die Aktienmärkten sind in den vergangenen Monaten gut gelaufen. Sehen wir im Zuge des Krieges im Nahen Osten eine Korrektur?

Wir betrachten dieser Stelle zunächst die jüngsten Entwicklungen im Handel mit Gold-Futures am US-Terminmarkt. Aufgrund eines Feiertags in den USA am vergangenen Dienstag liefert die US-Börsenaufsicht CFTC die wöchentlichen CoT-Daten erst am Montag nach Börsenschluss.

Gold am US-Terminmarkt

Analysieren können wir aber die Entwicklung des Open Interest bei den Gold-Futures und Gold-Optionen. So wurden am Freitag 445.519 offene Gold-Kontrakte an der COMEX gemeldet. Damit stieg der Open Interest gegenüber Vorwoche um ein Prozent. Im Gold-Optionshandel nahm er um 2 Prozent zu auf 900.454 Optionen. Dabei stieg die Put/Call-Ratio auf 0,708 (Vorwoche: 0,681). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 141 Call-Optionen kamen, gegenüber 147 in der Vorwoche. Damit schwächte sich der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment noch einmal leicht ab.

COMEX-Goldlager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 18. Juni 2025. Hier sank das Inventar gegenüber Vorwoche um weitere 540.000 Unzen auf 37,57 Millionen Unzen (Vorwoche: -330.000 Unzen).

Dabei gingen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ nur leicht zurück – um 30.000 Unzen auf 17,23 Millionen Unzen (Vorwoche: -230.000 Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Goldpreis-Entwicklung

Nach dem Kursanstieg am Freitag vor einer Woche kam der Goldpreis vergangene Woche schrittweise kontinuierlich zurück. Etwas ungewöhnlich ist das im Chart unten erkennbare Zickzackmuster, das enorme sehr kurzfristige Kursschwankungen zeigt.

Am Freitag ging der Goldpreis dann mit 3.384 US-Dollar (August-Kontrakt) aus dem amerikanischen Gold-Futures-Handel. Damit kam der Kurs gegenüber der Vorwoche um 1,4 Prozent zurück.

Gold, Goldpreis, Gold-Futures, Goldchart
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (August-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 16.06. bis 20.06.2025 (Quelle: CME Group).

Goldpreis-Aufschläge in China

Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 778,63 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 108,61 US-Dollar je Gramm bzw. 3.378 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.363 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der siebenundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Allerdings schrumpfte der Abstand laut unserer Berechnung zuletzt auf 15 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 34 US-Dollar).

Dagegen erreichten die Goldpreis-Aufschläge in Shanghai in den Hochphasen des Jahres 2024 und auch im April 2025 bis zu 90 US-Dollar gegenüber den westlichen Kursen.

Ausblick

Der US-Schlag im Nahen Osten könnte fatale langfristige Folgen haben – geopolitisch sowie wirtschaftlich und finanziell.

Die jüngste US-Notenbank-Sitzung brachte zunächst das erwartet Ergebnis. Der US-Leitzins blieb unverändert bei 4,24 bis 4,50 Prozent. Allerdings sorgten Äußerungen des Fed-Mitglieds Christopher Waller für Spekulationen, die Federal Funds Rate könnte bereits im Juli gesenkt werden. Zuletzt gingen Analysten frühestens im September von einem solchen Zinsschritt aus. 

Zahlreiche Banken erhöhten in den vergangenen Wochen ihre Goldpreis-Prognosen. Dabei war immer wieder die Marke von 4.000 US-Dollar als Kursziel zu lesen. Eine umfangreiche Einschätzung von JP Morgan finden Sie hier: Goldpreis: Warum JP Morgan weiter steigende Kurse erwartet

Ganz anders sehen es die Analysten der Citibank. Das US-Institut senkte seine Goldpreis-Ziele trotz geopolitischer Risiken. Der Grund: Man erwarte eine Wirtschaftserholung in den USA und eine sinkende Gold- Investmentnachfrage.

Für Q3 2025 prognostiziert Citi eine Preisspanne zwischen 3.100 und 3.500 US-Dollar pro Unze. Bis Ende 2025/Anfang 2026 könne Gold unter 3.000 US-Dollar fallen, langfristig sogar auf 2.500. Nur bei Rezession und anhaltenden Krisen sei ein Anstieg über 3.500 Dollar denkbar. Dagegen sieht man Silber im Aufwärtstrend.

Nahost-Konflikt

Unter den genannten Bedingungen ist ein deutlicher Goldpreis-Rückgang durchaus denkbar. Und tatsächlich könnte Gold nach der langen Rally anfällig sein für Rücksetzer. Die weitere Entwicklung im Nahen Osten, mit allen genannten wirtschaftlichen und geopolitischen Folgen könnte dabei kurzfristig eine Schlüsselrolle spielen.

Obwohl geopolitische Krisen meist nur kurzfristigen Einfluss auf den Goldpreis haben, kann eine weitere Eskalation in Nahost zusätzliche negative Effekte auf die Wirtschaft haben.

Neben möglichen Terroranschlägen könnte einmal mehr die Straße von Hormus im Fokus stehen. Sie ist eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt. Durch sie wird rund ein Fünftel des globalen Ölbedarfs transportiert. Der Iran könnte diesen Engpass blockieren und so massive Auswirkungen auf die Energieversorgung des Westens auslösen. Währenddessen könnten die mit Teheran verbündeten Huthi-Rebellen Schiffe im Roten Meer attackieren und auch dieses Nadelöhr als weiteres Druckmittel nutzen.

Alleine der Öl- und Energiepreis-Anstieg kann die Verbraucherpreise (Inflation) neu befeuern. Insbesondere dann, wenn hier ein neuer geopolitischer Flächenbrand entstehen sollte, der die Blockbildung zwischen West und Ost verstärkt.

Wie werden sich Russland, China, Indien und die Türkei positionieren? Was bedeutet das alles für die ohnehin labilen internationalen Handelsbeziehungen? 

Gold kaufen: Aktuelle Lage und Preise im Handel

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Jetzt Gold kaufen? Nach dem starken Anstieg vor einer Woche kam der Goldpreis wieder etwas zurück. Wir analysieren die Preisentwicklung im Handel.

Silber- und Goldpreis

Am Freitag um 12:00 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.355 US-Dollar pro Unze, was 2.911 Euro entsprach. Das war der Zeitpunkt unserer wöchentlichen Preiserhebung im deutschen Edelmetall-Handel. Am vergangenen Freitag hatte sich der Goldpreis mit Beginn des israelischen Angriffs auf den Iran stark seinen Rekordmarken angenähert. Nun sind die Notierungen gegenüber der Vorwoche wieder um 1,7 Prozent (in USD) bzw. 1,9 Prozent (in EUR) gefallen.

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Krügerrand-Goldmünzen zu einer Unze haben sich gemäß unserer Datenerfassung innerhalb einer Woche um durchschnittlich 57 Euro verbilligt. Dafür ist das Aufgeld leicht gestiegen.

