Mittwoch,19.November 2025
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Gold statt Dollar: So sichern die Argentinier jetzt ihr Vermögen

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In Argentinien wenden sich Anleger verstärkt Gold zu. Der Dollar verliert an Attraktivität als Inflationsschutz. Geänderte Regeln erleichtern den Einstieg.

Gold statt Dollar

Argentiniens Anleger kaufen zunehmend Gold. Dies berichtet Buenos Aires Times unter Berufung auf Banken, Broker und Händler. Das Edelmetall verdränge den US-Dollar zunehmend als bevorzugten Wertspeicher im Land.

Argentinien gehöre seit jeher zu den weltweit größten privaten Dollar-Haltern. Doch die Rolle des Greenback als Inflationsschutz schwäche sich ab, heißt es. Steigende US-Preise und ein stärkerer Peso hätten die Attraktivität des Dollars gemindert. Gold dagegen werde beliebter – in Form von Barren, Münzen und ETFs.

Gold, Goldbarren, Argentinien (Bild: Goldreporter)
Gold statt Dollar: In Argentinien wächst der Trend, Ersparnisse in Gold anzulegen und so Kaufkraft zu bewahren.

Mehr Freiheiten beim Goldkauf

Ein wesentlicher Treiber sei die Lockerung von Devisenkontrollen. Anleger dürften Gold nun direkt in Pesos erwerben, auch in zinsfreien Raten. Dies ermögliche auch Kleinsparern einen Zugang zum physischen Goldmarkt, schreiben die Autoren.

Leonardo Echegoyen von Banco Piano spricht in dem Artikel von einem klaren Trend. Anleger suchten angesichts des sinkenden Dollars Alternativen. Gold erscheine dafür attraktiv.

Misstrauen bleibt

Das langjährige Misstrauen gegenüber Banken spiele dabei weiterhin eine Rolle. Seit der Finanzkrise 2001, als Dollar-Einlagen zwangsumgewandelt wurden, lagerten schätzungsweise 200 Milliarden US-Dollar außerhalb des offiziellen Systems. Gold sei für viele nun eine sichere Aufbewahrungsform.

Echegoyen berichtet von einem Kunden, der Dollars in einem Küchenrohr versteckt hatte. Nach einem Wasserschaden seien die Scheine nur noch als unbrauchbarer Block geborgen worden. Solche Erlebnisse bestärkten das Vertrauen in Edelmetall.

Physische Goldnachfrage wächst

Banco Piano habe seine Goldimporte aus der Schweiz 2025 bereits vervierfacht. Immer mehr Anleger nutzten Schließfächer, die früher dem Dollar vorbehalten waren, nun für Goldbestände. Man verweist darauf, dass der Goldpreis global binnen eines Jahres um über 27 Prozent gestiegen sei. In Argentinien koste Schmuckgold rund 114 US-Dollar pro Gramm, bei Spreads von 10 bis 15 Prozent. Aufgrund dieser Spreads eigne sich Gold dort eher für mittel- bis langfristige Anlagen. Käufe seien in drei bis sechs Raten möglich. Außérdem böten Banken zudem bis zu 30 Prozent Cashback.

Gesetzesänderung geplant

Aktuell dürften Privatpersonen Gold im Gegenwert von bis zu 7.200 US-Dollar pro Monat kaufen, ohne die Herkunft der Mittel nachweisen zu müssen. Eine Gesetzesinitiative ziele darauf, diesen Betrag auf 12.000 US-Dollar anzuheben.

Neben ETFs wachse auch die Nachfrage im Juweliergeschäft. Leiva Joyas melde eine Verdreifachung der täglichen Goldanfragen. Der Absatz habe sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.

Breite Käuferschicht für Gold

Seit Javier Mileis Amtsantritt als Präsident Argentiniens im Dezember 2023 hat sich der Peso deutlich erholt. Gleichzeitig wandelte sich offensichtlich das Anlageverhalten der Argentinier.

Früher hätten sich vor allem Privatpersonen mit Misstrauen gegenüber Banken für Gold interessiert, heißt es in dem Bericht. Inzwischen kämen zunehmend erfahrene Anleger und institutionelle Akteure aus Landwirtschaft und Finanzsektor hinzu.

Selbst langjährige Investoren, die Gold bislang gemieden hätten, entdeckten nun dessen Vorteile. Der Bericht schließt mit der Einschätzung: Gold verdränge den US-Dollar im Bewusstsein der argentinischen Anleger Schritt für Schritt.

Silberpreis auf Höhenflug: ETF-Zuflüsse ziehen an

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Im Juni ist der Silberpreis bereits um 10 Prozent gestiegen. Dabei floss zuletzt wieder deutlich mehr Kapital in den größten Silber-ETF.

Silber- und Goldpreis

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (August-Kontrakt) bei 3.363 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.922 Euro. Damit verbilligte sich Gold innerhalb einer Woche um 0,3 Prozent (USD) bzw. 1,1 Prozent (in EUR). Von den Rekordkursen Anfang Mai war der Goldpreis damit 2,1 Prozent (in USD) bzw. 3,1 Prozent (in EUR) entfernt.

Silber, Silberbarren, Silberpreis (Bild: Goldreporter)
Silber hat mit Gold fast gleichgezogen: Seit Jahresanfang ist der Goldpreis um 27 Prozent gestiegen. Der Silberpreis legte um 24 Prozent zu. Der größte  Silber-ETF (SLV) meldete im Rahmen unserer Berichterstattung nun fünf Wochen in Folge einen Netto-Kapitalzufluss.

Währenddessen stieg der Silberpreis gegenüber der Vorwoche kräftig an, um 10,1 Prozent bzw. 9,2 Prozent auf 36,31 US-Dollar bzw. 31,54 Euro.

Größter Gold-ETF

Während der Goldpreis weiter volatil ist, nahmen die Bestände des größten Gold-ETFs nach zwei Wochen mit steigenden Zahlen nun innerhalb von fünf Handelstagen wieder ab.

Denn der Betreiber des SPDR Gold Shares (GLD) meldet per 11. Juni 2025 eine Lagermenge von 934,19 Tonnen Gold. Damit sind es 1,46 Tonnen weniger als vor einer Woche. Dennoch ergibt sich für diesen Zeitraum ein Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 60 Millionen US-Dollar.

Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.

Größter Silber-ETF

Währenddessen war der starke Silberpreis-Anstieg begleitet von deutlichen Mittelzuflüssen in den iShares Silver Trust (SLV), dem weltweit größten Silber-ETF. Gegenüber der Vorwoche nahmen die gemeldeten Silberbestände des Fonds um 176,71 Tonnen zu, auf 14.729,08 Tonnen. Dabei kam es zu einem Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 152 Millionen US-Dollar. Seit Anfang Juni wurden hier Netto-Investments von 770 Millionen US-Dollar getätigt. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.

Gold, Silber, Gold-ETF, SPDR, GLD, SLV, Silber-ETF

Edelmetall-ETFs und Goldpreis

Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen ein steigender Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar vorausgeht. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben. 

US-Inflation steigt wieder

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Die US-Inflationsrate ist im Mai 2025 erstmals seit vier Monaten gestiegen. Laut Bureau of Labor Statistics legte die Teuerung auf 2,4 % zu, nach 2,3 % im April. Analysten hatten 2,5 % erwartet. Lebensmittel verteuerten sich um 2,9 % (April: 2,8 %), Verkehrsleistungen um 2,8 % (2,5 %), Gebrauchtwagen um 1,8 % (1,5 %) und Neuwagen um 0,4 % (0,3 %). Die Inflation bei Wohnkosten ging auf 3,9 % zurück (4 %). Energiepreise sanken um 3,5 %. Benzin verbilligte sich um 12 %, Heizöl um 8,6 %, Erdgas verteuert sich aber um 15,3 %. Auf Monatsbasis stieg der Verbraucherpreisindex (CPI) um 0,1 %. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel verharrte bei 2,8 %. Hier lag der monatliche Anstieg ebenfalls bei nur 0,1 %. Die Daten signalisieren eine weiterhin moderate Teuerung bei anhaltender Entlastung durch sinkende Energiepreise. Mehr

US-Inflation, Inflation, Inflationsrate

Goldpreis: Ohne neue Impulse wächst das Korrekturrisiko

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Der Goldpreis konsolidiert. Die Kursentwicklung bleibt volatil. Kurzfristig überwiegen bei Gold negative charttechnische Einflüsse.

Goldpreis tendiert schwächer

Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.325 US-Dollar pro Unze (August-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.907 Euro. Damit verbilligte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 0,9 Prozent (in USD) bzw. 1,5 Prozent (in EUR).

Von den Rekordhochs im April/Mai sind die Notierungen nun 3,2 Prozent (in USD) bzw. 3,0 Prozent (in EUR) entfernt. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 10. Juni 2025.