Auch der Silberpreis kam von seiner jüngsten Rally wieder etwas zurück. Mit 36,09 US-Dollar bzw. 31,32 Euro standen die Kurse am Freitagmittag 0,2 (in USD) Prozent bzw. 0,4 Prozent (in EUR) niedriger als eine Woche zuvor.

Händler berichteten vergangene Woche von Nachfrage-Impulsen im Zuge der kriegerischen Eskalation im Nahen Osten. Die Gold- und Silber-Verkäufe seien sprunghaft gestiegen. Im Silberbereich war differenzbesteuerte Gebrauchtware bis zuletzt stark gefragt.

Gold kaufen

Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Wir analysieren die Preisentwicklung im Handel mit den Durchschnittsdaten sechs deutscher Edelmetall-Anbieter. Wer am Freitagmittag in Form prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.015 Euro – und damit 57 Euro weniger als vor einer Woche. Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware auf 3,58 Prozent (Vorwoche: 3,49 Prozent). Die Abschläge für ältere Jahrgänge lagen weiterhin bei durchschnittlich rund 70 Euro.

Auch das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren ist gestiegen – auf 1,96 Prozent (Vorwoche: 1,89 Prozent). Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.544 Euro. Damit waren es 182 Euro weniger als vor einer Woche.

Silber kaufen

Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 42,17 Euro. Dabei sank das Aufgeld für Silber-Maples auf 34,63 Prozent (Vorwoche: 35,20 Prozent). Dagegen hielten sich die Aufschläge bei 1-Kilogramm-Silberbarren mit 27,68 Prozent auf dem Vorwochenniveau.

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Die durchschnittlichen Abschläge für ankaufte Silbermünzen sind unserer Beobachtung zufolge wieder gestiegen – auf rund 3,50 Euro pro Unze. Vor einer Woche lag der Wert bei 2,50 Euro.

Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.

Gold- und Silberimporte der Türkei: So viel kam im Mai ins Land

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Im Mai blieben die Goldimporte der Türkei mit 12 Tonnen gedeckelt. Auch die türkische Silbereinfuhr ging im vergangenen Monat wieder zurück.

Gold-Importe der Türkei

Laut den Angaben der Borsa Istanbul hat die Türkei im vergangenen Monat 12,3 Tonnen Gold ins Land geholt. Damit sank die Liefermenge gegenüber dem Vormonat um 20 Prozent. Dagegen nahmen die türkischen Goldimporte im Vorjahresvergleich um 3 Prozent zu. Im Monat zuvor hatte man die höchste Goldeinfuhr seit 17 Monaten zu verzeichnen.

Gold, Silber, Türkei, Silberbarren, Silberimporte (Bild: Goldreporter)
Laut Borsa Istanbul hat die Türkei im Mai 12 Tonnen Gold und 48 Tonnen Silber importiert. Damit gingen die Liefermengen gegenüber Vormonat deutlich zurück.

Die jüngste Transfermenge reiht sich erneut in eine Phase relativ schwacher Goldimporte ein. Das zeigt auch der Blick auf die Einfuhr seit 2017 (unten). Der Mittelwert der vorangegangenen zwölf Monate lag bei 10 Tonnen. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2023 waren es noch durchschnittlich 27 Tonnen pro Monat.

Goldimporte weiter limitiert?

Schon im Jahr 2024 waren die türkischen Goldimporte auf durchschnittlich 10 Tonnen gesunken. Allerdings ist der Goldpreis innerhalb von zweieinhalb Jahren auch um 78 Prozent gestiegen. Im April vergangenen Jahres berichteten wir über eine staatliche Importquote für Gold. Der Zweck lag darin, die Handelsbilanz der Türkei zu stabilisieren und die Lira zu stützen. Denn um Gold und Silber an internationalen (westlichen) Märkten zu kaufen, benötigt man US-Dollar.

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Monatliche Gold-Importe der Türkei seit 2017 in Kilogramm (Quelle: Borsa Istanbul)

BNN Bloomberg zitierte dazu im vergangenen Monat Burak Yakin, Vorsitzender des türkischen Verbandes der Schmuckexporteure. Er sagte: „Juweliere können nur auf einen Teil der monatlichen Goldimporte zugreifen, und die tatsächliche Nachfrage ist höher“.

Silber-Importe

Parallel fiel zuletzt auch die Silber-Einfuhr niedriger aus als im starken Vormonat. Denn für Mai wird hier eine Importmenge von 48,8 Tonnen gemeldet. Damit ging die Liefermenge gegenüber Vormonat um 41 Prozent zurück, gegenüber Vorjahr ergibt sich aber die neunfache Importmenge. Denn im Mai 2024 führte die Türkei lediglich 5,3 Tonnen Silber ein.

Hintergrund

Angesichts der wirtschaftlichen Probleme und der hohen Inflation gab es in der Türkei bis zuletzt eine große private Gold- und Silbernachfrage (Schmuck). Diese ist aber auch preissensibel. Denn auch in Lira gerechnet markierte der Goldpreis zuletzt mehrfach neue Rekordhochs. Somit wird in der Schmuckbranche häufig auch Gold mit günstigerem substituiert. Allerdings ist auch der Silberpreis zuletzt wieder stärker angestiegen.

Nach einem kontinuierlichen Rückgang der Inflationsrate seit dem Hoch vor einem Jahr (85 Prozent im Oktober 2022) sind die türkischen Verbraucherpreise in den vergangenen Monaten nicht mehre so stark gestiegen. Denn im Mai waren (immer noch hohe) 35 Prozent Inflation gemeldet worden.

Schwache Währung, Gold und Silber steigt

Außerdem wertete die Türkische Lira weiter kontinuierlich gegenüber dem US-Dollar ab. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate gab die Landeswährung um 17 Prozent gegenüber dem Greenback nach. Währenddessen stieg der Goldpreis in türkische Lira innerhalb eines Jahres um 75 Prozent. Der Silberpreis legte im gleichen Zeitraum um 48 Prozent zu.

Gold verlässt tonnenweise die USA – die Schweiz im Fokus

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Im Mai flossen erneut große Mengen an US-Gold in die Schweiz. Wir verraten, in welche Länder zuletzt große Mengen Edelmetall geliefert wurden.

Golddrehkreuz Schweiz

Die Eidgenössische Zollverwaltung hat die Schweizer Außenhandelszahlen für den Monat Mai veröffentlicht. Darin enthalten sind auch Angaben über das im vergangenen Monat exportierte und importierte Gold. Zur Erinnerung: Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach Feingold. Das heißt, die Zahlen geben relativ zeitnah Auskunft über die internationale Goldnachfrage und über große Goldtransfers. Wir haben die aktuellen Daten aufbereitet.

Gold, Goldbarren, Goldflug, Goldtransport (Bild: Goldreporter)
Während im ersten Quartal 2025 mehr als 300 Tonnen von der Schweiz in die USA geliefert wurden, kamen nun im April und Mai insgesamt mehr als 100 Tonnen zurück.