Gold, Goldpreis, Charttechnik
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (August-Kontrakt), per 10. Juni 2025: Abwärtstrend seit Mitte April. Ein Kursausbruch scheiterte bislang.

Charttechnik

Nach dem kontinuierlichen Kursanstieg bis Anfang April und mit dem Kursrücksetzer sowie dem darauffolgenden Wiederanstieg auf das letzte Allzeithoch ist der Goldpreis in eine volatilere Phase übergegangen. Die vergangenen sechs Wochen waren geprägt von einer schwankungsintensiven Seitwärtsbewegung innerhalb eines andauernden Abwärtstrends.

Dabei scheiterten mehrfach Versuche des Ausbruchs aus einer symmetrischen Dreiecksformation Richtung Norden. Betrachtet man die Kursstrecke von Anfang Mai bis Anfang Juni, dann hat der Goldpreis auch diesen kurzfristigen Aufwärtstrend nun unterschritten.

Im Bereich zwischen 3.300 USD und 3.280 USD befindet sich nun ein wichtiger Unterstützungsbereich, an den sich auch die 50-Tage-Linie annähert. Die Kante des steilen, Anfang 2025 etablierten Aufwärtsmechanismus schneidet aktuell bei 3.250 USD das Chartbild. Dagegen befinden sich die wichtigsten kurzfristigen Widerstände bei 3.350 USD und 3.400 USD.

Sentiment

Durch die oszillierende Kursbewegung um die 3.300er-Marke hat sich auch an der kurzfristigen Marktstimmung nichts Wesentliches geändert. Der Abstand zur 200-Tage-Linie ist leicht auf 16 Prozent zurückgekommen. Dieses Niveau dient oft als Anlaufpunkt bei einer größeren Kurskorrektur. Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von 52 befindet sich der Goldpreis in Sachen Sentiment weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus 14-Tage-Sicht weder „überkauft“ noch „überverkauft“. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen.

Goldpreis in Euro

Auch der Euro-Goldchart tendiert im Rahmen der volatilen Kursbewegung der vergangenen Wochen Richtung Süden. Denn der kurzfristige, Anfang Mai initiierte Aufwärtstrend wurde unterlaufen. Dabei hat die Kurslinie nun das Niveau des 50-Tageschnitts erreicht. 2.900 Euro ist eine wichtige zeitnahe Unterstützung. Als nächste mögliche Anlaufstelle folgt dann bereits die Kante des bis zum Juli 2024 zurückreichenden Aufwärtstrends. Sollte dieser Support fallen, dann ließe sich aus rein charttechnischer Sicht ein Kursziel von rund 2.660 Euro innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen ableiten. Das entspräche einem Kursrückgang von etwa 7,5 Prozent.

Gold, Goldpreis, Euro-Goldpreis, Goldchart
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (August-Kontrakt), per 10. Juni 2025: Sollte der 6-monatige Aufwärtstrend nachhaltig brechen, dann ließe sich ein Kursziel von 2.660 Euro innerhalb von vier Wochen ableiten.

Ausblick

Der Goldpreis befindet sich weiterhin in einer Konsolidierungsphase. Kurzfristige Aufwärtstrends wurden verletzt und so tendiert der Goldchart sogar stärker abwärts. Wenn Impulse Richtung Norden ausbleiben, steigt die Gefahr einer stärkeren Kurskorrektur.

Hinweis Goldpreis-Chartanalyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.  

Goldpreis in Gefahr? Banken wetten verstärkt auf fallende Kurse

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In der jüngsten Rally haben die Banken ihre Short-Positionen im US-Gold-Futures-Handel stark ausgebaut. Was bedeutet das für den Goldpreis?

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis verzeichnete im vergangenen Monat auf Basis des LBMA-Kurses mit 3.277 US-Dollar pro Unze einen Rückgang von 0,8 Prozent. Auch im Monatsdurchschnitt wurden 3.277 US-Dollar erreicht. Die Londoner Bestmarke stammt vom 6. Mai 2025 und lag bei 3.391,45 US-Dollar (2.988 Euro). Seit Jahresbeginn hatte sich Gold um 27 Prozent verteuert.

Gold-Futures-Handel

Seit dem letzten Hoch verläuft die Goldpreis-Entwicklung seitwärts. Gleichzeitig ist der Open Interest im US-Gold-Futures-Handel deutlich gefallen. Das heißt, viele Händler haben sich aus diesem Bereich zurückgezogen und warten womöglich auf die weitere Entwicklung.

Gold, Goldpreis, Gold-Futures, US-Banken
Die US-Banken sitzen bei Gold derzeit auf hohen Short-Positionen. Dabei hat die Konzentration dieser Futures-Händler auf der Verkaufsseite einen neuen Rekordwert erreicht.

Die aktuellen Zahlen zur Bankenbeteiligung am US-Futures-Handel zeigen, dass die Finanzinstitute in der aktuellen Phase ihre Konzentration auf der Short-Seite stark ausgebaut haben. Ein möglicher Grund: Wenn Kontrahenten (private Futureshändler) fehlen, müssen die Banken noch stärker die Gegenpositionen in diesem Handelssegment einnehmen. 

Bankenbeteiligung

Dazu betrachten wir die aktuellen Daten des Bank Participation Reports, der einmal zu Monatsbeginn von der US-Börsenaufsicht CFTC veröffentlicht wird. Er zeigt die Positionen der im US-Gold-Futures-Handel involvierten Banken – unterschieden in US-Banken und Nicht-US-Banken. Die jüngsten Zahlen zeigen die Lage vom 3. Juni 2025.

Hier stieg die Netto-Short-Position der (fünf nicht namentlich genannten) US-Banken gegenüber Vormonat um 14 Prozent auf 86.597 Kontrakte. Dies entspricht einer Verkaufsposition von umgerechnet 269 Tonnen Gold.

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Rekord-Konzentration auf der Short-Seite

Währenddessen nahm die Netto-Verkaufsposition der 26 Nicht-US-Banken um 5 Prozent zu auf 113.255 Kontrakte (352 Tonnen). Nimmt man alle 31 Institute zusammen, so standen diese also im US-Futures-Handel netto mit umgerechnet 621 Tonnen Gold auf der Short-Seite. Das entspricht einem Anstieg um 8 Prozent gegenüber Vormonat.

Interessant dabei ist die Tatsache, dass deren Short-Position Anfang Juni 54,6 Prozent des gesamten Open Interest repräsentierte – also der Summe aller gehandelten Gold-Futures-Kontrakte. Das ist ein neuer Rekordwert (siehe Grafik unten). Der alte Rekord stammt aus dem Jahr 2012 mit damals 51,6 Prozent. Auch damals hatte der Goldpreis, am Ende der Euro-Schuldenkrise, ein langjähriges Hoch erreicht.

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Banken, Goldmarkt und Goldpreis

Zwar lassen sich aus den Veränderungen der Bankenpositionen keine unmittelbaren Schlüsse auf Ursachen und Wirkungen für den Goldpreis ableiten. Banken agieren als Market Maker, handeln Gold aber auch auf eigene Rechnung.

In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Mit dem Abbau ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.

Goldpreis gedeckelt, Silber im Aufwind: Wende in Sicht?

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Dem Goldpreis fehlen noch die entscheidenden Impulse, der Silberpreis zieht an. Wichtige Fundamentaldaten stehen jetzt im Fokus.

Goldpreis gedeckelt, Silber zieht an

Am Dienstag um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.330 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.921 Euro. Damit verbilligte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche jeweils um 0,9 Prozent.

Mit diesen Kursen lag der Goldpreis 2,9 Prozent (in USD) bzw. 3,2 Prozent (in EUR) unter dem Rekordhoch vom 6. Mai 2025. Dabei bleibt die Kursentwicklung auf hohem Niveau volatil. Tagesgewinne und -verluste wechseln sich immer wieder ab.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis schwankt weiter auf hohem Niveau. Gold und Silber haben sich in diesem Jahr jeweils um 27 Prozent verteuert. Auch Euro-Basis sind es aufgrund der starken Dollar-Abwertung nur 15 Prozent Kursgewinn.

Dagegen kam neue Dynamik in den Silberkurs. Der Preis für eine Feinunze Silber lag am Dienstagvormittag bei 36,49 US-Dollar bzw. 32,02 Euro. Das entsprach einem Kursanstieg von 27 Prozent (in USD) bzw. 15 Prozent (in EUR) seit Jahresbeginn. Gegenüber Vorwoche legte das Edelmetall um knapp 6 Prozent zu.

Dennoch ist der Silberpreis weiter deutlich von den Rekordkursen Anfang der 1980er entfernt. Damals wurden 50 US-Dollar pro Unze erzielt. Dieses Niveau hat Silber 2011 knapp verfehlt, als der Preis bis auf 48 US-Dollar stieg (siehe Chart am Artikelende).

Marktzinsen

Auch weil es keine wirklichen Fortschritte im internationalen Zollstreit gibt und bei den Verhandlungen um einen möglichen Frieden in der Ukraine ist der Goldpreis auf kurzfristiger Richtungssuche.

Währenddessen sind die Marktzinsen in den von uns beobachteten Ländern gegenüber Vorwoche zumeist gestiegen. Die Anleger handelten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag zu einer Rendite von 4,46 Prozent – nach 4,41 Prozent in der Vorwoche. Die Renditen in der Eurozone stiegen in gleichem Maß an, außer in Italien. Deutsche Papiere mit 10-jähriger Laufzeit rentierten mit 2,54 Prozent – nach 2,50 Prozent in der Vorwoche. Dabei senkte die EZB in der vergangenen Woche die Leitzinsen um 25 Basispunkte. Der Hauptrefinanzierungssatz beträgt nun 2,0 Prozent.

Anleihen, Staatsanleihen, Renditen, Zinsen, Marktzinsen

Wichtige Termine

Was steht in dieser Woche noch an bedeutenden Terminen an? Zunächst einmal verhandeln Vertreter Chinas und der USA in London im Zollkonflikt. Außerdem finden in den USA eine ganze Reihe von Anleihe-Auktionen statt, unter anderem solche mit 10- und 30-jähriger Laufzeit. Hier gab es zuletzt eine verhaltene Nachfrage. Und die Ergebnisse werden sich kurzfristig auf die US-Renditen auswirken.

Am Mittwochnachmittag wird die US-Inflationsrate im Mai bekanntgegeben und am Donnerstag folgen die Erzeugerpreise. Analysten erwarten einen leichten Anstieg der Inflation, die im April mit 2,3 Prozent noch den niedrigsten Wert seit Februar 2021 erreichten.

Auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind nun wieder stärker im Fokus, da sie in den vergangenen Wochen wieder stärker anstiegen. So stellten vergangene Woche so viele Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe wie seit Oktober 2024 nicht mehr. Schließlich gibt es mit dem Verbrauchervertrauen der Uni Michigan am Freitag noch ein Stimmungsbild über das Konsumklima in den USA.

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Entwicklung Silber- und Goldpreis seit 2010 im Vergleich (Basis: US-Futures). Während Gold immer neue Rekordhochs erzielte, notiert der Silberpreis trotz des jüngsten Anstiegs weiter deutlich unter den Höchstkursen.

Goldpreis-Ausblick

Aus charttechnischer Sicht arbeitete Gold zuletzt an einem Ausbruch aus der im April eingeleiteten Konsolidierung. Allerdings ist der entscheidende Schritt bislang noch nicht gelungen: Goldpreis vor Ausbruch? Charttechnik signalisiert neue Dynamik. Die Entwicklung der Fundamentaldaten (China/USA, Ukraine/Inflation/Konjunktur) und damit auch die Risikoneigung an den Märkten sind hier nun von übergeordneter Bedeutung.

China kauft weiter Gold: So hoch sind jetzt die Goldreserven

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China stockt weiter Goldreserven auf. Wie viel Gold hält die Zentralbank jetzt? Die aktuellen Zahlen im Überblick.

China kauft erneut Gold

Die chinesische Zentralbank hat den siebten Monat in Folge wieder Gold gekauft. Allerdings fielen die Zugänge im Mai erneut relativ gering aus. Denn die offiziellen Goldreserven des Landes stiegen im vergangenen Monat lediglich um 60.000 Unzen auf 73,83 Millionen Unzen. Das geht aus dem aktuellen Bericht der State Administration of Foreign Exchange (SAFE) hervor, der am Wochenende veröffentlicht wurde.

Gold, Goldbarren, Goldreserven, China (Bild: Goldreporter)
China baut seine Goldreserven weiter aus. Allerdings hat das Volumen der Goldkäufe in den vergangenen Monaten mit dem gestiegenen Goldpreis nachgelassen.

Das heißt, die gesamten Bestände der People’s Bank of China (PBOC) belaufen sich nun auf umgerechnet 2.296,40 Tonnen – also 1,9 Tonnen mehr als Ende April.

Chinesische Goldreserven

Dabei gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Phasen, in denen die chinesische Zentralbank über Monate und Jahre hinweg keine Bestandsmeldungen ihrer Gold-Bestände bekannt gab. Aber darauf folgten oft Zeiträume, in denen regelmäßig monatliche Aufstockungen gemeldet wurden.

Denn die PBOC hatte zwischen November 2022 und April 2024 rund 316 Tonnen Gold zugekauft. Dagegen erfolgten im Zeitraum bis Oktober 2024 sechs Monate lang keine Anpassungen der Bestände. Gold der PBOC

Hier eine Übersicht über die Entwicklung der chinesischen Goldreserven innerhalb der vergangenen zwei Jahre (Quelle: SAFE):

2022

  • November 2022: +32,03 t (1.030.000 Unzen)
  • Dezember 2022: +30,17 t (970.000 Unzen)

2023

  • Januar 2023: +14,93 t (480.000 Unzen)
  • Februar 2023: +24,88 t (800.000 Unzen)
  • März 2023: +18,04 t (580.000 Unzen)
  • April 2023: +8,08 t (260.000 Unzen)
  • Mai 2023: +16,86 t (510.000 Unzen)
  • Juni 2023: +21,15 t (680.000 Unzen)
  • Juli 2023: +23,02 t (740.000 Unzen)
  • August 2023: +28,93 t (930.000 Unzen)
  • September 2023: 26,13 t (840.000 Unzen)
  • Oktober 2023: 23,02 t (740.000 Unzen)
  • November 2023: 11,82 t (380.000 Unzen)
  • Dezember 2023: 9,02 t (290.000 Unzen) 

2024

  • Januar 2024: 9,95 t (320.000 Unzen)
  • Februar 2024: 12,13 t (390.000 Unzen)
  • März 2024: 4,97 t (160.000 Unzen)
  • April 2024: 1,87 t (60.000 Unzen)
  • November 2024: 4,97 t (160.000 Unzen)
  • Dezember 2024: 10,26 t (330.000 Unzen) 

2025

  • Januar 2025: 4,97 t (160.000 Unzen)
  • Februar 2025: 4,97 t (160.000 Unzen)
  • März 2025: 2,80 t (90.000 Unzen)
  • April 2025: 2,17 t (70.000 Unzen)
  • Mai 2025: 1,90 t (60.000 Unzen)

Summe seit 2022: +348 Tonnen (11.190.000 Unzen)

Währungsreserven und Goldanteil

Währenddessen stieg auch der Wert der gesamten chinesischen Währungsreserven gegenüber dem Vormonat um lediglich zwei Milliarden US-Dollar auf 3.593,46 Milliarden US-Dollar.

Dabei wurde der Wert der Goldreserven per Ende Mai mit 241,98 Milliarden US-Dollar angegeben. Das sind 1,6 Milliarden US-Dollar weniger als im Rekordmonat zuvor. Der Gold-Anteil an den Gesamtreserven beträgt jetzt 6,7 Prozent. Dagegen waren es vor einem Jahr noch 4,3 Prozent.

Dollar-Reserven gestiegen

Unterdessen ist der Wert der von China gehaltenen US-Staatspapiere im vergangenen März um 18,9 Milliarden US-Dollar auf 765,5 Milliarden US-Dollar. Dies geht aus dem jüngsten Report des US-Finanzministeriums hervor.

Ein Jahr zuvor waren es 2 Milliarden US-Dollar mehr – während China vor fünf Jahren noch US-Staatspapiere im Wert von 1,1 Billionen US-Dollar hielt.

Das heißt, China trennte sich in den vergangenen Jahren sukzessive von Dollar-Reserven.  Allerdings nahm der Wert des chinesischen Dollar-Engagement in den vergangenen Monaten nicht mehr wesentlich ab. Die Abnahme oder Zunahme der Dollar-Reserven steht auch im Zusammenhang mit Kapitalflüssen nach oder aus China.

Goldpreis 3 % unter Rekordhoch: Wohin steuert jetzt der Goldmarkt?

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Der Goldpreis schwankt weiter stark. Mehr Goldhändler am US-Terminmarkt wechseln an die Seitenlinie. Die Kursaufschläge in China schrumpfen.

Goldpreis bleibt volatil

Erneut absolvierte der Goldpreis eine volatile Handelswoche mit Kurschwankungen von annähernd einhundert US-Dollar und einem Kursrückgang zum Wochenschluss. Auch, weil es keine wirklichen Fortschritte im internationalen Zollstreit und bei den Verhandlungen um einen möglichen Frieden in der Ukraine gibt, ist der Goldpreis kurzfristig auf Richtungssuche. Aus charttechnischer Sicht arbeitet Gold zwar an einem Ausbruch aus der im April eingeleiteten Konsolidierung. Der entscheidende Schritt wurde aber noch nicht vollzogen. Wir betrachten, was vergangene Woche am US-Terminmarkt geschah.