Gold kehrt zurück aus den USA

Monatelang gab es Berichte über erhebliche physische Goldtransfers in die USA. US-Händler befürchteten Importzölle auf Gold, außerdem boomte das Arbitragegeschäft (Goldpreis steigt: Gold-Engpässe in London gemeldet). Nachdem sich dieses Szenario nicht materialisiert hatte, wanderten nun zwei Monate in Folge wieder erhebliche Mengen aus den USA zurück nach Europa. Im ersten Quartal hatte die Schweiz noch Lieferungen von monatlich jeweils mehr als 100 Tonnen Gold in die Vereinigten Staaten gemeldet.

Laut Eidgenössischer Zollverwaltung empfing die Schweiz im Mai knapp 50 Tonnen Gold aus den USA – nach 63 Tonnen im Vormonat.

Weitere Goldlieferanten

Weitere bedeutende Goldlieferanten im Mai waren die Vereinigten Arabischen Emirate (19 Tonnen), Usbekistan (13 Tonnen), Australien (11 Tonnen) und Südafrika (8 Tonnen). Mit dem starken Ankaufgeschäft in Deutschland verknüpft sind sicherlich die hiesigen Goldlieferungen in die Schweiz. Denn im Mai waren es 7,4 Tonnen – seit Jahresbeginn sind 32 Tonnen Gold auf dieser Strecke zu den Eidgenossen gelangt.

Darüber hinaus lieferten Peru mit 9 Tonnen und Argentinien mit 14 Tonnen größere Mengen an Gold mit geringerem Feingehalt, mutmaßlich aus der Minenproduktion. 

Insgesamt importierte die Schweiz im vergangenen Monat 191 Tonnen des Edelmetalls – im Wert von 12,3 Milliarden CHF (13,1 Mrd. Euro). Gegenüber Vormonat sank der Wert um 20 Prozent, während die Goldimporte gegenüber dem Vorjahr um 71 Prozent stiegen.

Schweizer Goldexporte

Wer waren die größten Goldempfänger im Mai? Mit deutlichem Vorsprung nahm China das meiste Gold ab. Und mit 27 Tonnen war es die größte monatliche Abnahmemenge seit genau einem Jahr. Denn im Mai 2024 gelangten 36 Tonnen Gold von der Schweiz in chinesischen Besitz. Dagegen hatte China seit Jahresbeginn durchschnittlich nur knapp 7 Tonnen Metall pro Monat von diesem Lieferanten erhalten.

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Weitere substanzielle Goldmengen gingen an Großbritannien (16 Tonnen), die Türkei und Indien (jeweils 10 Tonnen) sowie Thailand (7,6 Tonnen) und Saudi-Arabien (4 Tonnen). Die gesamten Goldexporte der Schweiz lagen im Mai bei 89,83 Tonnen im Wert von 7,9 Milliarden CHF (8,45 Mrd. Euro).

Hinweis: Bei dem oben genannten Metall handelt es sich gemäß der Eidgenössischen Zollverwaltung um „Gold, einschl. platiertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“. 

Gold nahe Rekordhoch: Milliardenzufluss in den größten ETF

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Der Goldpreis hält sich auf hohem Niveau – und der größte Gold-ETF verzeichnet Kapitalzuflüsse von über 1 Mrd. US-Dollar. Auch Silber zieht an.

Silber- und Goldpreis

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juni-Kontrakt) bei 3.374 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.940 Euro. Damit verteuerte sich Gold innerhalb einer Woche um 0,3 Prozent (in USD) bzw. 0,6 Prozent (in EUR). Von den Rekordkursen Anfang Mai war der Goldpreis damit 1,7 Prozent (in USD) bzw. 1,9 Prozent (in EUR) entfernt.

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In unserer wöchentlichen Analyse meldete der SPDR Gold Shares (GLD) zuletzt die höchsten Goldbestände seit zwei Monaten. Der Goldpreis notierte am Dienstag 1,7 Prozent unter dem Allzeithoch.

Währenddessen stieg der Silberpreis nach dem kräftigen Kursanstieg in der Vorwoche noch einmal um 1,2 Prozent bzw. 1,5 Prozent auf 36,31 US-Dollar bzw. 31,54 Euro.

Größter Gold-ETF

Während der Goldpreis Woche um Woche knapp unter den Bestmarken auf und ab schwankt, bleiben auch die Bestände des größten Gold-ETFs in Bewegung. Innerhalb einer Woche nahm das Inventar des SPDR Gold Shares (GLD) um 13,18 Tonnen zu auf 947,37 Tonnen. Dabei ergibt sich per 18. Juni 2025 ein Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar.

Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.

Größter Silber-ETF

Währenddessen stiegen auch die Silberbestände des iShares Silver Trust (SLV), dem weltweit größten Silber-ETF. Innerhalb von fünf Handelstagen kamen 33,92 Tonnen Silber hinzu. Somit meldete der Betreiber zuletzt 14.763 Tonnen an Bestand. Allerdings ergibt sich für den gleichen Zeitraum ein Netto-Kapitalabfluss in Höhe von 16 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.

Edelmetall-ETFs und Goldpreis

Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen ein steigender Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar vorausgeht. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben. 

Gold im Fokus: Zentralbanken befeuern Nachfrage und Goldpreis

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Zentralbanken setzen weiter auf Gold. Der neue Survey zeigt: Die Nachfrage steigt – mit potenziellen Folgen für den Goldpreis.

Goldreserven gewinnen an Bedeutung

Der neue Central Bank Gold Reserves Survey bestätigt: Gold spielt eine wachsende Rolle in der Reservepolitik der Notenbanken. Dabei lag die Beteiligung mit 73 Zentralbanken so hoch wie nie zuvor. Deshalb gilt die Umfrage als besonders aussagekräftig.

Gold, Goldbarren, Goldreserven (Bild: Goldreporter)
Zentralbanken weltweit bauen seit Jahren ihre Goldreserven aus – eine zunehmende Abkehr vom US-Dollar und eine anhaltende Nachfrage nach Gold kann den Goldpreis weiter stützen.

Zentralbanken aus aller Welt haben in den letzten drei Jahren jeweils mehr als 1.000 Tonnen Gold gekauft. Damit hat sich die durchschnittliche Jahresmenge im Vergleich zur Dekade davor mehr als verdoppelt. Denn die geopolitische Lage ist angespannt, und die wirtschaftlichen Perspektiven bleiben unsicher.

Erwartungen bleiben positiv

Laut Umfrage rechnen 95 Prozent der Zentralbanken mit einem weiteren Anstieg der weltweiten Goldreserven. Außerdem geht ein Rekordanteil von 43 Prozent davon aus, dass auch die eigenen Bestände wachsen werden.

Dabei spielt Gold eine besondere Rolle: Es gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten, als Schutz vor Inflation und als stabile Diversifikation. Kein Institut plant aktuell, Goldbestände abzubauen.