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis ist nach wie vor nicht weit von seinem Rekordhoch entfernt – am Freitag waren es 3 Prozent. Allerdings befindet sich das Edelmetall nach wie vor in einer im April begonnenen Konsolidierungsphase, bei deutlich erhöhter Volatilität.

CoT-Daten

Dazu analysieren wir zunächst den aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 3. Juni 2025.

Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 6 Prozent auf 220.826 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um fast 8 Prozent zu auf 187.905 Kontrakte.

Open Interest 

Dagegen sank der Open Interest im Vorwochenvergleich um 5 Prozent auf 415.941 Kontrakte – also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es um 0,4 Prozent nach oben auf 417.613 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich eine Zunahme des Open Interest um 1,6 Prozent.

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Gold-Optionen

Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest gegenüber der Vorwoche um 2,7 Prozent auf 848.076 Optionen. Dabei stieg die Put/Call-Ratio auf 0,668 (Vorwoche: 0,655). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 150 Call-Optionen entfielen, gegenüber 153 in der Vorwoche. Damit schwächte sich der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment nur leicht ab.

Goldpreis-Entwicklung

Wie eingangs erwähnt war der Kursverlauf zuletzt von hoher Volatilität geprägt. Nach dem Erreichen von Kurspitzen kam der Goldpreis immer wieder deutlich zurück. Dabei wurde das Wochenhoch im US-Futures-Handel am Donnerstag mit 3.426 US-Dollar pro Unze erreicht.

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Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (August-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 02.06. bis 06.06.2025 (Quelle: CME Group).

Dagegen lag der Schlusskurs am Freitag (August-Kontrakt) bei 3.331 US-Dollar (2.924 Euro). Damit stieg der Goldpreis gegenüber Vorwoche um 1,3 Prozent (in USD) bzw. 0,9 Prozent (in EUR). Und vom Rekordhoch (3.434 USD am 21.04.25) war das Edelmetall am Freitag 3 Prozent entfernt.

COMEX-Gold-Lager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 5. Juni 2025. Hier sank das Inventar gegenüber Vorwoche um 670.000 Unzen auf 38,11 Millionen Unzen (Vorwoche: +1.000 Unzen).

Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ leicht um 20.000 Unzen auf 17,49 Millionen Unzen (Vorwoche: +750.000 Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Golddeckung

Bei einem Open Interest von 417.613 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 41.761.300 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt immer noch mit hohen 91 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 94 Prozent in der Vorwoche und dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Der Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.

Lieferanträge

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Juni nun 21.594 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 67 Tonnen. Innerhalb einer Woche kamen 4.617 Anträge hinzu. Dagegen wurden im vergangenen Monat umgerechnet 83 Tonnen Gold abgerufen (26.927 Anträge), im bisherigen Rekordmonat Januar 2025 waren es 238 Tonnen (76.567 Anträge).

Stark gesunkene Aufschläge in China

Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 780,37 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 108,90 US-Dollar je Gramm bzw. 3.387 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.371 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der fünfundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Allerdings sank der Abstand laut unseren Berechnungen deutlich auf nur noch 16 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 22 US-Dollar).

In den Hochphasen des Jahres 2024 und auch im April 2025 erreichten die Goldpreis-Aufschläge in Shanghai bis zu 90 US-Dollar gegenüber den westlichen Kursen.

Goldpreis-Ausblick

Die anhaltende Kursvolatilität ist das Zeichen einer Richtungssuche und eines kurzfristigen Wettstreits zwischen „Bullen“ und „Bären“. Der sinkende Open weist darauf hin, dass Händler aus Gold-Futures aussteigen – womöglich, um die weitere Entwicklung abzuwarten. Oft folgen auf hohe Volatilität dann stärkere Kursbewegungen. In welche Richtung es kurzfristig geht, hängt auch von der Entwicklung des fundamentalen Umfelds ab (Inflation/Wirtschaft/Trump/Zollstreit/Ukraine).

Goldpreis, Silberpreis: So teuer ist Edelmetall jetzt im Handel

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Die Edelmetall-Kurse zogen zuletzt wieder an. Vor allem der Silberpreis ist stark gestiegen. Wir analysieren die Preisentwicklung im Handel.

Silber- und Goldpreis

Am Freitag um 12:00 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.356 US-Dollar pro Unze, was 2.939 Euro entsprach. Das war der Zeitpunkt unserer wöchentlichen Preiserhebung im deutschen Edelmetall-Handel. Gegenüber Vorwoche verteuerte sich Gold um 1,8 Prozent (in USD) bzw. 1,2 Prozent (in EUR).

Gold, Silber, Gold kaufen, Goldmünzen (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis ist gegenüber Vorwoche deutlich gestiegen, noch stärker: der Silberpreis. Allerdings deutet das gesunkene Aufgeld auf eine eher gemäßigte Gold- und Silbernachfrage hin.

Noch stärker zugelegt hat der Silberpreis. Denn mit 36,18 US-Dollar bzw. 31,68 Euro kletterte der Kurs innerhalb einer Woche um 9,2 Prozent bzw. 8,6 Prozent.   

Gold kaufen

Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Wir analysieren die Preisentwicklung im Handel mit den Durchschnittsdaten sechs deutscher Edelmetall-Anbieter. Wer am Freitag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.042 Euro – und damit 32 Euro mehr als vor einer Woche. Dabei sank das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware minimal auf 3,52 Prozent (Vorwoche: 3,59 Prozent). Die Abschläge für ältere Jahrgänge stiegen auf durchschnittlich 75 Euro (Vorwoche: 55 Euro).

Auch das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren ist gesunken – auf 1,91 Prozent (Vorwoche: 1,98 Prozent). Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.632 Euro. Damit waren es 104 Euro mehr als vor einer Woche.

Silber kaufen

Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 42,56 Euro. Dabei sank das Aufgeld für Silber-Maples im Vorwochenvergleich auf 34,34 Prozent. Und die gleiche Entwicklung ergibt sich bei 1-Kilogramm-Silberbarren. Hier lag der durchschnittliche Aufschlag auf den aktuellen Silberkurs bei 27,55 Prozent.

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Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.

Gold und Silber: Perth Mint verzeichnet Absatz-Einbruch im Mai

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Die australische Prägeanstalt Perth Mint verzeichnete im Mai einen Rückgang beim Gold- und Silberabsatz um mehr als 30 Prozent.

Gold aus Australien

Die Perth Mint meldet für den Monat Mai einen deutlichen Rückgang beim Gold-Absatz. So lieferte die australische Prägeanstalt im vergangenen Monat 28.244 Unzen Gold in Form von Münzen und Barren aus. Damit sanken die Verkäufe um 35 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dagegen ergibt sich aufgrund eines noch schwächeren Ergebnisses im Mai 2024 eine Absatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent. Währenddessen liegen die Fünf-Monats-Zahlen mit 156.146 Unzen 8 Prozent über Vorjahr.

Bewertet man den Goldabsatz mit dem Durchschnittpreis des Mai auf Basis des Londoner Referenzkurses (3.278 US-Dollar pro Unze), dann kommt man auf einen Erlös von 92,5 Millionen US-Dollar. Dieser Wert liegt ein Drittel unter dem des Vormonats aber 69 Prozent über Vorjahr. Immerhin ist der Goldpreis innerhalb eines Jahres um 39 Prozent gestiegen.

Silber-Absatz

Auch der Silberabsatz blieb zuletzt deutlich hinter den Ergebnissen der beiden Vormonate zurück. So meldet die Perth Mint für Mai den Verkauf von 496.707 Unzen Anlagesilber. Damit war das Silbergeschäft gegenüber Vormonat um 31 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 38 Prozent rückläufig. Im Zeitraum von Januar bis Mai ergibt sich mit 2.831.080 Unzen ein Rückgang gegenüber Vorjahr um 31 Prozent.

Auch hier setzen wir den Absatz ins Verhältnis zur Kursentwicklung. So lag der Durchschnittspreis für eine Feinunze Silber im Mai bei 32,70 US-Dollar pro Unze – ein Anstieg um 5 Prozent gegenüber Vorjahr. Daraus ergibt sich auf Basis des reinen Metallwerts ein Erlös von 16,14 Millionen US-Dollar. Damit liegt dieser Betrag 35 Prozent unter Vorjahr und 30 Prozent unter Vormonat.

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Monatlicher Gold- und Silber-Absatz der Perth Mint in Unzen seit Mai 2022: Deutlicher Rückgang seit den Peaks von 2022. Allerdings stieg der Goldpreis innerhalb eines Jahres um 39 Prozent (Quelle: Perth Mint).