Der Gold-Anteil in den Reserven steigt

Viele Teilnehmer erwarten, dass Gold künftig einen größeren Anteil an den Gesamtreserven einnehmen wird. Insgesamt glauben 76 Prozent der Befragten, dass Das Edelmetall in fünf Jahren eine deutlich stärkere Rolle spielt.

Dabei geht das Vertrauen in den US-Dollar zurück. Denn 73 Prozent rechnen mit einem sinkenden Dollaranteil. Außerdem gewinnen der Euro, der Renminbi und Gold als Reservewährungen an Boden.

Mehr Management, mehr Heimlagerung

Zentralbanken verwalten ihre Goldbestände zunehmend aktiv. Dabei steht Risikomanagement inzwischen höher im Kurs als kurzfristiger Handel. Gleichzeitig steigt der Anteil der Institute, das Metall im eigenen Land lagern. Besonders auffällig: Der Trend zur Heimlagerung hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verstärkt.

Der beliebteste Lagerort bleibt dennoch London. Aber immer mehr Staaten setzen auf Unabhängigkeit und Verfügbarkeit im Krisenfall.

Zunehmende Bedeutung für den Goldpreis

Diese Entwicklungen stärken die strategische Bedeutung von Gold. Dabei zeigt sich: Gold bleibt für Zentralbanken ein verlässlicher Wert. Denn die Kombination aus geopolitischer Absicherung und währungspolitischem Misstrauen macht das Edelmetall so attraktiv, heißt es in dem Report.

Außerdem bestätigt sich ein langfristiger Trend: Immer mehr Staaten bauen auf Gold, während das Vertrauen in den US-Dollar schwindet.

Goldpreis-Rally voraus? Jetzt baut sich Spannung auf

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Der Goldpreis zeigt neue Stärke. Technische Signale deuten auf eine mögliche Rally hin. Die Spannung am Markt nimmt spürbar zu.

Goldpreis gestiegen

Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.392 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.954 Euro. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 2,0 Prozent (in USD) bzw. 1,6 Prozent (in EUR).

Von den Rekordhochs im April/Mai waren die Notierungen zu diesem Zeitpunkt noch 1,2 Prozent (in USD) bzw. 1,5 Prozent (in EUR) entfernt. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 17. Juni 2025.

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Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract) per 17. Juni 2025.

Charttechnik

Nach dem kontinuierlichen Kursanstieg bis Anfang April und dem Kursrücksetzer sowie dem darauffolgenden Wiederanstieg auf das letzte Allzeithoch ist der Goldpreis in eine volatilere Phase übergegangen. Der Chart zeigt aber, dass sich Anfang Mai ein neuer Aufwärtstrend etabliert hat. Mit dem Kursaufschwung Ende vergangener Woche brach der Goldchart aus einer Dreiecksformation sogar nach oben aus. Dabei wurde ein neues Rekordhoch auf Futures-Basis bei 3.432 US-Dollar nur knapp verfehlt. Denn die Bestmarke (Continuous Contract*) liegt bei 3.434 US-Dollar am 21. April 2024.


 *kontinuierliche Kursreihe: Die Kursdarstellung auf Basis von „Continuous Contract“ ist ein synthetisch zusammengesetzter Chart, der laufend aus den aufeinanderfolgenden Futures-Kontrakten erstellt wird – typischerweise durch Aneinanderreihung der Frontmonate (nächstfällige Kontrakte). Er stellt also eine kontinuierliche Kursreihe dar, obwohl echte Futures-Kontrakte ja jeweils ein Verfallsdatum haben. Dabei können frühere Kurse rückwirkend angepasst werden, um Preislücken beim „Roll-over“ zu vermeiden.


In der aktuellen Chartsituation ist der Aufbau einer Aufwärtsdynamik erkennbar. Sollte das alte Top zeitnah übertroffen werden, dann könnte dies zu einer neuen Goldpreis-Rally führen. Schon aus dem jüngsten Ausbruch aus dem symmetrischen Dreieck ließe sich ein Kursanstieg auf 3.600 US-Dollar innerhalb von vier Wochen ableiten.

Auf der Unterseite ist der Goldpreis bei 3.350 USD und vor allem auf der Höhe der 50-Tagelinie, also bei 3.294 USD unterstützt. Auf dieser Höhe schneidet auch die Kante des steigenden Sechsmonatstrends den Chart.

Sentiment

Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 57 liegt die Marktstimmung bei Gold weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus 14-Tage-Sicht weder „überkauft“ noch „überverkauft“. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen.

Goldpreis in Euro

Der Euro-Goldpreis befindet sich charttechnisch in einer ähnlichen Situation. Auch hier sehen wir die anhaltenden Trends, insbesondere mit dem kurzfristigen Aufwärtsmechanismus ab der zweiten Mai-Woche. Allerdings ist kurzfristig eine deutlich höhere Volatilität erkennbar. Damit das Szenario einer neuen Gold-Rally bestehen bleibt, sollte der Goldpreis auf Tagesschlussbasis möglichst nicht mehr unter die Marke von 2.930 Euro fallen.

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Goldpreis in Euro, 6 Monate, Basis: US-Futures, Tagesschlusskurse (Continuous Contract) per 17. Juni 2025.

In Richtung des bestehenden Rekordhochs (2.998 Euro am 9. Mai 2025) müssen gleichzeitig die Widerstände von 2.955 Euro und 2.980 Euro durchbrochen werden.

Ausblick

Der Kursanstieg am Freitag vergangener Woche brachte einen wichtigen Impuls. Im Goldchart baut sich zunehmend Spannung auf. Hält der Markt die wichtigen Aufwärtstrends aufrecht und bleiben zentrale Unterstützungen intakt, kann die volatile Phase schnell in einen Kursprung nach oben münden.

Hinweis Goldpreis-Chartanalyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.  

Goldpreis: Warum JP Morgan weiter steigende Kurse erwartet

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JP Morgan sieht Gold weiter im Aufwärtstrend. Welche Faktoren den Goldpreis 2025 und 2026 auf bis zu 4.000 US-Dollar treiben könnten.

Goldpreis durchbricht Prognosen

Am Dienstagnmachmittag um 16 Uhr kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 3.386 US-Dollar. Das entsprach 2.932 Euro. Damit waren die Notierungen  1,3 Prozent (in USD) bzw. 2,8 Prozent (in EUR) von ihren Bestmarken am 6. Mai 2025 entfernt (Tagesschlusskurse).

Die US-Investmentbank JP Morgan hat auf ihrer Internetseite eine neue Gold-Analyse veröffentlicht. Darin heißt es, der Goldpreis habe 2025 bereits mehrfach überrascht. Nach einer Rally von bis zu 30 Prozent habe Gold im April mit 3.500 US-Dollar je Unze ein neues Allzeithoch erreicht. Damit seien frühere Prognosen von JP Morgan deutlich übertroffen worden.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Weiteren Spielraum für Gold sehen die Analysten von JP Morgan. In der aktuellen Analyse besprechen die Banker zahlreiche Goldpreis-Katalysatoren.