Neil Vance, General Manager Minted Products der Perth Mint, zum Mai-Ergebnis: „Die Edelmetallmärkte schwanken natürlich, aber was konstant bleibt, ist das Vertrauen unserer Kunden in die Qualität und Handwerkskunst unserer Prägeprodukte.“

Edelmetall aus Australien

Die Perth Mint ist Hersteller zahlreicher bekannter und beliebter Anlageprodukte in Gold, Silber und Platin. Dazu gehören unter anderem Münzen der Sorten Känguru, Koala und Kookaburra, zahlreiche andere Anlageprodukte zumeist mit Motiven aus dem australischen Tierreich sowie die erwähnte Lunar-Serie mit jährlich wechselnden Motiven des chinesischen Mondkalenders.

Was würde eine US-Staatspleite für Gold bedeuten?

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Die Schuldenlage der Vereinigten Staaten hat eine neue Dimension erreicht. Mit einer Verschuldung von über 36 Billionen US-Dollar, einem wachsenden Haushaltsdefizit und politischen Machtkämpfen im Kongress steigt die Gefahr eines Zahlungsausfalls – zumindest in Form eines technischen Defaults. Großangelegte Steuersenkungen und umstrittene Gesetzespläne wie Section 899 könnten das Vertrauen internationaler Investoren weiter schwächen.

Zudem wächst die Zinslast rasant. Bereits heute verschlingt der Schuldendienst über 1,1 Billionen Dollar pro Jahr. Ratingagenturen wie Moody’s haben die Bonität der USA bereits herabgestuft, der Dollar verliert an Stärke, während die Anleiherenditen steigen – ein deutliches Signal für wachsende Risikoaufschläge.

Doch was würde eine US-Staatspleite konkret für die Weltwirtschaft, die Finanzmärkte und private Vermögen bedeuten? Und vor allem: Wie würde der Goldpreis auf ein solches Szenario reagieren?

Warum Gold gerade in diesem Kontext wieder als Fluchtwährung und Vertrauensanker in den Mittelpunkt rücken könnte, erfahren Sie in einem ausführlichen Gastbeitrag von Jürgen Fröhlich bei Gold & Co.: „Staatspleite der USA? Was das für Gold bedeuten würde!“

Goldpreis steigt – Milliarden fließen in größten Gold-ETF

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Innerhalb einer Woche sind die Goldbestände des SPDR Gold Shares (GLD) um 10 Tonnen angestiegen. Auch der größte Silber-ETF erhielt Zulauf.

Silber- und Goldpreis

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (August-Kontrakt) bei 3.374 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.954 Euro. Innerhalb einer Woche verteuerte sich Gold auf Dollar-Basis um 2,6 Prozent, während in Euro ein kleines Plus von 0,8 Prozent zu verzeichnen ist. Von den Rekordkursen Anfang Mai war der Goldpreis damit noch 1,6 Prozent (in USD) bzw. 2,1 Prozent (in EUR) entfernt.

Gold, Goldpreis, Goldbarren, Gold-ETF
Die Bestandszunahme im SPDR Gold Shares war begleitet von einem Nettokapitalzufluss in Höhe von 1,07 Milliarden US-Dollar. Der Goldpreis stieg innerhalb einer Woche um 2,6 Prozent.

Währenddessen stieg der Silberpreis gegenüber der Vorwoche um 4,6 Prozent bzw. 2,8 Prozent, auf 32,97 US-Dollar bzw. 29,36 Euro.

Größter Gold-ETF

Während der Goldpreis zuletzt größere Volatilität zeigte, nahmen die Bestände des größten Gold-ETFs nach fünf Wochen mit rückläufigem Inventar nun zwei Wochen in Folge wieder zu – und zwar kräftig.

So meldet der Betreiber des SPDR Gold Shares (GLD) per 4. Juni 2025 eine Lagermenge von 935,65 Tonnen Gold. Damit waren es 10,04 Tonnen mehr als vor einer Woche. Ein Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 1,07 Milliarden US-Dollar begleitete die jüngste Bestandszunahme.

Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.

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Größter Silber-ETF

Parallel stiegen auch die Einlagen im iShares Silver Trust (SLV), dem weltweit größten Silber-ETF. Denn gegenüber der Vorwoche nahmen die gemeldeten Silberbestände des Fonds gegenüber der Vorwoche um 334,87 Tonnen auf 14.552,37 Tonnen zu.

Die Entwicklung war begleitet von einem Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 219 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.

Edelmetall-ETFs und Goldpreis

Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, denen ein steigender Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar vorausgeht. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben. 

Goldreserven steigen weltweit: Polen verdrängt EZB

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Zahlreiche Länder haben auch im April Gold als staatliche Reserven zugekauft – allen voran Polen mit weiteren 12 Tonnen.

Weltweite Goldreserven

Der World Gold Council (WGC) hat neue Angaben zu den weltweiten Goldreserven veröffentlicht. Die Rangliste der größten nationalen Goldhalter zeigt in den überwiegenden Fällen die offiziellen Goldbestände der jeweiligen Länder per Ende April 2025. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass erneut zahlreiche Zentralbanken Gold zugekauft haben.

Gold, Goldreserven, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Zentralbanken sicher sich mit Gold ab: Die gesamten weltweiten Goldreserven werden vom World Gold Council mit 36.274 Tonnen beziffert. Das sind 40 Tonnen mehr als in der Meldung des Vormonats.

Dabei hat sich in den Top 5 nichts Wesentliches verändert. Denn die USA rangieren weiterhin auf Platz eins der offiziellen Rangliste mit 8.133,5 Tonnen, dahinter Deutschland mit 3.351,1 Tonnen. Allerdings hat die Bundesbank erneut 0,2 Tonnen Gold für die jährliche Münzproduktion an das Bundesfinanzministerium abgegeben.  

Polen kauft weitere 12 Tonnen

Größere Veränderungen gab es auf den weiteren Plätzen. Denn erneut stockte Polen seine Goldreserven deutlich auf. Es kamen noch einmal 12,4 Tonnen hinzu, nach 16,5 Tonnen im Vormonat. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate hat das Land seine Bestände um rund 146 Tonnen aufgestockt und verfügt nun offiziell über 509,3 Tonnen Gold, bei einem Goldanteil an den gesamten Reserven von 22 Prozent. Mit dem jüngsten Kauf hat Polen die Europäische Zentralbank von Platz 13 der weltweit größten Goldhalter verdrängt.

In den WGC-Zahlen enthalten ist auch die bereits bekannte Aufstockung der chinesischen Goldreserven im April um 2,2 Tonnen auf 2.294,5 Tonnen. Damit hält China hinter Russland (2.329,6 Tonnen) Platz sieben unter den größten nationalen Goldbesitzern ein.

Weltweite Goldreserven, Goldreserven
Rangliste der weltweiten Goldreserven per Ende April 2025 (Quelle: World Gold Council)

Währenddessen stiegen die Goldreserven der Türkei um 2,1 Tonnen auf 626 Tonnen. Dabei handelt es sich um die rein staatlichen Reserven. Als Gesamtreserven meldete die türkische Zentralbank für Februar umgerechnet 771,55 Tonnen. Darin enthalten ist auch Gold, das von Geschäftsbanken hinterlegt wurde.

Weiteres Gold erworben hat auch Tschechien. Drei Monate in Folge stiegen die Bestände des Landes um 1,7 Tonnen, nun kamen 2,5 Tonnen hinzu. Seit März 2023 hat das Land in solch kleinen Schritten mittlerweile 46 Tonnen Gold zugekauft. Damit erwarb die Tschechische Republik den größten Teil ihrer Reserven von insgesamt 58,7 Tonnen in diesem Zeitraum. Dagegen sind die Goldbestände Usbekistans nun drei Monate in Folge um 11 Tonnen gesunken – zuletzt auf 356,4 Tonnen.  

Weitere Gold-Bestandsmeldungen

Darüber hinaus gab es eine Reihe zusätzlicher staatlicher Aktivitäten auf dem Goldmarkt. Hier weitere Veränderungen gegenüber der WGC-Liste des Vormonats:

  • Kirgisien: +2,3 t
  • Kasachstan: +0,9 t
  • Jordanien: +0,7 t
  • Ghana: +0,4 t
  • Slovenien: +0,2 t
  • Ägypten: +0,1 t
  • Malta: +0,1 t
  • Mexiko: -0,1 t
  • Mongolei: -0,4 t

Währenddessen werden die gesamten weltweiten Goldbestände vom World Gold Council nun mit 36.274,3 Tonnen angegeben. Das sind 40,4 Tonnen mehr als in der Meldung des Vormonats.