Dabei hätten geopolitische Spannungen, Handelsrisiken und die Ungewissheit über die US-Wirtschafts- und Zinspolitik für eine Verschiebung im Goldmarkt gesorgt. Der Preis sei nicht nur durch klassische Faktoren wie Inflation und Zinsen getrieben worden, sondern zunehmend auch durch strategische Umschichtungen großer Marktteilnehmer.

4.000 Dollar in Sicht

JP Morgan hat infolgedessen die Preisziele für Gold angehoben. Im vierten Quartal 2025 rechne man nun mit einem durchschnittlichen Kurs von 3.675 US-Dollar je Unze. Im zweiten Quartal 2026 seien sogar 4.000 US-Dollar möglich, so die Prognose.

Dabei hätten sich die Experten um Natasha Kaneva, Leiterin der globalen Rohstoffstrategie, erneut überzeugt gezeigt von einem strukturellen Bullenmarkt. Gold werde als Absicherung gegen eine seltene Kombination von Risiken gesehen: Stagflation, Währungsentwertung, geopolitische Unsicherheit und instabile US-Politik.

Zentralbanken bleiben wichtigste Käufer

Ein zentraler Treiber bleibe die Nachfrage durch Zentralbanken. Trotz bereits hoher Käufe in den vergangenen Jahren rechne man 2025 erneut mit Nettokäufen von rund 900 Tonnen – getragen unter anderem durch China, Indien, Polen und die Türkei. Auch Staatsfonds und kleinere Schwellenländer setzten verstärkt auf Gold.

Dabei spiele der Wunsch nach Diversifizierung weg vom US-Dollar eine wachsende Rolle. Denn obwohl der Dollar noch rund 58 Prozent der weltweiten Währungsreserven ausmache, sei der Trend zur Entdollarisierung klar erkennbar – mit Gold als alternativem Reserveanker.

Auch Anleger setzen verstärkt auf Gold

Neben den Notenbanken blieben auch institutionelle und private Anleger wichtige Marktteilnehmer. Die Bestände aus ETFs, Futures und physischen Anlagen seien 2024 auf rund 49.400 Tonnen gestiegen, so JP Morgan. Private Investoren halten laut der Bank mittlerweile Barren und Münzen im Umfang von insgesamt 45.400 Tonnen.

Mehr Anleger zeigten Interesse am Terminmarkt. Die Zahl der Long-Positionen auf der COMEX habe in realen Zahlen ein neues Hoch erreicht. Dabei gelte der Futures-Markt jedoch nur als ein schneller, aber kleiner Indikator im Vergleich zum gesamten physischen Goldbesitz.

Fazit: Gold-Rally mit Substanz

Die Analysten zeigten sich überzeugt, dass Gold auch 2025 und darüber hinaus ein optimales Absicherungsinstrument bleiben werde. Deshalb sehe man das Risiko sogar in einem „frühen Überschießen“ der eigenen Preisziele – sollte sich die geopolitische Lage weiter zuspitzen oder sich Rezessionsängste verstärken.

Goldpreis, Inflation, Nahost-Krieg: So reagieren die Märkte

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Eskaliert der Krieg im Nahen Osten? Was bedeutet das für Zinsen, Wirtschaft, Inflation und Goldpreis? Noch zeigen sich die Finanzmärkte gelassen.

Goldpreis

Am Dienstag um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.384 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.930 Euro. Damit verteuerte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 1,6 Prozent (in USD) bzw. 0,3 Prozent (in EUR). Mit diesen Kursen lag der Goldpreis 1,3 Prozent (in USD) bzw. 2,8 Prozent (in EUR) unter den Rekordhochs vom 6. Mai 2025.

Währenddessen lag der Preis für eine Feinunze Silber am Dienstagvormittag bei 36,46 US-Dollar bzw. 31,55 Euro. Damit blieb der Kurs auf Dollar-Basis im Vorwochenvergleich praktisch unverändert, während Silber sich in Euro um 1,3 Prozent verbilligte.

Gold, Goldbarren, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
An den Aktienmärkten herrschte bis zuletzt noch Optimismus. Was passiert im aktuellen Umfeld – auch mit der Inflation, den Zinsen und dem Goldpreis? 

Nahost-Krieg im Fokus

Im Zentrum der Weltöffentlichkeit steht der Krieg zwischen Israel und dem Iran. Nun stellt sich die wichtige Frage: Wird sich diese geopolitische Krise noch stärker auf die Finanzmärkte, die Weltwirtschaft und die Inflation auswirken? Die Lage kann eskalieren, sollten die USA militärisch eingreifen oder eine Blockade der Straße von Hormus durch den Iran erfolgen – eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt.

Rahmenbedingungen

Der US-Dollar notierte im Umfeld der jüngsten kriegerischen Ereignisse gegenüber den anderen Hauptwährungen (Dollar-Index) weiter schwach. Eine Flucht in die US-Währung, die in früheren Krisen festzustellen war, blieb bislang aus. Das Gegenteil bleibt eher die Regel. Der Euro-Dollar-Kurs notierte zuletzt auf dem höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren.

Dagegen gerieten die Sorgen und Hoffnungen im Zusammenhang mit dem von den USA international ausgelösten Zollstreit sowie im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine etwas aus der Wahrnehmung. Vielmehr steigen Befürchtungen eines erneuten Anstiegs der Inflation. Jüngste Zahlen aus den USA deuteten bereits darauf hin. An den Aktienmärkten blieb die Panik bislang aus.

Marktzinsen

Unter diesen Bedingungen sanken die US-Marktzinsen gegenüber der Vorwoche sogar leicht. Dagegen stiegen sie in der Eurozone. So handelten Anleger 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag zu einer Rendite von 4,44 Prozent – nach 4,46 Prozent in der Vorwoche. Währenddessen stieg die Rendite deutscher Papiere mit 10-jähriger Laufzeit auf 2,55 Prozent, wobei die Marktzinsen in anderen Eurostaaten sogar etwas stärker anzogen – wie etwa in Spanien, auf 3,24 Prozent.

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Goldpreis-Ausblick

Im Mittelpunkt der Berichtswoche steht die Sitzung der US-Notenbank. Das Ergebnis wird am Mittwochabend bekanntgegeben. Allerdings erwarten Analysten vorerst keinen weiteren Zinsschritt. Sollte die Fed steigende Inflationsrisiken feststellen, dann könnten Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen in diesem Jahr sogar schwinden.

Währenddessen stand der Goldpreis zuletzt wieder kurz vor einem Ausbruch über die alten Rekordhochs. Allerdings bleibt die Kursentwicklung auf hohem Niveau volatil. Geopolitische Krisen können zwar kurzfristige Impulse auslösen, sie sind aber kein primärer Goldpreis-Katalysator.