Zu beachten ist: Einige Länder machen keine regelmäßigen Angaben zu ihrem nationalen Goldbesitz. Dazu gehören unter anderem Staaten wie Iran, Israel und Nordkorea. Grundsätzlich generiert der WGC die Zahlen aus den offiziellen Meldungen der Zentralbanken sowie aus den Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Goldpreis vor Ausbruch? Charttechnik signalisiert neue Dynamik

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Mit dem Kursprung am Montag hat sich die charttechnische Lage beim Goldpreis kurzfristig aufgehellt. Gelingt jetzt der Sprung über das alte Hoch?

Goldpreis

Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.356 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.950 Euro. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 1,5 Prozent (in USD) bzw. 1,2 Prozent (in EUR). Damit notierte der Goldpreis noch 2,3 Prozent (in USD) bzw. 1,6 Prozent (in EUR) unter den Rekordhochs vom April/Mai. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 3. Juni 2025.

Gold, Goldpreis, Goldchart
Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (August-Kontrakt), per 3. Juni 2025.

Charttechnik

Zuletzt wiesen wir an dieser Stelle auf die in den vergangenen Wochen etablierte Dreiecksformation hin, auf deren Spitze sich der Goldchart im Rahmen einer kurzfristigen Richtungsentscheidung zubewegt. Am vergangenen Montag lief die Kurslinie an der nördlichen Seite heraus, setzte danach aber erneut auf die Kante des Mitte April eingeschlagenen Abwärtstrends auf.

Damit der Kursaufschwung in eine neue Rekordrally übergehen kann, sollte der Goldpreis zeitnah die Marke von 3.400 US-Dollar überbrücken. Dagegen könnte ein Fehlausbruch noch die Auflösung der Formation auf der Unterseite zur Folge haben. Mit einer Verletzung der Unterstützung von 3.300 US-Dollar stünde erneut der Test des 50-Tage-Schnitts auf dem Programm, der gleichzeitig die Höhe des steigenden 6-Monats-Trends repräsentiert. Wir sprechen von einem Rücksetzer von knapp 4 Prozent, ausgehend vom aktuellen Kursniveau. Das heißt: Sollte der Goldpreis auf Tagesschlussbasis unter 3.200 US-Dollar fallen, dann wandert das Szenario einer stärkeren Kurskorrektur wieder auf die Agenda.

Sentiment

An der kurzfristigen Marktstimmung hat sich nichts Wesentliches geändert. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt hohe 18 Prozent. Dieses Niveau dient oft als Anlaufpunkt bei einer größeren Kurskorrektur. Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von knapp 56 befindet sich der Goldpreis in Sachen Sentiment weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus der Sicht von 14 Tagen weder „überkauft“ noch überverkauft. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definierten Grenzen.

Goldpreis in Euro

Auch der Euro-Goldchart ist aus dem vierwöchigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen. Allerdings muss kurzfristig der Sprung über die Marke von 2.955/2.960 Euro gelingen. Der letzte Widerstand bis zum Rekordhoch bei 2.998 Euro lautet dann 2.980 Euro. Auf der Unterseite sollte der Kurs nicht unter 2.920 Euro fallen. Der 50-Tage-Schnitt liegt bei 2.888 Euro. Dagegen verläuft die Kante des im Oktober 2023 etablierten Aufwärtstrends auf der Höhe von 2.860 Euro und die 200-Tage-Linie ist 13 Prozent vom aktuellen Kursgeschehen entfernt.

Gold, Goldpreis, Euro-Goldpreis, Charttechnik
Goldpreis in Euro, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (August-Kontrakt), per 6. Juni 2025.

Hinweis Goldpreis-Chartanalyse

Die obige Darstellung ist eine rein spekulative Betrachtung im Hinblick auf die Geldanlage in Gold. Wie immer gilt der Hinweis: Die auf Goldreporter.de bereitgestellten Informationen stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlagevermittlung dar.  

Goldpreis zieht an: Starke Dynamik vor Zinsentscheidungen

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Der Goldpreis steigt bei anhaltend hoher Volatilität. Dabei stützen auch die Erwartungen an weiter sinkende Zinsen die Kursentwicklung.

Goldpreis zieht wieder an

Am Dienstag um 11:00 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.361 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.947 Euro. Damit verteuerte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 1,7 Prozent (in USD) bzw. 1,2 Prozent (in EUR).

Mit diesen Kursen lag der Goldpreis 2 Prozent (in USD) bzw. 2,3 Prozent (in EUR) unter dem Rekordhoch vom 6. Mai 2025. Dabei bleibt die Kursentwicklung auf hohem Niveau volatil. Tagesgewinne und -verluste wechseln sich immer wieder ab. So sprang der Goldpreis zuletzt am gestrigen Montag kräftig um 2,7 Prozent nach oben (+1,9 % in Euro). Dagegen startete der Dienstag zunächst wieder mit schwächeren Kursen.

Gold, Goldpreis, Goldbarren, US-Dollar (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis steigt, während der US-Dollar abgewertet. Analysten erwarten weitere Zinssenkungen, in den USA wohl aber erst für September.

Marktzinsen

Währenddessen sind die Marktzinsen gegenüber Vorwoche weiter zurückgekommen. Die Anleger handelten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag zu einer Rendite von 4,41 Prozent – nach 4,46 Prozent in der Vorwoche. Die Renditen in der Eurozone kamen entsprechend zurück. Getragen wird diese Entwicklung von den Erwartungen an weitere sinkende Leitzinsen in den USA und Europa.

Am Donnerstag trifft die Europäische Zentralbank diesbezüglich ihre nächste Entscheidung. Dabei erwarten Analysten eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte, so dass der Hauptrefinanzierungssatz auf 2,15 Prozent zurückkäme.

Berichtstermine

Was steht in dieser Woche noch an bedeutenden Berichtsterminen an? Aus den USA kommen am Mittwoch die Ergebnisse des ISM-Einkaufsmanager-Index sowie der ADP-Arbeitsmarktbericht für den Monat Mai. Das US-Arbeitsministerium veröffentlicht die offiziellen Arbeitsmarktzahlen (Non-farm Payrolls) am Freitagnachmittag.

Allerdings wird ein nächster Zinsschritt in den USA nicht vor Juli erwartet, am wahrscheinlichsten gilt derzeit eine weitere Zinssenkung im September. Die nächste Fed-Sitzung findet in der kommenden Woche statt.

Zinsen, Marktzinsen, Renditen, Staatsanleihen, US-Rendite

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell gilt: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, steigt ihre Attraktivität bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dadurch wirkt das zinslose Gold in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.

Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht werden, steigen Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken – also die Anleihekurse steigen.

So entwickelt sich der Goldpreis im Juni

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Im Mai verzeichnete der Euro-Goldpreis erstmals in diesem Jahr einen Monatsverlust. Mit dem Juni folgt nun der statistisch gesehen schwächste Goldmonat des Jahres.

Goldpreis-Entwicklung

Am letzten Handelstag im vergangenen Mai notierte der Goldpreis auf Basis des Londoner Referenzkurses (P.M.) mit 3.277,55 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.895,06 Euro. Damit verbuchte der Euro-Goldpreis erstmals in diesem Jahr einen Monatsverlust – mit Minus 0,38 Prozent.

Ende Mai 2024 hatte die Feinunze Gold noch 2.160 Euro gekostet. Das heißt, der Goldpreis ist innerhalb eines Jahres um 34 Prozent angestiegen. Damit brachte das Edelmetall Anlegern erneut deutlich mehr Rendite als nur einen Inflationsausgleich. Denn das Statistische Bundesamt meldete in seiner ersten Mai-Schätzung eine Inflationsrate in Deutschland von 2,1 Prozent.

Gold, Goldpreis, Gold im Juni (Bild: Goldreporter)
Der Juni ist in der seit 1970 betrachteten Goldpreis-Statistik mit einem Minus von durchschnittlich 0,37 Prozent der schwächste Goldmonat des Jahres. Allerdings spielten saisonale Aspekte bei der Goldpreis-Entwicklung zuletzt eine untergeordnete Rolle.

Gold im Juni

Welche saisonalen Vorgaben bietet der Juni? In unserer Goldpreis-Statistik seit 1970 rangiert der Zeitraum mit einem durchschnittlichen Verlust von 0,37 Prozent tatsächlich auf den letzten Platz der besten Goldmonate des Jahres.

Dabei schloss der Goldpreis 31-mal innerhalb der vergangenen 54 Jahre im Juni mit einem Minus (Quote: 57 %). Allerdings gab es in den letzten 20 Jahren ein permanentes Wechselspiel. Dabei endete der Juni vor einem Jahr mit einem kleinen Plus von 0,85 Prozent, während der Goldpreis im Mai 2023 und 2021 mehr als 4 Prozent fiel.