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

Goldpreis-Prognose: Banken setzen auf 4.000 Dollar

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Der Krieg zwischen Israel und dem Iran ließ den Goldpreis nahe Rekordniveau steigen. Es gibt neue Gold-Prognosen aus dem Bankensektor.  

Goldpreis

Nach einer kurzen Verschnaufpause gewann der Goldpreis Ende vergangener Woche wieder an Dynamik. Angetrieben wurde der Kurs von dem Krieg zwischen Israel und dem Iran.

Am heutigen Montag kam der Goldpreis wieder leicht zurück. Um 10:15 Uhr kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 3.415 US-Dollar bzw. 2.949 Euro. Damit notierten die Kurse 0,5 Prozent (in USD) bzw. 0,8 Prozent (in EUR) unter dem Freitagsschlusskurs.

Gold, Gold-Prognose, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Ein Goldpreis-Ziel von 4.000 US-Dollar wird nun von einer ganzen Reihe von Banken ausgegeben. Negative Einschätzungen zu Gold findet man unter diesen Analysten nicht.

Kommt es jetzt zu einer neuerlichen Rekordrally, oder entpuppt sich der jüngste Anstieg als Strohfeuer? Geopolitische Verwerfungen hatten in der Vergangenheit in der Regel nur kurzfristige direkte Auswirkungen auf den Goldpreis. Mehr dazu in unserer aktuellen Analyse vom Samstag: Goldpreis steigt nach Kriegs-Schock: Wohin steuert der Markt?

Was sagen Bank-Analysten zu den Entwicklungen und wie sehen die aktuellen Gold-Prognosen  aus?

Goldpreis auf 4.000 Dollar

Die Bank of America sieht den Goldpreis in den kommenden zwölf Monaten auf 4.000 US-Dollar je Unze steigen. Ausschlaggebend seien dabei ein schwächerer US-Dollar, volatile Zinsen und Sorgen um die fiskalische Nachhaltigkeit der USA. Auch eine mögliche Marktintervention durch die US-Notenbank oder das Finanzministerium könne Gold stützen.

Goldman Sachs bestätigte seine Prognose eines Goldpreises von 3.700 Dollar bis Ende 2025 und 4.000 Dollar bis Mitte 2026, gestützt durch fortgesetzte Käufe der Zentralbanken.

Saxo Bank

Ole Hansen von der Saxo Bank erklärt in einer Analyse, der aktuelle Anstieg des Goldpreises gehe vor allem auf geopolitische Risiken und die Suche nach sicheren Anlagen zurück. Gold profitiere dabei von US-Schuldenängsten, Zöllen, schwachem Konsum und einem nachgebenden Dollar. Eine lockerere US-Geldpolitik und fortgesetzte Käufe der Zentralbanken könnten Gold bis auf 4.000 Dollar treiben. Der jüngste Anstieg nach dem Israel-Iran-Konflikt allein reiche dafür aber wohl nicht aus.

Julius Baer

Die Vermögensverwaltung Julius Baer erklärt in einem Statement, dass der Preisanstieg bislang moderat verlaufen sei. Die aktuelle Entwicklung werde eher von spekulativen Kräften und automatisiertem Handel getragen als von echter Flucht in Sicherheit. Sollte der Konflikt wirtschaftliche Folgen wie eine Störung der Ölversorgung nach sich ziehen oder sich regional ausweiten, könne dies laut Julius Baer zu einer nachhaltigeren Reaktion am Goldmarkt führen. Andernfalls sei es möglich, dass das Interesse der Märkte – wie bei früheren geopolitischen Schocks – rasch nachlasse. Insgesamt vertrete Julius Baer weiterhin eine konstruktive Haltung gegenüber Gold, da globale Unsicherheiten die Preise kurzfristig stützen dürften.

Goldpreis steigt nach Kriegs-Schock: Wohin steuert der Markt?

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Nach dem Kriegs-Schock im Nahen Osten springt der Goldpreis an. Was den Goldmarkt bewegt – und wie es für Anleger jetzt weitergeht.

Goldpreis schießt nach oben

Der Goldpreis setzte vergangene Woche zunächst seine Konsolidierungsphase fort. Aus charttechnischer Sicht überwogen kurzfristig sogar die Abwärtsrisiken. Am Freitag kam dann ein überraschender Impuls. In der Nacht griff Israel die Atomanlagen des Iran an und die militärische Offensive setzte sich im Tagesverlauf fort – auch zumeist abgewehrte Gegenschläge des Iran.

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Erfahrungsgemäß hat die Eskalation einer geopolitischen Krise nur kurzfristig direkten Einfluss auf den Goldpreis. Mittel- und langfristig sorgen die Krisenfolgen (Überschuldung, Geldmengenausweitung, Inflation) für die nachhaltige Aufwärtsbewegung des Edelmetalls.

Neben dem Ölpreis zog auch Gold an. Dagegen zeigte sich einmal mehr, dass Silber das schwächere Krisenmetall ist. Denn nach der Rally zum Monatsanfang, mit einem Kursgewinn von 10 Prozent innerhalb weniger Tage, konnte das Edelmetall am Freitag nicht weiter zulegen. Der Silberkurs gab sogar nach.

Dagegen notierte der Goldpreis am Nachmittag mit 3.438 US-Dollar pro Unze 1,5 Prozent über Vortag. Auf Euro-Basis verteuerte sich Gold durch den Anstieg des US-Dollars sogar um etwas mehr als 2 Prozent auf 2.982 Euro. Damit war die Notierung nur noch 1 Prozent vom Rekordhoch am 6. Mai entfernt. Im europäischen Spothandel liegt die Bestmarke auf Tagesschlussbasis bei 3.016 Euro. 

CoT-Daten

An dieser Stelle erhalten Sie eine Analyse des Goldhandels am US-Terminmarkt. Dazu betrachten wir zunächst den aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 10. Juni 2025.

Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche leicht um 0,9 Prozent auf 222.718 Kontrakte. Auf der Gegenseite sank die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 0,2 Prozent zu auf 187.481 Kontrakte.

Open Interest 

Auch der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, veränderte sich im Vorwochenvergleich zunächst nur minimal. Hier ergibt sich per 10. Juni ein Anstieg um 0,3 Prozent auf 417.143 Kontrakte. Allerdings ging es dann bis zum Handelsschluss am Freitag um 6 Prozent rauf auf 441.413 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) stieg der Open Interest um 5,7 Prozent.

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Gold-Optionen

Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest gegenüber der Vorwoche um 3,8 Prozent auf 879.981 Optionen. Dabei erhöhte sich die Put/Call-Ratio auf 0,681 (Vorwoche: 0,668). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 147 Call-Optionen entfielen, gegenüber 150 in der Vorwoche. Damit schwächte sich der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment nur leicht ab.

Goldpreis-Entwicklung

Bis zu Wochenmitte lief der Goldpreis zunächst weiter seitwärts. Bereits am Donnerstag ging es unter erhöhter Volatilität nach oben. Mit den Nachrichten über den Angriff Israels auf den Iran in der Nacht zum Freitag kletterte der Goldpreis dann deutlicher nach oben. Der August-Kontrakt beendete die Handelswoche mit einem neuen Rekordhoch von 2.453 US-Dollar. Gold zur Auslieferung Ende Juni schloss mit 3.432 US-Dollar und damit nur 2 Dollar unter dem Bestmarke vom 21. April 2025.

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Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (August-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 09.06. bis 13.06.2025 (Quelle: CME Group).

Gegenüber der Vorwoche ist der Goldpreis um 3,6 Prozent gestiegen, auf Euro-Basis ging es um 2,2 Prozent nach oben auf 2.970 Euro pro Unze (Juni-Kontrakt). 

COMEX-Gold-Lager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 12. Juni 2025. Hier sank das Inventar gegenüber Vorwoche um 330.000 Unzen auf 38,11 Millionen Unzen (Vorwoche: -670.000 Unzen).

Dabei gingen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 230.000 Unzen zurück auf 17,26 Millionen Unzen (Vorwoche: 20.000 Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Golddeckung

Bei einem Open Interest von 441.413 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 44.141.300 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt immer noch mit hohen 86 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 91 Prozent in der Vorwoche und dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Dieser Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.

Lieferanträge

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Juni nun 26.341 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 82 Tonnen. Innerhalb einer Woche kamen 4.747 Anträge hinzu (Vorwoche: +4.617). Dagegen wurden im vergangenen Monat insgesamt 83 Tonnen Gold abgerufen (26.927 Anträge), im bisherigen Rekordmonat Januar 2025 waren es 238 Tonnen (76.567 Anträge).

Goldpreis-Aufschläge in China

Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 781,68 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 109,13 US-Dollar je Gramm bzw. 3.394 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.360 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der sechsundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei stieg der Abstand laut unseren Berechnungen wieder an auf 34 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 16 US-Dollar).

Allerdings erreichten die Goldpreis-Aufschläge in Shanghai in den Hochphasen des Jahres 2024 und auch im April 2025 bis zu 90 US-Dollar gegenüber den westlichen Kursen.

Goldpreis-Ausblick

Die Terminmarktdaten zeigen eine erneut aufkommende Marktstärke bei Gold. Denn Goldpreis und Open Interest stiegen innerhalb einer Woche gemeinsam stark an. Das heißt, die kurzfristige Rally führte nicht zu Gewinnmitnahmen, sondern lockte Futures-Händler in den Markt. 

Dagegen zeigte sich in den vergangenen Jahren immer wieder, dass geopolitische Krisen unmittelbar nur kurzfristigen Einfluss auf den Goldpreis haben. Die nachhaltige Aufwärtsbewegung des Edelmetalls ist vielmehr das Ergebnis der finanziellen Folgen multipler Krisen – mit exzessiver und kontinuierlicher Ausweitung der Verschuldung und systematischer Kaufkraftdezimierung unseres Geldes.

Dennoch dürfte die erneute Eskalation im Nahostkonflikt zusätzliche negative Effekte auf die Wirtschaft haben. Alleine der Öl- und Energiepreis-Anstieg kann die Verbraucherpreise (Inflation) neu befeuern. Insbesondere dann, wenn hier ein neuer geopolitischer Flächenbrand entstehen sollte, der die Blockbildung zwischen West und Ost verstärkt.

Durch den Kurssprung hellte sich kurzfristig auch die charttechnische Lage beim Goldpreis auf. Generell können zusätzliche Unsicherheiten an den Finanzmärkten, die Risikoaversion fördern, wovon Gold meist profitiert.

Kommende Woche trifft die US-Notenbank ihre nächste Zinsentscheidung, wobei keine Zinssenkung erwartet wird. Erst ab der Juli-Sitzung steigt die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt, der an den Märkten derzeit für September eingepreist ist.

Silber und Gold kaufen: Aktuelle Lage und Preise im Handel

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Jetzt Gold kaufen? Der Goldpreis steigt nach Israels Angriff auf den Iran. Silber stagniert. Im Handel bleibt vor allem Zweitmarktware gefragt. 

Silber- und Goldpreis

Am Freitag um 13:00 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.412 US-Dollar pro Unze, was 2.968 Euro entsprach. Das war der Zeitpunkt unserer wöchentlichen Preiserhebung im deutschen Edelmetall-Handel. Gegenüber Vorwoche verteuerte sich Gold um 1,8 Prozent (in USD) bzw. 1 Prozent (in EUR).

Der Angriff Israels auf den Iran und des Atomprogramms in der Nacht auf Freitag sorgte auch für einen Kursimpuls bei Öl und Gold.

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Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Der Goldpreis näherte sich am Freitag wieder deutlich den Rekordständen vom Mai. Am Spotmarkt lag der Preis für eine Goldunze nur noch ein Prozent unter der Bestmarke.

Dagegen konnte der Silberpreis nach der jüngsten Rally nicht mehr profitieren. Denn mit 36,17 US-Dollar bzw. 31,43 Euro blieb der Kurs gegenüber der Vorwoche unverändert bzw. sank in Euro gerechnet um 0,8 Prozent.

Lage im Edelmetall-Handel

Die jüngste Silberrally machte vielen Fans des Edelmetalls Hoffnung, der Kurs könnte endlich einmal über die alten Höchststände ausbrechen. Die Bestmarke von knapp 50 US-Dollar pro Unze stammt noch aus dem Jahr 1980 (London Fix am 18. Januar 1980: 49,45 USD).

Allerdings löste der Kursaufschwung keine Euphorie bei Anlegern aus. „Die hohen Edelmetall-Notierungen sind inzwischen das gefühlte Normalniveau, so dass nicht jeder erneute kleine Anstieg sofort zu einem erneuten Run führt. Der 10-prozentige Silber-Anstieg der letzten Tage hat somit keine so großen Auswirkungen auf die An- und Verkaufsmengen gehabt wie die letzten Preisschwankungen, erklärte Dominik Lochmann, Geschäftsführer ESG Edelmetall-Service am Donnerstag gegenüber Goldreporter.

Henry Schwarz, Geschäftsführer der GfM GmbH (Anlagegold24), berichtet zumindest von Impulsen beim Silberankauf: „Der Monat Juni war bisher sehr ruhig, wenn auch deutlich besser als der Mai. Das schnelle Ansteigen des Silberpreises hat allerdings eine zusätzliche Belebung in den Markt gebracht. Verkauft wurden von privat Silberunzen und Silberbarren, die aber gleich wieder abflossen, da differenzbesteuertes gebrauchtes Silber am Markt sehr gefragt ist. Allerdings sind die Margen für Silberunzen deutlich gefallen, da der Markt inzwischen gebrauchte Silberunzen weit über Spot ankauft.“

Im Goldbereich sei ebenfalls vorrangig günstige Zweitmarktware gefragt. „Die Mintware [Neuware von den Prägestätten, Anm. d. Red.] ist den Kunden vielfach zu teuer, die Preisunterschiede bei 1oz Gold liegen bis zu 60 Euro zwischen neu und Gebrauchtware.