Denkwürdig: 2013 ereignete sich der ominöse Flash-Crash am US-Terminmarkt. Denn seinerzeit brach der Goldkurs im Juni um fast 15 Prozent ein. Dieses Ereignis dürfte im Zusammenhang mit konzertierten Preismanipulationen stehen, die erst Jahre später auch gerichtlich aufgearbeitet wurden. Beispiel: Wegen Goldpreis-Manipulation: Gefängnisstrafe verhängt.

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Plus und Minus

Hier ein Überblick über die besten und schwächsten Juni-Ergebnisse seit 1970:

Die beste Juni-Performance (Top-5)

  • 1980: +22,55 %
  • 2016: +9,48 %
  • 2005: +7,71 %
  • 1972: +7,55 %
  • 1991: +6,88 %

Die schlechteste Juni-Performance (Top-5)

  • 2013: -14,98 %
  • 1981: -9,16 %
  • 2002: -7,94 %
  • 1974: -6,25 %
  • 2006: -5,31 %

Hinweis: Alle Angaben basieren auf dem Londoner Nachmittags-Fixing und dem Goldpreis am Monatsende laut Bundesbank-Statistik; bei einem Umrechnungskurs von 1,95583 DM pro Euro für den Zeitraum vor 1999.

Goldpreis: Marktschwäche lässt nach – China-Aufschläge sinken deutlich

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Aus den Daten vom US-Terminmarkt lässt sich eine nachlassende Marktschwäche bei Gold ableiten. Aber gleichzeitig ist der Goldpreis-Einfluss Chinas gesunken. 

Goldpreis

Nach der langen und steilen Rally der vergangenen Monate ist der Goldpreis weiterhin auf Konsolidierungskurs. Von Tag zu Tag und von Woche zu Woche gibt es starke Kursschwankungen, freilich auf hohem Niveau. Das ist das Signal einer Richtungssuche, in der die „Bullen“ und die „Bären“ kurzfristig um die Vorherrschaft auf dem Goldmarkt kämpfen. Wir betrachten, was vergangene Woche am US-Terminmarkt geschah.

Gold, Goldbarren Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Zahlreiche Akteure haben sich in den vergangenen Wochen bei fallendem Goldpreis aus dem US-Gold-Futures-Handel zurückgezogen. Reicht das schon für ein antizyklisches Kaufsignal? Kurzfristig könnte sich der Kurs erholen.

CoT-Daten

Dazu analysieren wir zunächst den aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 27. Mai 2025.

Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 5 Prozent auf 207.587 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 6 Prozent zu auf 174.184 Kontrakte.

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Dagegen sank der Open Interest im Vorwochenvergleich um 2,3 Prozent auf 437.538 Kontrakte – also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es um weitere 6 Prozent nach unten auf nur noch 410.976 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich eine Abnahme des Open Interest um 10 Prozent.

Gold-Optionen

Im Handel mit Gold-Optionen sinkt der Open Interest nach einem Verfallstermin (vergangenen Dienstag) meist deutlich. Dieser ging gegenüber Vorwoche um 32 Prozent zurück auf 825.792 Optionen. Dabei nahm die Put/Call-Ratio stark ab auf 0,655 (Vorwoche: 0,764). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 153 Call-Optionen entfielen, gegenüber 131 in der Vorwoche. Damit stieg der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment kräftig an.

Goldpreis-Entwicklung

Bis zum Donnerstag war die Goldpreis-Entwicklung von einem schubweisen Kursrückgang geprägt, im Umfeld der bereits erwähnten Verfallstermine. Der am häufigsten gehandelte Gold-Futures-Kontrakt an der COMEX ist nun der mit Auslieferung Ende August.

Das Wochentief lag bei 3.270 US-Dollar pro Unze. Der Schlusskurs am Freitag lautete 3.288 US-Dollar, was einem Wert von 2.898 Euro entsprach. Damit verbilligte sich Gold gegenüber Vorwoche um 2,1 Prozent (in USD) bzw. 1,9 Prozent (in EUR).

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Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Juni-Kontrakt), elektronischer Handel, Wochenchart vom 26.05. bis 30.05.2025 (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 29. Mai 2025. Hier blieb das Inventar nach sieben Wochen in Folge mit sinkenden Zahlen praktisch unverändert bei 38,78 Millionen Unzen (faktisch um 1.000 Unzen gestiegen).

Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 750.000 Unzen auf 17,47 Millionen Unzen (Vorwoche: -840.000 Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.

Golddeckung steigt wieder

Bei einem Open Interest von 410.976 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 41.097.600 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX ist zuletzt wieder stark gestiegen – auf 94 Prozent. In der Vorwoche lag der Wert bei 85 Prozent. Beim Rekord am 10. April 2025 waren es sogar 98 Prozent.

In den vergangenen Jahren war die physische Deckung des US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise unter 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen meist per Barausgleich. Den Anteil kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnehmen.

Lieferanträge

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Juni abschließend 26.927 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 83 Tonnen. Für den neuen Kontraktmonat Juli liegen bereits 16.977 Anträge vor (52 Tonnen). Dagegen wurden im bisherigen Rekordmonat Januar 2025 insgesamt 238 Tonnen Gold abgerufen (76.567 Anträge).

Goldpreis-Aufschläge in China

Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 761,27 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 106,19 US-Dollar je Gramm bzw. 3.302 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.280 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der vierundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei stieg der Abstand laut unseren Berechnungen aber deutlich auf 22 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 40 US-Dollar).

Goldpreis-Ausblick

Was sind die Erkenntnisse aus den vorgestellten Daten für die kurzfristige Goldpreis-Entwicklung? Zunächst einmal sind in den vergangenen Wochen viele Akteure aus dem US-Gold-Futures-Handel ausgestiegen. Das zeigt der rückläufige Open Interest. Dieser fiel vergangene Woche parallel zum Goldpreis – was einen Hinweis auf eine nachlassende Marktschwäche bzw. eine zeitnahe Bodenbildung darstellt.

Nach wie vor besteht die Möglichkeit einer noch stärkeren Goldpreis-Korrektur, da sich das Edelmetall seit dem Aprilhoch weiter in einem kurzfristigen Abwärtstrend befindet. Dazu müsste der Kurs zunächst einmal unter den 50-Tage-Durchschnitt fallen, der zuletzt bei 3.222 US-Dollar lag.

Aus fundamentaler Sicht spielen die Inflations-Entwicklung gepaart mit den Zinserwartungen sowie die weiteren Ereignisse im Zuge des Zollstreits und des Ukraine-Krieges eine Rolle. Denn daran ist auch die Risikoneigung der Investoren geknüpft.

Gold kaufen: Aktuelle Preise, Trends und Entwicklungen im Handel

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Jetzt Gold kaufen? Der Goldpreis zeigte zuletzt starke Schwankungen. Wir zeigen, wie sich Preise und Nachfrage im Edelmetall-Handel entwickelt haben.

Silber- und Goldpreis

Am heutigen Freitagvormittag um 9:00 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt mit 3.296 US-Dollar pro Unze, was 2.906 Euro entsprach.

Dabei verzeichneten die Kurse bis zuletzt eine hohe Volatilität. Denn in den vergangenen drei Wochen gab es jeweils starke Kursbewegungen bei Gold, dabei wechselte die Richtung regelmäßig. Vergangene Woche war es noch ein Kursgewinn, nun ist der Goldpreis gegenüber Vorwoche wieder gefallen – um jeweils rund 0,9 Prozent in US-Dollar und Euro. Währenddessen blieb der Silberpreis in unserer Analyse gegenüber der Vorwoche praktisch unverändert bei 33,11 US-Dollar bzw. 29,18 Euro pro Unze.

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Jetzt Gold kaufen? Ältere Ausgaben klassischer Goldanlagemünzen wie der Krügerrand sind weiterhin mit Abschlägen von bis zu 60 Euro pro Unze erhältlich. Deshalb lohnt es sich weiterhin, die Angebote im Edelmetall-Handel genau zu vergleichen.

Gold kaufen

Händler berichteten wiederholt von einer deutlich preissensiblen Nachfrage bei Gold. Dabei wurde der Mai als bislang schwächster Umsatzmonat des Jahres genannt. Der Edelmetall-Ankauf blieb bis zuletzt hoch, jedoch mit sinkendem Einzelvolumen.

Jetzt Gold kaufen oder verkaufen? Hier die Ergebnisse unserer wöchentlichen Marktbeobachtung von Angeboten sechs deutscher Edelmetall-Händler. Wer am Freitag in Form von prägefrischen Krügerrand-Münzen Gold kaufen wollte (aktueller Jahrgang), zahlte gemäß unserer Zahlen durchschnittlich 3.010 Euro – und damit 25 Euro weniger als vor einer Woche. Dabei stieg das von uns ermittelte Aufgeld für Krügerrand-Neuware minimal auf 3,59 Prozent (Vorwoche: 3,54 Prozent). Die Abschläge für ältere Jahrgänge sanken auf durchschnittlich 55 Euro (Vorwoche: 65 Euro).