Und Schwarz sprach am Freitagnachmittag auch über die Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Eskalation auf den Edelmetall-Handel: „Seit heute Morgen ist die Nachfrage nochmal sprunghaft nach allen Edelmetallen angestiegen. Nach Israels Großangriff auf Irans Atomanalgen gehen viele Beobachter von einem Krieg aus. Interessant ist, dass sich dieser Konflikt gleich auf den Goldpreis ausgewirkt hat, während dies bei dem Ukraine Krieg erst zeitversetzt erfolgte.“

Gold- und Silber-Angebot

Wie ist die Angebotslage im Edelmetall-Handel? „Die Angebotsseite mit Neuprodukten ist zufriedenstellend, so dass Anleger aus der kompletten Produktpalette auswählen können“, sagt Dominik Lochmann.

Auch Henry Schwarz erklärt, dass bei den Prägestätten fast alles lieferbar sei, meist aber zu höheren Aufschlägen. Er fügt aber hinzu: „Sollte jetzt allerdings aufgrund der hohen Nachfrage keine großen Mengen an Zweitmarktware am Markt geben, wird wieder automatisch die Mintware gekauft, wobei die Läger der Prägestätten nur sehr konservativ gefüllt sind, die Edelmetalle könnten daher knapp werden“.

Dominik Lochmann sieht positive Angebotseffekte durch den gestiegenen Silberpreis: „Wenn sich Silber über 1000 €/kg behauptet, wird dies im Industrierecycling zukünftig dazu führen, dass auch Materialien, die bisher für eine Silberrückgewinnung zu niederhaltig waren, nun rentabel werden und nun entsprechend extra gesammelt und aufgearbeitet werden. Dem Rohstoffkreislauf wird dies somit guttun und die Recyclingquote von Silber wird steigen.“

Gold kaufen

Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Wir analysieren die Preisentwicklung im Handel mit den Durchschnittsdaten sechs deutscher Edelmetall-Anbieter. Wer am Freitag in Form  prägefrischer Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.072 Euro – und damit 30 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei sank das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware minimal auf 3,49 Prozent (Vorwoche: 3,52 Prozent). Die Abschläge für ältere Jahrgänge stiegen auf durchschnittlich 70 Euro.

Auch das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren ist gesunken – auf 1,89 Prozent (Vorwoche: 1,91 Prozent). Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.726 Euro. Damit waren es 94 Euro mehr als vor einer Woche.

Silber kaufen

Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 42,49 Euro. Dabei stieg das Aufgeld für Silber-Maples auf 35,20 Prozent. Etwas geringer fiel die Aufgeld-Steigerung bei 1-Kilogramm-Silberbarren aus. Hier lag der durchschnittliche Aufschlag auf den aktuellen Silberkurs bei 27,76 Prozent.

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Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.

Gold aus Südafrika: Golderlöse steigen im April um 72 Prozent

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Südafrika hat seine Golderlöse im April um 72 Prozent auf umgerechnet 832 Millionen Euro gesteigert. In dem Monat erreichte der Goldpreis ein Rekordhoch.

Gold aus Südafrika

Nach schwächeren Vormonaten hat Südafrika im vergangenen April wieder deutlich mehr Gold abgesetzt. Denn laut dem aktuellen Bericht von Statistics South Africa (Stats SA) erlösten die südafrikanischen Bergbaubetriebe im April 17,35 Milliarden Rand mit Gold. Zu aktuellen Kursen entspricht dies einem Wert von 832 Millionen Euro. Damit stieg der Umsatz gegenüber dem Vormonat um 72 Prozent. Im Vorjahresvergleich erzielte man ein Plus von 58 Prozent.

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Südafrika war bis Anfang der 1990er-Jahre der weltweit größte Goldproduzent. Bei der Platin-Förderung ist das Land weiter führend. Im April erreichte der Goldpreis auf Basis der US-Futures sein letztes Rekordhoch.

Zur Einordnung: Im Juli 2024 verzeichnete das Land mit 20,49 Milliarden Rand (1,04 Mrd. Euro) einen Rekord beim Goldumsatz. Der Sechsmonatsschnitt lag zuletzt bei 11,6 Milliarden Rand (556 Mio. Euro).

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Monatliche Rohstoff-Erlöse Südafrikas in Rand, unterteilt nach Mineralien (Wechselkurs: 1 Rand = 0,048 Euro) Quelle: Stats SA

Zu berücksichtigen ist: Am 21. April 2025 erreichte der Goldpreis im US-Futures-Handel ein Rekordhoch mit 3.434 US-Dollar pro Unze. Das entsprach einem Kursanstieg von 47 Prozent innerhalb von zwölf Monaten

Platin-Umsatz

Auch der Absatz von Metallen der Platin-Gruppe (PGM: vor allem Platin und Palladium) stieg im April kurzfristig. Denn hier wird ein Umsatz von 12,66 Milliarden Rand (607 Mio. Euro) gemeldet; der Sechsmonatsschnitt lag bei 12,98 Milliarden Rand (623 Mio. Euro). Gegenüber Vormonat stieg der PGM-Umsatz um 8 Prozent. Dagegen ergibt sich im Vorjahresvergleich ein Minus von 20 Prozent.

Südafrika ist der weltweit größte Platin-Produzent. Allerdings gibt Stats SA in den Monatsberichten keine absoluten Zahlen zur Mineralien-Produktion an, sondern bietet nur Prozentvergleiche.

Gold- und Platin-Produktion

Währenddessen produzierten Südafrikas Minen im Vorjahresvergleich 2,5 Prozent weniger Gold. Damit reiht sich dieses Defizit in die langjährige Serie kontinuierlicher Produktionsrückgänge ein. Allerdings hatte das Vorjahresminus März noch 11 Prozent betragen. Demgegenüber sank die Produktion von Platin-Metallen im Vorjahresvergleich noch deutlich kräftiger um 24 Prozent.

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Entwicklung der Rohstoff-Produktion Südafrikas in Prozent gegenüber Vorjahr, unterteilt nach Mineralien (Quelle: Stats SA)

Hintergrund

Bis zum Jahr 2006 war Südafrika größter Goldproduzent (Sorge in Südafrika: „Goldförderung am Ende“). Aber im Folgejahr übernahm China die Rolle des globalen Marktführers. Die rückläufige Mineralisierung im Gestein und das Ausbleiben neuer substanzieller Goldfunde ließen die Produktionszahlen des Landes sinken. Allerdings litt die südafrikanische Minenbranche in den vergangenen Jahren auch unter schwierigen Förderbedingungen wie Bergbau in extremer Tiefe, Streiks, Stromausfällen und Corona. Außerdem steigen die Kosten der Goldförderung weiter.