Währenddessen nahm das durchschnittliche Aufgeld für 100-Gramm-Goldbarren zu auf 1,98 Prozent. Ein Exemplar kostete in unserer Erhebung durchschnittlich 9.528 Euro. Damit waren es 77 Euro weniger als vor einer Woche.

Silber kaufen

Wie entwickelten sich die Preise für die von uns beobachteten Silber-Produkte? Eine Unze der Anlagemünze Maple Leaf des aktuellen Jahrgangs kostete am Freitag durchschnittlich 39,55 Euro. Dabei blieb das Aufgeld für Silber-Maples im Vorwochenvergleich erneut fast unverändert – mit 35,54 Prozent. Gleiches gilt für 1-Kilogramm-Silberbarren mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 28,16 Prozent auf den aktuellen Silberkurs.

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Die Abschläge für Silbermünzen älterer Jahrgänge pendelten sich zuletzt bei rund 2 Euro ein. In den vergangenen Monaten waren es teilweise 4 Euro und mehr.

Silber und Gold kaufen

Hinweis: Mit den von uns erhobenen Daten beobachten wir die allgemeine Marktpreis-Entwicklung und sondieren Hinweise auf die Veränderung von Angebot und Nachfrage im deutschen Edelmetall-Handel. Allerdings können die Preisangaben bei einzelnen Händlern deutlich variieren. Unsere wöchentlichen Durchschnittspreise erheben wir bereits seit dem Jahr 2010.

Wer Silber oder Gold kaufen möchte, sollte beachten: Kleinere Veränderungen beim Aufgeld sind keine geeignete Grundlage für kurzfristige Kaufentscheidungen, da Silber- und Goldpreis ohnehin ständigen Schwankungen unterliegen. Aber das von uns berechnete durchschnittliche Aufgeld gibt einen Anhaltspunkt über das Preisniveau bei verschiedenen Anbietern und Hinweise auf die allgemeine Marktlage.

Größter Gold-ETF: Erster Bestandsanstieg seit fünf Wochen

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Nach fünf Wochen in Folge mit sinkenden Beständen verzeichnete der SPDR Gold Shares (GLD) nun wieder eine Zunahme des Goldinventars.

Silber- und Goldpreis

Am gestrigen Mittwoch schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Juni-Kontrakt) bei 3.290 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.930 Euro. Innerhalb einer Woche verbilligte sich Gold auf Dollar-Basis um 0,8 Prozent, während in Euro ein kleines Plus von 0,1 Prozent zu verzeichnen ist. Von den Rekordkursen Anfang Mai war der Goldpreis damit 4 Prozent (in USD) bzw. 2 Prozent entfernt.

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Zuflüsse beim größten Gold-ETF: Der SPDR Gold Shares verzeichnet im Rahmen unserer Donnerstagsanalyse erstmals seit fünf Wochen wieder steigende Lagerbestände.

Währenddessen sank der Silberpreis gegenüber der Vorwoche um 1,4 Prozent bzw. 0,5 Prozent, auf 32,97 US-Dollar bzw. 29,36 Euro.

Größter Gold-ETF

Während der Goldpreis zuletzt größere Volatilität zeigte, nahmen die Bestände des größten Gold-ETFs nach fünf Wochen mit rückläufigem Inventar nun erstmals wieder zu. So meldet der Betreiber des SPDR Gold Shares (GLD) per 28. Mai 2025 eine Lagermenge von 925,61 Tonnen Gold. Damit waren es 5,73 Tonnen mehr als vor einer Woche. Ein Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 274 Millionen US-Dollar begleitete die jüngste Bestandszunahme.

Hinweis: Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Betreiber dieses ETFs eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Aber bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen gibt es in der Regel eine zeitliche Verzögerung. Denn auf dem Goldmarkt besteht üblicherweise eine Zwei-Tage-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden.

Größter Silber-ETF

Parallel stiegen auch die Einlagen im iShares Silver Trust (SLV), dem weltweit größten Silber-ETF. Denn gegenüber der Vorwoche stiegen die gemeldeten Silberbestände des Fonds um 162,60 Tonnen auf 14.217,5 Tonnen.

Die Entwicklung war begleitet von einem Netto-Kapitalzufluss in Höhe von 172 Millionen US-Dollar. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser ETF offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.

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Edelmetall-ETFs und Goldpreis

Bullenmärkte bei Silber und Gold werden regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Generell gelten die Fondsbestände aber als Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit wachsendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. In den vergangenen Jahren stieg die Beliebtheit dieser ETFs bei jungen US-Anlegern, die sie zunehmend über Discount-Broker erwerben. 

Goldpreis vor Entscheidung – Kommt der Wendepunkt?

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Der Goldpreis befindet sich weiterhin auf Konsolidierungskurs. Eine wichtige Richtungsentscheidung bei Gold könnte zeitnah anstehen.

Goldpreis

Am gestrigen Dienstag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel mit 3.305 US-Dollar pro Unze (Juni-Kontrakt). Dieser Wert entsprach 2.915 Euro. Damit verteuerte sich Gold gegenüber der Vorwoche um 0,4 Prozent, allerdings nur in US-Dollar. Auf Euro-Basis blieb der Kurs praktisch unverändert. Wir skizzieren die aktuelle charttechnische Lage auf Basis des US-Gold-Futures-Handels per 27. Mai 2025.

Charttechnik

Der Goldpreis notierte zuletzt 3,8 Prozent unter dem Rekordhoch vom 21. April 2025. Die seither vollzogene Konsolidierung ist noch immer nicht abgeschlossen. Denn die zwischenzeitlichen Kurserholungen führten jeweils zu tieferen Hochs. Somit läuft der Goldpreis nun seit Mitte April in einem Abwärtstrend. Erst mit Schlusskursen oberhalb von 3.370 US-Dollar würde dieser Mechanismus durchbrochen.

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Goldpreis in US-Dollar, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 27. Mai 2025.

In Richtung Süden dient zunächst die Kante des kurzfristigen Aufwärtstrends im Bereich von 3.270 US-Dollar Unterstützung. Weitere Supports gibt es auf der Höhe von 3.210 US-Dollar und vor allem bei 3.185 US-Dollar. Denn hier befindet sich nicht nur das Achtwochentief, sondern an dieser Marke läuft auch die Linie des zu Jahresanfang etablierten Aufwärtstrends entlang. Bei einem entsprechenden Rücklauf wäre auch der 50-Tage-Schnitt erreicht, er wurde bei der letzten Abwärtsbewegung schon einmal tangiert.

Marktstimmung

Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt derzeit 15 Prozent. Dieses Niveau ist oft der Anlaufpunkt bei einer größeren Kurskorrektur. Danach sieht es derzeit noch nicht aus. Mit einem RSI (Relative-Stärke-Index) von knapp 54 befindet sich der Goldpreis in Sachen Sentiment weiter im neutralen Bereich. Das heißt, Gold ist aus der Sicht von 14 Tagen weder „überkauft“ noch überverkauft. Hier bilden Werte von 70 und 30 die definitorischen Grenzen.

Gold in Euro

Beim Euro-Goldpreis sehen wir eine parallele Entwicklung. Auch hier sehen wir nach der schrittweisen Erholung der vergangenen zwei Wochen ein tieferes Tief gegenüber dem Hochs im April und Mai. Kurzfristig wurde auch die Unterstützung von 2.925 Euro unterschritten. Damit befinden sich die nächsten wichtigen Supports in den Bereichen um 2.900 Euro, 2.865 Euro und 2.850 Euro. Darunter könnte es kritisch werden, denn dann wäre der beschleunigte, im August 2024 etablierte Aufwärtstrend in Gefahr. Die 200-Tage-Linie ist 11 Prozent vom aktuellen Kursniveau entfernt. Ansonsten zeigen sich wie beim Dollar-Goldchart keine kurzfristigen Über- oder Untertreibungen.

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Goldpreis in Euro, 6 Monate, Tagesschlusskurse. Basis: US-Futures (Juni-Kontrakt), per 27. Mai 2025.

Goldpreis-Ausblick

Die Charts zeigen in beiden Fällen kurzfristige, symmetrische Dreiecksformationen. Dabei befindet sich der Goldpreis weiterhin auf Konsolidierungskurs. Beim Bruch wichtiger Unterstützungen kann es zu einer stärkeren Kurskorrektur kommen. Auch ein erneuter Ausbruch in Richtung der Rekordhochs ist weiterhin möglich. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich diese Entwicklung auflöst. Aber kurzfristig überwiegen die negativen charttechnischen Einflüsse.